Na dann würden mich doch mal die Kernpunkte interessieren woran Mann merkt das er eher Frau ist . Wo durch definiert sich das ?
Das kann doch nicht nur über Kleidung ( Rock , Strumpfhosen ect ) definiert werden. Das ist doch nur Kleidung zum verkleiden . ( um nicht zu sagen Kostümierung).
Die Strumpfhosen Farbe dürfte wohl das unwichtigste sein .
Ich habe immer das Gefühl es geht nur um die Oberfläche. Da muss doch ein tieferer Kern sein . Wo ist der ?
Moin auch!
Ich bin möglicherweise der falsche, um auf diese Frage zu antworten, bin ich doch nicht transsexuell und auch nur manchmal Transvestit.
Trotzdem juckte es mich in den Fingern, speziell bei der Frage nach dem tieferen Kern!
Ich selbst bin nicht "eher Frau", wie du schreibst, aber so ein bisschen Frau bin ich schon und das manchmal gern
Ich wollte in der Pubertät auch immer gern Bart haben und Schamhaare, wurde leider nicht so genial bei mir, das Testosteron ist bei mir wohl ein wenig unterrepräsentiert, was mich damals störte, mir heute aber wegen der geringen Körperbehaarung ganz gut gefällt.
Nun, ich habe auch Fußball gespielt auf dem Boltzplatz um die Ecke, ich habe da auch ganz männlich versucht, der größte Käse auf der Platte zu sein, aber schon damals waren auch so Sachen wie Kochen, Backen, Musikmachen sehr wichtig.
Da konnte ich natürlich unter den Kumpels keinen Blumentopf mit gewinnen, aber ich habe es schon immer sehr gemocht.
Nun ja, in der sexuellen Findungsphase spielten Bildchen von Frauen in Nylon eine große Rolle und ich war eigentlich ziemlich fest davon überzeugt, dass ich heterosexuell wäre.
Aber wie das in der Revolutionsphase so ist, experimentierte ich auch ein wenig, unter anderem mit einem Schulfreund, der arg auf Zappa stand.
Und Zappa, das war ja mal die personifizierte Rebellion gegen alle Konventionen!
Nu, wie soll ich sagen, ich lernte daraus, dass auch gleichgeschlechtlicher Sex recht angenehm sein kann, machte mir aber weiter nix draus
Und dann kam die Kiste mit Studium, Beruf... und ich versuchte auch da noch, immer das beste aus mir rauszuholen.
Es ist mir nicht geglückt, und wie ich heute weiß, ist es mir deshalb nicht gelungen, weil ich immer jemand sein wollte, den die anderen toll fänden, aber ich mich nie gefragt habe, wer ich selbst eigentlich bin!
Diese ganze "MEIN Haus, MEIN Pferd . etc" Scheiße wollte ich eigentlich nie, es war nicht meins und ich stellte fest, dass ich mit dem "weiblichen Anteil", mit dem Fetisch und der "Flucht" nichts mehr tat, als mir selbst einen Freiraum zu schaffen, mich vor den drückenden Anforderungen an den "richtigen Mann" zu drücken.
Das gärte eine ganze Weile in mir, bis meine zweite Partnerin sich von mir trennte. (Naja, das war ein Wechsel ohne Ablösesumme und wir sind heute noch Freunde)
Ich hatte ihr nie die "ganze Wahrheit" erzählen können, naja, ich kannte sie ja selbst noch nicht, aber nach dieser Trennung dachte ich, wie man das so tut, einfach nach und mir wurde klar: Du bist eben doch ein wenig anders als die anderen Kinder, warum also nicht ausleben?"
Ich habe danach also mal in mich hineingehorcht und es gibt tatsächlich eher "weibliche" Anteile in mir, als auch "männliche".
Ich habe bspw. Cello gelernt und war da nicht ganz unerfolgreich.
Nach dem Tod meines älteren Bruders, der Geige spielte, habe ich angefangen, Geige zu lernen.
Wenn ich hinterm Cello sitze, fühle ich eher männlich, wenn ich Geige spiele (naja, es versuche) fühle ich eher weiblich.
Conclusio?
Ich kann es nicht genau festmachen, aber ich glaube, wenn die Grenzen zwischen männlich und weiblich aufweichen, weil man nicht mehr so viel in die Rolle hineininterpretiert, wird das Leben einfacher.
Beste Grüße
Adrian