Aber wenn ich zum beispiel ein strumpffachgeschäft oder die strumpfabteilung eines warenhauses betrete und die verkäuferin jeans trägt, finde ich das fehl am platz.
Interessante Logik,... Was macht dann eine Verkäuferin, die nach einem Unfall Unterschenkel- oder Beinamputiert ist? Darf die dann da gar nicht arbeiten, weil sie dann die Strumpfhosen nicht entsprechend präsentieren kann?
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, was die Verkäuferin in einer Strumpfabteilung oder einem Strumpfgeschäft trägt, ich komme ja dahin, um Strumpfhosen zu kaufen und nicht um die Verkäuferin zu kaufen oder zu bewundern. Dann müßte ich ja im Umkehrschluss auch sichtbar Strumpfhosen tragen, nur weil ich welche kaufen will.
Wenn die Verkäuferin zu den Damen gehört, die nur zu besonderen Gelegenheiten Röcke oder Kleider und somit Strumpfhosen trägt oder ihr an dem Tag der Sinn eher nach Jeans als nach Rock oder Kleid stand, dann muss man ihr das zugestehen.
Und ich denke die Hauptzielgruppe dieser Geschäfte und Abteilungen - nämlich FRAUEN - legt gar keinen Wert darauf, dass die Verkäuferin bei der Arbeit Strumpfhosen trägt. Was die Verkäuferin trägt ist denen Schnuppe, die wollen einfach nur das haben, was sie brauchen, vielleicht etwas Beratung und dann bezahlen und wieder gehen.
Ich bezweifle, dass sich da schon jemals eine Dame beschwert hat dass die Verkäuferin bei der Arbeit keine Strumpfhosen trägt.
Dann müßten die Verkäuferinnen in der Damen-Unterwäsche Abteilung ja auch bei der Arbeit in Dessous und halterlosen Strümpfen oder Strapsen rumlaufen - interessante Vorstellung - allerdings wären diese Abteilungen dann sicherlich für Männer gesperrt und nur für Frauen zugänglich.
Oder im Baumarkt: ich hab mich schon immer gewundert, dass die da in der Farbenabteilung nicht im kompletten Malerdress rumlaufen, mit Pinseln in den Taschen und Farbspritzern überall, das würde doch viel authentischer und kompetenter wirken.
In der Gartenabteilung die authentische Gärtnerin, in der Elektro-Abteilung der Elektriker, beim Holz der Tischler mit dem Bleistift hinterm Ohr.
Also in jeder Abteilung die Verkäufer in den Berufsbekleidungen, der zugehörigen Berufsgruppen, mit ein paar typischen Accesoires, das wäre doch gleich viel passender, würde authentischer und auch gleich viel kompetenter wirken. Zumindest sieht man denen dann nicht gleich auf den ersten Blick an, dass sie von den Artikeln im ihrem Sortiment eigentlich keine Ahnung haben.
Allerdings erlebt man das ja nicht nur im Baumärkten, dass die Verkäufer von den Artikeln in ihrem Sortiment keine Ahnung und somit auch ken Praxiserfahrung damit haben. Auch in Elektronik-Fachmärkten wie Media, Saturn oder Conrad erntet man auf Fragen oft nur das große Schulterzucken.
Und wenn diese Verkäufer (meist männlich) das Recht haben, von den Waren in ihrem Sortiment keine Ahnung und keine Praxiserfahrung damit zu haben (was ja so auch vom Arbeitgeber geduldet wird), dann stehe ich das auch einer Verkäuferin in einem Strumpfgeschäft / Strumpfhosen-Abteilung zu. Und ich erwarte auch nicht wirklich dass sie bei der Arbeit welche trägt und gehe auch nicht mit der Erwartungshaltung dahin, dass ich die Strumpfhosen-tragende Verkäuferin beim stöbern im Angebot in ihren Strumpfhosen begaffen kann. Wer mit so einer Erwartungshaltunh dahingeht, der ist da definitiv falsch.
Wenn ich in eine Strumpfhosen-Abteilung gehe, dann will ich da gucken und meine Sachen die ich haben will zusammen sammeln und dabei will ich nach Möglichkeit in Ruhe gelassen werden - wenn ich eine Frage habe, dann kann sich gerne ein Verkäuferin in der Abteilung blicken lassen und ansonsten sieht man sich an der Kasse.
Und ob sie nun Kompetent ist und Ahnung von ihrer Ware hat, das sieht man nicht daran dass sie Strumpfhosen trägt, die kann sich jede über die Beine ziehen - ob sie Kompetent ist und Ahnung hat, dass sieht man erst an der Antwort bzw. der Beratung - und wenn sie Ahnung hat, dann kann die Beratung durchaus hervorragend sein - selbst wenn sie keine Strumpfhosen dabei trägt.