Fetischist, ja oder nein? Wie seht ihr euch?

Fetischist, ja oder nein? Wie seht ihr euch?

  • Ja, ich sehe mich als "Fetischist"

    Stimmen: 240 62,2%
  • Nein, ich sehe mich nicht als "Fetischist"

    Stimmen: 117 30,3%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 29 7,5%

  • Umfrageteilnehmer
    386
Ich persönlich mag es nicht, wenn hier der Begriff „Feti“ fällt. Es zeigt mir, welchen geringen, beinahe abstoßenden Stellenwert der Fetischist ausgerechnet in diesem Forum hat. In einem Forum, wo der Mensch nicht auf die Strumpfhose klassifiziert werden soll.

Das trifft mich persönlich, denn ich stehe dazu, dass mich Feinstrumpfhosen an den Beinen meiner Frau bei unseren erotischen „happenings“ sehr erregen. Daher wäre es für mich in Ordnung, würde die Fachwelt mich als Fetischisten oder Fetischisten „light“ einstufen.

In diesem Forum hat jeder eine besondere Beziehung zu Strumpfhosen. Viele tragen Strumpfhosen buchstäblich 24/7 Stunden, riskieren gesellschaftliche Konfrontationen in der Öffentlichkeit, aber solange alles ohne Erektion abläuft, ist der Fetischist nicht mal am Horizont zu sehen. "... um Gottes Willen, ich doch nicht. Ich bin doch kein sabbernder Triebbolzen..."

Auch ich fahre meine Erektion kontrolliert aus und die Strumpfhose diktiert nicht mein Handeln. Während meines Alltags habe ich nicht einmal die Energie, mich um Sightings zu kümmern. Mir fällt es in der Hektik nicht einmal sonderlich auf, wenn meine Mitarbeiterinnen Strumpfhosen tragen.

Dennoch lasse ich mich immer wieder durch meine Frau mit ihren Nylons fesseln und einfangen. Dieses Einfangen lebe ich mit allen Sinnen ohne mich als gesellschaftlich minderwertig einzustufen oder zu lassen. Ich kann mich meiner Frau komplett anvertrauen und offenbaren.

Für mich ist es wichtig, dass ich die Reihenfolge meiner Begierde einhalte: Erst meine Frau, dann meine Frau und dann die Strumpfhose. So bin ich gern Fetischst.
 
Ich persönlich mag es nicht, wenn hier der Begriff „Feti“ fällt. Es zeigt mir, welchen geringen, beinahe abstoßenden Stellenwert der Fetischist ausgerechnet in diesem Forum hat. In einem Forum, wo der Mensch nicht auf die Strumpfhose klassifiziert werden soll.

Das trifft mich persönlich, denn ich stehe dazu, dass mich Feinstrumpfhosen an den Beinen meiner Frau bei unseren erotischen „happenings“ sehr erregen. Daher wäre es für mich in Ordnung, würde die Fachwelt mich als Fetischisten oder Fetischisten „light“ einstufen.

Da auch ich mal den Begriff "Feti" gebraucht habe, eine Klarstellung, die Deine Kritik daran vielleicht etwas abmildert oder zumindest den Gebrauch des Begriffs verständlich macht.

"Feti" war von mir nicht abwertend gemeint, denn dann würde ich mich ja selbst abwerten. Ich glaube, wenn ein Fetischist den Begriff "Feti" gebraucht, schwingt da eine gewisse Selbstironie mit, die die Abwertung umkehrt, ins Gegenteil verkehrt. Das findet man ja ganz analog auch bei den homosexuellen Männern, die sich selbst ohne Minderwertigkeitskomplexe als "schwul" bezeichnen, was von anderen, den Heten, immer noch als abwertend oder gar als "Schimpfwort" verwendet wird.

Beste Grüße
Paule
 
Hallo Paule,

da hast du Recht und ich muss natürlich ein wenig zurückrudern. ;) Dennoch bleiben die Beiträge, wo vehement ein „Du-bist-ein-Fetischist“ zurückgewiesen werden. Die Beiträge mancher dieser Schreiber lassen dann aber Anderen jenseits dieser Forumsmauern stark daran zweifeln, dass das Thema Fetisch nicht einmal ansatzweise tangiert wird.

Ich habe nicht die Absicht, jeden hier den Hut des Fetischisten aufzusetzen. Ich befürchte aber, dass hier die abwertende Definition der Gesellschaft 1:1 übernommen wird und eben diesen Fetischisten charakterlich als untergeordneten Menschen einstuft.

Hier ist in meinen Augen mehr Aufklärungsarbeit angesagt. Der Gesellschaft muss doch gezeigt werden, dass ein Fetischist nicht mit einem fehlgesteuerten, unkontrollierbaren und triebgesteuerten Menschen gleichzusetzen ist. Das fehlt mir hier einfach. Über diesen Weg kann sehr schnell nachgewiesen werden, dass beinahe jeder der sexuell Interessierten eine Form des Fetisches besitzt, denn kaum einer gibt sich mit der Missionarsstellung aus dem Biologiebuch zufrieden und der Onlineversand für Erotikwäsche und Artikel steht nicht kurz vor der Insolvenz.

Diese Aufklärung muss zuerst in den eigenen vier Wänden stattfinden, mit sich selbst. Betrachte ich beispielsweise mein Spiegelbild mit mir in 100% Damengarderobe: Erlebe ich dann dieselben Gefühle, als würde ich vor meiner Garage einen 400PS Sportwagen begeistert betrachten oder verzückt den Blick auf das weite Meer an einem einsamen Strand werfen?

Der nächste Schritt ist die Aufklärungsarbeit in den (Liebes-)Beziehungen, wo der Partner/-in den Fetischisten eventuell als Bedrohung einordnet. Der Fetischist muss darin überzeugen, dass der Fetisch, die Strumpfhose, immer den zweiten Platz in der Erotik einnimmt. So ist es bei mir. Meine Frau ist das Objekt der Begierde. Mich begeistert, wie meine Frau sich fallen lassen kann. Mich begeistert, dass sie ihre Lust hemmungslos zeigt, auch wenn sie für mich keine Strumpfhose angezogen hat.

Im Gegenzug lasse ich mich hemmungslos umgarnen, wenn Sie beispielsweise zu mir ins Wohnzimmer kommt, einen langen Pullover trägt und ihre Beine in schwarzen Feinstrumpfhosen präsentiert. Einfach so, mit einem durchtriebenen Lächeln und der Frage… „Iss was, Seemann?...“ (Ich bin für sie aufgrund meines Bartes der „Seemann“). Hier meine ich, dass wir zu Beginn unserer Beziehung alles richtig gemacht haben.

Zu guter Letzt steht dann noch der fingerzeigende herablassende Zeitgenosse, der den Mann in Strumpfhosen als Fetischisten einstuft. Ich erinnere mich an eine Situation, wo ich in einer lockeren Runde bekräftigte, dass Frauen in Nylons für mich eine sehr erotische Note zeigen. Ein Bekannter betitelte (und nicht im Spaß) mich dann herablassend als Fetischisten. Das war überraschend für mich, denn er hatte eine besondere Vorliebe für Frauen mit langen blonden Haaren. Ich habe ihn direkt gefragt, ob er mich für meine Ansicht als Bedrohung ansehen würde. Ob er denn nun Angst um seine Frau hätte, würde sie vor meiner Nase Nylons tragen. Das Gespräch war schnell beendet, denn seine einzige schnelle Antwort lautete: „…. Mir eigentlich egal, denn ich hasse Strumpfhosen…“.

Diese und andere Erinnerungen haben mich dazu bewegt, meine Gedanken hier aufzuschreiben, denn ich bin schon besorgt, sollte der Fetischist in diesem Forum so dargestellt wird, wie manche Zeitgenossen in der Gesellschaft es gern hätten.
 
Derartige Zeitgenossen wie sie Samuel hier schildert, kanne ich natürlichauch. Aber zuviele sind es nicht.Habe mir jedoch angewöhnt ihnen mit lieben aber bestimmten Worten entgegen zu treten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist man(n) eigentlich schon ein Fetischist, wenn man Strumpfhosen einfach nur gerne trägt und bequem findet? Ich trage fast nur dickere Strickstrumpfhosen und ganz selten mal eine FSH.
 
Ist man(n) eigentlich schon ein Fetischist, wenn man Strumpfhosen einfach nur gerne trägt und bequem findet?
Nein, dann ist man kein Fetischist.
Das sagt Wikipedia dazu:
Fetischismus oder Fetisch (lat. facticius ‚nachgemacht, künstlich‘; franz. fétiche ‚Zauber[mittel]‘) bezeichnet:
  • die Verehrung bestimmter Gegenstände im Glauben an übernatürliche Eigenschaften, siehe Fetischismus (Religion)
  • eine Form der Sexualität, die sich auf bestimmte Gegenstände oder Körperteile richtet, siehe Sexueller Fetischismus
mit dem Begriff gehen wir vielleicht etwas leichtfertig oder vorschnell um.
 
Naja Benno, aber neben der Wikipedia-Definition gibt's noch den umgangssprachlichen Gebrauch des Wortes Fetisch und der ist in etwa bedeutungsgleich mit Marotte, Spleen oder einfach nur starke Vorliebe.
 
Na AJR, dann bin ich wohl ein multi-fetischist, mit meiner Leidenschaft für Rotwein, Zigarillos, guten Kaffee, Strumpfhosen, Bücher, usw.
 
Kann schon sein, je stärker die Vorliebe, desto eher Fetisch, würde ich einmal sagen. Also möglicherweise dann, wenn man damit die überwiegende Mehrzahl seiner Mitmenschen deutlich übertrifft.
 
Ich stehe dazu, daß das Tragen weiblicher Unterwäsche egal ob BH, Strümpfe/Strumpfhosen für mich ein Fetisch ist. Ich genieße das Tragen sehr und gleichzeitig hat es für mich auch einen erotischen Touch. Ich fühle mich einfach wohl damit und die Wäsche ist auch noch zweckdienlich. Ein Mieder kaschiert ein wenig und eine Strumpfhose hält auch noch warm:)
Genau so gerne sehe ich aber auch das weibliche Geschlecht sehr gerne mit dieser Bekleidung. Wenn es für beide bei der Erotik fördernd ist, dann ist doch alles in Ordnung. Ein Fetisch ist für mich nicht gleichzusetzen mit einer Krankheit!
 
Es kommt immer darauf an. Manchmal sehe ich es als Fetisch und es turnt mich an auch dazu Höschen anzuziehen und Co. Manchmal aber einfach als normale stylische und Kleidung unter zerissenen Jeans oder mit Shorts. Der Begriff Fetisch ist aber irgendwie immer sehr negativ behaftet.
 
Trage ja auch allermeist Kapuzenshirts.Bin ich da jetzt - oh Schreck- ein Kapuzenshirt Feteschist?
 
Kürzlich hatten wir mal eine Umfrage zur Begriffsdefinition von 'Fetisch' . Es gibt sehr viele unterschiedliche Sichtweisen. Das sollte man beim Betrachten des Begriffs im Kopf haben. Allgemein hat er einen etwas angeschmuddelten Klang. Wenn man diese Richtung vermeiden will ist es wohl ratsam, den Begriff nur vorsichtig einzusetzen.
 
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