Meine ersten Nylonkontakte waren Nylonstrümpfe, FSH gab es noch nicht. Mutters Strümpfe, die sie immer ordentlich abends über den Badewannenrand legte, konnte ich nur mit den Händen berühren-- sie hätte sonst was gemerkt. Ich war 8 Jahre alt (1962). Im Sommer fuhr ich oft mit dem Bus zum Schwimmbad (in MG). Beim Umsteigen am Bahnhof kam ich an einem Strumpfautomat vorbei. Mein Proviantgeld investierte ich in eine Packung Strümpfe, hautfarbend, Krepp. Auf der Bahnhoftoilette zog ich diese unter der langen Sommerhose an-- ohne Halter. Es war ein kribbelndes Gefühl dass ich nicht vergesse, obwohl sie zu groß waren. Ich in den Anschlussbus, wobei ich durch die Hosentaschen die Strumpfränder festhielt. War nicht einfach. Vermutlich ging ich wie ein Storch im Salat.
Paar Tage später ging ich während es Umsteigens nochmal am Automat vorbei und zog mir schwarze Strümpfe, ging dann in ein großes Kaufhaus und stibitzte mir einen Strumpfgürtel (was nicht recht war). Ab auf die Bahnhofstoilette...
1967 kaufte ich mir meine erste Strumpfhose in einem Kölner Fachgeschäft (es existiert heute noch) mit der Behauptung, diese wäre für meine ältere Schwester. Bis heute habe ich Zweifel, ob die Verkäuferin- sehr freundlich und beratend- mir die Story abgekauft hat.
Danach kaufte ich mir die Strumpfhosen in verschiedenen Kaufhäusern und trug diese sommers gerne unter der kurzen Hose;diese waren damals noch so kurz, dass der verstärkte Rand oftmals hervor schaute- besonders beim Radfahren
Heute kaufe ich meinen Strumpfhosenvorrat mit erhobenen Hauptes.
Gruß, Kousen.