Da ja an anderer Stelle die Vermutung geäußert wurde, Paule und ich wären identisch möchte ich hier nunmal Paule widersprechen.

Sicher gibt es einen oder mehrere Gründe, warum ich heute Feinstrumpfhosen trage, aber was bringt es mir, sie (mit professioneller Hilfe) zu erforschen?

Selbst wenn zum Beispiel das Ergebnis wäre, es liegt daran, weil ich in meiner Kindheit Haferflocken essen musste, da wäre ich um die Erkenntnis reicher und dann? Soll ich im Supermarkt einer Mutter sagen, kaufen sie Ihrem Sohn ja keine Haferflocken, sonst wird es ein Strumpfhosenfetischist wie ich?


Wenn ich hier im Forum lese, viele männliche Wesen sind zu dem Fetisch gelangt, weil sie "gaaaanz zufällig" die Strumpfhosenvorräte der Mutter und/oder Schwester(n) ge- und durchsucht haben, dann mag das vielleicht zum Ausbruch dieser Leidenschaft geführt haben, die Ursprünge, warum sie in den intimsten Kleidungsbereichen der Familie oder bei anderen Leuten rumgewühlt haben ist damit noch nicht geklärt. Papas Krawattensammlung war ja nicht das Ziel.Kindliche Neugierde als Erklärung?

Ist Neugierde nicht ein menschliches Grundbedürfnis, ohne Neugierde keine Forschung und keine Erfindungen.

Ich verstehe es auch nicht, warum soll ich in meiner Vergangenheit rumwühlen, vor allem wenn die Weichen vor rund 50 Jahren gestellt worden sind und ich keinen Sinn sehe, in meinem Alter jetzt den "Mangel" abstellen zu wollen.

Für mich ist die Frage nach meinem Fetischismus so zielführend wie die Frage, was wäre wenn meine Eltern sich nicht kennengelernt hätten.


Gruß Placebo
 
Ich verstehe es auch nicht, warum soll ich in meiner Vergangenheit rumwühlen, vor allem wenn die Weichen vor rund 50 Jahren gestellt worden sind und ich keinen Sinn sehe, in meinem Alter jetzt den "Mangel" abstellen zu wollen.

Es stimmt schon, warum in der Vergangenheit rumwühlen. Andererseits finde ich die Frage schon interessant: warum entwickeln viele von uns in ihrer Jugend einen Faible für Strumpfhosen oder Strümpfe oder Dessous? Eine Idee, auf die viele andere gar nicht kommen würden. Was löst es aus, das erste Mal eine Strumpfhose - oder wie in meinem Fall Strümpfe und Hüfthalter - zu probieren? Meine, zugegeben küchenpsychologische, Erklärung war immer, das ich in einem reinen Frauenhaushalt aufgewachsen bin, also das männliche Element fehlte.

Und warum - trotz aller Probleme wie Angst erwischt zu werden, Reaktion der Freundin oder Partnerin, etc. - bleibt diese Leidenschaft ein Leben lang erhalten?
Was denkt ihr darüber?
 
Hallo Benno,
schön, dass Du das Thema aufgreifst und weiterführst:
Andererseits finde ich die Frage schon interessant: warum entwickeln viele von uns in ihrer Jugend einen Faible für Strumpfhosen oder Strümpfe oder Dessous? Eine Idee, auf die viele andere gar nicht kommen würden. Was löst es aus, das erste Mal eine Strumpfhose - oder wie in meinem Fall Strümpfe und Hüfthalter - zu probieren? Meine, zugegeben küchenpsychologische, Erklärung war immer, das ich in einem reinen Frauenhaushalt aufgewachsen bin, also das männliche Element fehlte.

Tja, warum sind wir damals auf die Idee gekommen, Mutters Strumpfhosen/Strümpfe auszuprobieren? Eine tief angelegte genetische Veranlagung? Eine spezielle Sozialisierung (wie Du sie bei Dir vermutest, die aber so, wie Du sie für Dich beschreibst, bei mir nicht zutrifft)? Neugieriges Interesse? Purer Zufall?
Die für ihn endgültige Antwort wird wohl niemand von uns hier je finden. Wahrscheinlich haben sogar viele andere Jungs außer uns Kontakt mit den Strümpfen ihrer Mutter gehabt, ebenso wie wohl einige von uns die Krawatten des Vaters an- und ausprobiert haben. *Ich kann mich jedenfalls daran erinnern.*

Bleibt die zweite, für mich noch spannendere Frage:
Und warum - trotz aller Probleme wie Angst erwischt zu werden, Reaktion der Freundin oder Partnerin, etc. - bleibt diese Leidenschaft ein Leben lang erhalten?

Bei mir würde ich sagen, dass das erste eigene Strumpfhosentragen so etwas wie einen Flash ausgelöst hat. Ich war total elektrisiert von dem Gefühl, so 'ne Art Droge, die einen beim ersten Mal abhängig macht. //Zum Suchtfaktor gibt's ja auch ein Thema...// Da muss das Belohnungszentrum wohl irgendwie extrem angesprochen worden sein. Und da stellt sich die Frage nach dem nächsten "Warum?": Warum war das bei mir (und vielleicht nicht nur bei mir) so? Auch darauf habe ich keine Antwort, finde die Frage aber spannend, selbst wenn mir die Antwort auch nicht wirklich was bringt (@ Placebo und viele andere).

Grüße
Paule
 
Hallo Benno,


eigentlich gehe ich davon aus, das Deine Mutter Dir nicht den ersten Hüfthalter und die entsprechenden Strümpfe Dir gegeben hat, weil er ihr zu klein geworden ist, Dir aber wohl noch passen könnte oder Dir ihre Strumpfhosen vermacht hat, die eine kleine Laufmasche hatten die Du aber noch gut unter der Hose weitertragen könntest. Nein, ich denke, das Verlangen ist von Dir aus gekommen. Vermutlich hast Du es heimlich getan, diesen zweiten Schritt.

Kann es nicht sein, dass Kinder/Jugendliche vieles (noch) nicht dürfen und daher es erst recht wollen? In der Phase denkt man viel an die Zukunft, man stellt sich vor, wie wird es in der Zukunft sein, zum Beispiel die Berufswahl verbunden mit seinem Traumberuf.

Je älter man wird ist man eher geneigt primär an das Vergangene zu denken, wie zum Beispiel in diesem Thread hier.

Ich denke, so hat es bei den meisten Rauchern auch so angefangen. Die Eltern rauchten, die älteren Geschwister durften rauchen, und vielleicht hatte sich die Nr. 1 in der Clique seine Stellung mit der Zigarette in der Hand erobert oder gefestigt. Diese Leute hatten einem was voraus, da wollte man nicht hinterherhinken. Ich denke, keiner hat es im Sinn gehabt, vorsätzlich giftige Luft seinen Lungen zuzuführen, sondern der Gedanke, auch "groß" zu wirken und dazu zugehören.


Aber zurück zu den ersten Lebensabschnitten. Da gibt es vieles, was die ältere Schwester, die Nachbarstochter, die Klassenkameradin und so weiter darf, der Junge aber nicht, vor allem, wenn dann noch Bemerkungen fallen, diese weibliche Person ist ja schon "groß". Und die Mutter kann ja und darf ja alles, sogar über das Kind bestimmen.
Und all diese Personen dürfen Feinstrumpfwaren tragen, nur der Junge nicht. Ich denke, da spielt es keine Rolle, ob man in einem Haushalt aufwächst, wo es wie bei Dir von weiblichen Wesen und somit von Feinstrumpfwaren so wimmelt oder in einem Umfeld, wo sie mehr oder minder ignoriert werden. Denn irgendwann auch hier stellt der Junge fest, es gibt etwas Besonderes, was ihm versagt ist, wenn die Mutter doch mal zu einem besonderen Anlass sich in eine Feinstrumpfhose zwängt (ihm aber keine anbietet, seiner Schwester vielleicht doch) oder andere Mädchen durch eine Belanglosigkeit kurzzeitig im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Der Junge will das auch, auch wenn ihm klar ist dass es nichts "Normales" ist und er niemals so unbeschwert in Feinstrumpfwaren auftreten kann wie sein weibliches Umfeld.
Ich denke, dass ist eine Ursache, warum ein männliches Wesen gerade in der Entwicklungsphase diesem Fetisch verfallen kann. Ich kann mich darin wiederentdecken.

Ferner gibt es den sexuellen Aspekt, da Feinstrumpfwaren im oberen Teil in einem Bereich enden, der für den Jungen eine Tabuzone bildet und eine besondere Neugierde weckt.
Hinzu kommt, dass auf der Verpackung und auch in der Werbung damals nur Frauen auftraten, die den Idealvorstellungen entsprachen und nicht die reifere Frau (um den Begriff "Oma" zu vermeiden), die diese Dinger auch kaufen soll.

Ich denke, hier liegen bei vielen die Wurzeln warum man sich zuerst verbotenerweise an den Beständen in seinem eigenen weiblichen Umfeld bedient, und wenn man feststellt dass Nylon auf der Haut sich anders anfühlt als Brennnesseln . . .
Ich denke, man kommt von diesen prägenden Erlebnissen nie mehr los, aber wie Paule ja schon geschrieben hat, dafür gibt es ja hier eigene Threads.

Aber ich denke auch, wenn man hier ständig liest, Frauen tragen Anzüge und Krawatten, nur der arme Mann darf nicht offen mit einer Feinstrumpfhose rumlaufen, ist das für mich etwas wie die Trotzreaktion eines Kindes, ich darf das nicht, das ist gemein, ich will das aber, also mache ich es, meistens heimlich aber immer mit der Gefahr entdeckt zu werden und dann die Konsequenzen zu tragen müssen.


Gruß Placebo
 
Hallo Placebo,
interessant: Nach der These von Benno, dass das Faible für Strümpfe (bei ihm) mit dem Aufwachsen in einem Frauenhaushalt zu tun hat, stellst Du, Placebo, die These auf, dass es mit dem Verbotenen des Tragens von Strumpfhosen, dem des für "Große" Reserviertseins zusammenhängt.
Ich für mich kann beides so nicht wirklich bestätigen. Aber das muss ja nichts heißen. Das Verbotene, Schräge habe ich erst viel später bewusst als Reiz wahrgenommen. War der schon vorher der Antrieb? Ich weiß es nicht. Als Junge orientiert man sich ja dann doch erstmal eher an den männlichen, "großen" Vorbildern. Aber wer weiß? Jedenfalls hast Du mir mit Deiner These zu denken gegeben. Die Mutter als Über-Ich?

Einen anderen Aspekt, den Du erwähnst, sehe ich im ersten Moment für mich als noch prägender: Den der Strumpfwaren als in einem sehr delikaten Bereich endenden Kleidungsstück. Habe ich da als Kind schon etwas wahrgenommen und mich getrieben, was mich dann auch als Mann gereizt hat und noch reizt?


Wie gesagt, bin Freudianer, oder auch, mit Goethe: Das ewig Weibliche zieht uns hinan
Paule
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Paule,


wir kennen die Konstellation nicht von dem Haushalt, in dem Benno seine ersten Kontakte zu Feinstrumpfwaren hatte.
Vielleicht kann er uns dazu etwas schreiben.

Wenn er der Älteste war und seine Schwestern wesentlich jünger, gut, dann kann meine meine These zusammenbrechen. Aber es gibt ja noch Mädchen in der Nachbarschaft oder Schule, die so etwas anziehen dürfen, der Junge aber nicht.
Aber selbst wenn die jüngere Schwester auf einmal etwas darf was bei dem älteren Jungen weiterhin verboten ist kann es doch zu einer Schieflage in der Gefühlswelt des Jungen kommen.


Leichter ist es für meine These wenn es nur schon eine ältere Schwester gab, dann können sich bei einem Jungen solche Neidkomplexe aufbauen. Sie darf abends länger aufbleiben, bekommt mehr Taschengeld, darf eher alleine verreisen, darf eher einen Führerschein machen und so weiter. Und sie darf Feinstrumpfwaren anziehen und damit suggerieren, sie ist kein Kind mehr. Wenn in dieser Konstellation noch Feinstrumpfwaren überall schnell greifbar sind, dann ist der Griff danach wesentlich einfacher. Aber dieser Griff danach ist für mich der zweite Schritt, denn es gilt doch zu klären, wieso es zu dem Griff zu den Feinstrumpfwaren kam.

Ähnlich wie mit dem Rauchen in jungen Jahren: Ein Kind aus einem Kettenraucherhaushalt kommt eher an die ersten Glimmstengel ran und es fällt weniger auf, wenn er wie ein Ofenrohr nach Tabak riecht. Aber wer aus einem Nichtraucherhaushalt kommt, der muß schon sein Taschengeld opfern und sich nacher von der Familie fernhalten und kräftig mit Mundwasser gurgeln, aber wer unbedingt rauchen will den stört das nicht.
Aber zurück zu den Feinstrumpfhosen. Wo der nicht nur der Wäschekorb zu Hause mit Feinstrumpfhosen überquillt fällt die eine zusätzliche oder die temporär verschwundene Strumpfhose nicht explizet auf.
Schwieriger ist es, wenn in einem Haushalt keine Feinstrumpfhosen vorhanden sind und nun taucht eine auf. Da wird doch genauer recherchiert wo das Ding nun herkommt. Aber das hält keinen Jungen auf wenn er eine Tragen möchte, auch wenn es ihm sehr viele seelische Qualen kostete an eine zu gelangen und danach noch das Problem des idealen Verstecks hat.

Mir geht es hier nicht um das "Wie", sondern nach dem "Warum" zum Verlangen, in Feinstrumpfwaren zu steigen, und da spielt die Anzahl der weiblichen Wesen in Feinstrumpwaren um einen herum eine sekundäre Rolle.

Auch der Reiz des Verbotenen kommt doch zwangsläufig erst auf, wenn man das Verbot ignoriert hat. Solange einen nur das Verbot wurmt ist es egal, wenn man sich daran hält und irgendwann kann man damit leben, das Verbot ist irgendwann auch mal vorbei und mit 18 Jahren sieht die Welt ganz anders aus. Man kan dem Reiz des Verbotenen erst nachgehen, wenn man das Verbot ignoriert hat.

Vielleicht ist hier ein kleiner Unterschied mit den Feinstrumpfwaren. Mit der Volljährigkeit erhält man als Mann nun nicht das Recht, sich auch nun in Feinstrumpfwaren zu präsentieren. Wie der Mann das empfindet kann man hier im Forum mit dem Schreien nach "kleidungstechnischer Emanzipation" und Meinungen wie "Frauen dürfen alles tragen, Männer nicht - wie ungerecht", "Feinstrumpfhosen sind unisex - aber keiner will es kapieren" und so weiter nachlesen.


 
Gruß Placebo
 
Hallo Paule und Placebo,

aufgewachsen bin ich mit meiner Mutter und Großmutter, ohne Vater. Es wurden Strümpfe getragen, das war bevor die Strumpfhose aufkam. Im Bad hingen oft frisch gewaschene Strümpfe zum Trocknen. Irgendwann reizte es mich, diese zu probieren. Dazu war eben ein Hüfthalter nötig. Damit begann mein Interesse für den Wäscheschrank meiner Mutter. Und wie heißt es in einem bekannten Lied: einmal probiert und es hat zoom gemacht. Ich konnte einfach nicht davon lassen.

Der „Reiz des Verbotenen“ kam sicher hinzu. Also galt es, vorsichtig zu sein. Was lange gut ging, bis ich dann doch einmal erwischt wurde. Das war schon ein peinliches Erlebnis, aber das ist eine andere Geschichte.

Damals dachte ich darüber nach, ob ich der Einzige war. Allerdings gab es kein Internet und einen Freund mochte ich auch nicht fragen. Unwillkürlich denkt man darüber nach, warum man selbst anders war als andere. Diese Skala von Faszination und Schuldgefühlen gleichzeitig hat mich einige Zeit schon belastet. Aber irgendwann war auch das vorbei.
Die Leidenschaft für Hüfthalter und Strümpfe blieb. Später kam die Zeit der Strumpfhose und dazu des Miederhöschens. Aber bis heute hat der Hüfthalter nichts von seiner Faszination für mich verloren.
 
Schon interessant die verschiedenen Thesen hier zu lesen.Bei mir kommt oder könnte noch eine andere dazukommen.Wenn wir lange Strümpfe trugen und im Hof/Garten spielten und es wurde zu warm, wurden sie einfach abgehängt und runtergerollt.Nachmittags wenns kühler wurde wieder angehängt-also eher die These das es praktisch war und ich die Teile im Gegensatz zu anderen deshalb mochte. Natürlich war ich trotzdem froh als es dann Kinderstrumpfhosen gab und nicht immer Luft zwischen Bein und Lederhose war. Die waren dann schon besser in der Qualität und es gab eine größere Farbauswahl auch für uns Jungs.Also bei mir der praktische ASPEKT oder eben auch These, ganz wie man mag.Wurde nicht alles hinterfragt wie jetzt, die Praxistauglichkeit entschied eher über das Tragen oder Nicht-tragen von bestimmter Wäsche wozu ganz selbstverständlich eben auch lange Strümpfe oder später (Kinder)-Strumpfhosen gehörten.
 
Hallo sam,
Wie fürchterlich verkopft man das sehen kann ;-)
...
Die "Normalität" findet erst dann statt, wenn ihr sie selbst lebt, statt ständig damit zu hadern, dass die Gesellschaft für etwas verantwortlich zu machen sein soll, das ausschließlich in euren eigenen Köpfen stattfindet.

Ja, es mutet befremdlich an, auch für mich als Transvestit mit Tendenz zur Teilzeitfrau, wenn ich den Eifer sehe, mit dem Strumpfhosenmodelle hier kategorisiert und getestet werden sollen, ja, das löst in meinem Kopf den Trigger "Das ist wirklich ein Fetischist" aus, aber bitte, ich verurteile das nicht, ...

Warum so kritisch? Freu' Dich doch daran, wie unterschiedlich die Menschen sind: Der eine interessiert sich für Käfer, der andere für Modelleisenbahnen und der dritte für Strumpfhosen :)!

Dass Du als Transvestit/Teilzeitfrau Strumpfhosen anders siehst als ich oder andere, ist doch natürlich und kein Problem. Ich bin eben "Fetischist". Na und?

Noch was zum Thema "Normalität": Ich hatte schon mal an anderer Stelle geschrieben, dass das ein rein statistischer Begriff ist. Eine klassische statistische Darstellung ist die Gaußsche Glockenkurve, deren Maximum die Norm angibt, mit einer berechenbaren Standardabweichung, und je weiter man sich in seinem Verhalten an den Rändern der Kurve befindet, umso "unnormaler" ist man.
Aber so kompliziert muss man's hier gar nicht machen: Geh' mal auf die Straße und frag' 1000 Männer, wer von ihnen (Fein-)Strumpfhosen trägt und wer nicht, und führe eine Strichliste. Selbst wenn alle ehrlich antworten, glaube ich, sind die männlichen (Fein-)Strumpfhosenträger deutlich in der Minderheit. *Kann ich freilich nicht beweisen, hab's selber noch nicht gemacht.* Und das nicht nur, weil sie "Angst" vor "der Gesellschaft" haben. Sie interessiert das Thema einfach nicht und sind nie auf den Gedanken gekommen, welche anzuprobieren.

Und noch was zu den Ursachen, wie ich sie für mich sehe *Achtung, jetzt werde ich wieder verkopft und wende mich an die, die es interessiert, wie z.B. Placebo und Benno*:
Ich denke, grundsätzlich umfasst/bedeutet Fetischismus (wenn man sein Strumpfhosentragen eben als solchen für sich sieht, und wir sind hier in der Unterkategorie "Fetisch") das Vornehmen sexueller Ersatz- oder Zusatzhandlungen. Insofern halte ich mein Strumpfhosentragen in erster Linie als sexuell motiviert (ohne, nicht dass sich jetzt wieder einige aufregen, dass das bedeutet, dass ich beim Tragen einer FSH ständig erregt bin und mit einem St.....r rumlaufe!). Und da nach meiner Ansicht alle sexuellen Neigungen schon in der Kindheit angelegt sind (was nicht heißt, dass sie auch zum Ausbruch kommen müssen), hat auch mein Strumpfhosentragen seine Wurzeln in der Kindheit.
Ich für mich glaube und empfinde, dass man auch schon als Kind eine Feinstrumpfhose als besonderen Ausdruck der Weiblichkeit wahrgenommen hat (dazu gibt's ja andere Threads, z.B. "Warum werden Männer von Strumpfhosen erregt?"), hat man sie doch zuerst an der Mutter oder sonstigen Frauen aus der unmittelbaren Umgebung gesehen und (vielleicht zufällig) gefühlt. Andere, wie z.B. Jürgen, der den praktischen Nutzen von langen Wollstrümpfen als Grund für sein weiteres Strumpfhosentragen ansieht, mögen das nicht so empfinden.

Ich will niemanden von meiner Sicht überzeugen oder gar mit meinen Beiträgen nerven. Es macht mir Spaß, mich mit anderen Interessierten über das Thema auszutauschen und ihre Ansichten zu lesen, auf mich wirken zu lassen und zu bedenken. Deshalb bin ich hier.

Beste Grüße
Paule
 
Wie fürchterlich verkopft man das sehen kann ;-)

Ich frage mich doch auch nicht, warum ich als Kind immer gern und ausschließlich Zitroneneis gegessen habe, während ich heute eher Vanille und Melone bevorzuge.
...
Zum diskutablen Problem wird das Ganze doch erst dann, wenn man selbst sich als unnormal stilisiert, und demzufolge ergründen zu müssen glaubt, woher nun diese Unnormalität kommt, ...

Wenn ich ein Zitroneneisfetischist in einem Zitroneneisforum wäre, dann würde ich die Frage, woher das kommt tatsächlich interessant finden! Doch, natürlich ist unsere Neigung nicht "normal" (warum haben viele solche Schwierigkeiten, ihre Neigung als unnormal, also von der Norm abweichend zu akzeptieren?), nur deswegen gibt es dieses Forum.
 
Die "Möchtegern-Normalos" und die "Fetischisten" sind hier schon immer im Clinch gelegen, wobei marasam vielleicht sogar ein "Normalo-Fetischist" ist, was weiß ich. ;)
 
Wenn ich ein Zitroneneisfetischist in einem Zitroneneisforum wäre, dann würde ich die Frage, woher das kommt tatsächlich interessant finden! Doch, natürlich ist unsere Neigung nicht "normal" (warum haben viele solche Schwierigkeiten, ihre Neigung als unnormal, also von der Norm abweichend zu akzeptieren?), nur deswegen gibt es dieses Forum.
Ich frage mich manchmal eher, warum DU solche Schwierigkeiten damit hast, Deine 'Neigung' bzw. Deine Vorliebe für Strumpfhosen oder noch besser gesagt daß Du Strumpfhosen einfach gerne trägst, als normal zu akzeptieren?!
Warum möchtest Du unbedingt als unnormal gelten und Dich so fühlen?
Wenn es Dir natürlich einen besonderen Kick gibt zu glauben, daß Du ne Klatsche hast und zu glauben das Du deswegen für sog. Normalos als 'Perversling' giltst, Deinen Kick noch verstärkt, dann sei Dir das natürlich freigestellt.
Aber mal ehrlich, dieses rum gejammer nervt langsam - akzeptier Dich endlich wie Du bist und fang an damit zu leben, was Du gern magst, dann wird die Welt gleich ein wenig bunter.
 
Hallo ihr Strumpfhosenträger, Fetischisten, Möchtegernfetischisten, Normalfetischisten, Meinungsforscher, Hobbyanalytiker und Forenaufbasser,

ist es eigentlich nicht egal wie wir uns nennen? Wichtig ist doch nur, dass wir das aus Überzeugung und zur Steigerung unseres Selbstwertgefühls tun.
Die Frage ob wir normal oder annormal sind, stellt sich mir, anhand der vielen schrägen Typen, die täglich meinen Weg kreuzen nicht.
Ich denke Alles ist erlaubt was gefällt, solange ich damit meinen Mitmenschen nicht den Nerv töte.

Das Einzige was an der Sache wirklich krankhaft ist, sind die ständigen Versuche einiger Strumpfhosenträger, ihrer Umwelt auf ihr "ach so Anderssein", Reaktionen abzuvergewaltigen. Das zu kommt ihr Selbstbetrug, indem sie mit 60den und mehr Strumpfhosen, vorzugweise in schwarz, durch die Gegend laufen und behaupten Keiner hat es gemerkt und Alle haben es akzeptiert. Sind wir doch mal ehrlich. Wer kann schon sagen, bei dem was an uns so täglich vorbei läuft, ob der nun eine Fsh oder was Anderes an hatte. Und ist das überhaupt wichtig?

Wenn man nun davon ausgeht, dass jeder Mann in sich eine weibliche Seite hat (muss er ja auch Eva wurde ja aus der Rippe Adams gemacht) sollte wir doch froh sein, dass wir hier soeine angenehme Möglichkeit gefunden haben, diese auszuleben. Ich meine das rosa Handtäschchen wäre wesendlich schlimmer . . .

Abschließend kann ich nur sagen, wichtig ist nur, dass wir selbst damit im Einklang sind. Den Rest der Welt kann man und sollte man damit in Ruhe lassen . . .

Ansonsten gilt weitermachen wie gehabt

Einen angenehmen und strumpfüberzeugten Tag

beinkleid
 
... interessant fände ich lediglich, zu welcher Gruppe du dich zählen magst, oder stehst du da drüber?

Nun ich zähle mich ganz klar zu den Fetischisten, nicht in der medizinischen, sondern in der umgangssprachlichen Bedeutung und das "Möchtegern" sollte nicht abwertend klingen, sondern meine Ansicht dokumentieren, dass es viele Lebenssituationen gibt, in denen es ganz und gar nicht normal ist, als Mann sichtbar Strumpfhosen zu tragen, wobei ich gerne einräume, dass es wahrscheinlich ebenso viele Möglichkeiten gibt, wo man die eigenen Strumpfhosenvorlieben recht unkompliziert ausleben kann.

Aber hier ein Beisipiel aus einem völlig anderen Bereich, das Obiges recht eindrucksvoll unterstreicht, wie ich meine, und wo der unbedarfte Leser meinen könnte, dass dieses Thema doch schon längst gegessen sei:

Piercing-Verbot: ?Wir richten uns nicht an Menschen mit Blech im Gesicht? | impulse

"Wir richten uns nicht an Menschen mit bunten Haaren, Blech im Gesicht und jene, die die Füße nicht heben und die Hose kaum auf den Hüften halten können und/oder eines ordentlichen Sprachgebrauches kaum mächtig sind.“ Es gebe auch keinen „Einlass für Vermummte“ – es gelte: „Keine Mütze, keine Kapuzen und auch keinen Helm auf dem Kopf.“