Wäre interessant mal Meinungen von Frauen dazu zu hören warum sie dies oder das gewählt oder nicht gewählt haben.
Ob es das Elternhaus, Klischees oder Gender bedingt war . So ist das alles stochern im Nebel.
Jeder hat schließlich seine persönliche Geschichte dazu .
Wie du im letzten Satz schon so passend schreibst, hat jeder seine persönliche Geschichte dazu, die wiederum möglicherweise aus dem Elternhaus entstanden ist ( DU WIRST das und das und übernimmst die Firma!!! ), ein Klischee bedient ( blonde Verkäuferin in Parfümerieabteilung ), oder am Geschlecht liegt ( 2m-Mann, leidenschaftlicher Holzfäller ), was gleichzeitig das Klischee beinhaltet.
Ich kann nur von mir und "meiner Zeit" berichten (90er) und mit heute vergleichen. Heute ist es ja so, dass es hauptsächlich um Auflösung der Klischees geht und damit schon in den Schulen begonnen wird, falls ihr es kennt: Girls- und Boys-Day, jeder schnuppert in "typische" Berufe des anderen Geschlechts hinein, Gleichberechtigung, Frauenquote, jede/r kann (theoretisch) alles werden. Wir, oder besser gesagt ich, habe mir damals mit 15 überhaupt keine großen Gedanken darum gemacht, ob ich möglicherweise ein Klischee erfülle, was typisch ist, oder ob ich ein besonderes Talent für irgendwas habe, das war auch gar kein Thema. Ich wusste nur, dass ich sicher nicht als klassische Hausfrau enden will, sondern im Büro arbeiten will, geregelte Arbeitszeiten habe ( kein Schichtdienst ), auf eigenen Beinen stehen kann und der Job Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Gelernt habe ich dann Groß- und Außenhandel, worauf ich anschließend noch ein BWL-Studium gesetzt habe (zugegeben auch aus monetären Gründen), woran sich die Babypause angeschlossen hat und mich das Ganze heute an eine Berufsschule gespült hat - so kanns gehen im Leben.
Rückblickend und zusammenfassend kann ich schon sagen, dass es mir damals etwas um Emanzipation, Sicherheit und Unabhängigkeit als junges Mädel ging, was heute ja eigentlich selbstverständlich ist. Außerdem war ich die Erste in der Familie, die bei uns studiert hat, ein bisschen wollte ich auch meinen Eltern und der Verwandschaft was damit beweisen ( wie gesagt, rückblickend ). Ich denke aber auch, dass alles seine Grenzen hat. Mädels müssen für mich nicht auf dem Bau knechten, nur weil sie es auch können ( klar können sie das ) und stramme Jungs müssen nicht im Stofflädchen die Tischdeckchen falten, weil sie theoretisch auch dazu in der Lage sind. Wenn sie möchten und das gut können - natürlich gerne.
Ansonsten sag ich es frei nach Friedrich dem II.: Soll ein jeder nach seiner Fasson glücklich werden... Heutzutage hat man mehr denn je die Möglichkeiten dazu, insbesondere junge Menschen, die ja immer toleranter aufwachsen. Ob man seine Möglichkeiten dann nutzt und in seinem Rahmen ausschöpft, liegt bei jedem selbst.