partnerschaft und strumpfhosen

Hi cimaron!
Es freut mich , dass Du nach doch langer Zeit dann schließlich eine Partnerin gefunden hast, bei der Deine Überzeugungsarbeit etwas genützt hat. Es ist natürlich sehr schwer, wenn man sich zuerst eine überzeugte Ökoanhängerin und Baumwollträgerin und Nylonhasserin "angelt" und dann nachher bedauert, keine Partnerin zu haben, die Nylon trägt. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass in der heutigen Zeit viele Frauen ihre Bequemlichkeit (ich meine das ausschliessliche Tragen von "praktischen und bequemen Sachen" wie Jogginganzügen und Tennissocken) noch so legalisieren wollen, dass sie mit dem pseudointelektuellen Egotrip kommen " Der Kerl soll mich gefälligst so mögen, wie ich bin und nicht wegen meiner Kleidung". Vielleicht ist das die Retourkutsche für die Generationen von Männern, die am Anfang gepflegt und charmant waren, und dann zu faulen, ungepflegten Subjekten verkamen, mit Bierbauch, schmutzigen Socken und "Frauchen muss springen, wenn Mann zwischen zwei Bieren und Werbepause beim Fernsehen mal den Notstand beseitigen möchte" ... und die dann auch sich einredeten, die Partnerin mag ihn so wie er ist, wogegen sie von einem gepflegten Märchenprinz mit Designeranzug und Blumenstrauss träumte..... Mein Tipp an Frauen u n d Männer : Nehmt Eure eigene Person nicht so wichtig, dass Ihr glaubt, nur aufgrund Eures eigenen Ich´s dauerattraktiv auf PartnerIn zu wirken, denn es schadet gar nicht, von der hehren Suche nach den wahren Werten einmal ein wenig in die Niederungen der Oberflächlichkeit herabzusteigen und sich einfach adrett und sexy nach allen Verführungsregeln der Kunst herauszuputzen...und dazu ist bei der Partnerin sehr geeignet "das kleine Schwarze", hochhackige Pumps und schwarze Strümpfe. Und gerade weil da der Fetisch mitspielt, belebt es eine Langzeitbeziehung, und sie läuft sich nicht tot oder gleitet in Routine ab.
 
hallo satin doll,
aufgrund deiner schilderungen fällt mir ein, was meine liebste mir kürzlich zu ihren momentanen gefühlen und wünschen sagte.

es ist für sie jetzt ungemein wichtig, den mann zu haben und zu sehen, den sie sich wünscht. also besser immer frisch rasiert, schönes shirt oder pullover, entsprechende hose und schuhe, nicht die ausgewaschene jacke zum gemeinsamen weggehen und das richtige eau de toilette. entsprechendes verhalten ist ebenfalls wichtig, also nicht gesenkter kopf und schlechtes gewissen (wegen der fsh, die ich heimlich drunter habe) sondern selbstbewusstes auftreten, die eigene meinung vertreten und dazu stehen, auch wenns vielleicht mal krach gibt.

je mehr ich ihr von dem gebe, was sie sich unter "IHREM" mann vorstellt (du warst ja mal so...) umso eher lernt sie meinen "tick" zu akzeptieren.

sie sagte neulich etwas schönes zum thema fsh ohne socken (falls ich mal soweit komme zu hause). sollten unseren freunde sie darauf ansprechen würde sie vielleicht antworten: "na und, mein mann hat einen strumpfhosenfetisch. habt ihr keinen fetisch?"
drauf warte ich.....

in meiner ersten ehe war es ähnlich wie bei cimaron - jogginghosen sind schrecklich und ich trage sie selbst höchstens mal beim fahrrad fahren, wenn meine liebste nicht dabei ist. ist schöner, wenn die partnerin auch nylon trägt.
 
hi pantymax!
Da hat Deine Frau schon recht, meine Frau würde mich auch nicht in abgewetzten Klamotten umwerfend finden, oder mit schlechter unsicherer Haltung....und das Tragen von fsh ist kein Grund, Schuldgefühle zu haben, man kann das auch bewußt tun im Wissen, dass es der Männlichkeit keinen Abbruch bedeutet.
 
Musketier schrieb:
Ich stelle aus vielen ähnlichen Beiträgen immer wieder fest, daß es offenbar doch eine Menge Frauen geben muß, die sich mit gezeigter Zuneigung und Komplimenten `öffnen´ lassen. Meine Erfahrungen sind dagegen eher in der Art von pantymax. Und ich denke diese Art von ´Zickenalarm´ist ebenfalls weit verbreitet. Meine Partnerin würde die vermehrte Zuneigung einfach nur konsumieren und es wäre für sie ein Beweis, daß die bisherige Welt wieder in Ordnung ist. Würde danach wieder von fsh u.ä. angefangen werden, wäre ihre Reaktion nur noch abwehrender.

Hallo Musketier... er gibt so'ne und solche Frauen, eben Menschen.

In eigener Beobachtung u.a. im therapeutischen Umfeld ist es leider so, dass die wenigsten erwachsenen Menschen ihre Ressentiments gegenüber dem anderen Geschlecht (Ödipus lässt grüßen) abgelegt haben. Der Kampf der Geschlechter wird eben (leider) noch immer insbesondere in Partnerschaften und BeZIEHungen ausgetragen. Und zu allem Unglück unbewusst.

Aus diesem "Kampf" entstehen genau die Spielchen und Beziehungsstrategien, die in einer Partnerschaft zum dauernden Wechselspiel werden (so lange die Partnerschaft es aushält). Und zur Gewohnheit. Diese gilt es zu durchbrechen.

Im obigen Fall würde ich meiner Frau/Freundin genau das sagen, was da steht. Was passiert, wenn Du/Ihr mit Eurer Frau/Freundin mal über den Zickenalarm (oder die sonst auch immer erfolgten Reaktionen) sprecht und damit diese Mechanismen aus dem unbewussten ins Bewusste holt. Damit Sie eine Chance hat, etwas zu sehen, dass Sie bisher nicht erkannt hat.

Derjenige, der ein Problem erkannt hat, ist derjenige, der auch zu gleich die Lösung hat. Und wegducken - gilt nich...


Musketier schrieb:
Das erstere, ich finde das ebenfalls total erschreckend, auch nach 12 Jahren keine Bereitschaft zu mehr Pepp. Ist bei mir aber ebenso. Und zwar in der Art: ´Aha, nun kommt er also doch an mit dem Zeugs, ich habe mich also in ihm schwer getäuscht, er liebt gar nicht mich. Weibliche Reaktion: Schmollen, Verstörtheit und Tabuisierung der versuchten Öffnung. => noch weniger Kommunikation. Die ´erwachsenen Gesprächspartner´ sind meiner Erfahrung nach äußerst selten, irgendwie bei allen Themen.

Grüße, Musketier

Moment mal - irgendwie ist das alles verquer. Das, was hier mit "Pepp" beschrieben wird - was ist das eigentlich? Was soll passieren? Mehr Sex? Öfter Sex? FSH tragen?
Für den Pepp sind immer BEIDE verantwortlich. Wenn es im erotischen Bereich "langweilig geworden" ist, dann sind BEIDE Partner daran beteiligt. Sucht mal bei Euch, was da leb- oder lieblos geworden ist.

Und, eiverbibsch - drüber reden, Sie in den Arm nehmen, die Augen verbinden, im Wald verführen ... lasst Euch was einfallen und nicht immer mit mit der eingefahrenen Masche alles von vorn beginnen. Wenn ich etwas jemand anderem möchte, dann muss ich es entweder bezahlen oder den/diejenige dazu bringen, es freiwillig zu tun. Finde raus, was Sie will und geh von da los... lass Dich auf den/die andere ein...

Dieser Vorwand "Er liebt dieses Zeugs und nicht mich" ... das kommt aus meiner Sicht darauf an, worauf die Konzentration und das Gefühl liegt. Es ist leider ein weit verbreitetes Killer-Argument, das sich, weil es auf der Gefühlsebene zu liegen scheint, sich nicht wirklich widerlegen lässt. Wenn es denn immer das gleiche Spielzeug ist und (fast) IMMER "Spielzeug" dabei ist, dann muss sie auf diesen Gedanken kommen.

Mehr Pepp heisst erst mal selbst auch mehr Pepp und Leben zu leben... der Partner wird es merken. Er wird entweder mitmachen, sich weiter verweigern, einen eigenen Weg gehen... oder was auch immer ... alles ist richtig. Im schlechtesten Fall ist die Partnerschaft zu Ende...

Ich finde es spannend, was wir immer wieder tun (oder nicht tun) weil wir glauben, dass der Partner das erwartet...

Test It
Hump
 
pantymax schrieb:
holla, das wäre toll.
ich habe schon vor wochen angedeutet, ich würde gerne meine strumpfhosen im offiziellen männerkleiderschrank bunkern, aber das kommt z.zt. überhaupt nicht in frage für sie.
sie möchte mir weder beim an-oder ausziehen zusehen noch wissen, wo die fsh liegen. wenn ich sie unter der hose trage, dann sieht sie sie eben nicht. und nachsehen tut sie auch nicht. sie ahnt es nur.
wenn ich meine fsh abends zu hause nicht gleich ausziehe, dann trage ich socken. das gleiche gilt morgens.
habe ich keine socken an, ist das signal für sie klar.
so ist das im moment. kein gespräch. sie leidet darunter und muss erstmal ihr bild von ihrem mann zurecht rücken. der anblick, mich in fsh, verfolgt sie als albtraum.

Pantymax,

so komisch wie das klingen mag - aber das ist Ihr Spiel als Reaktion auf Deine Auslösung. Ein Mann in FSH zu sehen ist ist nicht viel anders wie Regina Halmich im Boxring. Man kann es mögen oder nicht, trotzdem ist die Welt so, wie sie ist. Manche Dinge können wir ändern, andere nicht und wir müssen dann lernen, sie zu akzeptieren oder sonstwie anders damit umzugehen. Erst mal erkennen !

Und dann wieder von vorne - genau das, was Du oben geschrieben hast, kannst Du ihr auch sagen. Ohne Vorwurf, als Deine Feststellung, Sichtweise, Wahrheit. Dann hat sie eine Chance, Stellung zu nehmen.

Formuliere DEIN Unwohlsein, Versteck spielen zu müssen. Und ... lass es. Fühle Dich nicht schuldig für das, was Du gern magst! Steh zu den FSH genauso wie Du vielleicht Sonntags auf Fussball bestehst. Das hat nix mit Macho zu tun, sondern damit, ein eigenes Leben zu führen...

Live is Life
Hump
PS Könnte man alles noch weiter ausführen... der Thread ist schon ein (spannender) Roman ...
 
Latexpaar schrieb:
hallo pantymax,

wenn man "fetish" wie latex, gummi, leder oder fsh hat, sollte man bevor man eine partnerschaft eingeht mit dem zukünftigen partner offen über seine belange reden. ansonsten geht das meißtens in die hose. beide parteien fühlen sich unwohl, und es gibt offt stress. jeder vertritt seinen standpunkt und der streit für nichts ist vorprogrammiert.

Well, wenn man eine neue Beziehung anfängt, kann man das tun. Und es funktioniert, wenn man in Kauf nimmt, dass die beginnende Beziehung platzt... der Preis ist heiß... Tröööött... in Tor 3 war der Zonk....

Ist man schon seit Jahren in BeZIEHung und ändert dann Neigungen und Wünsche -was dann? Soll die Partnerschaft bestehen bleiben, dann bleibt nur der gemeinsame Weg... Sprechen, Fühlen, Gestalten, Akzeptieren, Offen sein... oder Ende?

Es grüßt
Humpy
 
SatinDoll schrieb:
Mein Tipp an Frauen u n d Männer : Nehmt Eure eigene Person nicht so wichtig, dass Ihr glaubt, nur aufgrund Eures eigenen Ich´s dauerattraktiv auf PartnerIn zu wirken, denn es schadet gar nicht, von der hehren Suche nach den wahren Werten einmal ein wenig in die Niederungen der Oberflächlichkeit herabzusteigen und sich einfach adrett und sexy nach allen Verführungsregeln der Kunst herauszuputzen...

Das unterschreibe ich voll und ganz. Aber ich würde schon wegen meiner selbst nicht im ballonseidenen Trainingsanzug mit Schlabberflecken auf dem Schmerbauch rumrennen.

Die Erfahrung sagt, dass eine Beziehung nur lebendig bleibt, wenn sie von beiden nicht als ausgelatschte Turnschuhe zur Einsamkeitsvermeidung im grauen Alltag gesehen wird. Ich mache gerade die Erfahrung, wie spannend es ist, Beziehung immer wieder neu zu erfinden. Nebenbei: Fsh ist dabei ein Thema, aber eben nur eins.

Gruß
c.
 
diesen thread müsste ich wirklich in ein buch fassen und meiner liebsten als lektüre geben - leider unmöglich. ich kann nur eure anregungen nehmen und versuchen umzusetzen, was ich für richtig und machbar ansehe

satindoll, nicht dass der eindruck entsteht, ich würde immer in abgewetzten klamotten rumlaufen. ich meine das auch im kleinen. habe mich eben manchmal wochenends nicht rasiert. da ich weiss, sie mag es nicht, rasiere ich mich eben auch mal abends, wenn ich nach hause komme.

humphrai, mit dem sagen ist im moment nicht angesagt. sie hat doch probleme und sie muss mich erst wieder neu einordnen. es geht im moment um sie, um ihre gefühle und wie wir ihr bild von mir wieder zurecht rücken. ich kann ihr nur zeigen und beweisen, dass ich immer für sie da bin. und ihr zuhören, ihr versuchen, ratschläge zu geben. wenn sie mich fragt, ehrlich zu antworten (oder auch mal nicht ganz, siehe erfahrung body....) aber nicht andauernd selbst das thema auf den tisch bringen, was ihr den kummer macht.
es gibt noch vieles andere, und wenn das gesamtbild wieder stimmig ist, dann schaun mer mal...ich muss ihre starke schulter sein, der mann, wo sie ihre sorgen abladen und teilen kann. wenn ich der auslöser bin, klappt das meist nicht.

cimaron, stimme dir voll und ganz zu. natürlich ist für mich das thema fsh im moment wichtig. aber für sie eben nicht. und es gibt auch anderes im gemeinsamen leben, was jetzt im vordergrund stehen muss. da die gemeinsamkeit neu definieren und schwups, kann die fsh eben normal dazu gehören (wunsch!)
 
Ein paar Diskussionsanregungen

Hallo, Freunde
So viel Einfühlsames, Zutreffendes, Gefühlvolles wurde in diesem Faden geschrieben über FSH und Partneschaft.
Aus dem Repertoir an Erlebnissen, Hochs und Tiefs einer über 30 jährigen Beziehung möchte ich anregen, weiter zu diskutieren :

Wie kann es sein, daß es ob eines besonderen Geschmacks, einer besonderen Vorliebe zu solch gewichtigen, emotionalen, tabuisierten Konfliktsituationen kommt?

Zur Angst "Er liebt die FSH, nicht mich":
Warum wertet ein schön gedeckter, dekorierter Tisch, Kerzenschein, ein guter Wein, schöne Musik auch das beste Essen so unglaublich auf ?
Welches weibliche Wesen käme auf die Idee, all die romatischen Accessoirs in Frage zu stellen mit dem Argument, man würde dadurch von der Qualität und dem Genuss der eigentlichen Speisen ablenken?

Warum turnt ihn das Anfassen / Fühlen von Nylon so an?
Wer weiß das schon, aber ist soviel Fantasie erforderlich, sich vorzustellen, daß der kleine Junge im Krabbelalter sich einfach wohlgefühlt hat, die bestrumpften Beine der in der Küche werkelnden Mutter zu berühren... dadurch unheilbar geprägt wurde?

Sind es nicht die Frauen, die Geschenke so hübsch verpacken, mit Schleifchen und so.... die ein Parfüm nur dann wirklich kostbar finden, wenn es in einem aufwendigen Flacon verpackt ist.

Sind es nicht die Frauen, die sich Sensibilität wünschen, Langsamkeit, Empfindsamkeit für Textur, Geschmack, Geruch..... nicht rohe Lustbefriedigung und ordinäre Nacktheit, sondern ein zärtliches Spiel von Verhüllung, Andeutung, geheimnisvoll Verborgenem....bevorzugen?

Wie egoistisch sind die Männer, die Wochen, Monate, Jahre... Jahrzehnte damit verbringen, zu überlegen, wie sie ohne ihre eigentliche Liebe aufs Spiel zu setzen, ohne missverstanden und ausgegernezt zu werden, ihre Leidenschaft einbeziehen können in die Beziehung?

Wie liebevoll sind denn die Frauen wirklich, die ausschliesslich ihr Bild von Schön und Nicht-Schön, von Ästhetik und Moral verteidigen (ein Bild aus Frauenzeitschriften?) vielleicht nicht einmal bereit sind zu reden über Bedürfnisse und Vorlieben, die ihren Partner tausende von Stunden beschäftig, bis hin zur Überlegung, sich therapieren zu lassen?

Wer spricht denn endlich einmal aus, daß Vorlieben sich nicht ablegen, wegerziehen, therapieren lassen.
Beim Essen weiß man und akzeptiert, daß Entzug nur die Voraussetzung schafft für verstärkte Bedürfnisse.
Kinder, vor denen man jegliche Schokolade wegschliesst, stürzen sich bei nächster Gelegenheit (bei Freunden) auf sie, entwickeln Esstörungen, konsumieren heimlich, werden letztlich dicker, als solche, die sich satt essen können und unbefangen mit Schokolade umgehen.

Warum kommen immer gleich Extreme auf? Entweder, oder?
Wer kommt denn auf die Idee, sich entscheiden zu müssen zwischen Spargel und Sauce Hollandaise, wo man doch vernünftigerweise beides zusammen geniessen kann und sollte?

Ich kann falsch liegen, aber ich fürchte (aus Erfahrung), daß all die geduldvollen, strategisch geplanten, vorsichtigen Versuche, die Partnerin heranzuführen an elementare Wünsche und Bedürfnisse zu nichts führen, als Frust und Enttäuschung. Selbstverständlich vorausgesetzt, daß die Beziehung schon länger existiert und auch noch bestehen soll.

Selbst, wenn man eine harmlose Vorliebe wirklich so negativ sähe, wie einen wild wuchernder Kropf, so müsste es doch möglich sein, darüber zu reden, wie man damit umgehen kann, den Kropfträger dennoch lieben zu können, wenn ein Wegschneiden nicht möglich ist.

Könnte es sein, daß die Frauen einfach nicht begreifen, wie wichtig, bedeutungsvoll "der Hunger, die Sucht nach Schokolade" sein kann.
Und daß wir mit unseren Versuchen, so cool, nebensächlich, eine ihr fremde Vorliebe unterzujubeln, meist auch noch mit Ausreden und rationalen Begründungen, völlig daneben liegen?
Für die meisten von uns ist der Fetisch doch eine zutiefst emotionale Angelegenheit, die uns doch auch gerade deshalb so zu schaffen macht, weil durch die Ratio nicht ausreichend in den Griff zu bekommen.

Ist es nicht besser, ein paar Tränen (beidseitig) zu investieren und klaren Tisch zu machen, selbstverständlich nicht eine Eskalation in Richtung Trennung, jedoch im Zwang, zumindest eine Verhandlungslösung zu finden : Was geht (wie oft), und was geht nicht.
Für beide ist das besser, als das Andauern des dumpfen Unbehagens mit all den seelischen und körperlichen Folgen, auch für die Bezihung selbst.
Bei meiner Frau und mir hat eine solche Verhandlungslösung einen Urlaub ergeben, den ich nie vergessen werde :
Eine Woche nach ihren Wünschen, eine andere nach meinen.
Explizit vereinbart war, nichts auszulassen, ohne jede Rücksichtnahme : encasement total, mehrlagig, ... beide.
Ergebnis bei ihr : entsprechend vorbereitet war das weit nicht so schlimm, wie befürchtet, sie hatte während der ersten zwei Tage mehr Orgasmen, als je zuvor.
Ergebnis bei ihm : nach zwei Tagen richtig "Sattessen" an Nylonerotik und Nylon-Sex gingen ihm (mir) die Ideen und auch die Lust aus, es normalisierte sich. Ein "Rückfall" am 5.Tag und genug war´s.
Seit dieser Zeit hat der Umstand, daß er sie jederzeit ohne Einschränkung bitten darf, seine Inszenierungen auszuleben ganz wesentlich zur Abschwächung / Normalisierung beigetragen.
 
hallo hejo,

deine anregungen finde ich klasse. das ist ein erfahrungsbericht aus deinem leben mit weisheiten, die jeder anwenden und verstehen kann.

bei meiner liebsten und mir ist es jetzt genauso , wie du es beschreibst. das thema ganz oder gar nicht. die angst, die strumpfhose ist wichtiger als sie, eben heimliche geliebte. die frage nach der zukunft. die sorge, ich würde mich woanders satt essen, wenn ich es zu hause nicht bekomme.

es grummelt etwas dumpfes im bauch, bei ihr und bei mir.

in meinem kopf kreisen die gedanken um dieses thems mehr und mehr, es wirkt wie ein strudel. je mehr ich in diesem forum diskutiere, umso stärker wird der wunsch, endlich dahin zu kommen, wo ihr beide und die meisten hier sind. anstelle von normalität scheint die sucht immer stärker zu werden.

meine frau hat auch geheime wünsche, aber sie sagt immer, man kann eben nicht alles bekommen im leben. dazu kommt bei ihr eine gewisse scheu, diese wünsche offen auszusprechen. nach so langer zeit ist es schwierig, hier die türen zu öffnen.
es ist nicht so, dass sie verklemmt ist, aber irgendwie spielt es bei uns beiden eine rolle, dass ich mit meinen wünschen so lange verstecken gespielt habe .

seit wann weiss deine frau von deinem fetisch? wie hast du ihr das gebeichtet? wie hat sie reagiert? welche ängste und sorgen? habt ihr kinder? fragen die mich beschäftigen und antworten, die ich natürlich nicht einfach übertragen kann.

natürlich spielen sich auch gedanken wie total encasement in meinem kopf ab. das wäre der traum. für sie aber wäre das -denke ich heute- völlig absurd, sozusagen die übersteigerung des traumas, das sie verfolgt seit sie die strumpfhose an meinem unterkörper sehen musste.
wir haben es einmal mit fsh im bett probiert, sie war wie versteinert und ich bin explodiert. das ist jetzt 8 monate her und danach hat sich an ihrer einstellung, sie wäre nicht die richtige dafür und könne meine erwartungen nicht erfüllen, bis heute nichts geändert.

auf der anderen seite finde ich die idee, wenn beide einmal ihre wünsche ohne einschränkungen ausleben können, schon verlockend, ja spannend. da war ich vor einem halben jahr auch noch nicht soweit.
der weg dorthin ist aber noch steinig, die verletzte seele, das angekratzte ego und die verlorene spur bei ihr wieder zu richten, geht vor.

ich kann mir vorstellen, dass dieses verlangen, was mir die unruhe verschafft, nachlässt, wenn es "normal" wäre. wenn die anderen dinge im leben wieder gleichgewichtig sind. harmonie von seele, körper und geist, das ist doch was wir alle wollen.

mit deinen tausenden von stunden liegst du sicherlich richtig. lässt das denn wirklich nach?

gruss
pantymax

es kommt noch etwas hinzu, der gedanke, es könnte mir nicht reichen, was sie mir bisher gegeben hat, die angst, zu versagen, mir nicht mehr zu genügen. alles war war, war ja in wirklichkeit nicht das, was ich wirklich wollte. daraus abgeleitet enttäuschung wegen vermuteter unehrlichkeit usw.usw.
fortsetzung folgt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey pantymax,

pantymax schrieb:
meine frau hat auch geheime wünsche, aber sie sagt immer, man kann eben nicht alles bekommen im leben. dazu kommt bei ihr eine gewisse scheu, diese wünsche offen auszusprechen. nach so langer zeit ist es schwierig, hier die türen zu öffnen.
es ist nicht so, dass sie verklemmt ist, aber irgendwie spielt es bei uns beiden eine rolle, dass ich mit meinen wünschen so lange verstecken gespielt habe .

Klar ist es chwierig, nach so langer Zeit die Türen zu öffnen. Aber ich halte, sorry für die Deutlichkeit, die Aussage: "Man kann eben nicht alles bekommen im Leben" für ein Ausweichmanöver. Aus vielen vielen Jahren ehrenamtlicher Arbeit in der Hospiz-Bewegung kann ich dazu nur ein Fazit ziehen: Ohne Reden geht es nicht. Das sagt sich so leicht. Und dennoch ist es einer der wichtigsten Sätze, die ich (für mich) kenne.

Ich hab' mit meiner Liebsten, die mich gelegentlich für einen Kotzbrocken und Tröten-Otto hält, ein "Spiel" vereinbart: Zunächst der eine, dann der andere darf für einen vereinbarten Zeitraum (5-10min?) ALLES sagen, was er zu sagen hat und der andere hört nur zu. Bei uns klappt das, auch wenn ich manchmal schlucken muss. Aber es gibt das Gefühl der Fairness, weil ich auch dran komme. Und hier ist auch Raum für Wünsche.

Ganz wichtig dabei ist immer wieder, dass es sich um Wünsche handelt und nicht um Erwartungen oder gar Forderungen. Aber nur, wenn ich einen Wunsch kenne, kann ich darauf reagieren. Und es bleibt meine Freiheit, ihn zu erfüllen oder eben auch nicht.

So habe ich meiner Freundin erzählt, dass ich es mir sehr wünsche, einmal beim Schmusen & Co im Bett ihre Strumpfhose kaputt zu reißen und wild zu zerfetzen, weil mich das wohl antörnt. Da hat sie klar gesagt, dass das auf keinen Fall in Frage käme. Jetzt kennt sie meine Phantasie und ich ihre Haltung dazu - schwups ist es aus dem Nebel des Unausgesprochenen, Halbklaren, Spekulierten und Undeutlichen heraus.

Ich kenne natürlich Eure Rede-Rituale und -Formen nicht. Aber wenn sich herausstellen sollte, dass es mehr statt weniger Belastung gibt, dann sollte man sich tatsächlich um professionelle Hilfe bemühen. Dann kommt man vielleich doch zu zweit auf den Berg.
Da gibt es ganz viele verschiedene Formen. Wichtig ist auch dabei zu wissen, dass es sich um ein gemeinsames Projekt handelt, bei dem beide gleichberechtigt sind.
Soetwas ist manchmal sinnvoll, bevor die Beziehung zu heftig belastet wird und zerbricht. Das ist es dann nicht wert, da kann man vorher etwas tun.

Dies bitte als Hinweis und nicht als Belehrung verstehen, ja?

Gruß,
cimaron
 
"seit wann weiss deine frau von deinem fetisch? wie hast du ihr das gebeichtet? wie hat sie reagiert? welche ängste und sorgen? habt ihr kinder? fragen die mich beschäftigen und antworten, die ich natürlich nicht einfach übertragen kann."

Wir sind über 30 Jahre verheiratet und haben zwei heute erwachsene Söhne.
Naja 1973-75 da war ich noch richtig glücklich, war ja ne tolle Zeit mit den Minis.....
Gebeichtet hab ich´s ein paar Jahre später, als diese blöde Mode mit den langen Röcken und den Leggins kam.
Und dann, und das ist eigentlich schade, folgten 20 Jahre, die man so ähnlich beschreiben kann wie bei Dir : Ein Auf und Ab, Zwiespalt zwischen Hoffen und Verzweiflung.
Erst in den letzten 5-8 Jahren ist es mir gelungen, sie davon zu überzeugen, daß Reden, Schreiben, Verhandeln.... nicht gegen Sie gerichtet sind, sondern als Engagement für die Harmonie in unserer Beziehung zu sehen sind. Heute sieht sie ein, daß wir beide Fehler gemacht haben, schöne Zeit verschenkt haben, uns beiden das Leben schwer gemacht haben. Warum : Weil ich insofern oft unehrlich war, als ich den Weg des geringsten Widerstand gegangen bin, Konflikten aus dem Weg gegangen bin : Heimlichkeiten, Runterschlucken, Verdrängen.
Und sie, weil sie auch nicht im Entferntesten geahnt hat, wie sehr die Art, wie sie sich kleidete, Einfluß auf meine Gefühle und mein Leben hatte.
Erst nach einem richtig großen Krach mit viel Tränen und Schweigen und vielen Briefen (in einem Brief kann man Zusammenhänge meiner Ansicht nach besser verdeutlichen) indem ich Sie vor die Entscheidung gestellt habe : nicht zwischen Nachgeben und Trennung, sondern zwischen einem ungklücklichen Nebeneinander und einem glücklichen, zumindest aber fairen Miteinander hat sich die Situation mehr als gebessert.
Es gibt eine interessante Erfahrung (vielleicht auch bei Euch?) Man hat Zeiten, da ist man eigentlich zufrieden, der "böse Fetisch" lässt einen einigermaßen in Ruhe. Man spielt Friede Freude Eierkuchen, für Tage, vielleicht sogar Wochen. Nur : So sicher wie das Amen in der Kirche kommt der Punkt, wo der Topf wieder überläuft, entweder man treibt dann wieder seine Spielchen, geht ins Internet und konsumiert Tausende von Bildern, oder aber die Partnerin zieht ausgerechnet zu einer Hochzeit einen blöden Hosenanzug an, während andere Frauen ....
Ich glaube, daß man dann, ob man will oder nicht, eine ganz fürchterliche Laune an den Tag legt, die Partnerin das sehr wohl merkt und die nächste Katastrophe vorprogrammiert ist.

Eine andere :
So sehr wir uns wünschen, unsere Vorlieben mit Selbstbewustsein und Selbstverständlichkeit zu leben, so sehr sind wir doch selbst gefangen in Hemmungen und Scham, und ich möchte nicht wissen, wie oft gerade diese Nebeneffekte : Erröten, Erregung, heftiges Atmen, eine gewisse Peinlichkeit in der Reaktion auf die ersehnten Reize unsere Frauen mehr verunsichert und erschreckt, als das Thema selbst.

Erst, nachdem es uns mehrmals gelungen ist (in besagtem Urlaub) kichernd, albern, lachend mit SH und Strapsen und Nylons zu spielen.... hat es den Durchbruch gegeben.
 
hi pantymax!
Ich bin der letzte, der sich irgendwie in die Zweierbeziehung anderer einmischen möchte, aber da wir nun mal hier über partnerschaftliche Fragen reden und ich nur das von Dir Geschriebene hier begutachten kann, jedoch nicht annehme, dass Du über- oder untertreibst, ich also Deine Ausführungen für sachlich und realitätsbezogen halte, möchte ich mich doch eines vorsichtigen Kommentars unbekannterweise bezüglich Deiner Frau nicht enthalten: Kann es sein, dass Deine Frau doch ein bisschen gar streng mit Dir ist?? Ich meine, wenn Du halt einmal am Wochenende nicht rasiert bist? Ich möchte nämlich nicht durch meine bisherige Beschreibung den Eindruck erwecken lassen, dass ich immer "wie aus dem Ei gepellt" erscheine. Ich meine, zum Beispiel durch mein Hobby (angeln) kann es schon vorkommen, dass ich nach einer durchangelten halben Nacht unrasiert und in den dafür verwendeten abgetragenen ausrangierten Bundeswehrklamotten (Räuberzivil!) und ein wenig nach Fisch riechend, und womöglich mit einer leichten Fahne von einem abschließend im Anglervereinshaus genossenem Gläschen, aber rundum strahlend heimkomme und meine Frau auch gerade erst aufgestanden ist und noch unfrisiert und ungeschminkt, auch in kuscheligem alten Jogginganzug und trotzdem ebenso strahlend wie ich, mich empfängt und wir erstmal, bevor ich die Beute versorge und wir anschliessend mich rasiere und mir ein Bad genehmige, in Ruhe bei Kaffee und Zigarette ein Schwätzchen halten. Es kommt auf die Grundhaltung an, und ob man sich in einer langjährigen Beziehung den Humor und auch ein wenig "Verrücktheit" bewahrt hat. Das ist alles ein wenig weit hergeholt, aber ist auch irgendwie die Vorraussetzung für gegenseitige Toleranz, die dann auch gewisse Fetischvorlieben umfassen kann.
 
danke cimaron, das war ja schnell geantwortet.

das spiel kenne ich - spielregeln bei auseinandersetzungen . funktioniert bei uns auch - im prinzip.

soll heissen: sie kann mir alles sagen, ich höre zu und nehme vieles an und versuche mich damit auseinander zu setzen oder frage nach, um verstehen zu können, was sie meint.
umgekehrt klappt das auch, ich kann alles sagen, aber hinterher-im stillen kämmerlein- fängt sie an zu brüten und es kommen tausend spekulationen, möglichkeiten, zweifel, fragen bei ihr auf. und dann geht der versuch der offenheit oft nach hinten los. ist vielleicht auch meine schuld.

beispiel: die weihnachtsferien war bei uns zu hause eine wundervolle harmonie. obwohl beide gesundheitlich angeschlagen (virusinfekt) haben wir uns super verstanden. ich trug meine fsh oft, auch sylvester. o.k., sie hats nicht gewusst, jedenfalls nicht offiziell. ich habe mehrfach erwähnt, dass ich mich seit langen rundherum im einklang fühle - seele, körper und geist. harmonie mit mir selbst, harmonie in der partnerschaft, kind zufrieden, alles o.k.

anfang januar fragte ich, wie wir es nur schaffen könnten, diese harmonie beizubehalten. habe ihr von den strumpfhosen erzählt und sie meinte, sie fände es gut, wenn ich nicht mehr frieren und mich wohlfühlen würde. daraufhin bohrte ich weiter, wollte wissen, wie wir die fsh zu hause "legalisieren" könnten usw. - das war es dann wieder. das trauma, ich nur in strumpfhose und shirt bekleidet treppe rauf, treppe runter, der gestohlene mann....

unser projekt heisst im moment: ich versuche ihr denn mann wieder zu geben und sie arbeitet daran, die geänderte situation als etwas normales zu verstehen. das ist wie eine kleine pflanze. sie braucht erstmal sonne, wasser, dünger und zuneigung um wurzeln zu schlagen. wie lange das braucht, hängt von diesen faktoren ab und natürlich an der pflanzensorte.
 
hallo satindoll,
ich komme gar nicht zum arbeiten.
du hast es klasse geschrieben. aber so streng ist sie nicht. in "normalen" zeiten kann ich das auch und-nebenbei bemerkt- angle ich auch mal ganz gerne und die klamotten inclusive dem mann darunter riechen entsprechend. das macht ihr nix und sie wäscht die stinkenden klamotten. aber mir meine fsh waschen und in meinen schrank legen, ist absurd.
es geht nur im moment darum, die blickwinkel wieder gerade zu richten.

und es ist in den 10 jahren auch einiges passiert, was unsere beziehung ebenfalls belastet hat (nein, ich bin nicht fremd gegangen und sie auch nicht).
somit war mein outing nur noch das i-tüpfelchen und es bleibt die bange frage, was kommt wohl als nächstes.

sie braucht jetzt die zeit und möglichkeit, sich zu ordnen. sie sagt selbst, dass es ihr problem ist und nicht meins. ich soll dazu stehen, auch wenn das in unserer beziehung- auch für mich- unbequem sein kann.

natürlich bleibt mir die angst, sie zu verlieren. und den größten schatz zu verlieren, den man hat, nur wegen strumpfhosen - das wäre dann dastrauma, was mich seit 30 jahren verfolgt.
 
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