Lieber Pezi,
leider kann man Deine *in* die Zitate geschriebene, nur durch blau abgehobene Bemerkungen nicht einfach wiederum zitieren. Gib doch das Zitat bzw. den gerade zitierten Abschnitt (z. B. meines Postings) bitte wie es üblich ist, nämlich unverändert, und schreibe dann Deine willkommenen, aufmerksamen Kommentare darunter - dadurch würde es leichter zu antworten (gerade für uns, die mobil reingehen und nicht am Mac oder PC) und bleibt auch eindeutiger von wem was ist.
Zur Frage der Quellen: Es gibt zu viele.
Ich erlaube mir stellvertretend den Stand der Wissenschaft aus dem medizinischen Pschyrembel Wörterbuch Sexualität zu zitieren
Das deckt sich übrigens u. a. mit einer Legion von Coming-out Berichten. Ist die sexuelle Orientierung erst einmal etabliert (kommt evtl. nach langer Verdrängung zum Tragen ) bleibt diese in der Regel bestehen.
Interessanterweise kann ich keine gesicherten Berichte finden (außer in religiösen homophoben Veröffentlichungen), dass sich die sexuelle Orientierung einer sich einmal als homosexuell (lesbisch oder schwul) oder bi definierenden Person zur Heterosexualität ändert.
Darüberhinaus gibt es noch das gelegentliche Phänomen des, wie ich es nenne, "(zu)-weit-ausschlagenden Pendels", dass heißt, dass jemand der sich zu seiner vorher unterdrückten sexuellen Orientierung freikämpft, u. gewissen Umständen sich zunächst mit der naheliegenden, anderen Gruppe einordnet, etwa ein Mann, der sich erst noch als bi empfindet, aber erst später merkt, dass er schwul ist, oder eine Frau, die sich endlich als Lesbe beginnt zu sehen und nach einiger Zeit ihre schließliche Identität als bi entdeckt (s. oben - bei Frauen ist dies vermutlich häufiger. Dies ist auch in lesbischen, und weibl.-bisexuellen Coming-out Berichten häufiger zu finden)
Zu Kinsey noch:
Das der Direktor des Kinsey-Instituts bestrebt ist, den "Kinsey"-Report durch neue Belege zu stützen, sollte man erwarten. Es besagt an und für sich nichts über die Richtigkeit. Wissenschaftlich ist es nur, wenn er auch bewußt, widerstreitende, empirische Information sucht, und dann zeigen kann
a) dass und warum (Belege!) diese nicht existieren kann
b) dass diese nur scheinbar widerstreitet und von ihm durch schlüssige Argumentation und Belege in seine Hypothesen (mehr ist es ja nicht!) integriert werden kann (ggf. unter deren Anpassung, Wandlung!)
Das Kinseys Ziffern (durch Bewertung und Auswertung seiner Daten) zu hohe Werte für die Prävalenz von Homosexualität und vor allem Bisexualität ergeben, und damit vor allem der öffentlich verbreiteten Auffassung, dass die meisten Menschen dauerhaft latent bi seien, steht auf einem anderen Blatt
Der Pschyrembel-Text macht auch - in all seiner vorsichtigen Formulierung - deutlich: Wir sind als Lebewesen zunächst einmal und potentiell bisexuell angelegt, bis dass die endgültige sexuelle Orientierung einsetzt.
LG
Atalanta
leider kann man Deine *in* die Zitate geschriebene, nur durch blau abgehobene Bemerkungen nicht einfach wiederum zitieren. Gib doch das Zitat bzw. den gerade zitierten Abschnitt (z. B. meines Postings) bitte wie es üblich ist, nämlich unverändert, und schreibe dann Deine willkommenen, aufmerksamen Kommentare darunter - dadurch würde es leichter zu antworten (gerade für uns, die mobil reingehen und nicht am Mac oder PC) und bleibt auch eindeutiger von wem was ist.
Zur Frage der Quellen: Es gibt zu viele.
Ich erlaube mir stellvertretend den Stand der Wissenschaft aus dem medizinischen Pschyrembel Wörterbuch Sexualität zu zitieren
Pschyrembel Wörterbuch Sexualität schrieb:...
Über die Entstehung der individuellen sexuellen Orientierung bestehen weitgehende Unklarheiten. Intensive Bemühungen in der Erforschung der Entstehung von (insbesondere männlicher) Homosexualität ergaben bis heute kein schlüssiges Konzept; es läßt sich zwar eine familiäre Häufung beobachten, die eine genetische Bedingtheit nahelegen könnte, aber der Nachweis spezifischer Gene steht weiterhin aus. Zugleich herrschen kaum Zweifel an der Richtigkeit der (zuerst von [richtig: in] der Psychoanalyse) vertretenen) Annahme einer grundsätzlichen Bisexualität des Kindes, die sich erst im Verlauf der psychosexuellen Entwicklung in eine individuelle Orientierung wandelt.
Im Bewusstsein der wissenschaftlichen Unkenntnis wird daher heute formuliert, dass (weithin unbekannte) genetische u. hormonelle Grundvoraussetzungen unter (gänzlich unbekannten) prägenden Einflüssen u. (nicht näher definierten) nachfolgenden Lernerfahrungen die sexuelle Orientierung schon im frühen Kindesalter festlegen u. dabei überwiegend eine heterosexuelle Orientierung entsteht.
Weiter kann als gesichert gelten:
1. Es besteht kein direkter Zusammenhang mit bestimmten familiären Konstellationen oder mit sexueller Verführung;
2. die zukünftige Orientierung drückt sich nicht selten schon im Rollenverhalten des Kindes aus;
3. die endgültige Orientierung wird im Verlauf der Pubertät festgelegt:
4. sie ist dann subjektiv überzeugend und kaum veränderlich.
Zugleich ergeben neuere Forschungen einerseits (vor allem bei Frauen) die Möglichkeit von (auch mehrfachen) Wechseln der Orientierung im Verlauf der Biographie, andererseits werden wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Geschlechtsrolle, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung beobachtet,die eine gewisse Wandtlbarkeit des Merkmals (nicht aber eine willentliche Beeinflussbarkeit) nahelegen. Es besteht Einigkeit darüber, dass individuelle oder gesellschaftliche Nichtakzeptanz der sexuellen Orientierung zu schweren (u.U. therapiebedürftigen) psychischen Störungen führen kann, während eine therapeutische Beeinflussung der Orientierung selbst als unnötig und unmöglich betrachtet wird.
Früher bezogen sich [Bewertungen[/b] des Sexualverhaltens überwiegend auf die sexuelle Orientierung; diese Bedeutung hat das Merkmal heute weitgehend verloren. Sie gilt als wissenschaftlich (und zunehmend auch gesellschaftlich) als gegebenes Persönlichkeitsmerkmal jedes Menschen, das allenfalls hinsichtlich seiner sozialen Folgen und seines Befriedigungswerts für den einzelnen bewertbar ist.
Das deckt sich übrigens u. a. mit einer Legion von Coming-out Berichten. Ist die sexuelle Orientierung erst einmal etabliert (kommt evtl. nach langer Verdrängung zum Tragen ) bleibt diese in der Regel bestehen.
Interessanterweise kann ich keine gesicherten Berichte finden (außer in religiösen homophoben Veröffentlichungen), dass sich die sexuelle Orientierung einer sich einmal als homosexuell (lesbisch oder schwul) oder bi definierenden Person zur Heterosexualität ändert.
Darüberhinaus gibt es noch das gelegentliche Phänomen des, wie ich es nenne, "(zu)-weit-ausschlagenden Pendels", dass heißt, dass jemand der sich zu seiner vorher unterdrückten sexuellen Orientierung freikämpft, u. gewissen Umständen sich zunächst mit der naheliegenden, anderen Gruppe einordnet, etwa ein Mann, der sich erst noch als bi empfindet, aber erst später merkt, dass er schwul ist, oder eine Frau, die sich endlich als Lesbe beginnt zu sehen und nach einiger Zeit ihre schließliche Identität als bi entdeckt (s. oben - bei Frauen ist dies vermutlich häufiger. Dies ist auch in lesbischen, und weibl.-bisexuellen Coming-out Berichten häufiger zu finden)
Zu Kinsey noch:
Das der Direktor des Kinsey-Instituts bestrebt ist, den "Kinsey"-Report durch neue Belege zu stützen, sollte man erwarten. Es besagt an und für sich nichts über die Richtigkeit. Wissenschaftlich ist es nur, wenn er auch bewußt, widerstreitende, empirische Information sucht, und dann zeigen kann
a) dass und warum (Belege!) diese nicht existieren kann
b) dass diese nur scheinbar widerstreitet und von ihm durch schlüssige Argumentation und Belege in seine Hypothesen (mehr ist es ja nicht!) integriert werden kann (ggf. unter deren Anpassung, Wandlung!)
Das Kinseys Ziffern (durch Bewertung und Auswertung seiner Daten) zu hohe Werte für die Prävalenz von Homosexualität und vor allem Bisexualität ergeben, und damit vor allem der öffentlich verbreiteten Auffassung, dass die meisten Menschen dauerhaft latent bi seien, steht auf einem anderen Blatt
Der Pschyrembel-Text macht auch - in all seiner vorsichtigen Formulierung - deutlich: Wir sind als Lebewesen zunächst einmal und potentiell bisexuell angelegt, bis dass die endgültige sexuelle Orientierung einsetzt.
LG
Atalanta