Nun wohne ich zwar in Hamburg, aber da am Stadtrand. Hier in der Strasse wohnen wir seit über 40 Jahren. Und aufgewachsen bin ich gleich um die Ecke.
Inzwischen kennen meine Nachbarn "die Juliane" fast alle. Und außer Schulterzucken und leichtem Desinteresse bei einigen wenigen, habe ich Zustimmung erfahren. Ja, ich wurde und werde gelegentlich sogar explizit als Juliane eingeladen.

Eine kleine Begebenheit vom Samstagmorgen: Ich war mit dem Rad auf dem Weg zum Bäcker. Zwar als Mann, aber wie immer mit hauchdünnen Nylons unter der langen Hose. Gut, die ist vielleicht ein wenig zu kurz, aber als Hose für die anstehende Gartenarbeit gut geeignet. Meine Fesseln waren nun offensichtlich gut zu sehen und eine Nachbarin sprach mich in der Warteschlange beim Bäcker darauf an, ob ich bei der Kälte etwa barfuß in Schuhen unterwegs sein würde.
Ich habe ihr erklärt, dass das ich doch Stützstrumpfhose tragen würde, und sie würde doch wissen, dass ich solche seit weit über 25 Jahren bereits tragen würde. Sie hat genickt und gesagt das sie dass wohl vergessen hätte und entschuldigte sich sogar noch für die Direktheit, mit der sie gefragt hatte.
Soweit zum Thema Dorf vs Stadt.
Ich finde es schön, daß Du so positive Erfahrungen gemacht hast. Vielleicht ist es wirklich irgendwann mal soweit, daß man überall so einfach akzeptiert wird.
 
Da ist das medizinische Personal professionell genug, denke ich. Aber wenn Du es sogar eher als angenehm empfunden hast, war es in dem Fall doch eine gute Erfahrung.
Ja, es war mir weder peinlich noch unangenehm, wobei ich halt auch die Strumpfhose generell nicht als peinlich empfinde, wem sie an mir nicht gefällt, der kann ja weg gucken :)
 
Ich finde es schön, daß Du so positive Erfahrungen gemacht hast. Vielleicht ist es wirklich irgendwann mal soweit, daß man überall so einfach akzeptiert wird.

Ja, NylonFan, aber Akzeptanz kommt nicht von allein. Da muss man(n) die Leute schon einmal ein wenig zum nachdenken bewegen. Und das klappt eben am besten durch immer wieder einmal, nennen wir es doch einfach, provozieren ;) .
 
Ja, NylonFan, aber Akzeptanz kommt nicht von allein. Da muss man(n) die Leute schon einmal ein wenig zum nachdenken bewegen. Und das klappt eben am besten durch immer wieder einmal, nennen wir es doch einfach, provozieren ;) .
Ich finde, die Akzeptanz ist größer als es oft hier angenommen und dargestellt wird.
Das Problem ist oft mehr, das man sich selbst nicht akzeptiert so wie man ist, was unsicher und ängstlich macht
 
Ja, NylonFan, aber Akzeptanz kommt nicht von allein. Da muss man(n) die Leute schon einmal ein wenig zum nachdenken bewegen. Und das klappt eben am besten durch immer wieder einmal, nennen wir es doch einfach, provozieren ;) .
Das stimmt natürlich auch irgendwie. Wahrscheinlich müßte man da auch selbstsicherer sein.
 
Ich finde, die Akzeptanz ist größer als es oft hier angenommen und dargestellt wird.
Das Problem ist oft mehr, das man sich selbst nicht akzeptiert so wie man ist, was unsicher und ängstlich macht
Auch da ist was dran. Man müsste sich einfach nur mehr trauen. Es ist wohl wirklich auch der innere Zwiespalt ein Grund dafür.
 
Sind wir wieder bei dem Motto „Traut Euch… und hier buchstäblich… bis der Arzt kommt“?

Ihr zwingt Euer Selbstbewusstsein Menschen auf, die sich nicht dagegen wehren können. Bitte vergesst nicht, dass das medizinische Personal nicht immer so fortschrittlich denkend ist und die wahren Bewegründe für das Tragen von Strumpfhosen kennt. Beweggründe, wie sie in diesem Forum propagiert werden.

Ein Arzttermin ist doch kein spontanes Happening. Wird das medizinische Personal nun über Eure Selbstbewusstsein anerkennend staunen oder eventuell denken „… kann der Patient denn nicht zwei Stunden auf seinen Spleen verzichten und mir stattdessen diesen Anblick aufs Auge drücken….“.

Seine Liebe für Feinstrumpfhosen sollte über andere Wege gezeigt werden.
 
„… kann der Patient denn nicht zwei Stunden auf seinen Spleen verzichten und mir stattdessen diesen Anblick aufs Auge drücken….“.

In meinem Fall eher nicht. Schließlich trage ich meine Stützstrumpfhosen nicht (nur) zum Vergnügen. Und meine Ärzte wissen das, oder sie lernen dazu ;).
 
„… kann der Patient denn nicht zwei Stunden auf seinen Spleen verzichten und mir stattdessen diesen Anblick aufs Auge drücken….“.
Das medizinische Personal beim Arzt ist sehr oft sehr jung und denen ist es wirklich vollkommen egal was der alte Mann anhat wenn er sauber ist ;). Die jungen Menschen sind eh nicht mehr so in den anachronistischen Rollenklischees gefangen wie die Älteren.
 
Ein Arzttermin ist doch kein spontanes Happening. Wird das medizinische Personal nun über Eure Selbstbewusstsein anerkennend staunen oder eventuell denken „… kann der Patient denn nicht zwei Stunden auf seinen Spleen verzichten und mir stattdessen diesen Anblick aufs Auge drücken….“.
Hast ja recht und normaler Weise ziehe ich zu Arzt besuchen ja auch keine Strumpfhose an, war ja mehr ausversehen weil ich eigentlich nur schnell Rezepte holen wollte.
 
Ein Arzttermin ist doch kein spontanes Happening. Wird das medizinische Personal nun über Eure Selbstbewusstsein anerkennend staunen oder eventuell denken „… kann der Patient denn nicht zwei Stunden auf seinen Spleen verzichten und mir stattdessen diesen Anblick aufs Auge drücken….“.

Seine Liebe für Feinstrumpfhosen sollte über andere Wege gezeigt werden.
Auch Männer ziehen Strumpfhosen nicht nur aus Fetischgründen an, sondern einfach weil sie zweckmäßig sind oder gefallen.
Zudem ist es Ärzten und Schwestern sowas von egal......
 
Ich war neulich mit einer 80-DEN-Strumpfhose bei meiner Hautärztin zum Hautkrebsscreening, da ich mit dem Rad unterwegs und es mir in der Radlershorts zu kalt gewesen wäre. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es irgendjemanden interessiert hätte, weder im Wartezimmer, noch beim sonstigen Personal und schon gar nicht die Ärztin selbst. Außerdem finde ich es vollkommen überflüssig, über das Für und Wider zu diskutieren. In einer Zeit, in der die LGBTQ-Gemeinschaft immer stärker mit all ihren Rechten wahrgenommen wird und es wahrhaftig wichtigere Probleme in der Gesellschaft gibt, sollten Männer anziehen dürfen was sie wollen, ohne sich rechtfertigen, schämen oder ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.