Hallo!
Ich bin recht neu hier und habe, ehrlich gesagt, mit die ganzen 64 Seiten mit Antworten durchgearbeitet. Aber schließlich soll es hier ja auch um persönliche Erfahrungen gehen. Die fallen ganz überwiegend positiv aus. Zumindest in Berlin scheint man sich schon etwas ganz besonderes einfallen lassen zu müssen, um aufzufallen. Eine mit sehr kurzen, sogenannten Jogging-Shorts oder Cargo-Shorts getragene, auffällige 40den-Strumpfhose reicht jedenfalls nicht, um mehr Reaktion aus seinen Mitmenschen herauszuholen, als den einen oder anderen Seitenblick. Diese Blicke sind ganz überwiegend als überrascht oder irritiert zu bezeichnen. Gelegentlich mischt sich Amusement dazwischen - das ist es dann aber auch schon! Die Leute sind sehr zurückhaltend. Männer wie Frauen. Letztere sind es dann aber, die sich dann schonmal zu einem Kommentar hinreißen lassen. Der ist dann aber wieder ganz überwiegend positiv. Von "Cooles Outfit!" über "Wirklich sehr schick!" bis hin zu "Endlich hat mal einer etwas Mut!" habe ich schon einiges gehört. In wieweit das ernst- oder scherzhaft gemeint war, möchte ich nicht in letzter Konsequenz beurteilen. Sicher ist aber, dass ich noch nie blöd, verletzend oder gar aggressiv angesprochen worden bin.
"Na, der Berliner hat gut reden", höre ich jetzt viele sagen. Aber wer Berlin kennt, weiß, dass sich die Stadt aus vielen Kiezen zusammensetzt, die, jeder für sich, unglaublich provinziell sein kann. In einem solchen Kiez wohne ich und somit in einer recht kleinen Stadt, um den Vergleich zum Dorf zu vermeiden. In Mitte oder Kreuzberg in Strumpfhosen und Sandalen (Nein! Keine Trekking-Abscheulichkeiten, sondern flache Riemchen-Sandalen aus der Damenabteilung!)ist wirklich keine Kunst, aber in der Nachbarschaft abseits der Innenstadt-Bezirke ist das schon etwas anderes. Hier fällt man(n) deutlich mehr auf, wird aber trotzdem nicht angemacht.
Vielleicht ändert sich wirklich etwas in Sachen Toleranz? Vielleicht ist es nur Gleichgültigkeit?
Mir kann das egal sein!