Alles was es sonst noch gibt - Wichtiges und Unwichtiges VI

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Ein Boykott, mein lieber Fahrenheit...

"Ein Boykott ist ein organisiertes wirtschaftliches, soziales oder politisches Zwangs- oder Druckmittel, durch das eine Person, ein Unternehmen oder ein Staat vom regelmäßigen Geschäftsverkehr ausgeschlossen wird. Heute steht der Boykott allgemein für eine Verrufserklärung oder Ächtung durch Ausdruck einer kollektiven Verweigerungshaltung."
 
Zitat Michelle: "Heute steht der Boykott allgemein für eine Verrufserklärung oder Ächtung durch Ausdruck einer kollektiven Verweigerungshaltung."


Genauso hatte ich es gemeint. Aber leider wird es im Fall der DB nicht funktionieren, eine kollektive Verweigerungshaltung zu etablieren. Zu viele Menschen sind darauf angewiesen. Die Vorstellung fände ich dennoch sympatisch - obwohl so wie ich die Bahn einschätze, dann der Steuerzahler für die entstehenden Verluste zu Kasse gebeten würde.

Gruß
451°F
 
Vielleicht steckt ja hinter dem Chemie-Unfall in Ungarn auch ein Multi oder eine deutsche Firma, die man boykottieren könnte.;)
 
Na jetzt übertreibst Du aber!;) Wenn man sieht wie umfassend die Firma gegen Schäden versichert war - 3800.-€- dann ist der Fa kaum ein Vorwurf zu machen.
 
Seh ich auch so, Beschlüsse, die legitim sind und durch die Parlamente abgesegnet sind sollen auch durchgeführt werden. Irgendwie muß man sich ja in einem Rechtsstaat auch an die Gesetze halten und Beschlüsse, die rechtens und legitim sind, müssen durchführbar sein.

Was anderes wär, wenn bei dem Projekt was gemauschelt wurde, aber das ist ja hier offensichtlich nicht der Fall. Die Regierung, die das Projekt freigegeben hat, wurde frei und demokratisch durch den Bürger gewählt,. Also ich versteh die ganze Aufregung irgendwie nicht.

Wobei es mir auch sehr schade um die alten Bäume im Schloßgarten ist. Aber wieviele Bäume und alte Häuser wurden schon gefällt bzw. abgerissen, ohne daß jemand ein Wort dagegen gesagt hat.

Ich glaube immer noch nicht, daß es sich bei dem Protest primär um das Bauprojekt geht. Das geht tiefer.

lg
~~M~~
 
„Hier spricht Prostetnik Vogon Jeltz vom Galaktischen Hyperraum-Planungsrat“, fuhr die Stimme fort. „Wie Ihnen zweifellos bekannt sein wird, sehen die Pläne zur Entwicklung der Außenregionen der Galaxis den Bau einer Hyperraum-Expreßroute durch Ihr Sternensystem vor, und bedauerlicherweise ist Ihr Planet einer von denen, die gesprengt werden müssen. Das Ganze wird nur etwas weniger als zwei Ihrer Erdenminuten in Anspruch nehmen. Danke.“
(…)
“Es gibt überhaupt keinen Grund, dermaßen überrascht zu tun. Alle Planungsentwürfe und Zerstörungsanweisungen haben fünfzig Ihrer Erdenjahre lang in Ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen. Sie hatten also viel Zeit, formell Beschwerde einzulegen, aber jetzt ist es viel zu spät, so ein Gewese darum zu machen.“
(…)
“Was soll das heißen, Sie sind niemals auf Alpha Centauri gewesen? Ja du meine Güte, ihr Erdlinge, das ist doch nur vier Lichtjahre von hier. Tut mir leid, aber wenn Sie sich nicht einmal um Ihre ureigensten Angelegenheiten kümmern, ist das wirklich Ihr Problem. Vernichtungsstrahlen einschalten!“




....fällt mir dazu mal spontan ein....



SiSi <--- *seufz*
 
Ja Sisi, der berühmte Anfang eines berühmten Buches.... hmmm.. hätte man vielleicht daraus lernen und sich früher um die Dinge kümmern sollen, bevor alles seine Gänge geht? Zeit genug und Möglichkeiten waren ja...


lg
~~M~~
 
Seh ich auch so, Beschlüsse, die legitim sind und durch die Parlamente abgesegnet sind sollen auch durchgeführt werden. Irgendwie muß man sich ja in einem Rechtsstaat auch an die Gesetze halten und Beschlüsse, die rechtens und legitim sind, müssen durchführbar sein.

Was anderes wär, wenn bei dem Projekt was gemauschelt wurde, aber das ist ja hier offensichtlich nicht der Fall. Die Regierung, die das Projekt freigegeben hat, wurde frei und demokratisch durch den Bürger gewählt,. Also ich versteh die ganze Aufregung irgendwie nicht.

Wobei es mir auch sehr schade um die alten Bäume im Schloßgarten ist. Aber wieviele Bäume und alte Häuser wurden schon gefällt bzw. abgerissen, ohne daß jemand ein Wort dagegen gesagt hat.

Ich glaube immer noch nicht, daß es sich bei dem Protest primär um das Bauprojekt geht. Das geht tiefer.

lg
~~M~~

Tja, da sind so einige Sachen dabei, die mir recht sauer aufstoßen.
Warum werden viele Sachen, die die Allgemeinheit betreffen, oftmals in nichtöffentlichen Sitzungen beschlossen? Vielleicht, weil man ahnt, daß es zu massiver Gegenwehr kommen wird und dann die Menschen doch lieber vor vollendete Tatsachen stellt?
Ob das nun bei Stuttgart 21 auch der Fall war, kann ich nicht beurteilen. Wundern würde es mich nicht.
Daß bei einem solchen Projekt, bei dem es um Milliarden geht, nicht gemauschelt wurde, erscheint mir schon sehr unwahrscheinlich. Irgendwo macht doch jeder Politiker mal gerne einen Luxusurlaub, erhält Parteispenden oder wird in irgendeinen Aufsichtsrat berufen. Deutschland ist nicht umsonst eines der korruptesten Länder -- wenn auch auf sehr subtile Art und Weise.
Dafür spräche auch die doch recht außergewöhnliche Härte, mit der gegen die Demonstranten vorgegangen wird. Das Projekt wird durchgezogen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dafür beschiessen wir auch mal eine Schulklasse mit Wasserwerfern und Pfefferspray. Schließlich muß man seine Zusagen an die Gönner auch einhalten.
Warum bei einem Projekt, das auf 10 bis 15 Jahre ausgelegt ist, nicht ein 4 -6 wöchiger Baustopp erwirkt werden kann, um alles zu klären, will mir einfach nicht einleuchten.

Wie gesagt, das alles sind weder Behauptungen noch Anschuldigungen. Lediglich eine verbale Beschreibung meines recht fahlen Geschmacks, den ich bei der ganzen Sache habe.


ich liebe das Buch bzw die Bücher

Am liebsten mag ich Marvin ;)
Sein Betriebssystem ist bestimmt auch von M$, wie sonst könnte eine Maschine sonst manisch depressiv sein? :D
 
Ich möchte mal ein Großprojekt sehen, das die öffentliche Hand durchgeführt hat, welches nicht zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Monsterbürokratie ist einfach nicht für sowas geschaffen.

Spontan fällt mir dazu das ein: VDI nachrichten - Detailansicht Artikel

Übertroffen werden kann das nur noch wenn's Europäisch wird:
Readers Edition Galileo: Ein gescheitertes Großprojekt der EU

Und hier ein Film über die Protagonisten öffentlichen Handelns (die ersten 2 Minuten reichen schon), der einem angst machen kann:

ARD Mediathek: Beamte - Die andere Seite des Schreibtischs | WDR Fernsehen
 
Zeit genug und Möglichkeiten waren ja...

Zeit? Ja, vielleicht. Möglichkeiten? Daran hege ich grundsätzliche Zweifel. Auch der Hinweis auf die vorherige demokratische Legitimierung der Entscheidungsträger greift recht kurz, denn schließlich bedeutet meine Stimmabgabe nicht, dass ich danach 4 oder 5 Jahre lang alles akzeptieren muss, was die Gewählten im Namen und im vermeintlichen Auftrag der Wähler an Unfug produzieren wollen.

Schon bei den Protesten einer angeblich verschwindend geringen Minderheit gegen die AKW´s vor vielen, vielen Jahren beschlich mich ein mulmiges Gefühl, wenn ich sah, wie sich unsere Politiker vor ihren eigenen Bürgern schützen mussten mit massiven Verteidungsanlagen in Form von Zäunen und Barrikaden sowie einem außerordentlichen Aufgebot an staatlicher Gewalt. Die neuerlichen Vorkommnisse knüpfen da nahtlos an bewährte Traditionen an und zementieren wieder einmal, wie weit sich politische Entscheidungen vom Alltagsleben und Denken sehr vieler Bundesbürger entfernt haben. Wer sich damit unwohl fühlt, darf gern auf seine reine Weste verweisen und das eigentliche Problem bei den üblichen Chaoten, Krawallmachern und Berufsdemonstranten ausmachen. Ist ja auch bequem. Für die Machthaber.

Es ist ein wunderschöner Traum, dass in einer Demokratie die gewählten Volksvertreter tatsächlich den Wünschen des Volkes dienen und die Erfüllung dieser Wünsche verfolgen. Aber es ist eben nur ein Traum, dem das getäuschte und enttäuschte Wahlvolk alle paar Jahre auf Neue frönen darf ...
 
@Katy, um was geht es dir ? Um das Bauprojekt an sich oder um die Art und Weise wie gegen die Demonstranten vorgegangen wurde?

Ich finde das sind 2 verschiedene Sachen und bei letzteres würde deine Signatur nicht so gut passen - finde ich.

...es geht um den Bahnhof den Stuttgart so nicht braucht...90% aller Reisenden fahren von oder nach Stuttgart...also sind die ganzen Milliarden für 10%...wer fährt heutzutage noch mit dem Zug von Paris nach Budapest so wie früher der Orient-Express...da nimmt man doch das Flugzeug...

Tja, da sind so einige Sachen dabei, die mir recht sauer aufstoßen.
Warum werden viele Sachen, die die Allgemeinheit betreffen, oftmals in nichtöffentlichen Sitzungen beschlossen? Vielleicht, weil man ahnt, daß es zu massiver Gegenwehr kommen wird und dann die Menschen doch lieber vor vollendete Tatsachen stellt?
...dem ist nichts hinzufügen...ausser das der OB Schuster vor der Bürgermeisterwahl eine Volksbefragung versprochen hatte...nach seiner Wahl war davon natürlich keine Rede mehr...

lG

katy
 
Zeit? Ja, vielleicht. Möglichkeiten? Daran hege ich grundsätzliche Zweifel. Auch der Hinweis auf die vorherige demokratische Legitimierung der Entscheidungsträger greift recht kurz, denn schließlich bedeutet meine Stimmabgabe nicht, dass ich danach 4 oder 5 Jahre lang alles akzeptieren muss, was die Gewählten im Namen und im vermeintlichen Auftrag der Wähler an Unfug produzieren wollen.

Es ist ein wunderschöner Traum, dass in einer Demokratie die gewählten Volksvertreter tatsächlich den Wünschen des Volkes dienen und die Erfüllung dieser Wünsche verfolgen. Aber es ist eben nur ein Traum, dem das getäuschte und enttäuschte Wahlvolk alle paar Jahre auf Neue frönen darf ...

...und genau deswegen gehen ja immer weniger Menschen an den Wahlsonntagen zur Urne und geben ihr Stimme ab.
Weil die meisten Leute ja der Meinung sind, dass "die da oben" eh machen was sie wollen und nicht das , was sie vorher im Wahlkampf versprochen haben...

Uns fehlen in wichtigen Dingen einfach die Volksabstimmungen.... aber wenn ich mir ansehe, wie wenig Leute z. B. in Bayern sich beteiligt haben, als es um das Rauchverbot ging.... na da hat das ja dann auch alles keinen Sinn...

Gruß spree
 
Uns fehlen in wichtigen Dingen einfach die Volksabstimmungen.... aber wenn ich mir ansehe, wie wenig Leute z. B. in Bayern sich beteiligt haben, als es um das Rauchverbot ging.... na da hat das ja dann auch alles keinen Sinn...

Gruß spree

Wieso keinen Sinn? Klar hatte es einen Sinn und es hat was genutzt, die erforderlichen Unterschriften zur Volksabstimmung war gesammelt worden und bei der Volksabstimmung selbst, haben die Bürger FÜR das Rauchverbot abgestimmt.

Jeder hatte das Recht hier seine Stimme abzugeben.

lg
~~M~~
 
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