FSH für Frau und Mann

Gegen Geld verdienen kann ja nun erst einmal niemand etwas haben, nicht wahr Morx ?

Wenn mit Strumpfhosen niemand mehr Gewinne macht, dann wird es sie irgendwann gar nicht mehr geben - schließlich haben wir ja keine Planwirtschaft.
Also sollten wir uns alle freuen, wenn Levee mit diesem Produkt auf dem Markt erfolgreich wird.

Ich persönlich sehe die ganze Sache allerdings ziemlich gelassen, da ich auch an der jetzigen Vielfalt nicht viel vermisse.
Was auf der Packung steht hat mich noch nie sonderlich interessiert, weil ich sie ohnehin sofort entsorge und die (Damen)Strumpfhose von Elbeo (oder sonst.) wird sich auch nicht bei mir beschweren, weil sie angeblich für jemand besseres herstellt wurde.

Ich denke insgesamt könnte ich vor allem dem Marketing rund um "WOMAN" etwas Positives abgewinnen - wenn man es nur mal etwas direkter mitbekommen würde. Allerdings ist es für mich auch verständlich, dass man nicht unbedingt so ein Produkt mit hohem finanziellen Aufwand bewirbt, wenn die Temperaturen gerade unaufhaltsam steigen. Auch für Damenstrumpfhosen macht derzeit niemand aktuelle Werbung.

Was mich hier aber vollends irritiert sind so Pseudo-Funktionals-Vorteils-Behauptungen, wie "am Oberschenkel anders geschnitten".
Man kann die Beine vielleicht länger machen, o.k.-das hätte auch etwas, oder weiter (im Verhältnis zum Höschenteil) - aber speziell die Oberschenkel anders "schneiden ", wo doch von der Leiste bis zum Fuß die gleiche Maschenzahl gestrickt wird, wie soll das gehen ?

Ich meine, und daran hat die Levee nichts geändert, alle Strumpfhosen sind für alle da, vor allem für diejenigen die Spaß daran haben sie zu tragen (dazu zähle ich mich auch) . Die Packung ist in diesem Zusammenhang nebensächlich, es zählt nur, was drin steckt.

Es gibt ja einetlich auch schon genug Hersteller, die einfach nur noch "Tights" draufschreiben, allenfalls noch 'ne DEN-Zahl und Größe S;M;L;XL anbieten - das war's.
Was will man eigentlich mehr ?

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Beispiel: Anbieter Marcks&Spencer

Grüße
teka
 
Ich habe viele Jahre in der Textil-Industrie gearbeitet (allerdings nicht in einer Firma die Strumpfwaren herstellt) und weiss daher ziemlich genau ,dass ein neues Produkt nicht einfach vom Himmel geflogen kommt.
Nach der Idee durch irgend eine Kreativ-Abteilung (Entwurf- Design- oder/und Marketingabteilung) werden Muster angefertigt die dann in zig Besprechungen von zig verschiedenen Abteilungen beurteilt werden. Neben den grundlegenden Dingen (Material-, Produktionskosten,...) wird immer auch ein grosser Fokus auf die zu erwartenden Verkaufzahlen gelegt. Ein Produkt, dem nicht zumindest einigermassen gute Zahlen vorausgesagt werden, hat keine Chance auch nur in Betracht gezogen zu werden.
Es steht für mich also ausser Frage, dass Levee einen Markt für die Strumpfhose für den Mann sieht.

Wenn es ein Produkt geschafft hat, durch die interne Auswahl eines Herstellers zu kommen und produziert zu werden, dann ist es noch lange nicht in den Geschäften zu haben.
Die Einkäufer, besonders die der grossen Einzelhandelskonzerne (Karstadt) und der Versender (Neckermann) wissen sehr genau was sie wollen. Und sie wollen immer das von dem sie denken, dass es sich gut verkaufen wird.
Auch diese Leute sehen also einen Markt für die WOMAN.

Jetzt bleibt also nur noch zu hoffen, dass sich beide nicht irren. Wenn sich die Strumpfhose am Markt durchsetzt, dann kann man sich auf etwas anderes nämlich zu hundert Prozent verlassen: Dass die anderen Hersteller ganz schnell auf den Zug aufspringen.
 
Ob diese Leute wirklich einen Markt sehen? Ich glaube ja manchmal, Einkäufer klammern sch in schwierigen Zeiten wie diesen an jeden Strohhalm... Und da dieser vermutlich mangels eines ausreichenden Marktumfanges brechen wird, ist das Thema WOMAN wohl bald vom Tisch...
 
Kathrin: Du kannst natürlich recht haben, trotzdem finde ich es bemerkenswert, dass zumindest der Versuch unternommen wird.
Noch was: Warum Levee ausgerechnet vor dem Sommer mit einem solchen Produkt auf den Markt geht, und nicht vor dem Winter, fällt mir echt schwer zu vertehen.
 
Hallo alle,

also, ihr habt ja alle recht ... ABER ...

@teka:
Geld verdienen (wollen) ist nichts grundsärtzlich verwerfliches, aber meine Befürchtung geht halt ein wenig in die Richtung, dass der entscheidende Wert der WoMan möglicherweise nicht im Produkt selbst begründet liegt, sondern in der Verpackung. Ich lasse das (nur mal als Denkanstoss) so im Raum stehen.

Was meiner Meinung nach aber einer Erklärung bedarf, warum levee nicht den ganzen Schritt vollzogen und eine FSH für MÄNNER auf den Markt gebracht hat, wenn es doch angeblich genau darum geht bei der ganzen Aktion! Nein, da bleiben sie in einem ziemlich undurchsichtigen Kompromiss stecken.

Was mich in Wahrheit irritiert und misstrauisch macht, das ist folgendes:
Es ensteht eine (beinahe euphorische) Stimmung, nach dem Motto: der erste Hersteller hat sich getraut, jetzt wird alles gut. Daran glaube ich nicht! Wenn wir wirklich ernsthaft etwas ändern wollen, dann können und dürfen wir uns nicht auf Wirtschaftsunternehmen verlassen, deren Interessen decken sich - wenn überhaupt - nur zufällig mit den unseren. Dadurch dass es die WoMan gibt, wird sich nichts ändern. Mich würde zum Beispiel mal interessieren, wie viele der fsh-tragenden Frauen die WoMan überhaupt kennen. Ich glaube nicht, dass es die Mehrheit ist.

Was ich sagen will: allein die Existenz der Möglichkeit ein bestimmtes Produkt zu kaufen zieht nicht zwingend eine gesellschaftliche Akzeptanz nach sich. Jungen dürfen zum Balletuntericht, aber wenn sie es tun, sind sie doch weibisch, schwul sogar oder? Da war doch was???

Wenn man es ernsthaft angehen will, dann kann es meiner Meinung nach nur über den Weg der Gründung einer eigenen Lobby sein (das hat übrigens auch bei Schwulen/Lesben und Prostituierten einigermassen funktioniert). Die Aufgaben seines solchen Vereines oder Verbandes müsste im wesentlichen auf zwei Gebieten liegen:

1. aufkärende Öffentlichkeitsarbeit (schon ein gewaltiger Brocken)

und 2. "Jugendarbeit" - und damit meine ich folgendes. Dass ich fsh heimlich trage, stört mich weit weniger als die jahrelange Isolation, die mich sogar dazu getrieben hat, über etliche Jahre mich des fsh-tragens völlig zu enthalten (wehe hier lacht jetzt jemand!!!). Und an dieser Stelle muss man ansetzen. Sicherlich ist es in Zeiten des Internet leichter geworden, trotzdem meine ich, dass wir die jungen Leute "abholen" müssen, auf sie zugehen, aufnehmen und ihnen in ihren vielen Fragen und Problemen beistehen.

Über einen solchen Weg kann man möglicherweise LANGSAM gesellschaftliche Akzeptanz erreichen, sicherlich aber nicht dadurch, dass man vermeintliche Aufbruchsstimmung erzeugt: wenn wir jetzt alle wie verrückt die WoMan kaufen, dann stärkt das sen Hersteller, es werden weitere folgen und dann werden es alle toll finden, wenn wir öffentlich in fsh rumlaufen ........

Glaubt das jemand wirklich? Kann es so einfach sein? Ich glaube nicht! Ich will hier niemandem die WoMan madig machen (nach den Berichten hier muss sie ja doch bald mal testen). Ich habe mich anfangs auch drüber gefreut, aber ich werde allmählich misstrauisch, ob der WoMan nicht eine Bedeutung zugedacht wird (verbunden mit einer grossen Hoffnung), die nicht erfüllen kann und wird. Wenn ich mich irren sollte, umso besser, aber ich möchte mir DIESE Enttäuschung gern ersparen.

Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, dann geht das nur durch eigenes Anpacken, nicht indem wir einen Gladiator ins Rennen schicken. Der Anfang ist gemacht mit einem Forum wie diesem, mit einer Seite wie der von teka und franz (die ich jedem dringend zum lesen anrate!!!). Diese Dinge haben Leute aus UNSEREN Reihen auf den Weg gebracht! Und jetzt hoffen wir plötzlich, dass uns die Industrie diese Arbeit abnimmt? Wollen wir das wirklich?

So jetzt habt ihr erst mal wieder die Möglichkeit zu schimpfen, dann werde ich wieder antworten, für heute reicht´s erst mal.

Gruß
Morx
:D
 
Hallo Teka!!!!
Wie mir scheind, bist Du ein gegner von der WoMan. finde es ja gut wen es Gegner gibt. Aber was ich gut finde das die Firma Leeve sich traut auch den Mann FSH anzubieten. Und somit zeigt das auch der Mann in der öfentlichkeit FSH trägt. Es gibt auch hier im Forum genügent Männer die sich nicht trauen in der Öfentlichkeit FSH zutragen. wie ist den die Realität wenn ich als Mann in der Öfentlichkeit FSH trage werde ich einer bestimmten Gruppe zugeteilt und in der Gesellschaft abgestempelt. Also sollten wir diesen Versuch unterstützen, das die FSH auch für den Mann gesellschaftlich wird. Wir hier im Forum sind doch befürworter für Männer in Strumpfhosen, wir würden uns doch freuen wenn mehr Männer sich trauen in der öfentlichkeit FSH zu tragen. Wenn die WoMan ein renner wird werden mehrere Firmen darauf setzen FSH für Männer zu produzieren. Ich will hiermit nicht Werbung für die WoMan machen. Was ich will ist nur das die FSH für den Mann Salonfähig wird.
Gruß
Nylonstern
 
Nochmal hallo,

eines muss ich noch hinzufügen (kann mal wieder die große Klappe nicht halten)! ;)

Denkt mal über folgendes nach bitte: Wer kennt eigentlich die WoMan? Das sind wir und möglicherweise ein paar Frauen, die sie beim Einkaufen in der Strumpfabteilung gesehen haben.

Wenn es darum gehen sollte, für FSH an Männern zu werben, dann frage ich mich ernsthaft: WIE DENN??? Diejenigen, die wir überzeugen wollen, sind diejenigen, die möglicherweise niemals etwas von der WoMan erfahren werden!

So gesehen, ist es nicht vielleicht doch in erster Linie eine gewisse Selbstbefriedigung, die uns die WoMan verschafft? Und warum sollte levee Werbung machen für die WoMan?? Das machen wir doch schon selbst und zwar völlig ohne Streuverluste und ohne Risiko und so verdammt preiswert...

Nun ducke ich mich schnell in ein tiefes Loch, bevor die ersten Steine fliegen. ;)

Gruß
Morx
 
Also ich glaube auch, dass diejenigen Männer, die sicher keine fsh tragen, weil sie einfach nicht die Neigung dazu haben, und das wird wohl der Grossteil der männlichen Bevölkerung sein, auch trotz WoMan keine fsh tragen werden. Dies umso mehr, als viele Männer sogar reine Herrenstrumpfhosen, also diese dicken Dinger, als tuntenhaft empfinden, ich kann nichts dafür, aber so ist es nun einmal....Klischee in Reinkultur. So gesehen dürfte die WoMan wahrscheinlich wirklich am ehesten für diejenigen in unseren Kreisen hier sein, die schüchtern sind und irgendein hieb- und stichfestes Argument brauchen nach dem Motto "die ist für Mann u n d Frau, also d a r f ich sie ja tragen". Für mich gilt´s nicht, aber ich versuche mich in die Lage derer zu versetzen.
Gruss. Dolly
 
Ich finde es schon toll, daß die Fa. Levee es gewagt hat, eine FSH für den Mann herauszubringen. Nur stört es mich, daß auf der einen Seite auch eine Frau abgebildet ist. Meiner Meinung nach, sollte es nur speziell für Männer sein und dafür auch die entsprechende Werbung gemacht werden. So entsteht der Eindruck, daß es eine Damenstrumpfhose ist, die "auch" von Männern getragen werden kann. Auch der Name "WOMAN" ist für mich etwas irritierend. An der Zweideutigkeit, wie er auf der Packung geschrieben ist, scheiden sich die Geister. Hier fehlt einfach der deutliche Hinweis, daß es eine Männerstrumpfhose ist. Sie sollte auch ausschließlich in der Herrenabteilung plaziert sein. Nur so kann der Mann, wenn er mit seiner Frau durch die Herrenabteilung geht, darauf hinweisen, daß es eine Männerstrumpfhose ist. Ansonsten gebe ich der Strumpfhose keine große Chance, daß sie sich auf dem Markt durchsetzt. Desweiteren hat bis jetzt nur Karstadt und diverse Shops in Großstädten die Woman im Verkauf. In Kleinstädten, wo ich z.B. wohne, gibt es keine Chance, eine Woman zu erwerben. Man kann sie auch bestellen, jedoch kommen wir dann unserem Wunsch der Durchsetzbarkeit, daß auch Männer FSH tragen, nicht weiter. Bestellungen, in Katalogen oder Internet, leiden immer unter der Anonymität. Nur der breite Konsens in der Öffentlichkeit bringt uns unserem Wunsch, daß auch wir FSH tragen, weiter.
Wie ein anderer Forumsredner bereits sagte, mit dem Beispiel Brad Pitt, ist nur durch provokantes Vorzeigen vielleicht ein Sinneswandel zu erreichen. Nur der Weg dorthin ist immer noch sehr weit. Ich hoffe trotzdem, daß es eines Tages soweit ist.

Mit bestrumpften Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal zu Nylonstern :

Originally posted by Nylonstern@30.05.03 - 15:23
Hallo Teka!!!!
Wie mir scheind, bist Du ein gegner von der WoMan.

Das verwirrt mich doch etwas, woher beziehst Du diese Erkenntnis ?
Ich sehe das WoMan-Projekt vielleicht nicht mit der gleichen Euphorie wie diejenigen, die eine Bescheinigung dafür brauchen, dass Feinstrumpfhosen auch für Männer da sind, aber insgesamt freue ich mich doch immer über jedes neue Angebot.
Und wenn sie mir mal irgendwann in Hände fallen sollte, werde ich die selbstverständlich auch probieren. Allerdings renne ich jetzt nicht los und suche danach, ganz einfach deshalb nicht, weil ich zu denen gehöre, die nicht unbedingt darauf gewartet haben.

Zu Morx:

Schön, dass endlich mal wieder das Thema "gesellschaftliche Akzeptanz" anschneidet und sich Gedanken darüber macht, wie man die Strumpfhose nach "vorne" bringen könnte.


Wenn man es ernsthaft angehen will, dann kann es meiner Meinung nach nur über den Weg der Gründung einer eigenen Lobby sein (das hat übrigens auch bei Schwulen/Lesben und Prostituierten einigermassen funktioniert). Die Aufgaben seines solchen Vereines oder Verbandes müsste im wesentlichen auf zwei Gebieten liegen:

1. aufkärende Öffentlichkeitsarbeit (schon ein gewaltiger Brocken)

Hui - das ist aber in der Tat eine gewaltige Aufgabe.
Wie Du ja noch weiter unten in Deinem Text anmerkst, machen Franz und ich das jetzt im Internet schon eine ganze Weile (übrigens danke für das Lob) - aber richtige Öffentlichkeitsarbeit ist das natürlich nicht. Das Internet ist zwar - wenn man so will - öffentlich, andererseits ist die Anonymität jedoch nirgendwo größer als hier. Zwar halte ich den Ansatz weiterhin für gut und richtig , aber mittlerweile kenne ich natürlich auch die Schwierigkeiten, die mit dem Thema zwangsläufig zusammenhängen.
Es gibt sehr unterschiedliche Motivationen, das Tragen der Strumpfhose öffentlich zu machen.
Ich nenne nur mal drei Hauptgruppen: Crossdresser, Fetischisten, Fetischverweigerer - sie unter einen Hut zu bringen, hieße auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückzugreifen - mit ziemlich schmerzhaften Abgrenzungen.
Dazu kommen geradezu hysterische Reaktionen auf die Einteilung in irgendeine dieser Kategorien, so dass sprachliche Auseinandersetzungen praktisch unmöglich sind.
Eigentlich ist es wie in allen alternativen Bewegungen, die größten Hürden gibt es in den eigenen Reihen.
"Aufklärende Öffentlichkeitsarbeit" - gut gesagt, aber worüber willst Du aufklären ?
Nehmen wir mal folgendes Beispiel: Einer von uns geht zu Biolek in die Talkshow und erzählt ihm, dass das Tragen von Strumpfhosen sei völlig normal und hätte überhaupt nichts mit "sexuellen Dingen" zu tun , es sei halt nur "praktizierte Gleichberechtigung". Ich bin mir sicher, der größte Teil der Leser dieses Forums würde sich von Lachen kaum noch zusammenreißen können. Bei anderen Foren, wie z.B. feinstrumpf.de sähe das sicher ganz anders aus - hier ist der Verzicht auf Sex in Strumpfhosen eine argumentative Existenzgrundlage.

Es wäre natürlich schön, wenn da jemand einen Weg finden würde - ich bin sicher einer ersten, die ihn mitgehen würden.


und 2. "Jugendarbeit" - und damit meine ich folgendes. Dass ich fsh heimlich trage, stört mich weit weniger als die jahrelange Isolation, die mich sogar dazu getrieben hat, über etliche Jahre mich des fsh-tragens völlig zu enthalten (wehe hier lacht jetzt jemand!!!). Und an dieser Stelle muss man ansetzen. Sicherlich ist es in Zeiten des Internet leichter geworden, trotzdem meine ich, dass wir die jungen Leute "abholen" müssen, auf sie zugehen, aufnehmen und ihnen in ihren vielen Fragen und Problemen beistehen.

Ich denke, dass die Meisten sich das Lachen verkneifen sollten - wohl der Mehrheit ging es ähnlich. Aber "Jugendarbeit" ist immer auch ein ganz gefährliches Kapitel im Zusammenhang mit autoerotischen Erfahrungen. Ich tue mich immer wieder extrem schwer damit, wenn ich eine Mail eines 16-jährigen bekomme, der meine Texte wichtig für sich findet und Unterstützung bei der Lösung seiner Probleme sucht.
Da muss ich einfach passen.


Über einen solchen Weg kann man möglicherweise LANGSAM gesellschaftliche Akzeptanz erreichen, sicherlich aber nicht dadurch, dass man vermeintliche Aufbruchsstimmung erzeugt: wenn wir jetzt alle wie verrückt die WoMan kaufen, dann stärkt das den Hersteller, es werden weitere folgen und dann werden es alle toll finden, wenn wir öffentlich in fsh rumlaufen ......
Glaubt das jemand wirklich? Kann es so einfach sein? Ich glaube nicht! Ich will hier niemandem die WoMan madig machen (nach den Berichten hier muss sie ja doch bald mal testen). Ich habe mich anfangs auch drüber gefreut, aber ich werde allmählich misstrauisch, ob der WoMan nicht eine Bedeutung zugedacht wird (verbunden mit einer grossen Hoffnung), die nicht erfüllen kann und wird. Wenn ich mich irren sollte, umso besser, aber ich möchte mir DIESE Enttäuschung gern ersparen.

Gut, vielleicht hast Du recht - mein Weg ist das auch nicht, aber trotzdem, was spricht dagegen ? Wer es möchte, sollte es tun - schließlich schadet es nachweislich niemandem.
Wenn es dann nicht funktioniert hat, ist es trotzdem ein Versuch wert gewesen. Solange niemand meint, öffentlicher Konsum wäre das einzig seelig machende Mittel um mit seiner Anonymität fertig werden, solange kann jeder Schritt in dieser Richtung nur ein richtiger sein.
Meine Empfehlung für das, was jeder tun kann, ist einfach in den Geschäften nach Strumpfhosen zu fragen und zwar ganz gezielt nach solchen, die auch für Männer geeignet sind. Und darauf gebe ich Garantie - drei mal täglich in einem Geschäft ein Artikel nachgefragt, der nicht da ist, aber leicht da sein könnte - das sorgt für Angebot.
Natürlich braucht man dafür viele "Nachfrager" - aber an Quantität mangelt es uns ja angeblich nicht.

Grüße
teka
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Teka,

wir sind - ähnlich wie Du - nicht der Meinung, daß eine Feinstrumpfhose für Männer und Frauen das Produkt ist, auf das die Welt gewartet hat. Zumal es einfach nur alter Wein in neuen Schläuchen ist.

Wir möchten uns aber ausdrücklich für folgenden Satz bei Dir bedanken:

Originally posted by teka@14.04.03 - 11:40
... wenn z.B. Bratt Pitt sich in einem seiner einfach zu verstehenden Filme ...

Wir haben herzlich gelacht. Dem ist einfach nichts hinzuzufügen. :p

Viele Grüße,
Antonia & Hannes
 
Hallo teka,

was für eine schöne Diskussion, ich freue mich wirklich drüber.

Zunächst gebe ich selbstverständlich gern zu, dass deine Kritik ja gar nicht unberechtigt ist. Es ist auch so, dass ich vieles gar nicht zu Ende gedacht habe, weil ich es nicht für notwendig hielt.

Worum es mir eigentlich "nur" ging, ist folgendes:

Ich denke, wenn man etwas von der Größenrodnung erreichen will wie es die Schaffung der gesellschaftlichen Akzeptanz von männlichem fsh-Tragen darstellt, dann braucht man in unseren Breiten beinahe zwingend eine "Institution", die Betroffene "sammelt", Aktivitäten bündelt und koordiniert, für Gehör sorgt, Interessen vertritt, Ziele definiert und formuliert (!!!) und vieles mehr - eine Lobby eben.

Wie in jeder Interessenvertretung werden sicherlich auch hier schwierige Integrationsprozesse, Reibereien, Abgrenzungen - Ausgrenzungen möglicherweise sogar - notwendigerweise erfolgen müssen, ob man dies nun begrüssen mag oder nicht. Wenn man aber den Drang verspürt, etwas in Hinblick auf gesellschaftliche Akzeptanz zu TUN (tatkräftig!!!), dann halte ich das für den einzig sinnvollen gangbaren Weg - bei allen zu erwartenden Schwierigkeiten - und jedenfalls für sinnvoller als den Versuch über Konsum zum Erfolg zu kommen.

Und ich bleibe dabei: Levee tut für "unsere Sache" im Grunde genommen nichts Entscheidendes, es ist immer noch eine SH für Mann UND Frau - ich stimme in diesem Punkt Antonia & Hannes völlig zu, ich habe auch nicht unbedingt auf die WoMan gewartet.

An dieser Stelle möchte ich ausserdem auch einmal ein paar ganz simple Fragen stellen, auf die mich die Antworten brennend interessieren.

1. Welche Vorteile bringt uns "gesellschaftliche Akzeptanz" überhaupt und sind sie es wert wirklich große Anstrengungen zu unternehmen?
2. Bringt sie uns auch Nachteile (ist eine gewisse Heimlichkeit nicht auch mitunter prickelnd)?
3. Wollen wir wirklich überwiegend in die Öffentlichkeit mit unserer "Leidenschaft"?

Ich habe noch tausend andere Fragen, aber diese mögen für heute reichen.

Nur für den Fall, dass nun jemand auf die Idee kommen sollte, zu mir zu sagen, dann mach doch endlich mal was: leider (ich muss es zugeben) bin ich KEIN tatkräftiger Mensch in dieser Hinsicht, eher einer, der schwafelt, seinen Senf dazugibt (aber immerhin nicht ohne sich vorher ein paar Gedanken gemacht zu haben, hoffe ich), kurz: ein Theoretiker. Und ich bin auch ein Mensch, der mit der momentanen Situation gar nicht so unglücklich ist, für mich persönlich haben sich die Dinge zufriedenstellend geregelt, einen missionarischen Drang verspüre ich nicht unbedingt.

Und ich habe den deutlichen Eindruck gewonnen, dass diejenigen, die Wert legen auf öffentliches fsh-Tragen für sich ohnehin einen Weg gefunden haben, z. B. Ralf33, SatinDoll, Schönes_Gefühl und andere. Diese Menschen haben einen gewissen Mut bewiesen, vor dem ich durchaus Respekt habe, es bleibt die Frage, ob ihnen das erzielte Ergebnis genügt oder ob da noch etwas in ihnen gärt, das sie weitertreibt (würde mich wirklich interessieren).

Für heute reicht´s mal wieder, sonst schreibe ich noch einen Roman (könnte man übrigens wirklich mal drüber nachdenken ;) ).

Ich grüße euch alle herzlich
Morx
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Morx,

Deinen letzten Beitrag haben wir - vielleicht etwas spät (jaja, der Sommer), aber dennoch mit Interesse - gelesen. Es ist lieb, daß Du Dich dabei auf uns beziehst. Aber damit kein falscher Eindruck aufkommt: Was Du als "unsere Sache" bezeichnest, also das Eintreten für Akzeptanz männlicher Strumpfhosenträger, ist gerade ein Standpunkt, dem wir uns persönlich NICHT anschließen möchten.

Wir akzeptieren jeden, der eine gesellschaftliche Veränderung in diese Richtung vorantreiben möchte. Aber was uns ganz persönlich, unseren Umgang mit Strumpfhosen und unserer Leidenschaft dafür angeht, so sind wir mit dem status quo vollkommen zufrieden. So ähnlich hast Du es ja auch für Dich selbst entschieden. Für uns persönlich sind Feinstrumpfhosen im wesentlichen zweierlei: zum einen für Antonia ein alltägliches Kleidungsstück und zum anderen für uns beide ein Teil unserer gemeinsamen Sexualität. Nicht weniger aber eben auch nicht mehr. Öffentliches Tragen durch Hannes ist gerade kein Thema für uns.

Versteh uns bitte nicht falsch, wir können gut verstehen, daß sich viele eine andere Einstellung der Gesellschaft zu Männern in Feinstrumpfhosen wünschen und wir finden es auch in Ordnung, wenn sie für eine diesbezügliche Veränderung eintreten. Aber mangels eigener Betroffenheit und Motivation taugen wir nicht dazu, bei dieser Sache "vorne mitzumarschieren".

Viele Grüße,
Antonia & Hannes
 
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