hi,
> 1.) Wie schon weiter oben geschrieben, habe ich bei meiner Skepsis primär
> die Partnerinnen im Auge, die ja völlig unschuldig zum Handkuss kommen,
unschuldig? handkuß? was is los? ;-)
> eventuelle Ausgrenzungen aushalten sollen und sich dabei oft den Vorwurf
> gefallen lassen müssen, dass sie ja ach so intolerant seien. Wie kommen
das sind zwei dinge, die in meinem leben nicht vorkommen. daher kann ich sie nicht kommentieren
> die eigentlich dazu den Spleen des Partners akzeptieren zu müssen, ohne
> davon irgendwas zu haben. Schlechtes Geschäft.
gutes geschäft: ich laufe nicht nackt rum und ich bin anscheinend ihr erwünschter partner in vielen dingen des lebens.
die sichtweise, daß ich NICHT tragen sollte, was mir gefällt, ist ihr irgendwie nie gekommen. sie hat so etwas humanistisches an sich
> Mit den Akteuren selbst habe ich keinerlei Mitleid, weil bei den meisten
> geht's ja nur um's wollen und nicht trauen, also das öffentliche Auftreten
ich hab schon mitgefühl. ich verstehe die soziale angst. ich sage deshalb oft und gern, daß man sich diese sache einmal realistisch ansehen soll: so schlimm isses gar nicht.
> betreffend. Da hat der phoserx schon Recht, wenn er meint, wenn man schon
> gegen den Strom schwimmt, dann sollte man es auch konsequent tun und nicht
> dauernd irgendwelche neue Erklärungsmuster, bzw. Ausreden suchen.
naja. sowas ähnliches habe ich evtl. gesagt :-D ist schon sehr paraphrasiert.
> 2.) Nicht alle sind daran interessiert, dass Männer in Frauenkleidung etwas
> Normales werden.
ich bin voll dagegen, daß es das wort "frauenkleidung" gibt.
ich meine, daß leute die kleidung tragen sollen, die ihnen gefällt.
> Wenn das tatsächlich einmal eintreten sollte, dann ist jeder Reiz weg.
für dich vielleicht und das ist ein fetischistischer gedanke. ich finde es ziemlich cool, daß ich mich von kleidung oder schönheitsidealen oder geschlecht nicht blenden lasse und alle leute so nehme, wie sie als persönlichkeit sind. für mich muß eine frau nicht im mini rumlaufen, aber sie kann es tun, wenn es ihr gefällt. mir ist es recht, wenn leute sich trauen, das zu tun, was sie tun wollen.
> Es gibt keinen Kick mehr, wenn man in Strumpfhosen in der Öffentlichkeit rumrennt.
ich hatte noch nie einen kick wegen anderer leute. = exhibitionismus. ich ziehe ja nicht unbeteiligte in meine erotik ein. frauen übrigens auch nicht. das ist ein sehr "männlicher" gedanke.
> Wir brauchen dann nichts mehr diskutieren und können das Forum getrost schließen,
im fall der völligen normalisierung ja. das wäre auch gut.
> oder zum reinen Pornoforum umfunktionieren. Bleibt die Frage, ob mit, oder
> ohne männliche Strumpfhosenpornodarsteller.
.
> Conclusio: Ich finde alles wunderbar, so wie es ist.
ICH spreche nie von veränderung, sondern von gültigen mechanismen.
> Die mutigen Modefuzzies sollen sich ruhig trauen und in der Öffentlichkeit
> Avantgarde spielen.
ICH bin kein modefuzzy, ich empfinde das nicht als "trauen", und ich spiele nicht avantgarde.
> Das sind aber vermutlich viel zu wenige, um irgendwas zu bewirken.
ICH will auch nichts bewirken. aber ich habe international, im internet, genug leute gesehen, die ich cool finde.
es bewirkt sich alles von selbst. ich mach sowas ähnliches wie einige andere, und mir gefällt's,
> Die weniger mutigen müssen sich wohl darauf beschränken zu Hause vor
> dem Spiegel herumzustolzieren und die Kickfraktion wird sich ihren
ja. aber die dinge sind nicht für immer gleich. irgendwann geht jeder raus. daher kann man leuten "empfehlen", es einfach zu tun. sie werden sich danach besser fühlen.
> Nervenkitzel auch weiter holen, indem sie mehr, oder weniger
> exhibitionistisch ihre Mitmenschen verblüfft.
das verstehe ich persönlich am wenigsten.
> Das einzige wirkliche Problem sind und bleiben die Partnerinnen, in meinen
> Augen, weil, wenn sich die mit der Marotte ihres Lovers nicht arrangieren
> können, dann gibt's wohl keine wirkliche Patentlösung.
es ist doch ganz einfach: eine frau steht ja nicht vor DIESEM kleidungsproblem; für männer erscheint eine solche kleinigkeit riesengroß. wenn sie sich kurz in die problematik hineinversetzt, muß sie erkennen, daß ihr crossdressender mann eigentlich viel heller ist als die nichtcrossdressenden, weil er ein virulentes soziales problem kreativ löst. außerdem sieht dieses zeug heiß aus, egal an welchem geschlecht. dazu wurde es erfunden, und sie kann es genießen -- anstelle eines behaarten nackten affen mit mangelnder empathie, dem man irgendwie so viel menschliches einfach nicht beigebracht hat ;-)
> Ach ja und noch @phoserx. Es mag sein, dass Du niemandem direkt etwas
> empfiehlst, allerdings stellst Du Deine Meinung meist als derart absolut
> hin, dass ich zumindest, mich zeitweise des Eindrucks nicht erwehren kann,
> dass es sich dabei im eine Art Naturgesetz handeln muss.
rationale argumente sind keine naturgesetze. es gibt keine naturgesetze im sozialen. ---- ich habe halt etliches gelesen und mir die dinge überlegt, daher sind mir anscheinend alle argumente pro und contra schon vertraut. ich habe nur eine meinung gebildet, die glücklicherweise nicht unsicher und irrational ist. das ist kein verbrechen
> Du lässt auch in der Regel keinerlei Einwand gelten und versuchst Deinen
> Standpunkt durch mannigfaltige Quellenangaben zu belegen.
ich lasse alles gelten. ich freue mich, wenn ich etwas neues höre. was halt nicht oft passiert. ich widerlege nicht haltbare behauptungen.
... belege sind nicht ehrenrührig, sondern sehr gut. hier sage ich meistens nicht dazu, wo das steht, aber ich könnte :-D
> Ich halte Dich allerdings für zu intelligent, als dass Du nicht selbst
> wüsstest, dass man heutzutage praktisch alles mit irgendetwas belegen
> kann.
das stimmt nicht. es gibt research und logik, und es gibt populäre verwirrung wie in facebook oder in zeitungen, das sind zwei verschiedene dinge. medizin wird in doppelblindstudien geprüft -- wobei man noch lernen muß, gute empirische arbeit zu erkennen und das problem des positiv-bias miteinzubeziehen (negativergebnisse werden oft nicht publiziert). homöopathie hingegen wird nur durch "mir hat's geholfen" und falsche erklärungen empfohlen. kurz, man kann sehr präzise unterscheiden, welche argumente richtig sind und welche nicht. man weiß genau, was gut und was unsinn ist.
> Damit wird letztendlich doch wieder eine Art Empfehlung draus,
> auch wenn Du das vehement in Abrede stellst.
ich brauche es nicht "vehement" in abrede stellen, weil die behauptung, ich würde zu etwas auffordern, durch nachlesen entkräftet werden kann. aber selbst wenn, warum sollte ich das nicht dürfen?
vielleicht ist deine position ein bißchen apodiktisch?
p.s.: und schon wieder reden wir über mich statt über die sache, über die wir reden wollten. argumentum ad personam = eine der logical fallacies in der rhetorik