Wellnessmassage in Strumpfhosen in Massagesalon

Ich habe keine Vorschriften gemacht, sondern eine Bitte geäußert und es handelte sich um eine hypothetische Einladung, um den Begriff "unwohl fühlen" zu illustrieren. Damit ist die Option "weniger öffentlich" wohl nicht gegeben und ja, ich empfinde es nach wie vor als grenzwertig in einem normalen Massagesalon darum zu bitten die Strumpfhose anlassen zu dürfen und darin eingeölt zu werden. Was das allerdings mit Sexualisierung in der Beziehung zwischen meiner Frau und mir zu tun hat, will sich mir nicht erschließen.

Aber es würde Dich ja auch niemand zwingen eine solche tatsächliche Einladung anzunehmen, und Du kannst Deine Vorlieben offen ausleben, wie immer Du das möchtest. Engstirnige Kleinbürger wie wir beschränken sich dann ja sowieso auf Aussagen á la "Das sind aber schlechte Schuhe zum guten Anzug".
 
Und jetzt sag' ich Dir noch etwas:

Eine derart aggressive, untergriffige, beleidigende Art, wie Du sie mir gegenüber an den Tag legst, ist mir in all den Jahren, die ich hier im Forum bin, noch nicht untergekommen. Ich habe mit phoserx kein wirkliches Problem, aber Du wirst langsam zur Baustelle.
 
Ich finde die Diskussion wirklich bereichernd. Mir hat es geholfen, meine innere Haltung kritisch zu reflektieren.

Das massieren und einölen in Strumpfhose ist im Grunde kein echtes Problem, sofern es vorher kommuniziert wird. Das der TE es zu einer sexualisierten Handlung macht, ist eine Frage der Interpretation (wobei ich ehrlich gesagt ebenso von einer unfreiwilligen Sexualisierung ausgehen würde, welche ich kritisch sehe). Formal betrachtet (FSH + String als tägliches Kleidungsstück) ist es kein Problem.
 
Ich kann einladen wen ich will. Darum geht es nicht. Meine Frau muss ja nicht dabei sein. Es geht darum, dass ich weiß, wie schwer sich meine Frau mit offen getragenen Strumpfhosen tut. Das hat mit Ihrer Erziehung, mit meiner Vergangenheit und mit dem Prozess des Zusammenraufens zu tun. Ich verstecke nichts vor ihr und ich versuche Sie in alles einzubinden, was ich mache, was ich fühle und was ich entscheide. Das ist der einzige Grund warum ich überhaupt auf die Idee komme die Bitte, auf die Befindlichkeiten meiner Frau Rücksicht zu nehmen, zu formulieren. […]

Also, ich für meinen Teil würde nicht auf die Idee kommen, jemandem, der mich besuchen will vorzuschreiben, was er anzuziehen hat. Allerdings ist es als Hausherr natürlich Dein gutes Recht, da gewisse Regeln aufzustellen, die der Besuch zwar nicht unbedingt befolgen muß - allerdings wäre es nur höflich, auf solche Wünsche, wenn sie denn schon geäußert werden als Besucher auch Rücksicht zu nehmen.
Und wer die Problematik, bzw. die Situation mit Deiner Frau kennt (ohne daß jetzt damit irgendwie bewerten zu wollen, mir fällt nur gerade kein anderer Ausdruck dazu ein) oder wem Du es so erklärst wie oben, der wird da sicher auch bereit sein drauf Rücksicht zu nehmen.
Deine bisherigen Beiträge zu dem Thema kamen irgendwie ein wenig aggressiv und offensiv rüber, so daß ich zuerst auch dachte, was will der gute AJR eigentlich, Bekleidungsvorschriften für Besucher, was sind das für Moden?!
Aber, so wie Du es oben geschildert hast kann ich Deine Beweggründe dafür gut nachvollziehen. Ich meine, Du kennst Deine Frau und ihre Einstellung dazu am Besten und hast vermutlich durch viele Gespräche schon das maximale Akzeptanzlevel bei ihr erreicht. Da ist es dann sicher nicht zuviel verlangt, wenn Du bei Besuchern, von denen Du weißt, daß sie gerne Strumpfhosen tragen, darum zu bitten bei einem Besuch bei Dir auf ein Strumpfhosen-Outfit zu verzichten - und es sollte dann auch kein Problem sein, dieser Bitte nachzugeben und einfach ne lange Jeans anzuziehen.

Wer jetzt aber immer noch der Meinung ist, daß er solchen Bitten nicht nachgehen muß, deine Frau einfach offener sein muß und damit halt klarkommen muß, oder Dich bei solchen Einschränkungen gar nicht erst besuchen oder gar kennenlernen möchte - kommt in meinen Augen ziemlich ignorant und arrogant rüber.. - und haben in Wirklichkeit selbst die eingefahrene Meinung die sie Dir unterstellen.
Du hast Deine Gründe, so eine Bitte zu äußern und weißt selbst am Besten, warum Du das tust und darauf sollte man dann auch Rücksicht nehmen, insbesondere, wenn Du es auch noch so nachvollziehbar wie oben begründen kannst.
Man kann nun mal nicht immer machen, was man will, insbesondere dann nicht, wenn man aus bestimmten (nachvollziehbaren) Gründen um Rücksichtnahme gebeten wird.
Auf der Straße kann es mir egal sein, was wildfremde Leute denken, wenn ich Strumpfhose und Jeansshorts trage, wenn ich aber Bekannte nach Einladung oder vorheriger Anmeldung besuche, sollte mir ein eventuelles Veto in Bezug auf Shorts und Strumpfhosen nicht egal sein.
Zum Beispiel findet es meine Mutter cool, daß ich Strumpfhosen trage und sie hat auch kein Problem damit, wenn ich Shorts und Strumpfhosen trage, also kann ich sie so auch besuchen gehen. Meine Schwester hat generell ein Problem damit, daß ich Strumpfhosen trage, sie kann es zwar mittlerweile etwas besser verstehen, aber so richtig voll und ganz akzeptieren kann sie es nicht - von daher würde ich bei ihr Zuhause auch nicht einfach so in Shorts und Strumpfhosen auftauchen. Und wenn, dann würde ich sie vorher fragen ob das okay wäre und wenn sie das nicht möchte, dann würde ich das akzeptieren und darauf Rücksicht nehmen und stattdessen normale lange Jeans anziehen.
 
stimmt. ich wollte ja eigentlich auch nix mehr sagen. aber wenn ich was sage, muß ich in der regel umfänglich erklären, was ich meine :)

ich möchte nicht, daß es wie ein streit aussieht. ich benütze einwände natürlich, um meine argumente dagegen zu geben. insofern ist der gegenredner essentiell.

ich kämpfe nicht, ich möchte überzeugen, eine andere sicht zu haben: entspannt; man muß nicht "mögen", was man "respektiert".

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GESTERN habe ich photos gesehen, wo eine frau in strumpfhose massiert wird. aber ich konnte das nicht verlinken. also das gibt es :) sicher dennoch eine männerphantasie :-D
 
@mecki:

schau: ich gehe so durch die stadt, zum arzt, in die arbeit, zu freunden, auf die baustelle, plaudere mit nachbarn, kaufe ein ... und dann soll ich mir jeans anziehen, wenn mich irgendwer einlädt, der meine art zu leben einfach nicht tolerieren will? als wäre ich ein perverser, der sein wesen verbergen muß? ich bin nicht pervers, ich ziehe mir nur was an.

dasselbe erleben schwule: sie können ja ruhig schwul sein, aber wehe, wir sehen ein bild küssender männer, oder sie sollen sich halt nicht umarmen, oder sie sollen -- nicht wie schwule aussehen, sondern wie heten ... und nie erwähnen, daß sie ... schwuuuul ... sind. kurz, sie sollen nicht existieren.

DAS GEHT NICHT, und das ist das einzige, was ich hier sagen wollte :)

ich wünsche, daß ich mehr schwule sachen sehe. ich bin beleidigt von der tatsache, daß dies in dieser gesellschaft nach wie vor nicht üblich sein kann. ebenso erfreut mich jede andere abweichung; sie soll die phobiker lehren, daß ihre phobie eingebildet ist.

ich bin für die ästhetik des häßlichen :) denn es gibt keine häßlichen menschen. es gibt nur böse menschen, die andere beurteilen -- aber keine wirklich häßlichen. es gibt keine "vergewaltigung durch selbstdarstellung" :) es gibt höchstens selbstdarstellungen, die man selbst nicht mag. uninteressantes faktum :)

gestern war ich in einem transgender-treffen; das tollste für mich ist die verschiedenheit der leute. daß es "alles" gibt: dick, dünn, halb oder ganz travestiert, echt oder unecht, cool oder ängstlich, authentisch oder "unmöglich" in der darstellung -- völlig wurscht: das sind menschen, die das mit der geschlechterrolle nicht optimal finden. kein "spleen". ein großes unbehagen. ich hab besonders einem menschen (F2M) dort mut gemacht, sich zu trauen, obwohl es ablehnung gibt, obwohl man angegriffen oder gehaßt wird, oder aufgefordert, sich zu erklären. sie sind so verängstigt von den groben leuten ... sie verstecken sich und müssen dann in die therapie wegen ihrer sozialen angst ... daran sind die diskriminierer schuld! ---- wer diese leute nun "nicht einladen würde", weil sie so sind -- ist einfach nicht nett.

das wollte ich sagen. man MUSS unbedingt gerade diese leute einladen.
 
lieber ajr,
es tut mir leid, daß du in der undankbaren rolle meines gegenspielers bist.
ich hab deine stellungnahmen benützt, um meine zu formulieren.
aber ich will dich nicht besiegen oder so, sondern nur umstimmen :)
auch das nicht aus besserwisserei, sondern weil ich in einem eigenen
langwierigen prozeß zu dem schluß gekommen bin, daß man sich hier
aktiv und willentlich und radikal ändern sollte.
dein standpunkt ist ja nicht ungewöhnlich. dennoch schlage ich vor,
ihn zu ändern. oder den deiner frau. aber ich will euch beide damit
nicht kritisieren oder angreifen. sondern erreichen :)
ihr seid nicht böse -- aber diskriminierung geschieht durch gute leute.
das ist das problem :)
lg p

p.s.: nicht streiten :)
 
> Es geht darum, dass ich weiß, wie schwer sich meine Frau mit offen getragenen
>Strumpfhosen tut. Das hat mit Ihrer Erziehung, mit meiner Vergangenheit und mit
ich weiß und verstehe das.

> Ich verstecke nichts vor ihr und ich versuche Sie in alles einzubinden, was ich
> mache, was ich fühle und was ich entscheide. Das ist der einzige Grund warum
> ich überhaupt auf die Idee komme die Bitte, auf die Befindlichkeiten meiner Frau
> Rücksicht zu nehmen, zu formulieren.
das klingt gut.

> Bei phoserx habe ich zeitweise den Eindruck, dass es gar nicht primär um die
> Strumpfhose und das weibliche Outfit geht, sondern er instrumentalisiert das
> vielmehr, um der Gruppe der Diskriminierten anzugehören, um gegen die
> Diskriminierer dann umso schärfer vorgehen zu können. Reine Hypothese, ich
ich denke, du hast recht. denn ich habe eine sache, das ist das tragen bestimmter kleidung, und ich denke aber an alle und ans prinzip, das ist wichtiger. deshalb habe ich mich mit schwulen und allen rassismen befaßt. lebenslang. mein thema. und deshalb sehe ich, wie es läuft. du bist mir mit deinen formulierungen eben vor die flinte gelaufen :)

> Kein Mensch kann mir einreden, dass man nicht 2 Stunden auf das Tragen von
> Rock und Strumpfhose verzichten kann. Es ist also kein "nicht können", sondern
> ein "nicht wollen" aus prinzipiellen Überlegungen, wie mir scheint und da mach ich
natürlich. denn sonst würde man sich einer diskriminierung beugen. und damit die diskriminierung anerkennen. ich anerkenne nicht das recht eines anderen, über mich zu entscheiden. nicht in der arbeit, nicht privat. daß man mich dafür eines tages erschlagen wird, ist sicher. auch das habe ich bedacht.

> Weltverbesserung überlasse ich gerne anderen.
das ist schade :) weil wir alle diese welt sind ...

nix für ungut. ich bin dankbar für die texte, auf die ich in meiner weise eingehen kann :)
 
...
p.s.: nicht streiten :)

Also geht doch! Gilt für alle!:eek:

@Marasam Ich hab jetzt 3X versucht das zu erklären was du wissen wolltest. Jedes mal rausgeflogen -> Time out. Vielleicht später!

@phoserx Bildlich gesprochen, manchmal schaut das schon ein wenig nach Grabenkampf aus. Aber kämpfen kann man halt nicht alleine.
 
@phoserx Bildlich gesprochen, manchmal schaut das schon ein wenig nach Grabenkampf aus. Aber kämpfen kann man halt nicht alleine.
ich bin sicher, wenn wir uns einfach verabreden würden, sähe es anders aus. schriftlich wirkt oft aggressiver, als es ist.
und eines ist wahr: wir denken beim schreiben an verschiedene dinge. das ist natürlich in gewisser weise auch ungerecht.
 
Schon heftig wo die diskusion hingegangen ist:) und das nur weil ich mich in Strumpfhosen massieren lasse habe! Aber schön das ich etwas zum Forumleben beitragen konnte!!
 
liebe marasam,

das hat AJR nicht so gemeint; bleibt cool, ihr beiden. mich interessiert jetzt mehr, wie könnten wir von AJRs frau doch noch eingeladen werden? :-D

ich meine damit: wie kann man inhaltlich zusammenfinden? es wäre für alle eine befreiung. AJR ist ja auch so einer wie wir, und er nimmt hin, daß seine frau das nicht richtig findet. wir hingegen sagen, das kann es gar nicht geben -- das muß man akzeptieren. letztlich wollen wir AJR helfen; oder noch mehr seiner frau, weil die glaubt, ihr mann habe eine macke.

... und ich erkläre mich bereit, mich auf die straße zu stellen und genau diese einstellung herauszufordern. es ist viel schwieriger, jemand konkreten zu diskriminieren. leute mögen über transvestiten lachen, wenn keine da sind -- aber wenn man so zu ihnen hingeht, ändern sie sich, weil sie erkennen, daß ihre abstrakte haltung von vorhin nicht richtig ist.

ich habe keine ahnung, wie familie AJR ist -- aber ich würde glatt in wien mit denen spazieren oder essen gehen (in cafés raucht man ja ...). und da würden wir uns gut verstehen :) aber vielleicht auch nicht einigen. oder nicht sofort. oder nicht ganz. das ist egal. es würde sich etwas ändern.

lg p
 
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