Jedenfalls mit direkter Demokratie als angebliche Ursache von Rechtspopulismus hat das nichts zu tun
Ich denke mit direkter Demokratie öffnet man die Büchse der Pandora und gibt dem Populismus freie Hand. Auch wenn unsere Demokratie zur Zeit suboptimal funktioniert (die Fehler hast Du ja bereits aufgezählt), ist sie das beste was wir haben und nicht ohne Grund werden wir deswegen von Bürgern anderer Staaten beneidet.
 
Die direkte Demokratie setzt in hohem Maß Mündigkeit und Bildung der überwiegenden Mehrzahl der Bürger voraus. Das ist bei den Schweizern offenbar der Fall, zumindest aus Sicht der Schweizer.
 
Aus meiner Sicht (die die meisten Schweizer wohl nicht teilen werden) ist allerdings ein anderer Faktor maßgebend.

Vielleicht einmal grundsätzlich: Warum wollen Populisten den Ausbau der direkten Demokratie? Weil mit einfachen populistischen Argumenten, die aber meist nicht umsetzbar oder überhaupt irreführend sind, Menschen geködert werden können.

In der Schweiz gab es schon viel früher Populisten als in Deutschland, nämlich in Form der SVP. Das ist dort die stärkste Partei. Verantwortlich dafür ist ein Mann namens Blocher, der aus der ursprünglich konservativen eben eine populistische Partei gemacht hat. Der wesentliche Unterschied zur AfD ist der, dass die SVP zwar oft populistisch agiert, aber nicht so verantwortungslos ist wie die AfD. Daher funktioniert der Populismus und die direkte Demokratie dort einigermaßen, wiewohl es auch in der Schweiz zu einigen höchst problematischen Entscheidungen gekommen ist, deren Erörterung den Rahmen hier wohl sprengen dürfte, aber Interessierte leicht recherchieren können.
 
Meine allgemeine Frage ist: Warum ist denn eigentlich die Briefwahl so beliebt ? Am Wahltag nicht ein paar Schritte ins Wahllokal zu spazieren zu können und deswegen Brief zu wählen, kanns ja eigentlich nicht sein, aber dafür war die Briefwahl ja eigentlich früher mal gedacht.
Ich war auch mal am Wahltag im Urlaub und konnte deswegen nicht zur Wahl gehen, aber das war eine Ausnahme - in 40 Jahren.
Dieses Jahr war bei uns Briefwahl angesagt. Weil: wir sind im Urlaub, am 21.02. geht's los.
 
Aber diese 50% sind immer noch steinreich im Vergleich zur großen Mehrheit im Kommunismus oder irgendeiner autokratischen Bananenrepublik.
da irrst du dich leider. wir "Armen" waren zu ddr zeiten materiell wesentlich besser dran als heute und hatten z.b. null probleme die miete zu zahlen, ins theater zu gehen, bücher zu kaufen usw.
es gab einen mangel an waren, aber keinen mangel an geld.
heute kann ich mir nicht mal mehr neue klamotten leisten, geschweige den einen urlaub und das geht vielen leuten so die in meinen sozialen schichten zu hause sind.
und da red ich noch nicht mal von zigtausend berliner obdachlosen.
etwas was es in der ddr nicht gab.
 
da irrst du dich leider. wir "Armen" waren zu ddr zeiten materiell wesentlich besser dran als heute und hatten z.b. null probleme die miete zu zahlen, ins theater zu gehen, bücher zu kaufen usw.
es gab einen mangel an waren, aber keinen mangel an geld.
heute kann ich mir nicht mal mehr neue klamotten leisten, geschweige den einen urlaub und das geht vielen leuten so die in meinen sozialen schichten zu hause sind.
und da red ich noch nicht mal von zigtausend berliner obdachlosen.
etwas was es in der ddr nicht gab.
Ergänzung 1: Die Bezeichnung Kommunismus für die DDR trifft m.E. nicht zu, ich würde es nicht mal Sozialismus nennen wollen, wenn überhaupt dann vielleicht diktatorischer Sozialismus, aber das triffts auch nicht. Egal.
Ergänzung 2: In der DDR gabs keine Leute, die sich ihr Essen bei der Tafel abholen mussten und keine Rentner die so arm sind, dass sie ihre Rente mit Flaschensammeln auffüllen müssen.
 
etwas was es in der ddr nicht gab
Und dennoch wollten die Menschen in den sog. goldenen Westen der nie wirklich goldig war. Das aber haben die Menschen nie verstanden bzw. erst dann als es zu spät war.

Nicht wenige Menschen aus dem Osten sind mit dem Arbeitsdruck und vielen anderen Dingen im Westen überhaupt nicht klar gekommen.
 
Ahh so meinte das der @Krabat. Dunkelblau und Dunkelrot haben etwa das gleiche Vermögen. Aber wesentlich sind doch die hellblauen bis hellroten Bereiche. Bei den obersten (dunkelblauen) muss man verhindern, dass sie ihren Reichtum für politisches Lobbying verwenden (sowas wie Trump/Musk) und bei den untersten (dunkelroten) muss man verhindern, dass die Leute verhungern (das ist wohl sichergestellt).

Wenn man nicht genug verdient, um Vermögen aufzubauen, heißt das ja noch nicht, dass das Einkommen nicht reicht, um ein ordentliches Leben zu führen. Also die "Ärmsten 50%" sind zum überwiegenden Teil nicht armutsgefährdet. Ich nehme an, in der DDR waren auch nicht sehr viele in der Lage mit ihrem Einkommen ein Vermögen aufzubauen, oder?

1739692211042.png
 
Allerdings zahlen nach dieser Grafik 3,5% Reiche 16,5% der Abgaben, tragen also wesentlich zum Funktionieren das Staates bei:

1739693268718.png
 
das problem bei solchen statistiken ist, dass in ihnen z.b. die in steueroasen geparkten milliardenvermögen der "superreichen" nicht berücksichtigt sind. Das DIW erfasst in der Statistik nur die Haushaltsvermögen, auf welche Erhebungen sich die Welt bezieht geht leider aus der geposteten Grafik gar nicht hervor.

In der DDR wurde es nicht gerade gefördert sich ein Vermögen aufzubauen. es war auch nicht erwünscht, aber wie oben geschrieben musste im gegenteil zu heute niemand in tatsächlicher armut leben. heute sehr wohl.

ich bin schon lange der meinung das wir uns die superreichen nicht mehr leisten können.
geschielt und niedergemacht werden aber immer nur die kleinen bürgergeldempfänger. kritik an den milliardären findet kaum statt.

Dabei fordern auch milliardäre eine höhe besteuerung für sich.
Sie bewerten extremen reichtum als gefahr für die demokratie
 
Das Zauberwort heißt Leistung. Wenn es genug Leute gibt, die in der Lage sind, Leistung zu erbringen, dann häufen diese nicht nur Vermögen an, sondern sie finanzieren damit auch den Staat. Der wirtschaftliche Verfall der DDR hängt letztendlich damit zusammen, dass Leute, die Vermögen anhäufen, nicht gewollt waren, wie Du selbst sagst und Leistung damit nicht honoriert wurde, bzw. gar nicht zugelassen wurde.

Natürlich sehe auch ich die Auswüchse der Vermögensanhäufung. Milliardäre sind eher schädlich als nützlich. Erben von Riesenvermögen ist ungerecht, usw., usw.

Wenn man nicht in der Lage ist, Leistung zu erbringen, für die ein anderer bereit ist, etwas zu bezahlen, beispielsweise weil das, was man gelernt hat, nicht oder nur gering nachgefragt wird, dann ist man im Kapitalismus schlechter aufgestellt als im Sozialismus. Der Sozialismus hat allerdings ein zeitliches Ablaufdatum, wie die DDR eindrucksvoll gezeigt hat.
 
bei arbeiten die ich freiwillig mache und gerne tue leiste ich viel mehr als bei arbeiten zu denen ich gezwungen bin oder die ich nur für geld mache.
im übrigen halte ich es für ein gerücht das z.b. in der ddr oder z.b. auch in ganz armen ländern die leute alle faul waren / sind.
und die superreichen sind in der regel sind nicht durch leistung, sondern durch erbschaft oder kriminellen machenschaften reich geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
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und die superreichen sind in der regel sind nicht durch leistung, sondern durch erbschaft oder kriminellen machenschaften reich geworden.
Was heißt "in der Regel"? Sicher gibt es solche Fälle, ich denke aber nicht, dass das der Normalfall ist. Auch wenn ich in meinem Bekanntenkreis keine "Superreichen" (im Sinn von Milliardären) habe, so gibt es da doch einige sehr Wohlhabende, vor allem Familienunternehmer, die für ihr Geld heftig arbeiten müssen. Auch wenn sie ein Vielfaches meines Einkommens haben, möchte ich nicht mit denen tauschen.
 
Unternehmer dürfen für ihre Verantwortung gegenüber den Angestellten und Arbeitern gerne viel Geld verdienen. Wo ich kein Verständnis dafür habe, sind die Finanzmärkte. Hier wird keine Leistung erbracht, keine Wertschöpfung erzielt. Und eine Besteuerung ist auch nur marginal vorhanden....