Alles was es sonst noch gibt - Wichtiges und Unwichtiges VI

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Mein Respekt gilt den Rentnern, Schülern, Bürgern, die sich nicht zur Gewalt provozieren lassen.
Wer in einer Demokratie Entscheidungen durchprügeln muss, hat versagt.

Das schlimme für mich ist, dass jetzt Fakten geschaffen werden (sollen), die nach den Landtagswahlen Ende März schwer wieder rückgängig gemacht werden können.

Ich wünsche den Bürgerinnen/Bürgern jedenfalls einen langen Atem und hoffe, dass es nicht gelingt, diese zu kriminalisieren.

lg
Satinlook
 
die "Argumente" der verantwortlichen Politiker sind genauso verlogen, undemokratisch und vom Volk entfernt wie damals die des Politbüros.
 
die "Argumente" der verantwortlichen Politiker sind genauso verlogen, undemokratisch und vom Volk entfernt wie damals die des Politbüros.

Wohl wahr, es gibt allerdings einen kleinen aber feinen Unterschied.

Hier können Hunderttausende friedlich auf die Straße gehen und für ihr Anliegen demonstrieren, ohne Angst haben zu müssen in den Knast zu wandern oder den Job zu verlieren.

Insofern finde ich Vergleiche mit den Zuständen in der damaligen DDR immer etwas "sehr bemüht".

lg
Satinlook
 
Hier können Hunderttausende friedlich auf die Straße gehen und für ihr Anliegen demonstrieren, ohne Angst haben zu müssen in den Knast zu wandern oder den Job zu verlieren.

Nö. Höchstens dass ein Polizist kommt, und ihnen die Zähne oder mehr einschlägt.:eek:

Irgendwie erinnert mich das ganze an die Geschichte in der Hainburger Au in Österreich vor vielen Jahren. Die ist damals auf Grund der Hartnäckigkeit der Demonstranten und auf Grund der Tatsache, dass es urplötzlich auch eine Pressefront gegen die Prügelpolizei gab, zu Gunsten der Umwelt ausgegangen. Aber es war eine beinharte Angelegenheit.
 
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.....Insofern finde ich Vergleiche mit den Zuständen in der damaligen DDR immer etwas "sehr bemüht".....



Einspruch euer Ehren:
Ich verglich nicht die Zustände der Gesellschaft (das geht ja auch gar nicht),
sondern das Verhalten der Verantwortlichen und deren Nähe bzw. Ferne zum Bürger.
Diese Arroganz der Macht, z.b. in der Kriminalisierung friedlichen Protests
kommt mir sehr bekannt vor.
Der Bahnchef spricht den Bürgern das im Grundgesetz verankerte Recht auf Widerstand ab.
der Landeschef nennt die protestierenden Bürger gewalttätige profesionelle Demonstranten.
Diese ganze Retorik ist mir wohlbekannt.

Und noch etwas lässt sich vergleichen.
Nämlich das selbe suptile Gefühl wie schon mal vor ca. 21 - 25 Jahren das in der Luft liegt.
Jeder denkende Mensch weiß, so wie bisher geht es nicht weiter.
Die Widersprüche spitzen sich ernorm zu.
Nur die Machthabenden ignorieren das und machen so weiter wie bisher.
Genau dieses Gefühl meine ich schon mal erlebt zu haben.
 
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krass krass... die Qualität beim filmen in Fullhd mit einer Spiegelreflex haut mich immer wieder um. Hier mal ein Beispiel aus einem Clip, den wir erstellt haben:

feet-pantyhose-teaser.jpg


You will love this *teaser* | Pantyhose HD Videos & Pictures
 
Das ist doch schon wieder eine einseitige Kiste. Ohne Vorbedingung heißt doch für mich, beide Seiten müßten für den Zeitraum der Verhandlungen freiwillig für sich die Füße still halten.Die Gegner des Projekts würden das war scheinlich auch tun, aber die Landesregierung hat doch schon ausdrücklich betont, an dem Projekt festzuhalten.In der Zwischenzeit gehen die Bauarbeiten unvermindert weiter bis Nägel mit Köpfen gemacht wurden und keine Änderung dann mehr möglich ist.
Mit seiner Äußerung über keine Vorbedingungen stellt sich Heiner Geißler doch schon auf die Seite der Befürworter des Projekts.
 
die "Argumente" der verantwortlichen Politiker sind genauso verlogen, undemokratisch und vom Volk entfernt wie damals die des Politbüros.

Es ist selten, aber diese Aussage von pezi unterschreibe ich hier mal mit vollster Zustimmung.
Mich erinnert jetzt Vieles an die ehemlige DDR. Ob das die Sarazinsache ist, Stuttgart21 oder Wulffs Schandrede zum 3. Oktober. Wir brauchen in unserer Gesellschaft mehr Offenheit zu unseren eigenen Mißständen und mehr Korrekturfaktoren.

Und noch etwas lässt sich vergleichen.
Nämlich das selbe suptile Gefühl wie schon mal vor ca. 21 - 25 Jahren das in der Luft liegt.
Jeder denkende Mensch weiß, so wie bisher geht es nicht weiter.
Die Widersprüche spitzen sich ernorm zu.
Nur die Machthabenden ignorieren das und machen so weiter wie bisher.
Genau dieses Gefühl meine ich schon mal erlebt zu haben.

Auch hier wieder: 300% Zustimmung.
Pezi hat zwar eine andere Denkweise wie ich, aber in dieser Grundsatzfrage kann ich ihm leider nur zustimmen.

In der DDR lernten wir was eine revolutionäre Situation ist:
"Wenn die Regierenden nicht mehr so weitermachen können und die Regierten nicht mehr so weitermachen wollen."


Was Stuttgard21 angeht: Ich habe das Gefühl, das sich da auch was verselbständigt. Die Heftigkeit des Protestes deutet eher darauf hin, das es gar nicht mal um den Bahnhof ansich geht, sondern um das ganze Drumherum. Auf der einen Seite verständlich, aber auch bei den Demonstranten stört mich eine Fanatismuskomponente zunehmend. Wenn ein Demonstrant sagt, das er schon sehr "Demonstrationserfahren" ist und das ihn Stuttgard21 an "Wackersdorf" erinnert, so spricht das auch wieder Bände. Hier spricht dann nicht der Normalbürger sondern ein Berufsdemonstrant.
Was mich bei den Stattgart21 Demonstranten stört ist die selbstherrliche Verdrehung einer Tatsache wenn sie behaupten: "Wir waren friedlich, ihr nicht." Diese Aussage ist völliger Unsinn.
Wenn Demonstranten auf einem Baugelände Sitzblockaden machen und der mehrfachen Aufforderung der Polizei das Gelände zu verlassen nicht nachkomme, begehe ich zumindest eine Ordnungswidrigkeit wenn nicht eine Straftat weil ich auf diesem Gelände schlicht und einfach nichts zu suchen habe. Unbefugte haben auf Baustellen eben nichts zu suchen ! Das weiß jedes Kind. Und wenn man dann trotzdem bockig sitzenbleibt verletze ich eben das Hausrecht und mache mich strafbar - das Demonstrationsrecht legitimiert das nicht. Ich kann auch nicht in eine Bank gehen, mich auf den Boden setzen und anfangen gegen die Bankenkrise zu demonstrieren. Und wenn die Bänker sagen das ich bitte gehen soll ignoriere ich das und bleibe eben sitzen. Dann kommt die Polizei und zerrt mich - zur Not mit Gewalt - aus der Bank raus. Dann ist es doch eine Witznummer zu behaupten: "Ich war ja friedlich, ich saß "nur" auf dem Boden. Die bösen Polizisten haben ja Gewalt angewendet und mich rausgezerrt."
 
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Na welche Mittel kommen denn überhaupt noch in Frage, wenn der passive Wiederstand durch Aussitzen, als aggressive Taktik gewertet wird?

Das Projekt hat nach Ansicht verschiedener Gutachter einen fragwürdigen Nutzen und dieser hat sich auf dem Hintergrund der nach oben geschnellten Kostenrechnung, nochmals deutlich reduziert. Ein Volksentscheid wird blockiert - wäre ja noch schöner, wenn diejenigen, die es betrifft, Einfluß nehmen könnten (Ironie).

Die Landesregierung will durch ihr Tun Tatsachen schaffen und die Demonstranten reagieren angesichts dieser Entwicklung mit Ohnmacht. Mit Farbbeuteln zu werfen, ist sicherlich keine Lösung, aber auf die Durchsetzung von Planungen zu beharren, die im Zuge veränderter Rahmenbedingungen eine Neubewertung erfordern würden, ist ziemlich kurzsichtig - um nicht zu sagen borniert.

Gruß
451°F
 
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Stuttgart 21 bringt nicht viel,siehe "Spiegel"-Bericht vor 2 Wochen.Aber die Kosten werden sich wie üblich vervierfachen.
Warum aber wird so spät demonstriert,wo doch alle Entscheidungsebenen durch sind?
In Berlin wird gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100 protestiert.Alles verzögert sich um Jahre.Aber die richtigen Demos kommen wohl erst wenn in 5 Jahren,wenn die Bagger kommen.Gut dass die Bahnprojekte(Hauptbahnhof,Spandau,Südkreuz,Gesundbrunnen)zwar lange gedauert haben, aber ohne Probleme gebaut werden konnten.Da waren Bahnhofsdemos noch nicht in "Mode".
 
Zitat Binnies: "Stuttgart 21 bringt nicht viel,siehe "Spiegel"-Bericht vor 2 Wochen.Aber die Kosten werden sich wie üblich vervierfachen.
Warum aber wird so spät demonstriert,wo doch alle Entscheidungsebenen durch sind?"


Eben weil zu diesem Zeitpunkt der Nutzen höher bewertet wurde, und die Kosten wesentlich geringer waren - so einfach.
Außerdem kommt hier im übertragenen Sinn das Massenträgheitsgesetz zur Anwendung. Die Masse braucht nunmal etwas länger um in Bewegung zu kommen, aber wenn sie dann endlich in Bewegung ist..
 
Zitat Binnies: "Stuttgart 21 bringt nicht viel,siehe "Spiegel"-Bericht vor 2 Wochen.Aber die Kosten werden sich wie üblich vervierfachen.
Warum aber wird so spät demonstriert,wo doch alle Entscheidungsebenen durch sind?"


Das Projekt hat nach Ansicht verschiedener Gutachter einen fragwürdigen Nutzen und dieser hat sich auf dem Hintergrund der nach oben geschnellten Kostenrechnung, nochmals deutlich reduziert.


Eben weil zu diesem Zeitpunkt der Nutzen höher bewertet wurde, und die Kosten wesentlich geringer waren - so einfach.
/QUOTE]


Ich habe das Gefühl, das bei vielen Projekten, bei denen die Kosten " nachträglich " stark gestiegen sind, die Kosten von Anfang an bekannt waren und nur die Hälfe bzw. 2/3 genannt werden.Nach Beginn der Projekte werden dann die realen Zahlen allmählich bekannt gemacht und keine Beendigung mehr möglich ist,was ja nocheinmal Kosten verursachen würde.
 
Was Stuttgard21 angeht: Ich habe das Gefühl, das sich da auch was verselbständigt. Die Heftigkeit des Protestes deutet eher darauf hin, das es gar nicht mal um den Bahnhof ansich geht, sondern um das ganze Drumherum. Auf der einen Seite verständlich, aber auch bei den Demonstranten stört mich eine Fanatismuskomponente zunehmend. Wenn ein Demonstrant sagt, das er schon sehr "Demonstrationserfahren" ist und das ihn Stuttgard21 an "Wackersdorf" erinnert, so spricht das auch wieder Bände. Hier spricht dann nicht der Normalbürger sondern ein Berufsdemonstrant.
Was mich bei den Stattgart21 Demonstranten stört ist die selbstherrliche Verdrehung einer Tatsache wenn sie behaupten: "Wir waren friedlich, ihr nicht." Diese Aussage ist völliger Unsinn.
Wenn Demonstranten auf einem Baugelände Sitzblockaden machen und der mehrfachen Aufforderung der Polizei das Gelände zu verlassen nicht nachkomme, begehe ich zumindest eine Ordnungswidrigkeit wenn nicht eine Straftat weil ich auf diesem Gelände schlicht und einfach nichts zu suchen habe. Unbefugte haben auf Baustellen eben nichts zu suchen ! Das weiß jedes Kind. Und wenn man dann trotzdem bockig sitzenbleibt verletze ich eben das Hausrecht und mache mich strafbar - das Demonstrationsrecht legitimiert das nicht. Ich kann auch nicht in eine Bank gehen, mich auf den Boden setzen und anfangen gegen die Bankenkrise zu demonstrieren. Und wenn die Bänker sagen das ich bitte gehen soll ignoriere ich das und bleibe eben sitzen. Dann kommt die Polizei und zerrt mich - zur Not mit Gewalt - aus der Bank raus. Dann ist es doch eine Witznummer zu behaupten: "Ich war ja friedlich, ich saß "nur" auf dem Boden. Die bösen Polizisten haben ja Gewalt angewendet und mich rausgezerrt."

Auf der einen Seite kritisierst Du die Regierenden (zu recht), auf der anderen Seite machst Du Dir genau deren Argumentation zu eigen.

Ich glaub, in der BRD hat es in den letzten 20 jahren kaum eine Massenbewegung gegeben wie jetzt gegen Stuttgart21.

Und wenn in Stuttgart wochentags 100000 Menschen auf der Straße sind, dann mit Sicherheit keine zugereisten oder "Berufs"demonstranten.

Sondern es sind zum allergrössten Teil Leute wie Du und ich, denen das, was da abgeht, tierisch auf den Zeiger geht.

Was sind eigentlich Berufsdemonstranten? Ist das jemand, der vor 20 Jahren in Wackersdorf demonstriert hat und jetzt in Stuttgart?
Sind das nicht vielmehr Menschen, die sich von der Politik nicht einlullen lassen und ihr Recht zur friedlichen Meinungsäusserung wahrnehmen?

Grade der breite Wiederstand quer durch alle Bevölkerungsschichten macht es für die Regierenden doch so schwer, diesen als von "Chaoten" gesteuert zu diffamieren.

Zur gewaltfreiheit soviel, das bedeutet für mich, keine Gewalt gegen Personen oer Sachen anzuwenden, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Genauso selbst verständlich ist für mich, dass ich Sitzblockaden durchaus für legitim halte, auch wenn das als Nötigung gewertet wird.

Und es gibt für mich auch noch die Verhältnismässigkeit der Mittel. Wenn nach den Vorfällen letzte Woche zwei Menschen zu erblinden drohen (darunter ein 65 jähriger Rentner, sicher kein "Berufsdemonstrant"), dann frage ich mich wirklich, ob der Polizeieinsatz so in dieser Form wirklich angebracht war.

lg
Satinlook
 
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