Das schweizerische Gesellschaftssystem ist auf Profitmaximierung ausgelegt. Die fehlende "Obrigkeitshörigkeit" oder der nicht vorhandene "Untertanengeist" treibt da oft seltsame Blüten. Ein paar Beispiele:Das wir in der schweiz weder obrigkeitshörigkeit noch untertanengeist kennen siehst du alleine schon am aufbau unseres staates.
Wir hatten nie einem könig oder präsidenten und auch nicht ein bundeskanzler.
Die sieben bundesräte wie auch der national und ständerat sind direkt dem volk verantwortlich.
Wenn dem volk eine entscheidung nicht passt verlangt es ein referendum und dann stimmt das volk ab.
Wenn du keinen unterschied zur demokratie siehst wie sie in deutschland ist, kann ich dir beim besten willen nicht helfen.
Seit Jahrzehnten hilft das schweizerische Bankensystem den Reichen auf der ganzen Welt, Steuern zu hinterziehen. Weiters liegen die Blutgelder von Drogenbaronen, Diktatoren, Großkriminellen oder der Mafia auf schweizerischen Nummernkonten. Diese Leute sind teilweise gar nicht mehr am Leben, weil ermordet oder sonst irgendwie verschwunden, womit oft nicht einmal Rückzahlungen zu fürchten sind. Passend dazu ist gestern in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel erschienen: Suisse Secrets: Die heiklen Kunden der Schweizer Großbank - SZ.de (sueddeutsche.de)
Nicht zuletzt deshalb ist die Schweiz eines der reichsten Länder der Welt, aber sie weigert sich trotzdem beharrlich Teil der EU-Familie zu werden, weil das könnte ja vermeidbare Transferzahlungen auslösen. Allerdings versucht die Schweiz durch bilaterale Vereinbarungen, Nutznießer aller Vorteile zu werden, insbesondere den freien Zugang zum EU-Binnenmarkt zu erhalten, ohne eben die damit verbundenen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, weil Brüssel ist ja Obrigkeit. Solidarität, bzw. gleichberechtigtes Geben und Nehmen sehen anders aus. Siehe auch hier: Nach langen Verhandlungen: Schweiz lässt Rahmenabkommen mit der EU platzen | tagesschau.de
Etliche schweizerische Kantone locken mit obszön niedrigen Unternehmenssteuern Firmenzentralen an, die dann über diverse Lizenzkonstruktionen die Unternehmensgewinne in die Schweiz transferieren, um dann statt 30% nur mehr 10% Steuern zu zahlen, obwohl die Unternehmensleistung oft zu weit mehr als 90% außerhalb der Schweiz erbracht wird. Dieser Steuerwettbewerb ist illegitim und ruinös.
Eine Gesellschaft, die im Wesentlichen auf unreguliertem Neoliberalismus aufbaut, mag gut für die Neoliberalen sein, für ein gedeihliches Zusammenleben innerhalb der Völkergemeinschaft ist das Gift. So gesehen ist - mir zumindest als Österreicher - das deutsche Gesellschaftssystem deutlich sympathischer als das schweizerische.