Ob nun Fetisch oder vielleicht eher eine "Fixierung" auf ein sehr spezielles Thema, eigentlich ist es das Gegenteil einer Emanzipation, also eines "eigenständig werden"; so empfinde ich es jedenfalls.
Wenn manche hier das fast immer gleiche Bild ihres Outfits wöchentlich oder öfter posten, wenn man im chat bei einer netten Plauderei gedrängt wird, doch bitte auf das Thema zurückzukommen, dann ist das ja keine Emanzipation, sondern tatsächlich eine Fixation auf ein bestimmtes Thema, was die Sache für meine persönliche Sicht doch zumindest in die Nähe von Fetischismus rückt.
Für mich ist und bleibt es eine Art Fetisch, ich spiele gerne, ich spiele auch mit Rollen, und vieles davon findet nicht in der Kleidung statt, sondern im Kopf.
Ich bin auch im bdsm-Bereich interessiert, man begibt sich in eine Rolle, man sieht und fühlt, was das mit einem macht, und man zieht dann und wann den kick gerade daraus, sich nicht normal zu verhalten.
Ich spiele nach wie vor gern Cello und inzwischen auch wieder öfter mal Klavier und man spielt mal ganz barock eine Suite von Bach und mal verjazzt man sie oder macht eine Schnulze daraus und sieht, was das aus einem (und aus Bachs Musik) so macht.
Ich trage auch gern mal Heels, aber nicht, weil die alltagstauglich wären, sondern weil ich damit in eine Rolle schlüpfen möchte, einen Aspekt der Sache ausloten möchte, vielleicht, dass es mich hilfloser macht, wenn ich dadurch in meiner Bewegung in ein bestimmtes Muster gezwungen werde.
Mal ein Kleid und Strumpfhosen drunter oder auch Strapse, klar, trage ich zuhause auch manchmal und erinnert mich an viele schöne Spiele, ist sogar bequem, aber wenn ich jetzt soviel Wert darauf legen muss, das unbedingt auch "draußen", beim Einkaufen oder whatsoever zu tun, dann wird ja wieder ein Zwang daraus (emanzipation vs. fetisch).
Da ist halt immer die Motivation entscheidend, bei
@BodyLove zum Beispiel scheint mir das sehr stimmig zu gelingen, seinen Stil nach außen zu tragen, bei anderen habe ich eher meine Zweifel, weil es doch oft nur darum geht, was man sich "getraut" hat, und was man sich trauen muss, kann nicht normal sein