Die denken sicher einiges, werden aber professionell ihre Worte und Mimik im Zaum halten
Und? Solange sie es nicht offen an- oder ausprechen, kann es mir doch als Kunde völlig egal sein - vor allem wenn sie ihre Worte und Mimik so professionell in Zaum halten (wie Du sagst) dann sind diese Gedanken doch auch gar nicht für mich bestimmt, sondern immer noch ihre eigenen, die sie sich machen kann, wie sie will.
Allerdings hätte ich auch kein Problem damit, wenn sie mich einfach fragen würde, ob die Strumpfhose für mich ist oder ob ich sie selber trage - das wäre mir zumindest lieber, als wenn sie sich irgendwelchen wilden Spekulationen, über die "Verwendung" hingibt.
Aber ich denke mal, selbst dann ist es den meisten vollkommen bewusst, dass das was sie denken reine Spekulation ist und man die Wahrheit nur erfährt, wenn man fragt.
Aber manchmal ist es halt spannender, solche Spekulationen anzustellen, als nachzufragen und die nüchterne und langweilige Wahrheit zu erfahren.
Ich habe mir mal bei C&A einen Jeansrock, etwas länger als knielang, gekauft. Eine der Damen vor mir in der Schlange an der Kasse hatte sich beim kassieren aufgespielt oder daneben benommen (was genau war weiß ich nicht mehr), und dadurch kamen wir ins Gespräch, als sie das Schild suchte, abscannte und den Rock zusammenlegte. Da ich für's erste der letzte an der Kasse war, war auch gerade Zeit für einen kleinen Plausch.
Plötzlich fragte sie mich ob der Rock für meine Partnerin sei. Ihrer Fragestellung entnahm ich aber, das sie noch eine andere Möglichkeit in Erwägung zog, also in etwa so: "Ist der Rock für ihre Partnerin,... oder,...?"
Ich sagte dann wahrheitsgemäß: "Nein, der ist für mich."
Worauf sie meinte, daß sie sich das schon irgendwie gedacht hatte als ich mit dem Rock zu den Umkleidekabinen gegangen bin (die Rockabteilung ist hier im Stockwerk direkt neben den Kassen) und dann damit wieder zur Kasse kam.
Ich meinte dann, daß ich so einen Rock zuhause ganz bequem finde - worauf sie meinte, daß sie daß gut verstehen könnte, aber daß sie zuhause lieber Leggings oder Jogginghosen tragen würde. Mit einem schmunzeln meinte ich dann, "Wie langweilig." und wir mussten beide lachen. Da der Bezahlvorgang mittlerweile abgeschlossen war und der Rock eingetütet war, nahm ich meine Tüte und wünschte ihr noch einen schönen Abend und einen schönen Feierabend.
Allerdings hätte sich das Gespräch auch nie so entwickelt, wenn hinter mir schon der nächste Kunde mit seinen Sachen gewartet hätte, dafür ist normalerweise gar nicht die Zeit da. Mir war das allerdings in keinster Weise unangenehm oder gar peinlich, warum auch?! Wenn ich nicht dazu stehen könnte, dass das was ich da kaufe für mich ist, dann hätte ich sicher auch ein Problem damit, mich damit überhaupt erst an die Kasse zu stellen.
Aber wie gesagt normalerweise ist dafür keine Zeit - meistens noch nicht mal um sich überhaupt darüber Gedanken zu machen, wer da gerade was, wozu und warum überhaupt kauft.