Hallo Paule,
Vielleicht erwartest Du da zu viel. Denn eine kritische Auseinandersetzung mit Deinem Fetisch kannst nur Du selbst mit Dir austragen.
Sicher, eine Auseinandersetzung mit meinem Fetisch kann ich nur alleine mit mir austragen, aber es hat Auswirkungen zum Beispiel auf mein Familienleben. Auch wenn ich meiner Frau ihr nichts verheimlichen muss und es auch keine Auflagen ihrerseits mir gegenüber gibt, ich kann nicht von ihr erwarten, dass sie die Leidenschaft im gleichen Umfang teilt, obwohl sie über den Daumen gepeilt an 330 Tagen im Jahr Feinstrumpfwaren trägt. Daher liegt es mir näher, mich an die ominösen „Gleichgesinnten" zu orientieren, aber scheinbar ticke ich auch hier etwas anders.
Für mich gehört nicht zu meiner Auseinandersetzung, hier zu lesen, dass sich Männer zum Wasserlassen hinsetzten, dass Nylon über dem Kopf das höchste Glücksgefühl ist, dass auf Verpackungen von Feinstrumpfhosen der Begriff „Damen" fehlt (obwohl eine Frau darauf abgebildet ist), „Traut Euch"-Aufrufe, die eh keiner hier nachlesbar befolgt, die abgedroschenen These, wenn Frauen Hosen tragen dürfen, dann dürfen Männer auch Rock, Strumpfhose und Highheels tragen, Wettermoderatorinnen nach ihrer Kleidung und nicht nach der Zuverlässigkeit der Wetterprognosen beurteilt werden und womit noch das Forum vollgestopft ist.
Wenn bei mir Zweifel am Wahrheitsgehalt von Aussagen aufkommen, dann ist für mich eigentlich auch keine Grundlage gegeben, sich weiter zu öffnen, weil gefühlt das eh nichts bringt und manche Spezies hier ja nur auf scheinbar offengelegte Schwachpunkte lauern, um diese nach ihrem Gusto ausschlachten zu können (Stichwort „Rehbein" oder aktuell mein Problem mit der Anzahl der gehorteten Strumpfhosen, beides User die laut hier rausposaunen, dass sie mich mit der Ignorierfunktion "gebannt" haben).
Ich mag zweifeln, ich hüte mich aber, ein Urteil darüber zu fällen.
Schön und gut, aber wenn Du schon Zweifel hast, hast Du nicht schon indirekt für Dich ein Urteil gefällt, ohne es hier zu publizieren? Ich gehe oft hin und frage nach um den Realitätsgehalt zu erforschen, und an den (auch ausbleibenden) Reaktionen kann ich oft erkennen ob meine Zweifel betätigt werden oder nicht. Wenn sich zum Beispiel jemand damit auf den Schlips getreten fühlt, statt mit „Gleichgesinnten" zu diskutieren…
Gerade weil es diese "heile Welt" nicht gibt, ist es doch schön, sich in einem geschützten Raum Gleichgesinnter bewegen und austauschen zu können, vielleicht auch mal zu "träumen", wie diese Welt für Strumpfhosenträger, vor allem Strumpfhosenfetischisten im Rahmen des Möglichen angenehmer und "schöner" werden könnte.
Sicher, auch ich habe meine Träume und Wunschvorstellungen, wer keine hat, der lebt in meinen Augen nicht mehr, aber ich finde es nicht gut, sie nicht als solche zu kennzeichnen, sondern als Realität auszugeben.
Tommy hat es so wunderbar beschrieben, die Basis für alles Tun und Handeln hier ist eine Ehrlichkeit gegen sich selber.
Wenn ich den von Dir nun mit einer Umfrage gewürzten Thread
https://www.strumpfhose.net/xf/threads/fetischist-ja-oder-nein-wie-seht-ihr-euch.31228/ ansehe, wie sich manche „Gleichgesinnte" winden, um nicht als Fetischisten zu gelten, dann frag ich mich nach der Ehrlichkeit.
Wenn ich die These aufstelle, alle hier in diesem Forum, und dazu gehöre ich auch, haben eigentlich nicht alle Tassen im Schrank, dann geht sicher ein Aufschrei los. Man selber hält sich eigentlich zu 100% „normal", vielleicht die meisten Anderen und erst recht Placebo ticken nicht ganz sauber. Also, wie ehrlich ist man sich selber gegenüber? Wenn es damit hapert, wie sieht es dann mit der Ehrlichkeit gegenüber anderen aus?
Herzlichen Gruß
Placebo