Also Prinzipg Hoffnung, dass FSH für Männer 2010 salonfähig sind und nicht mehr unterschieden wird zwischen Damenstrumpfhosen und Herrenstrumpfhosen, sondern dass bei allen großen Herstellern nur noch generell von Feinstrumpfhosen oder Blickdichten für alle die Rede ist.
Das wäre dann die etwas andere Agenda 2010.
Im Ernst, ich frage mich bei diese Sache immer wieder, ob man da nicht am falschen Ende anfängt. Was pasiert denn, wenn sich Männer, die auf Strumpfhosen stehen, vermehrt auch so in der Öffentlichkeit zeigen ? Im besten Falle gewöhnt sich ein Teil der Öffentlichkeit daran, sowas zu sehen. Aber akzeptieren die Leute es deswegen auch ? Es gibt Männer, denen steht auch ein Look mit Feinstrumpfhosen. Was aber hilft das denn den anderen Männern, die eben keine atemberaubenden Beine haben ? Das passende Outfit oder die Figur wird dem einen oder anderen persönlich vielleicht helfen, aber das ist keine generelle Hilfe für den Rest der Männer.
Wenn man die Emanzipation der Frauen betrachtet, dann haben sich viele Frauen zusammengeschlossen, um für mehr Rechte für sich zu kämpfen. Frauen haben erreicht, dass sie in fast alle Lebensbereiche vordringen können. Frauen haben erreicht, dass sie sich in vielen verschiedenen Bereichen selber verwirklichen können. Frauen haben erreicht, dass jeder weiss, dass Frauen den Männern mal mindestens ebenbürtig sind. Die Freiheit der Frauen, alles anzuziehen, wonach ihnen ist, war nur eine Folge ihrer Erfolge.
Sieht man sich die Erfolgsgeschichte der Emanzipation der Frauen an, dann frage ich mich, wieso man bei der Emanzipation der Männer, die meines Erachtens unweigerlich der der Frauen folgen muß, anders verfahren sollte. Wieso im kleinen anfangen und dafür kämpfen, dass Männer Strumpfhosen anziehen dürfen ? Wäre es nicht sinnvoller, dafür zu kämpfen, dass Männer das Recht haben, nicht nur die harten Burschen, die Ernährer und die Beschützer zu sein. Bricht man gemeinsam die heutigen Ansichten auf, wie Männer zu sein haben, dann wird auch für Männer vieles leichter. Und am Ende eines solchen Kampfes wäre es sicherlich kaum noch ein Problem, dass Männer in Strumpfhosen, Röcken oder was auch immer rumlaufen.
Ich habe immer wieder in verschiedenen Foren gelesen, wie Männer berichtet haben von ihren öffentlichen Ausflügen in Strumpfhosen und die Reaktionen darauf. Oft stand dann da, dass manche zwar tuscheln und einige auch kichern, aber dass die meisten Leute nichts sagen. Daraus wird dann der Schluß gezogen, dass die Leute diesen Anblick akzeptieren oder dass es ihnen zumindest völlig egal ist, wie diese Männer rumlaufen.
Aber ist das wirklich so ? Schweigen als Zustimmung ?
Machen wir uns doch nichts vor. Es gibt eine allg Vorstellung davon, wie Männer sein sollen. Und ein solcher Anblick passt da nicht rein. Und er wird auch nicht reinpassen, solange sich das Männerbild nicht ändert. Auch eine Gewöhnung an den Anblick wird daran nichts ändern.
Wenn ich mir meinen Bekannten- und Freundeskreis anschaue, dann sind da lauter Leute, die wissen, dass ich Strumpfhosen anziehe. Sie haben kein Problem damit, dass ich das mache und selbst, wenn ich zuhause mal nur in Shorts und Strumpfhosen rumlaufe, dann ist das in Ordnung für sie. Allerdings sagen sie auch, dass das für mich persönlich gilt, weil sie mich kennen. Und das diese Akzeptanz nicht allgemeingültig ist. Sicher, keiner von denen erschreckt noch, wenn sie sowas von einem anderen Mann mitbekommen oder einen anderen Mann sehen, der Strumpfhosen trägt. Aber sie finden eben, dass die Strumpfhose ein weibliches Kleidungsstück ist. Und auch wenn sie es an mir akzeptieren, heisst das noch lange nicht, dass sie es bei anderen Männern gut finden.
Ich kenne ein Paar, bei denen beide Strumpfhosen sehr mögen. Sie trägt sie auch gerne mal beim Sex, er ab und an und meistens auf besonderen Wunsch von ihr. Ansonsten trägt er Strumpfhosen höchstens mal aus praktischen Gründen wie zb bei Kälte. Obwohl sie es sehr schätzt, wenn er Strumpfhosen anzieht, will sie es auf keinen Fall, dass er das öffentlich tun würde wie zb in Shorts und Strumpfhosen rumlaufen. Denn sie sagt, dass sie einen Mann, den sie öffentlich in Strumpfhosen sehen würde, nicht mehr ernst nehmen würde. Sie weiss, dass das falsch ist und das ihr Denken und ihr Handeln teilweise gegeneinander laufen. Aber das ist eben ihr Männerbild, welches ja dem allgemeingültigem entspricht.
Dieses Männerbild ist nunmal in den Köpfen der Leute und solange sich das nicht ändert, ist das bloße Kämpfen für eine Akzeptanz von Männer in Strumpfhosen ein Kampf gegen Windmühlen. Ich denke, man muß weg von solchen Detailfragen und für ein neues Männerbild kämpfen. Der Rest kommt dann von selber.
Gruß
Moreau