Tragen von Feinstrumpfhosen von Männern

> in manchen Berufen gibt es aber eine Kleiderordnung, ich z.b. war Chauffeur und
> ich hätte Nie in Strumpfhosen und Kurzer Hose bei der Arbeit erscheinen dürfen.

hi jann, das beispiel stimmt nicht, weil es hier eine bestimmte kleiderordnung gibt, die nicht genau auf strumpfhosen abzielt. in diesem job könnte man natürlich dasselbe machen wie die schwedischen zugführer und röcke tragen; ein totalverbot von röcken für alle oder ein genderspezifisches verbot für männer wäre aufgrund des gleichheitsgrundsatzes und der freiheit auf freie entfaltung des individuums nicht durchsetzbar. und strumpfhosen selbst, mit verlaub, sind unterwäsche, das kann man auch nicht verbieten. was übrig bleibt, ist die freiwillige unterordnung unter regeln, die es vielleicht nicht gibt und die gegen deine eigenen interessen sind.

denkst du denn, meine situation war einfacher? ich hätte mir dieselben sorgen machen können. aber diese sorgen sind falsch. die anwendung bestehender höchster gesetzlicher regelungen (freiheit, gleichberechtigung, toleranz) ist richtig.

als die frauen anfingen, rechte einzufordern oder beispielsweise hosen zu tragen, wurden sie eingesperrt, bestraft, bespuckt, für verrückt erklärt, etc.; die, die sich geduckt haben, haben die welt nicht verändert. die, die sich mißhandeln lassen haben, die haben die situation zum guten gewendet. so wie beispielsweise die FEMEN heute. amina sitzt im knast in tunesien und wird mißhandelt und mißbraucht. aber wer sonst, wenn nicht leute wie sie, kann tunesien zum besseren wenden?
 
Ich habe nie gesagt das mit dem erscheinen nun jeder seinen Kleidungsstil ändert aber man geht etwas offener damit um selbst wenn man eine gewisse Vorschrift hat auf Arbeit . Mir geht es hier um all jene die Schutzsocken tragen sich immer noch vorm Partner verbergen . Unsere Gesellschaft geht halt mal nach dem Motto , männlich oder weiblich aber nur im Bezug vom Mann , also was es nicht für uns auf dem Markt gibt ist eben unnormal ! Als Coka Cola merkte das die lighe Cola fast nur von Frauen getrunken werden kam Zerocola auf dem Markt das trinken dann Männer obwohl das selbe drinnen ist . MfG Günter
 
Nun ja phoserx, rein rechtlich mag das ja alles stimmen, mit den Strumpfhosen am Arbeitsplatz und den Röcken in Schweden. Nur ist es zumindest in Österreich so, dass es für eine Kündigung keiner Angabe von Gründen bedarf und ich fürchte, wenn jemand wirklich infolge von inadäquater Kleidung gekündigt wird, dann wird das, aus rechtlichen Gründen, nicht kommuniziert werden. Alleine das Ergebnis, dass man dann auf der Straße sitzt, ist dasselbe. Es ist wahrscheinlich nur ein schwacher Trost, dass man sich dabei im Recht befunden hat und jetzt komm mir nicht gleich wieder mit der stereotypen Aussage, dass das dann sowieso nicht der richtige Arbeitgeber war.
 
Natürlich kommen wir nicht mit einer stereotypischen Aussage ! Der Arbeitgeber muß nicht dulden was wir so tragen zur Arbeit . Ist ja auch nur ein Thema hier das wir bereden . MfG Günter
 
hi ajr, du rätst also leuten, die gern ihre strumpfhosen anziehen möchten, sich selbst zu diskriminieren und es nicht zu tun, weil sonst die anderen leute in übertretung bestehender gesetze und normen diskriminierung ausüben würden -- das sei der weg zu glück und wohlbefinden: so zu bleiben wie bisher ... da sind ein paar logische unregelmäßigkeiten drin.

betriebsräte, transsexuelle, cross-dressers, ex-moslems, schwule, suffragetten, neger, atheisten, umwelt- und tierschützer, ... -- sollten alle immer besser nicht "dagegen" sein, weil das "system" so "mächtig" ist? wird die welt von allein immer besser? (durch strumpfhosenfirmen? :-D ) ich glaube nicht.

was ich also vorschlage, ist ein wenig zivilcourage in kleinen dingen ... die aneignung und verteidigung sozialer errungenschaften der zivilisation.
 
Ich rate dazu immer abzuwägen, mit welchen Auswirkungen, nach menschlichem Ermessen, man zu rechnen hat, wenn man bestimmte Handlungen setzt und wie man dann gegebenenfalls mit diesen Auswirkungen umgeht. Um bei obigem Beispiel zu bleiben: Wenn einem das wurscht ist, dass man sich einen neuen Job suchen muss, weil beispielsweise die eigene Qualifikation so hoch ist, dass sich die Firmen förmlich um einen reißen, dann nur zu. In diesem Fall gibt es gegen eine umfassende Selbstverwirklichung in Rock und Strumpfhose wohl nicht viel einzuwenden. Wenn man allerdings feststellt, dass bei diversen Bewerbungen meist auch hunderte andere denselben Job haben wollen, dann rate ich diesbezüglich eher zur Vorsicht.
 
Vielleicht sollten wir einmal unterscheiden, ob jemand die SH als Kleidungsstück sieht oder sie ihm als Fetisch dient.
Vorab möchte ich klarstellen, daß ich weder den Einen, noch den Anderen diskriminieren oder herabsetzen will, noch jemandem seinen Fetisch absprechen will. Ein Fetisch kann das Leben sehr wohl bereichern.

Ich selbst trage FSH offen unter Shorts oder Radlerhosen. Wenn ich mal wieder abgenommen haben werde (Futur II = aussichstlos?) und ich einen schönen Rock finde, werde ich das auch wieder probieren.

Jetzt zum Thema.

Die meisten männlichen FSH-Träger, die die SH als normales Kleidungsstück, unter optisch Aspekten betrachten, werden sicherlich früher dazu übergehen, die SH nicht mehr verstecken zu wollen, sondern sie mit ihrer Alltagskleidung kombinieren und ihren Mitmenschen gegenüber selbstbewußt und selbstsicher auftreten und ggf. auch so auch ihre Ansichten vertreten.
Der männliche FSH-Träger macht weder etwas falsches, noch etwas verbotenes.
Der Unterschied ist - er ist nicht mainstream, sondern außergewöhnlich, soll heißen nicht gewöhnlich. ICH möchte nicht gewöhnlich sein.

Und das es (noch) nicht mainstream ist, ist noch gar nicht so sicher, habe ich doch erst gestern einen Artikel gelesen, demzufolge gemusterte, etwas fadenstärkere SH einen deutlichen Aufwind als männliches Kleidungsstück bekommen haben (sollen). Leider habe ich den Link nicht gespeichert. Auch bei youtube sind Filme zum Thema FSH -> Männermode zu finden.

Diejenigen, welche die SH als Fetischobjekt nutzen sind meiner Meinung nach eher darauf bedacht, es nicht öffentlich werden zu lassen.

(Das Folgende bitte nicht auseinanderreißen)
Weil ein Fetisch eine Spielart der Phantasie/Lebens ist, die eben nicht alle Menschen verstehen, weil sie vielleicht so sehr in Ihren eigenen und oktroyierten Zwänge gefangen sind, das sie gar nicht anders KÖNNEN. Da ist alles andere, als die Missionarsstellung Pfui und schmutzig.
Die Wahrscheinlichkeit das man jemanden auf der Straße antrifft, der z. B.: Bondage, Encasement, Windeltragen oder ähnliches bevorzugt, wird mit absoluter Sicherheit, gleich Null sein.
Man muß auch nicht ALLES öffentlich machen. Es gibt Sachen, die will niemand, der nicht selber Fan/Anhänger ist, sehen. Der Eine das nicht, der Andere etwas anderes nicht.

Vielleicht haben die Fetischisten (besch....es Wort) die Befürchtung, daß man ihnen etwas (vermeintlich) Verbotenes unterstellt, was dann dazu führt, Repressalien ihres gesellschaftlichen Umfeldes befürchten zu müßen.

Tritt der, das KLEIDUNGSSTÜCK (FSH) tragende Mann, möglicherweise "normal", locker und selbstbewußt auf, der den FETISCH (FSH) verwendende Mann, angespannt, ggf. schamhaft auf, werden viele Menschen den Unterschied bemerken. Körpersprache ist oft beredender als Worte.

Nochmal, obschon nichts falsches oder verbotenes daran ist, FSH/geschlechtsunspezifische Kleidung zu tragen, wird von unwissender/unverständiger Seite alle möglichen Schubladen aufgezogen, aus denen die lang erlernten Truismen wie: "Der Kerl ist schwul", "...tragende Männer sind pervers" geholt und verbreitet werden. Ganz am Schluß bist Du noch ein Kinderschänder (Gottbewahre).

Besagte Bedenken und noch viele, die mir noch gar nicht eingefallen sind, kann ich (versuchen zu) verstehen und so wird es wohl weiter dabei bleiben, daß einige offen dazu stehen (können) und andere es bevorzuge, es im Privaten zu praktizieren.

Ich möchte hier auch der Hoffnung Ausdruck geben, daß wir alle unseren Spaß haben und das Leben genießen.

LG
Oliver
 
Nichts dem entgegen zu sagen , du sprichst mir aus dem Herzen ! MfG Günter
 
Vielleicht haben die Fetischisten (besch....es Wort) die Befürchtung, daß man ihnen etwas (vermeintlich) Verbotenes unterstellt, was dann dazu führt, Repressalien ihres gesellschaftlichen Umfeldes befürchten zu müßen.
Hinzufügen möchte ich, daß die Vorgenannten nicht nur die Befürchtung haben, sondern, das es LEIDER tatsächlich so ist, wie man auch aus vielen anderen Forumsbeiträgen sehen kann.

Ich persönlich freue mich, wenn ich jemanden in FSH oder en famme sehe. Es steht vielen gut. :cheerlead
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alle. Zu beginn meines "Strumpfhosen-Lebens" habe ich zunächst FSH für Damen gekauft und getragen. Dabei hatte ich neben dem herrlichen Tragegefühl auch stets ein ungutes Gefühl, was die öffentliche Wahrnehmung angeht. Das "nicht normale", dass meinem Verhalten stets beiwohnte, habe ich nicht mehr, seit ich mich mit den "männlichen" Modetrends in Sachen Strumpfhose auseinandergesetzt habe. Ich trage Strumpfhosen explizit für Männer. Selbstverständlich (und wenn ich es mir leisten kann) mit entprechender "Verpackung" drumherum. Seitdem ist es mit der Akzeptanz - zumindest - erträglicher geworden. Es gibt noch immer Menschen, die damit nicht klar kommen. Die Bewunderung über das ausleben einer - sagen wir mal mutigeren - Modeeinstellung nimmt aber langsam ihren gebührenden Platz ein. Meine Vermutung geht daher in die Richtung, dass es für viele nicht zu verstehen ist, dass Mann die weibliche Seite dabei vielleicht zu sehr betont. Das Tragegefühl bei "männlichen" Strumpfhosen ist übrigens exakt genauso wundervoll (nach meiner subjektiven Wahrnehmung). Ich habe und werde allerdings stets Situationen vermeiden, in denen ich in Erklärungsnot geraten könnte - will heißen: im Job, bei der Verwandschaft und bei Gelegenheiten und/oder Situationen bei/in denen mir meine Vorliebe zum Nachteil gereichen könnte(n) halte ich mich entweder fern oder trage "zivile", dem Anlass entsprechende Kleidung (wenn auch heimlich darunter eine Strumpfhose sitzt) ;-))
 
> Ich rate dazu immer abzuwägen, mit welchen Auswirkungen, nach menschlichem Ermessen,
> man zu rechnen hat, wenn man bestimmte Handlungen setzt und wie man dann gegebenenfalls
> mit diesen Auswirkungen umgeht.

das tun wir sicher alle immer. zu leben bedeutet, immer wieder entscheidungen zu treffen; man kann meist nicht neutral bleiben ... einer seite hilft man durch seine entscheidungen immer. ---- man muß sich halt überlegen, was einem im leben wichtig ist: güterabwägung und folgenabschätzung. ---- ich sage, daß die folgen (hier und jetzt, soweit ich sehen kann,) nicht negativ sind, eher sogar sehr positiv. und ich sag das nur für die, die gerade mut zusammensparen :) lg p
 
Ich denke auch das wir , die schon etwas weiter sind unsere Erfahrungen weiter geben sollten gerade an die noch große Zahl der Schutzsockenträger und jene die immer noch Heimlichkeiten haben vor ihren Partner . Natürlich muß dann jeder selber erkennen wo seine Grenzen sind ! Das man Sh nicht überall tragen kann wie zB im Job ist ja Ok . Aber was Privat gemacht wird darf niemanden Stören .
Ich denke auch das es im Job keine große Sache ist wenn sich einer als Schwul geoutet hat ! Oder hat dann der Chef der Jahrelang einen Vertrauensvollen Mitarbeiter hatte nun Angst angemacht zu werden !
Viele Gruppen hatten Probleme von der Gesellschaft anerkannt zu werden , mit Mut und Zusammen haben sie das geschafft ! MfG Günter
 
> Erfahrungen weiter geben sollten gerade an die noch große
ja. es geht hier sicher auch um mutmachen.

> Natürlich muß dann jeder selber erkennen wo seine Grenzen sind !
tut jeder. aber ich will freiheit, nicht eine größere zelle :)

> Das man Sh nicht überall tragen kann wie zB im Job ist ja Ok .
man muß stil haben und gut aussehen. das ist schwierig, weil es kein männer-outfits mit bestrumpften beinen gibt. eine kurze hose gilt als nicht-formell, aber auch viele röcke. aus diesem grund bin ich auf kilts umgestiegen, das ist eine sehr formelle, elegante kleidung. der rock der schwedischen lokführer war auch sehr schön.

> Aber was Privat gemacht wird darf niemanden Stören .
ja. und das ist auch kein so großes thema, wie manche meinen. es läuft sich rasch tot. cool bleiben, es gibt keinen validen grund dagegen. nicht beichten, bitten und hoffen, sondern einfach das sein, was man ist -- normalität ausstrahlen.

> Ich denke auch das es im Job keine große Sache ist wenn sich einer als Schwul geoutet hat !
hm. also mein schwuler kollege steht auf enge jeans, nicht strumpfhosen. aber er spricht den stil meiner kleidung wenigstens an, er hat einen blick dafür :-D andere männer erwähnen nur manchmal die vorteile bei warmem wetter. als ob es bei kleidung jemals um so praktische sachen ginge :-D

> Viele Gruppen hatten Probleme von der Gesellschaft anerkannt zu werden , mit Mut und Zusammen haben sie das geschafft !
sehr richtig. zuerst mal müßten wir ein gruppengefühl entwickeln, am besten als fetischisten, man muß pride entwickeln: we are fabulous! :) die entwicklung der pride: G > LG> LGB > LGBT > LGBTQ > LGBTQI > LGBTQIF = das F für fetischisten :-D bald sind alle menschen in pride-bewegung :-D

lg p
 
Und das Gruppengefühl wird man nie herstellen können da jeder hier andere Interessen , Gefühle und Vorstellung hat von allem ! MfG Günter
 
Ein Arbeitsverhältnis sollte doch eigentlich auch eine Art Partnerschaft sein, auch wenn das in vielen Unternehmen noch nicht so ist. Damit wäre es aber nur fair den Arbeitgeber schon beim Einstellungsgespräch auf die beabsichtigten eigenen Bekleidungsvorhaben aufmerksam zu machen, in Analogie zu dem hier im Forum immer wieder geforderten: "Dem Lebenspartner gleich von Anfang an reinen Wein einschenken". Oder sollte das im Arbeitsleben vielleicht doch anders laufen? Und wenn ja, warum?
 
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