Nachdem sich die Wogen geglättet haben, möchte ich auf die Kernfrage zurückkommen, ob wir hier Fetischisten sind und wende mich deshalb zunächst noch einmal an Georg M.
Mir geht es gar nicht darum, auf welche Art Du Deine Sexualität in der Praxis auslebst, ich möchte das beileibe gar nicht wissen.
Aber wenn ein bestimmtes Kleidungstück, was ja Bestandteil des Forums ist, beim Ausleben der Sexualität eine besondere Rolle hat und extra bemüht wird. dann frage ich mich, ob da nicht eine Form des Fetischismus vorliegt. Ich habe dazu nichts erfunden oder hinzugedichtet, sondern Deine Aussagen zitiert und eine Wertung weggelassen.
Ich respektiere, dass Du Deinem Mitteilungsbedürfnis im Bereich der Sexualität eine Grenze setzt.
Ich kann aber auf der anderen Seite nicht nachvollziehen, warum Du den Begriff Fetisch so ins Lächerliche oder sogar ins Negative konvertierst.
Klar, so wie beim Begriff Alkoholiker oft automatisch der Nichtsesshafte vom Bahnhofvorplatz in Verbindung gebracht wird (was aber nur einen verschwindend kleinen Bruchteil der an Alkohol erkrankten Menschen darstellt) so kann gerne beim Fetischisten ein „Perverser" assoziiert werden, den man sicher nicht mit seiner Tochter alleine lassen darf, wenn sie eine Feinstrumpfhose trägt. (Ich gebe zu, bei so manchen gerade älteren Beiträgen bin ich auch nicht frei davon, dass der Gedanke aufkommt).
Ich bin mir sicher, dass trifft aber nicht auf die Mehrheit der Teilnehmer zu, auch wenn sie das Internet primär in Sachen Strumpfwaren nutzen, auf der Straße den Strumpfhosen-Scanner ohne Nachdenken einschalten oder selbst die Sachen tragen.
Oder halt hier sich hier in diesem Forum bewegen.
Daher bringen mich diese Aussagen (sehr höflich gesagt) zum Schmunzeln:
Ich sehe mich nicht als Fetischist.
dann wurden mir Kompressionstrümpfe verordnet, gemessen und für mich gefertigt. ( bis hoch in der Leiste mit Haftrand). Bei der Arbeit mehrfach aus dem Auto ein und aussteigen rutschten die Dinger in den Kniekehlen und nach 1 Stunde tat es weh
Auch mein Vater musste aus den gleichen Gründen nach mehreren Herzoperationen einen speziell angefertigten Strumpf tragen. Er tat es, war froh, wenn er ihn ausziehen durfte, aber er hat sich aber wegen des Strumpfes sich nicht in einem Fetischforum angemeldet. Wenn er überhaupt einen Computer gehabt hätte, dann wäre vielleicht höchstens ein medizinisches Forum unter Umständen in Betracht gekommen.
Meine Frau mit der ich über 40 Jahre Tisch und Bett teile, sucht z.b. im Regal bei dm die für mich passenden Strumpfhosen.
Wenn medizinische Strümpfe ganz einfach durch Strumpfhosen aus dem Drogeriemarkt ersetzt werden können, dann liegt doch mindestens ein Fehler (zum Beispiel falsche Diagnose/Therapie des verschreibenden Arztes, Vergeudung von Krankenkassengeldern, keine Strumpfhalter statt Halterlose etc.) vor.
Wenn unser Nichtfetischist nach eigenen Angaben schon in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhundert ein LLL-Forum betrieben hat, dann gehe ich davon aus, das LLL nicht für „Latein-Lehrer-Leistungsträger" steht, sondern unter Fetischecke zu buchen ist.
Wenn jemand das Tragen von Damen-Windelhöschen hier als Maßnahme gegen ein körperliches Gebrechen verkaufen will, dann stellt sich auch hier die Frage, warum hier in einem Fetisch-Forum und nicht in einem medizinischen Forum? Auch dort gibt es sicher Bereiche, wo man nebenbei damit prahlen, was man sich sonst noch gekauft hat oder womit und wohin man in den Urlaub fährt.
Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Strumpfhosen.
Wenn jemand regelmäßig mit viel Getöse seinen Rückzug aus diesem Forum ankündigt und über kurz oder lang immer wieder zu diesem Strumpfhosenforum zurückkehrt, dann frage ich mich dem Warum, wenn man doch kein Fetischist ist und nach eigenen Angaben sogar ein nicht näher definiertes Forum betreibt.
Vielleicht ist das alles so schwer nachvollziehbar und passt zu dem Satz, den ich auch nicht verstehe
In all den Jahren hat eine Frau noch nie eine Strumpfhose angezogen.
Wieder zurück zur Kernfrage:
Wenn nicht hier in diesem Forum, wo kann man mit sich befreiend ins Reine kommen, wenn man dazu steht, einen Fetisch zu haben. Es soll ja niemand mit einem Schild „Ich bin ein Fetischist" zur Arbeit gehen, aber ein Bekenntnis sich selber gegenüber wirkt befreiend. Dann kann man selber an sich arbeiten und damit umgehen sowie und ein spezielles Selbstbewusstsein aufbauen.
Zugegeben, das ist schwieriger, als zum Beispiel Frauen ohne Bezug zu Feinstrumpfwaren als „Schnepfen" abzuwatschen oder sich in eine Welt von „echten" Lügen zu verfangen oder den Umstand, "Frauen Tragen lange Hosen, Männer dürfen keine Feinstrumpfhosen anziehen" verteufeln. Da kommen wir keinen Schritt weiter. Lügen, Unwahrheiten und alternative Fakten haben kurze Beine. Ehrlichkeit währt am längsten, denn all die vorgeschobenen Gründe können wie ein Kartenhaus zusammenbrechen und dann steht man als nicht glaubwürdig da.
Das Bekenntnis, „Ja. Ich bin ein Fetischist, na und" wirkt positiv auf das eigene Befinden und zeugt von Ehrlichkeit, auch gegenüber anderen Leuten, denen man sich gerne öffnen möchte, wie zum Beispiel der Partner(in).
Jedenfalls konnte mich bisher kein selbst erklärter Nichtfetischist mich überzeugen warum er überhaupt hier im Forum ist.