(Fast) erwischt in Strumpfhose und richtig peinliche Situationen

Also dann, wann wurdest Du schon mal "erwischt", was war Dir peinlich?

Mein Beitrag:
ca. 15 Jahre ist es her, als mir vielleicht noch mehr peinlich war als heute. Ich war vertieft in das Angebot der Strumpfabteilung eines Kaufhauses, als plötzlich eine gut befreundete Nachbarin vorbeikam, selber immer nur in Hosen und Baumwollsocken. "Ja was machst du denn hier bei den Damenstrümpfen?", Meine Antwort: "Na ja, ich schau halt so rum." Rot geworden bin ich zum Glück nicht, aber peinlich wars trotzdem. Kein weiterer Kommentar, auch später nicht. Mittlerweile ist sie seit ca. 10 Jahren weit weg.
 
Ich glaub nicht, dass ich bisher "erwischt" wurde.
Allerdings habe ich neulich das Kunststück vollbracht mich auszusperren mit Turnschuhen, Jogginghosen und Strickstrumpfhose nur drunter... so durfte ich dann den Ersatzschlüssel bei Bekannten holen... naja hätte schlimmer kommen können
 
Da es bei der Pflege der Vorliebe Strumpfhosen anzuziehen nicht ausdbleibt ertappt zu werden hab ich es halt auch hinter mir.
Wir haben ein Familiengrundstück mit 100m Abstand von Haus zu Haus. Irgendwann sitze ich mit brauner 40DEN und T-Shirt genüsslich vor der Tagesschau (meine Frau hat Spätschicht), da klopft es an der Terrassentür, mein Herz bleibt stehen, und meine Tochter steht da um ein Päckchen abzugeben, welches sie angenommen hatte. Verstecken ist zwecklos - also Kopf hoch und durch. ==> Kein Ton - schönen Abend noch Papa - und gut. Nicht dass sie an der Haustür geklingelt hätte, die Terrassentür ist eifach näher.
Ein paar Monate später das Gleiche in blauer 40DEN mit meinem Schwiegersohn. Auch keine Bemerkung - aber für mich oh Gott, oh Graus. Seit Dem fahre ich zur Sicherheit abends das Rollo von Tür und Fenster zu.

MfG luzs
 
Ich gehe offener damit um ohne Anstand und Würde zu verletzen.Deswegen ist das mit "bößen" Überraschungen halt ne so.
 
Hallo zusammen, ich trage jetzt seit über 30 Jahren Strumpfhosen (mit 13 ca, das erste Mal), bin aber erst zweimal erwischt worden wo es mir wirklich peinlich war.
Alle beiden Male in einem Hotel. Das erste mal war in Spanien in einem Hotel in Loret. Ich war 19, hatte gerade meine Gesellenprüfung bestanden und wollte für 10 Tage alleine nach Spanien. Natürlich hatte ich mir ein paar Strumpfhosen eingepackt. Diese zog ich aber nur im Hotelzimmer an, meistens zur Nacht. Das Hotel war nur halb ausgebucht, es war noch Vorsaison (mitte Mai). Die Zimmer neben mir waren frei. Manchmal nach dem Mittagessen ging ich auf mein Zimmer, zog mir eine Strumpfhose an und setzte mich auf den Balkon. Ich genoss es nur mit einer dünnen Strumpfhose bekleidet draußen zu sitzen oder auf der Luftmatratze liegend die Sonne zu genießen. Natürlich "entspannte" ich mich auch gerne dabei. :) Danach ging ich immer direkt duschen und wusch meine Strumpfhose aus. Am vorletzten Tag lag ich wieder auf meiner Luftmatratze und "entspannte" mich! Als ich gerade fertig war hörte ich ein lautes Kreichen! Auf dem Nebenbalkon (ca 1m Luft dazwischen) stand eine Frau und starrte mich an! Sie machte keine Anstallten weg zu gehen, im Gegenteil. Sie sagte etwas zu mir was ich allerdings nicht verstand (sie war Holländerin)! Dann kam noch eine zweite Frau raus und fing an zu lachen! Ich sprang auf und rannte in mein Zimmer! In den letzten beiden Tagen bin ich nicht mehr auf den Balkon gegangen und war froh das mir die beiden "Damen" im Hotel nicht begegnet sind.
Die zweite Geschichte erzähle ich morgen.
L.G. Bibi
 
wenn man etwas geheimes tut, ist auch die scham nicht weit. -- es ist heilsam, ein coming-out zu haben und das zu tun, was man möchte. dadurch ist nichts mehr peinlich.

abweichende, sagt die literatur, spalten ihre welt in zwei bereiche: dort, wo sie ihre vorlieben offenlegen können, dort, wo dies nicht möglich ist. diese situation hat schmerzliche konsequenzen (starke verhaltenseinschränlungen) und birgt die (reale oder eingebildete) "gefahr" sozialer stigmatisierung nach entdeckung. deshalb fahren die leute in andere städte, um in frauensachen rumzulaufen: so mühsam.

ich war gestern auf einer party mit lauter sehr gut angezogenen leuten, und meine blaue strumpfhose zum blau-lila kilt und lila hemd wurden interessiert begutachtet, photographiert, besprochen, vorgeführt, befragt ... es war nicht negativ, sondern sehr positiv; man kam zu dem schluß, es sei "eigentlich" sehr schön. -- man muß nicht im geheimen leben.
 
Du hast Recht, phoserx! Genau so ist es. Ich habe in letzter Zeit angefangen, mich immer offener zu zeigen auch und gerade vor Freunden und Bekannten. Es wurde für mich einfach immer belastender ständig nur im Geheimen agieren zu können.
Unterstützt durch meine Frau versuche ich aber immer mehr mich auch öffentlich ganz normal zu bewegen. Dabei immer drauf achtend, dass es optisch so normal und passend aussieht wie möglich. Und es tut richtig gut, sich nicht mehr zu verstecken.
Mein Ziel ist es mich irgendwann in jeder Situation (abgesehen vom Job) völlig normal mit Strumpfhosen, Rock, etc. in der Öffentlichkeit zu bewegen. Aber es fällt mir eben nicht immer leicht. Deine Beiträge ermutigen mich aber dazu :)

@topic: "Erwischt" wurde ich schon öfter. In der Regel ist es aber dann nicht peinlich, sondern ganz bewusst. Peinlich war es in jüngster Vergangenheit nur einmal, als unverhofft meine Schwiegereltern vor der Tür standen, obwohl ich eigentlich meine Frau erwartet hatte. Bekleidet mit T-Shirt, kurzer Hose und einer Wolford Neon 40 habe ich bestimmt ein interessantes Bild abgegeben :D Bemerkungen oder auffällige Blicke gab es aber keine...

Gruß Tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
@phoserx
Du hast theoretisch in allen Belangen Recht und ich bewundere viele Deiner Statements als sehr überschauend und hilfreich.
Jetzt stell Dir aber mal jemanden vor, der von der Statur her so gut wie unverwechselbar ist und gesellschaftlich/wirtschaftlich in seiner Gegend einen solchen Bekanntheitsgrad besitzt, dass es unmöglich erscheint sich als - sagen wir mal Paradiesvogel darzustellen. Was jetzt? Soll er sich öffentlich outen und seinen Betrieb sowie seine Person in Frage stellen lassen? Ich denken NEIN. Es wird wohl so weiter gehen wie bisher. Es gibt halt nicht nur Licht und Dunkelheit - einige bevorzugen eben den Schatten.
MfG luzs
 
unverwechselbar ist und gesellschaftlich/wirtschaftlich in seiner Gegend einen solchen Bekanntheitsgrad besitzt,

hi, ich spiele wie jeder mensch bestimmte gesellschaftliche rollen. wie soll ich sagen: ich habe ein leben :) daher empfand ich diesen punkt früher ähnlich problematisch: man kennt mich doch! doch genau darum geht es: erstens muß man einfach zivilcurage haben und irgendwann das tun, was man tun möchte, sonst kann sich nie etwas ändern, und wenn wir erst mal tot sind, haben wir auch nichts mehr davon ... zweitens, die leute kennen einen und erwarten das übliche, und gleichzeitig ist man eben so gekleidet -- daran gewöhnen sich alle schnell.

zweifellos halten einen einige leute (anfangs?) für einen "paradiesvogel"; aber gleichzeitig ist das nur eine (stereotype) zuschreibung, die man gelassen auf sich nimmt. ich verstehe das als auffällig, mutig, gegen unsinnige normen gerichtet. das stimmt alles :)

man muß sich elegant anziehen und gelassen sein; also man muß zeigen, daß man die normen kennt -- und dann ungerührt übertritt. für mich ist das nur noch spaß, und es läuft wirklich gut mit den leuten.
 
Ich denke so verallgemeinern kann man das wirklich nicht, ala ich lauf einfach mit SH und Rock rum und die anderen werden das schon akzeptieren. Die kennen mich ja und es ist egal welchen gesellschaftlichen Status oder welchen Status ich in der Firma besitze.
Ich für meinen Teil stehe zum einen sehr viel im Kundenkontakt, muss hier viele Entscheidungen treffen, die manchmal gut oder auch schlecht sein mögen, ich muss sie aber seriös meinen Kunden verkaufen. Gerade in dem Klientel, in dem ich mich da bewege wäre Rock und SH ein absolutes nogo, so dass mich niemand mehr ernst nehmen würde.
Andererseits bin ich Bereichsleiter, muss meinen Kollegen sagen wo es lang geht oder auch Seminare abhalten. Das würde auch hier schwerfallen, würde ich Kleidung tragen, die aus der Norm fällt.
Gut, ich trage eh nur Strumpfhosen unter der langen Hose, kriegt also keiner mit.
Wir hatten aber in der Vergangenheit auch einen anderen Fall, welcher die o.g. Bedenken untermauert.
Ein Kollege, ebenfalls leitende Position kam von heut auf morgen auf einmal als Frau angezogen zur Arbeit.
Das hat sich der Betrieb eine ganze Weile angeschaut und man hat ihn dann aus dem Rampenlicht gezogen und sprichwörtlich in den Keller gesperrt, von wo aus er jetzt ohne Kundenkontakt und mit wenig sonstigem Kontakt arbeitet. Nennen wir es mal strafversetzt.
Es funktioniert eben nicht immer und überall so wie man das vielleicht gerne hätte. Es wird nicht überall so hingenommen, weil Herr xy ja eigentlich ein netter ist...

LG
 
Das hat sich der Betrieb eine ganze Weile angeschaut und man hat ihn dann aus dem Rampenlicht gezogen und sprichwörtlich in den Keller gesperrt, von wo aus er jetzt ohne Kundenkontakt und mit wenig sonstigem Kontakt arbeitet. Nennen wir es mal strafversetzt.
Es funktioniert eben nicht immer und überall so wie man das vielleicht gerne hätte. Es wird nicht überall so hingenommen, weil Herr xy ja eigentlich ein netter ist...

LG

Hast Du mit dem Kollegen mal gesprochen? Ist er heute glücklicher als früher oder hat er es bereut? Ich denke, solche plötzlichen Veränderungen sind nicht einfach.

Ich glaube, einige haben ein wirklich starkes Bedürfnis, sich nicht verstecken zu müssen. Andere wieder nicht. Jeder muss schlussendlich selber wissen, wie er glücklich wird. Bei den Jobs die ich früher hatte (bin seit ca. 2000 selbständig), wäre ein Rock oder kurze Hose für mich nicht vorstellbar gewesen. Ich habe die Key-Accounts betreut und hätte nicht im Traum daran gedacht, meine Boni wegen meines Kleidungsstils aufs Spiel zu setzen. Es war mir auch nicht wichtig. Bei mir startete der Drang, mich nicht mehr zu verstecken, wo ich mit Diabetes diagnostiziert wurde. Irgendwie wurde mir dann bewusst, das Leben dauert nicht ewig, also mach was Dir gefällt, sozusagen.

Heute trage ich Shorts wenns mir gefällt, auch gelegentlich mit Kunden, mit erstaunlich wenig Reaktionen. Allerdings nur hautfarben oder opaque schwarz, also manche bemerken es gar nicht, die anderen denken ich käme gerade vom joggen. Mir geht es auch nicht darum, gesellschaftliche Normen oder Tabus zu brechen, am liebsten werde ich nämlich einfach in ruhe gelassen und nicht darauf angesprochen.
 
Hallo ... hier die angekündigte zweite Geschichte. Es ist erst 3 Jahre her. Ich war beruflich eine Woche in Aachen und wohnte in einem Hotel direkt am Bahnhof. Natürlich hatte ich in meinem Gepäck jede Menge Damenwäsche mit (Strumpfhosen, Slips, Mieder, Heels, Röcke, Kleider). Diese bewarte ich Tagsüber in meinem verschlossenen Koffer auf. Das Seminar fing immer um 9.00 Uhr an und endete so gegen 15.00 Uhr. Danach bin ich immer ins Hotel und habe es mir gemütlich gemacht. Ich habe mich sofort umgezogen und verbrachte den Rest des Tages als "Frau"in meinem Hotelzimmer. Am dritten Tag endete das Seminar schon mittags da der Seminarleiter noch einen anderen Termin hatte. Ich fuhr sofort in mein Hotel. Im Hotel angekommen (es war so kurz nach 12 Uhr) entledigt ich mich meiner Herrnsachen und ging mit meinem Koffer ins Bad. Dort zog ich mir als erstes eine hautfarbene Strumpfhose an und schlüpfte in meine 12 cm Sandaletten. So stellte ich mich vor den Spiegel und begann mich zu schminken. Plötzlich ging die Badezimmertüre auf und das Zimmermädchen stand mit frischen Handtüchern im Bad!! Sie starrte mich einen Moment an und verlies fluchtartig das Bad. Beim verlassen des Zimmers sagte sie noch das sie die Handtücher aufs Bett gelegt hätte... dann hörte ich die Türe zuschnappen.
Mein Herz klopfte wie verrückt ....... doch nach dem ersten Schreck dachte ich...."Was solls" ....... Und anstatt mich zu schämen genoss ich die nächsten Tage! Ich hing alle meine Sachen und Schuhe in den Schrank. Ich lies sogar meine Schlafstrumpfhose und mein Nachthemd immer im Bett liegen. Wenn ich Nachmittags rein kam war das Bett gemacht und mein Nachthemd und meine Strumpfhose lagen gefaltet auf dem Bett! Ich habe das Zimmermädchen noch einmal gesehen. Sie kam mir auf dem Flur enttgegen und wünschte mir lächelnd einen guten Morgen. Ich lächelte zurück und ging frühstücken. Am letzten Tag hinterlies ich ihr 20€ auf dem Tisch mit einem Zettel. "vielen Dank für den guten Zimmersevice"
L.G. Bibi
 
Die Ausfuehrungen von phoserx sind in ihrer sachlich gesehen schon sehr überzeugend, und ich muss ihm in vielen Punkten auch recht geben. Aber ob es immer so gut läuft wie bei phoserx, wenn man sich wie er in Rock und Strumpfhosen
der Öffenlichkeit präsentiert. Dazu muss man, denke ich, auch eine starke Pers�nlichkeit sein und grosses Selbstbewusstein haben um dieses auch ueberzeugend in der oeffenlichkeit praesentieren zu können. Wenn man unsicher ist, funktioniert dieses wahrscheinlich nicht.
Nicht jedem ist mitgegeben sich auch so ueberzeugend argumentativ auszudruecken.
Bei mir ist es mittlerweile so, das ich jetzt hauefiger, wenn normalerweise mit keinem Besuch mehr zu rechnen ist, ich mich traue mir einen meiner Roecke anziehe, dazu eine Strumpfhose und so im Haus in Anwesenheit meiner engsten Familie ( Frau, Sohn) den Abend verbringe.
So rauszugehen ist zumindest momentan fuer mich undenkbar. Mir reicht es jetzt, das ich mich zumindestens vor meiner engsten Familie nicht verstecken brauche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du mit dem Kollegen mal gesprochen? Ist er heute glücklicher als früher oder hat er es bereut? Ich denke, solche plötzlichen Veränderungen sind nicht einfach.
Nicht so ausführlich.
Aber er tritt inzwischen nur noch als Frau auf, hat sogar seinen Namen als Frau geändert und wird als solche im Unternehmen weitestgehend akzeptiert. Einfach hat er es mit Sicherheit nicht. Ob er es tatsächlich bereut weiß ich nicht, aber ich denke es ist schon ein befreiendes Gefühl ggü vorher.
 
Ein Kollege, ebenfalls leitende Position kam von heut auf morgen auf einmal als Frau angezogen zur Arbeit.
Das hat sich der Betrieb eine ganze Weile angeschaut und man hat ihn dann aus dem Rampenlicht gezogen und sprichwörtlich in den Keller gesperrt, von wo aus er jetzt ohne Kundenkontakt und mit wenig sonstigem Kontakt arbeitet. Nennen wir es mal strafversetzt.

Aber er tritt inzwischen nur noch als Frau auf, hat sogar seinen Namen als Frau geändert und wird als solche im Unternehmen weitestgehend akzeptiert.

Das geht natürlich überhaupt nicht. Wenn er offiziell seinen Namen geändert hat, ist das kein Grund für eine Strafversetzung oder Kündigung.
 
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