> @phoserx: Nur weil Dir die "die Strumpfhose als Fetisch", nichts sagt,
mir sagt das schon was. ich bin begeistert vom tragegefühl und von der berührung -- bei mir oder meiner partnerin. ich will es aber nicht unbedingt mit fremden leuten ausleben bzw. öffentlich diskutieren
> 1.) Die zahlenmäßig mit Abstand größte Gruppe zeigt irgendwelche
> männliche Unterkörper in Strumpfhose. Was ist denn das? Mode?
ich würde das nicht tun, aber wenn es jemand tun will, so lerne ich daraus, daß es derlei gibt. man spielt sich halt, ich kann das verstehen. ich würde daher vorschlagen, daß man dies nicht grundsätzlich negativ betrachtet.
> Offenbar sind das die sexuell motivierten Fetischisten, die hier
> einem gewissen anonymen Exhibitionismus frönen.
ja. macht ja nix. wenn es jemanden anturnt, daß ich das sehe, schau ich es mir an, um dem menschen eine freude zu machen. ist ok.
> Zeitweise komme ich auch nicht darum herum mir die privaten Chatlogs
> anzusehen.
ok. warum sollte man das tun wollen/müssen?
> Diese bestätigen eindrucksvoll, was man durch die Bilder schon erahnt.
> Der Sex ist dort das absolut dominierende Thema und weil es meist an
nunja, ich beteilige mich an solchen dingen zwar nicht, aber ich gönne den leuten ihre freude
glaube ich. ich muß auch nicht alles wissen ;-)
> 2.) Die Transvestiten (und einige ganz wenige Transsexuelle): Diese
> versuchen sich maximal möglich einem weiblichen Gesamterscheinungsbild
> anzunähern. Das heißt für die ist es ganz wichtig, dass zwischen
> Frauenkleidung und Männerkleidung unterschieden wird, weil sie sonst
> fast keine Chance hätten, wirklich als Frau wahrgenommen zu werden.
> Was ist das? Mode? Vielleicht, aber eben Frauenmode und nicht Unisexmode.
nunja, wenn man eine frau sein will, aber einen männerkörper hat, ist ein ausgestopfter bh zweifellos eine möglichkeit. ich verstehe das.
> 3.) Die Crossdresser, die eindeutig als Mann erkennbar bleiben wollen,
> also klassisch Du: Ich hab's nicht abgezählt, aber geschätzt ist das
> nicht mehr, als eine Handvoll Bilder unter 100, die einen Mann zeigen,
> der die Gesamtbandbreite menschlicher Kleidung in Anspruch nimmt (- du
> lehnst ja die Unterscheidung zwischen Frauen- und Männerkleidung ab -),
> rein an den Fotos gemessen also eine verschwindend kleine Minderheit.
1. ja, das ist mir bekannt.
2. was mich betrifft: wenn ich über geschlecht nachdenke, so ist es mir egal, ob ich mann oder frau bin, beides hat vor- und nachteile. ich frage mich, warum das allen leuten so wichtig ist. ich empfinde diese zuschreibungen als anstrengend. ich kann natürlich mit leichtigkeit sehr männlich rüberkommen, das hilft, weil es in dieser gesellschaft autorität gibt. gleichzeitig finde ich das komisch, denn es ist nur im kopf der anderen :-D
3. als ich jung war, haben mich leute oft für eine frau gehalten, auch in hosen -- das hat mich nicht gestört, es war irgendwie reizvoll. einige schwule haben mir den hof gemacht, und es war interessant zu fühlen, wie das ist. aber ich bin nie auf die idee gekommen, ich sei schwul -- ich war lesbisch :-D und dann wurde mir allmählich bewußt, daß es nicht das "frausein" ist, was ich suche. ich mochte eigentlich bloß die soziale männlichkeit nicht, diese "bärige" art. und so fand ich eine alternative strategie zwischen allen fronten. kleidung ist nur ein teil davon. ich nehme mir, was mir gefällt, egal, wo es herkommt. um autorität zu haben, bin ich im auftreten eher männlich. die leute reagieren eben auf so etwas.
> Eigentlich gibt's ja noch eine 4. Gruppe, die DWTs, denen es Spaß macht
> unter ihrer üblichen Oberbekleidung Strumpfhosen, oder sonstige weibliche
> Wäsche zu tragen, die das aber nicht der Allgemeinheit auf die Nase binden
> wollen. Darum gibt's auch keine Fotos in der Galerie. Klassischer Vertreter
> dieser Gruppe ist beispielsweise der Satinlook.
= nummer 3 im stealth-modus
die würden es sicherlich auch lieber sichtbar tragen (ist doch bequemer), kommen aber mit den rollenzuschreibungen, die sie auch selbst verinnerlicht haben, und ihrer persönlichen übertretung derselben nicht zu einem positiven urteil.
ich denke, du selbst magst auch nicht wirklich das für dich feminine kleidungsstück am männlichen körper sehen -- das spießt sich für dich, oder? ich verstehe das, wir haben kein problem, weibliche formen und nylon als schön zu sehen; männer hingegen muß man sich erst anlernen. wenn man selbst damit glücklich werden will, muß man es abtrennen von "weiblichkeit" und es nehmen als "enganliegend, transparent, elastisch = erotisches ding". das kann theoretisch für jeden gelten. warum sollte es nur bei frauen so sein? denk an ballettänzer oder sportler: schaut gut aus, ist fast dasselbe.
> Und nein, ich widerspreche Dir massiv, wenn Du meinst, dass weibliche
> Kleidung an beiden Geschlechtern gleichermaßen geil aussieht. Mein
wenn eine frau eine andere frau sieht, wird sie evtl. nicht "scharf auf die braut", aber sie kann erkennen, daß dieses kleid etc. gut/sexy/elegant aussieht. das kann ich auch mit einem mann -- auch abseits von sexueller anziehung, wie bei den meisten frauen ja auch. so versuche ich das zu denken.
es entgeht mir nicht, wie männer wegbrechen, wenn eine junge frau im sexy outfit hereinkommt (und wie SIE weiß, daß es so ist) -- aber ich finde diese reaktion doof. die meisten männer sind sehr fetischistisch. so wie gerüche bei hunden reagieren sie auf visuelle reize mit hirnabschaltung ... das ist "unser problem", nebenbei bemerkt. die männer glauben, wir sendeten ihnen signale, und das löst homophobie-alarm aus.
ich hab im internet verschiedene leute gesehen, und manchmal denke ich mir bei irgendwelchen CDs: "ein wirklich schöner mann". einmal habe ich einen bericht über einen mann in rosa kleidchen in den USA gesehen, und auch wenn mir sein stil nicht persönlich zusagt, bewundere ich, daß er ein gutes fröhliches leben hat und so herumläuft. das ist super-cool von ihm. er muß mich nicht erotisch anziehen
aber er ist viel hübscher als die meisten gleichaltrigen vergleichsmänner :-D seine frau hat glück!
> Empfinden ist eben ein völlig anderes. Sobald man einen durchschnittlich
> gebauten Mann in genau die Frauenkleidung steckt, die vorher an einer
> durchschnittlich gebauten Frau noch umwerfend ausgesehen hat, ist
> üblicherweise die gesamte Wirkung, - noch einmal: für mich -, völlig dahin.
ich weiß, für dich ist das so. ich erfreue mich daran, daß es dem anderen gefällt. und dadurch gefällt es mir auch. man muß kleidung evtl. erst adaptieren. ein frauenkleid ist anders geschnitten. DAS schaut nicht gut aus. man müßte mal nachdenken, was bei männern gut wirkt. "mittelalterliche" kleidung z.b.; kilts, also A-röcke; usw..
mein vorschlag: was andere anziehen, ist für mich "sozial": und ja, die sollen das tun. alles, was sie wollen. was ich trage, kann für mich selbst eine ständige quelle der genugtuung sein -- ich mag es fühlen, sehen, auch gesehenwerden. manchmal spielt es auch eine rolle beim sex, aber das ist privat
ich finde es cool an meiner partnerin, sie cool an mir -- allen ist geholfen.
ich finde nicht mich selbst attraktiv, aber es genügt auch, wenn meine frau es tut :-D ... ich finde mich selbst aber hübscher als in schlabberhosen ... eigentlich finde ich mich im rahmen meiner möglichkeiten durchaus attraktiv ... ich bin mit mir zufrieden. das sollte jeder für sich so herausfinden.
> Weibliche Kleidung an einem Mann finde ich erst dann geil, wenn dieser
> auch sonst die üblichen weiblichen Attribute aufweist, also die gelungenen
> TVs, so rar die auch sind. Ellen83 mag da in der Galerie als Beispiel
> herhalten, sofern die Bilder tatsächlich echt sind.
naja, du bist eben hetero. ich übrigens auch, ich habe keine homophobie, aber es macht mir auch nicht wirklich spaß mit einem mann. und wenn schon, sollte der mann irgendwie "weiblich" sein :-D aber wie gesagt, ich habe mit den meisten menschen auf der welt nie sex, daher interessiert mich dieser aspekt eigentlich nie. ich sehe menschen in kleidung und denke, schaut gut aus -- oder nicht so. und es ist mir egal.
> Ich sagte Dir einmal, ich fände Dein Outfit akzeptabel, im Gegensatz
> zu etlichen anderen Negativbeispielen in der Galerie, also nicht zum
> Davonlaufen. Das heißt aber noch lange nicht, dass da irgendwas dran
> wäre, was ich "heiß" fände.
ich versuche auch nicht, dich und andere erotisch zu betören ;-)
es gibt auch reale einschränkungen, was sozial schwieriger wäre. aber strumpfhosen kann man wirklich anziehen, das ist kein problem: es sind besonders dünne beinkleider -- eine allgemein gute idee. und männer haben oft schöne beine ... ein knielanger rock macht die sache gut.
> Ich akzeptiere es einfach als alternativen Kleidungsstil, der mir
> nicht gefallen muss. Ich finde es gut, wenn Du Dich darin wohlfühlst
ja.
> und ich glaube Du kannst Dich sehr glücklich schätzen, dass Du eine
> verständnisvolle Partnerin hast. Punkt, mehr ist es nicht.
ja.
> Vielleicht noch eine Anmerkung zur Apodiktik: Kennst Du eigentlich
> die Aussage: "Die Botschaft passiert immer beim Empfänger."?
ja. kennst du aber auch: "ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was sie hören" ;-) das sagte so oder so ähnlich einmal humberto maturana in "was ist erkennen"
... das problem ist die überinterpretation: ich trage gerne strumpfhosen, und so trage ich sie. das "problem" machen andere mit ihren vorstellungen darüber. auch das ist mir eigentlich egal. ich lebe nur mein kleines leben im rahmen der aktuellen möglichkeiten, und das sollte jeder so halten
und man sollte nicht allzu stark negativ über andere denken, das bringt nichts
... wogegen ich mich stelle, ist schädigung anderer: rauchen, saufen, diskriminierung, totalitarismus, ... aber wenn z.b. ein mannsbild ein zartes rosa tütü tragen möchte, so soll er das tun; richtig ist, daß wir es ihm von herzen gönnen. was man persönlich mag, ist eine andere frage.
lg p