Ich denke, Angst ist eine Medaille mit zwei Seiten.
Auf der Vorderseite schützt sie uns vor Gefahren, auf der Rückseite wirkt sie aber auch wie
ein Hindernis, neue Wege zu beschreiten.

seh ich ganz genauso

Ich möchte hier auch mal von meiner Frage nach dem "warum und woher" und der Angst erzählen.

Vielen Dank für deine berührende Geschichte. Das macht mir Lust und Mut auch mal wieder ein wenig mehr von mir zu erzählen.

Allerdings beschäftigte mich auch immer die Frage "Warum tut ein Mann so etwas?", "Bist Du
überhaupt ein richtiger Mann?".

An dieser Stelle möchte ich mit meiner Geschichte andocken, die aber eine ganz andere Geschichte ist als deine, Nachfrost.

Meine Kindheit war zimlich heftig, es gab wenig Liebe und viel Gewalt. Das Leben war oft so schrecklich, dass ich Suizidgedanken seit meiner Kindheit kenne.
Ich habe in der beginnenden Pubertät zum ersten Mal Frauenunterkleidung angezogen und war erstaunt wie gut sich das anfühlte und wie schön (attraktiv) ich mich selbst fühlte.
Bald hatte ich bei der Masturbation unter anderem erotische Fantasien, in welchen ich immer mal das Geschlecht wechselte, sprich ich war in diesen Phantasien mal Mann, mal Frau.
In mir gab es damals einen sehr starken Wunsch weiblich zu sein.
Auf körperlichen Ebene den Wunsch die Figur einer "Traumfrau" zu haben, lange Haare haben zu können oder auch "schöne" Wäsche und Kleidung zu tragen, die mir das Gefühl gibt schön auszusehen.
Und auf sozialer Ebene? Die Männerwelt - arbeiten gehen, Stärke zeigen, Erfolg haben, Familie ernähren, protzen, saufen, Held sein, ein Indianer kennt keinen Schmerz, ein Junge weint nicht ... -
schreckte mich ab, dem "Mann-werden-müssen" fühlte ich mich nicht gewachsen.
So konnte und wollte ich nicht leben. Das würde - so spürte ich instinktiv - mich auf Dauer kaputt machen und mir meinen eh schon geringen Lebenswillen nehmen und mich irgendwann zer-brechen.
Mit "Frauenarbeit" wie Haushalt machen und Kinder betreuen kam ich ganz gut klar. (Dumm wie ich war, dachte ich auch noch, dann könnte ich mit meiner Sexualität ja sogar Geld verdienen).
Frau zu sein wäre für mich das Bessere.

Aber ich mochte meinen Penis (insbesondere in der phallischen Form ;) ) ich mochte ihn sogar sehr und mir wurde schnell deutlich: Ich bin zumindest hier ganz klar Mann und will es auch sein und bleiben.
Ab diesen Zeitpunkt beschäftigte mich (mein Leben lang) die Frage: wie ich trotzdem zurecht kommen soll im Leben, oder anders ausgedrückt: wie meine "weibliche Seite" integrieren und meine "männliche Seite" erweitern um so etwas wie "Ganzheitlichkeit" zu erreichen und seelisch gesund zu bleiben?

Ich strebte gar nicht mehr an "ein richtiger Mann sein zu wollen, zuerst wollte ich eher ein "Trans-frau-mann-irgendwas" sein, später so etwas wie ein "neuer wilder Mann".
Das Ergebnis war, dass ich viele Wege probiert habe, die damals wenige Männer vor mir gegangen waren,
z.b. aktive Vaterschaft oder auch das erlernen von dem - was man heute in der Wirtschaft "softskills" nennt, (man kann auch einfach "liebe-vollen Umgang mit sich und miteinander sagen.)
aber auch eine ganz andere Form von Partnerschaft als die meisten Paare sie leben.
Oder auch so "ver-rückte" Sachen wie in Kleid und Strumpfhosen zur Vorlesung in die UNI gehen oder so auf den Brocken zu wandern.

Wie bei dir, hat mir auf dem langen Weg eine (körper)therapeutische Hilfe sehr gut geholfen, aber auch meine Partnerin und vor allem meine Freunde, denen ich mich anvertraut habe.
Und ich hab mir auch selbst geholfen, weil ich mir selbst, meinen innersten Tiefen, meinen Seele, meinen inneren Kind (oder wie immer du das nennen willst) - treu gebleiben bin und nicht bereit war es zu zerstören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt komme ich wieder und stinke dagegen. Bei dem ganzen Bedenken, woher es kommen könnte und warum es ist wie es ist, stellt sich mir die Frage. Müssen wir alles bis ins letzte Detail ergründen? Oder sollten wir uns nicht freuen, dass wir eine "besondere Gabe" haben, Gefühle wahr zu nehmen? Ich persönlich habe den Kampf schon lange aufgegeben, ergründen zu wollen, warum ich so bin wie ich bin. Jedes gefundene Argument hatte auf Dauer dann doch seine Zweifel. Und die Unzufriedenheit war wieder da.

Seid nun 15 Jahren nehme ich meine "Besonderheit" bewusst an und baue sie einfach in meinen Leben mit ein. Genau so wie Lakritze essen oder meine Schwäche für Krimskrams von Flohmarkt. Dadurch hat dann auch meine Frau (sie hält es nun schon 18Jahre mit mir aus) gemerkt, dass es nur ein ganz verschwindend kleiner Teil in meinen Leben ist. Nicht aber lebensbestimmend.

Ich denke wir sollten daher diese "Gabe" genießen und uns nicht den Kopf darüber heiß denken, warum bin ich anderes als Andere.

Ich drehe den Spieß um und frage mich immer wieder, warum Menschen so wenig mit ihren eigenen Gefühlen etwas anfangen können. Und das nicht nur auf Strumpfhosen und vorhandene Geschlechtsumwandlung bezogen.

Sollten wir nicht unsere Gefühlsbreite einfach nur genießen und ausleben, gerade so wie jeder mag?


. . . und wäre es nur das "Füllen einer Hose" (entschuldige Placebo der musste jetzt sein, aber ich weiß du kannst das ab) . . .

Trauen wir uns doch einfach.
 
Ich denke, Angst ist eine Medaille mit zwei Seiten.[...]

Wie weit kann ich bei
meinen Kollegen und dem Arbeitgeber noch gehen, ohne meinen Job zu gefährden? Bis hierhin
toleriert und akzeptiert man noch alles, aber was passiert, wenn ich meinen Geschlechtseintrag und
meinen Vornamen ändern lasse?
[...]
wie gehe ich
mit meiner Angst um. Es ist immer auch eine Gratwanderung auf der Kante der Medaille.

Gruß
Frostie
Meinst Du jetzt eine OP? Nimmst Du schon Hormone?
Meine persönliche Geschichte dazu:

Hatte auch immer Angst vor einem Geschlechtswechsel. Weil ich aus einer Arztfamilie stamme, auch begründete Angst.

Was mich heute als alter Mann 60+ rückblickend am Thema total aufregt?
Ich habe jede Menge Artikel drüber gelesen, Filme geschaut und im Internet recherchiert. Immer wurden Männer begleitet auf ihrem Weg zur Geschlechtsumwandlung. Und dann?
Aus, Affe tot Punkt.
Wo sind die Berichte über die Leute, die das überlebt haben, 20, 30 Jahre später? Geschlechtsumwandlung gibt es nun seit wieviel Jahren? [Nachtrag: seit ca. 1920]
Mal schauen (Wikipedia: Fehlanzeige, den Begriff gibt es gar nicht bei Wikipedia)
So jetzt kommt ein Exkurs (freue mich , wenn jemand mitdiskutiert, wenn nicht ok, dann habe ich wenigstens mal meine Erkenntnisse zur Diskussion gestellt. Ich war immer nachdenklich, bei "unserem" Thema sogar sehr. Vielleicht denkt jemand mit?
Ok, Ausgangsthema war: warum wird nicht über Leute berichtet oder warum melden sich die nicht mehr, die eine Geschlechtsumwandlung durchgemacht haben?
Jetzt kommt :"Wie geht Wikipedia mit dem Thema um?"
1.) Der Begriff kommt gar nicht vor
2.) Es kommt eine neue Definition: "Geschlechtsangleichende Maßnahme" Nun gut , das hat einen Vorteil, es wird unterschieden zwischen OP und hormoneller Therapie. Gut abgehakt. Aber Geschlechtsangleichend? An wen? Orwell'sche Sprachverdrehung = Neusprech (siehe dort). Wer den neuen Begriff nicht verwendet ist, na was? "Menschenverachtend" siehe Diskussionsseite. Dort geht es allerdings um denjenigen, der den Begriff "Geschlechtsangleichende Maßnahme" verwendet. Es heisst jetzt nämlich schon: "geschlechtsbestätigende Maßnahme/Operation". Wer also "Geschlechtsangleichende Maßnahme" sagt ist "Menschenverachtend".
Was nun jemand ist, der "Geschlechtsumwandlung" sagt, wage ich mir gar nicht vorzustellen, aber ich habe eine Ahnung "voll Nazi" wahrscheinlich. Begründet wird der Neusprech mit:"Die Genderwissenschaft hat nachgewiesen, dass "Geschlecht" zwar auch eine biologische Artikulation aufweist, in erster Linie aber ein soziologisches Konstrukt ist." Die Frage ist, wie hat das die "Genderwissenschaft denn nachgewiesen? Und wer ausser den Genderwissenschaftlern hat das wissenschaftlich nachvollzogen?
3.) Es gibt also 2 Artikel bei Wikipedia "Geschlechtsangleichende Maßnahmen" und "Geschlechtsangleichende Operationen". Was ich vermisse, sind Angaben über den Erfolg der Umwandlung, einige sehr bekannte (negativen) Fälle werden zwar zitiert, es wird auch über die negativen Auswirkungen der Hormontherapie bei DDR-Schwimmerinnen berichtet, aber das Fazit ist doch sehr mager.
Wie geht es den Menschen, die die OP oder auch die Hormontherapie 20-30 Jahre überlebt haben.

Ich persönlich weiss, wie es mir gesundheitlich geht (ohne Hormone oder OP): mäßig, alt werden ist nicht ohne.
Wenn ich mir die gesundheitlichen Folgen von Hormontherapie oder OP noch hinzudenke (ganz zu schweigen von der psychischen Komponente), dann bin ich froh, nicht noch mehr gesundheitliche Probleme zu haben, als so mit einer relativ gesunden Lebensweise.

Ich persönlich fühle mich von den Wikipedianern "menschenverachtend" verunglimpft und nicht respektiert, weil so gut wie gar nicht auf die Horrorfolgen einer Geschlechtsumwandlung hingewiesen wird.
Es kommt aber noch besser:
selbst auf der Diskussionsseite
(https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Geschlechtsangleichende_Operation)
hat man noch warnende Töne versucht zu löschen. Erst durch Insistieren eines Arztes wurde folgender Beitrag veröffentlicht:

"Als Arzt (ausdrücklich: kein Psychiater oder Psychologe) finde ich das Streichen der Anmerkung

Da auch einige rein psychische Persönlichkeitsstörungen den Wunsch nach dem Wechsel der Geschlechtsidentität hervorrufen können, ist es von besonderer Bedeutung eine solche vor der Operation abzuklären. Fatal ist es, einen psychisch beeinträchtigen Menschen umzuwandeln, der danach therapiert wird und dann mit dem falschen Geschlecht existieren muss. Dies führt zumeist zum Suizid. Ein solcher Fall ist aktuell im Rhein-Main-Gebiet bekannt geworden.

sehr riskant und verantwortungslos. Es geht hier ganz und gar nicht um die Abwertung der Patienten, sondern im Speziellen um den Fakt, dass sich die Fälle mehren, bei denen verantwortungslose Kollegen mehr auf die bis zu EUR 60.000,- Honorar schielen, als den Patienten korrekt aufzuklären. Jemanden aufgrund einer heilbaren psychischen Erkrankung das Geschlecht zu nehmen, ist in der Auswirkung viel dramatischer als hätte man ihn gleich umgebracht !"

So, was ich sagen will:
Angst ist gut, OP ist gefährlich, Lebensberichte von Leuten nach einer Geschlechtsumwandlung sind rar. Die ich kenne sind negativ.
 
Meinst Du jetzt eine OP? Nimmst Du schon Hormone?
Meine persönliche Geschichte dazu:

Hatte auch immer Angst vor einem Geschlechtswechsel. Weil ich aus einer Arztfamilie stamme, auch begründete Angst.

Was mich heute als alter Mann 60+ rückblickend am Thema total aufregt?
Ich habe jede Menge Artikel drüber gelesen, Filme geschaut und im Internet recherchiert. Immer wurden Männer begleitet auf ihrem Weg zur Geschlechtsumwandlung. Und dann?
Aus, Affe tot Punkt.
Wo sind die Berichte über die Leute, die das überlebt haben, 20, 30 Jahre später? Geschlechtsumwandlung gibt es nun seit wieviel Jahren? [Nachtrag: seit ca. 1920]
Mal schauen (Wikipedia: Fehlanzeige, den Begriff gibt es gar nicht bei Wikipedia)
So jetzt kommt ein Exkurs (freue mich , wenn jemand mitdiskutiert, wenn nicht ok, dann habe ich wenigstens mal meine Erkenntnisse zur Diskussion gestellt. Ich war immer nachdenklich, bei "unserem" Thema sogar sehr. Vielleicht denkt jemand mit?
Ok, Ausgangsthema war: warum wird nicht über Leute berichtet oder warum melden sich die nicht mehr, die eine Geschlechtsumwandlung durchgemacht haben?
Jetzt kommt :"Wie geht Wikipedia mit dem Thema um?"
1.) Der Begriff kommt gar nicht vor
2.) Es kommt eine neue Definition: "Geschlechtsangleichende Maßnahme" Nun gut , das hat einen Vorteil, es wird unterschieden zwischen OP und hormoneller Therapie. Gut abgehakt. Aber Geschlechtsangleichend? An wen? Orwell'sche Sprachverdrehung = Neusprech (siehe dort). Wer den neuen Begriff nicht verwendet ist, na was? "Menschenverachtend" siehe Diskussionsseite. Dort geht es allerdings um denjenigen, der den Begriff "Geschlechtsangleichende Maßnahme" verwendet. Es heisst jetzt nämlich schon: "geschlechtsbestätigende Maßnahme/Operation". Wer also "Geschlechtsangleichende Maßnahme" sagt ist "Menschenverachtend".
Was nun jemand ist, der "Geschlechtsumwandlung" sagt, wage ich mir gar nicht vorzustellen, aber ich habe eine Ahnung "voll Nazi" wahrscheinlich. Begründet wird der Neusprech mit:"Die Genderwissenschaft hat nachgewiesen, dass "Geschlecht" zwar auch eine biologische Artikulation aufweist, in erster Linie aber ein soziologisches Konstrukt ist." Die Frage ist, wie hat das die "Genderwissenschaft denn nachgewiesen? Und wer ausser den Genderwissenschaftlern hat das wissenschaftlich nachvollzogen?
3.) Es gibt also 2 Artikel bei Wikipedia "Geschlechtsangleichende Maßnahmen" und "Geschlechtsangleichende Operationen". Was ich vermisse, sind Angaben über den Erfolg der Umwandlung, einige sehr bekannte (negativen) Fälle werden zwar zitiert, es wird auch über die negativen Auswirkungen der Hormontherapie bei DDR-Schwimmerinnen berichtet, aber das Fazit ist doch sehr mager.
Wie geht es den Menschen, die die OP oder auch die Hormontherapie 20-30 Jahre überlebt haben.

Ich persönlich weiss, wie es mir gesundheitlich geht (ohne Hormone oder OP): mäßig, alt werden ist nicht ohne.
Wenn ich mir die gesundheitlichen Folgen von Hormontherapie oder OP noch hinzudenke (ganz zu schweigen von der psychischen Komponente), dann bin ich froh, nicht noch mehr gesundheitliche Probleme zu haben, als so mit einer relativ gesunden Lebensweise.

Ich persönlich fühle mich von den Wikipedianern "menschenverachtend" verunglimpft und nicht respektiert, weil so gut wie gar nicht auf die Horrorfolgen einer Geschlechtsumwandlung hingewiesen wird.
Es kommt aber noch besser:
selbst auf der Diskussionsseite
(https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Geschlechtsangleichende_Operation)
hat man noch warnende Töne versucht zu löschen. Erst durch Insistieren eines Arztes wurde folgender Beitrag veröffentlicht:

"Als Arzt (ausdrücklich: kein Psychiater oder Psychologe) finde ich das Streichen der Anmerkung

Da auch einige rein psychische Persönlichkeitsstörungen den Wunsch nach dem Wechsel der Geschlechtsidentität hervorrufen können, ist es von besonderer Bedeutung eine solche vor der Operation abzuklären. Fatal ist es, einen psychisch beeinträchtigen Menschen umzuwandeln, der danach therapiert wird und dann mit dem falschen Geschlecht existieren muss. Dies führt zumeist zum Suizid. Ein solcher Fall ist aktuell im Rhein-Main-Gebiet bekannt geworden.

sehr riskant und verantwortungslos. Es geht hier ganz und gar nicht um die Abwertung der Patienten, sondern im Speziellen um den Fakt, dass sich die Fälle mehren, bei denen verantwortungslose Kollegen mehr auf die bis zu EUR 60.000,- Honorar schielen, als den Patienten korrekt aufzuklären. Jemanden aufgrund einer heilbaren psychischen Erkrankung das Geschlecht zu nehmen, ist in der Auswirkung viel dramatischer als hätte man ihn gleich umgebracht !"

So, was ich sagen will:
Angst ist gut, OP ist gefährlich, Lebensberichte von Leuten nach einer Geschlechtsumwandlung sind rar. Die ich kenne sind negativ.
Wikipedia ist zwar informativ, man sollte es aber kritisch sehen - so wie jede Webseite, denn nicht alles was im www steht ist richtig! Es ist so einfach sich eine eigene Meinung zu bilden, den es gibt überall TS-Stammtische. Wenn man dort ein oder besser mehrmals hingeht wird man Menschen kennenlernen die ihre GA-OP schon vor längerer Zeit hatten - einfach dort Mal Fragen anstatt sich auf Menschen zu verlassen die sich in Foren & Co nur profilieren wollen.
 
[...] Es ist so einfach sich eine eigene Meinung zu bilden, den es gibt überall TS-Stammtische. Wenn man dort ein oder besser mehrmals hingeht wird man Menschen kennenlernen die ihre GA-OP schon vor längerer Zeit hatten [...]

Bist Du denn selber schon mal dagewesen? Habe in Frankfurt/Main gewohnt und dort etliche Stammtische besucht.
Wo hast Du denn Erfahrungen gesammelt?
In Frankfurt war kein einziger, der schon länger Hormone nimmt oder operiert wurde.
Liegt auch in der Natur der Sache. Wenn alles erfolgreich verlaufen ist, geht man nicht mehr zu TS-Stammtischen, sondern lebt "sein" neues Geschlecht und sucht dann Kontakt zu? Genau Männern. Da will man sich (meist) gar nicht als Transsexuell outen. Die, mit denen ich Austausch hatte, wollten ein normales Leben als Frau und haben den "Kontakt" zu ihrem vorherigen Lebensumfeld abgebrochen, sogar mit Orts- und Berufswechsel.

Wem ich aber oft begegnet bin, sind Transvestiten und DWT, die KEINE OP hatten. Denen ging es vergleichsweise gut (meist Single und übergewichtig). Denen sah man also schon von weitem an, dass sie ein Mann in Damenkleidung sind, aber die hatten eben gelernt dazu zu stehen. (Nachts also lieber nicht allein unterwegs.)

Also die Stammtische scheiden meiner Meinung nach eher aus, um sich eine Meinung zu bilden, wie Du sagst.

Mir ging es aber gar nicht um eine "Meinung" sondern um den Fakt, dass kaum oder keine Informationen zu bekommen sind über die Langzeitfolgen oder Schäden.
Da stecken zu viele finanzielle Interessen dahinter. Das ist mein Fazit.
Schön und gut. Das ist ja auf einem Strumpfhosenforum eigentlich ein Randthema, aber wenn man schon mal drüber spricht, dann sollten man die Dinge, die ich angesprochen habe nicht vernachlässigen.
 
Bist Du denn selber schon mal dagewesen? Habe in Frankfurt/Main gewohnt und dort etliche Stammtische besucht.
Wo hast Du denn Erfahrungen gesammelt?
In Frankfurt war kein einziger, der schon länger Hormone nimmt oder operiert wurde.

Ja klar war ich schon öfter da, am besten war immer Neu Isenburg - musste aber leider gerade feststellen das es den nun nicht mehr gibt. Dort waren immer welche die ihre OP schon mindestens 10 Jahre hinter sich hatten, teilweise waren auch Ehe- oder Lebenspartner mit dabei. Für Neulinge war es immer informativ und wir haben normal im Lokal gesessen und nicht irgendwie abgeschirmt, so wurde ein gewisses Gesprächsniveau gehalten.
 
Ist ja lustig. In Neu-Isenburg war ich auch ein paar mal.
Aber keiner mit OP oder so. Alle ganz frisch mit dem Thema beschäftigt.
Eine(r) hat sich dann immer an mich rangemacht und hat ein Nein nicht akzeptiert. Da bin ich dann weggeblieben.
 
Ich nehm seit fünf Jahren Hormone und stehe kurz vor der OP. Alles gut soweit.

Geschlechtsumwandlung geht deshalb nicht, weil die jeweilige Person genetisch das alte Geschlecht bleibt. Deshalb spricht man von Angleichung an das gefühlte Geschlecht. Und Transfrauen fühlen sich nicht automatisch zu Männern hingezogen. Ich kenne etliche, die in einer lesbischen Beziehung leben.

Daß Menschen mit einem Geschlechterwechsel vor anderen psychischen Problemen davon laufen, davor warne ich immer wieder. Deswegen geht dem ganzen Verfahren auch eine Therapie voraus, verbunden mit dem Alltagstest. Da zeigt sich dann, wie fest der Wille ist, die andere Geschlechterrolle zu leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem der Thread eine komplette Wendung erhalten hat, wäre es nicht besser, das Thema vom Mann zur Frau oder wieviel Frau schlummert in einem Mann und den damit verborgenen Sorgen und Ängste aus diesem Thread herauszulösen?

Gut, die Frage stellt sich, wohin?

Wäre es nicht sinnvoller, sogar dafür eine eigene Rubrik aufzumachen? Hier schein ja Diskussionsbedarf zu bestehen, wie die Dialoge zeigen. Ein Verfrachten in das Crossdresserstübchen betrachte ich nicht als zielführend, da dort ja mehr unter dem Fetischaspekt (als Mann mit einem BH schlafen?) dominiert. Jedenfalls wäre ein eigener Laden dafür sinnvoller als die momentan eingeschlafene „Women’s Corner", wo sich scheinbar nur eine Person mit sich selber unterhält.


 
Was mich aber irritiert ist die Tatsache, dass manche Leute gegen diesen Thread in seiner Form hier schießen. Gut, wenn man bei Texten über einen Dreizeiler hinaus Schwierigkeiten hat, etwas in Worte zu fassen oder einen Tiefgang über „die spinnen die Mädels" hinaus zu formulieren, dann sollte es man auch lassen. Aber auch wirklich.
Aber auch wenn man in der Lage ist, reichlich viel zu schreiben, aber nur inhaltlich dabei rauskommt, das interessiert mich nicht, ich lebe so wie ich bin, warum reicht dann nicht auch einfaches Weiterclicken?
 
Hallo Paule,
 
auch ich habe bemerkt, dass die meisten Männer elektrisiert waren, als sie zum ersten Mal eine Feinstrumpfhose angezogen haben.

Aber wird mit dieser Feststellung nicht das Pferd von hinten aufgezäumt?

Den „Stromschlag" möchte ich gar nicht wegdiskutieren, vielmehr beschäftigt mich die Frage, wie dies überhaupt zustande gekommen ist.
Ich gehe davon aus, dass fast keiner von den Männern hier zu ihrer Mutter gegangen sind und gesagt haben, wenn Du diese Art von Strumpfhosen regelmäßig trägst, dann muss doch was Besonderes daran sein, gibt mir mal ein von diesen Dingern.

Ich denke, die „Elektrisierung" hat in aller Regel ohne Zeugen oder gar den elterlichen Augen stattgefunden.

Warum so lange warten bis sich einmal die unbeobachtete Gelegenheit gab um zielsicher in eine Feinstrumpfhose zu steigen ohne so richtig zu wissen was dabei im Endeffekt rauskommt.
 
Sicher wir auch jedem aufgefallen sein, dass Feinstrumpfhosen nur von der Mutter/Oma/Schwester/Tante getragen wurde und man den Vater/Opa/Bruder/Onkel in den wenigsten Fällen darin gesehen hat.
 

Also der Reiz für den typisch weiblichen Gegenstand, warum auch immer?

Gut, aber warum hat man sich dann nicht zum Beispiel an den Tampons oder Binden im elterlichen Haushalt vergriffen und sie ausprobiert, zumal sie an gewissen Tagen für die weiblichen Mitglieder des Haushaltes unverzichtbarer waren als eine Feinstrumpfhose.
Oder warum musste nicht ein Lippenstift herhalten, ist ja eigentlich nichts anderes als ein gefärbter Labello und würde trotzdem nicht Mutters Begeisterungsstürme wecken, so dass der Reiz des Verbotenen auch gegeben wäre.
 
Wenn nun alles auf die Besonderheit des Materials geschoben wird, schön und gut, eine Brennnessel auf der Haut wird aber von einer Frau ebenso unangenehm empfunden wie von einem Mann. Daran kann es nicht liegen und warum sind dann so wenige Frauen mit ähnlichen Erlebnissen wie die der reichlich vorhandenen Männer in diesem Forum sondern wenden sich auf der Gegenseite mehr und mehr von diesem Material ab oder betrachten es als unvermeidbares Übel?
 
Gruß
 
Placebo
 
Genau das ist es auch was mir immer wieder durch den Geist wandert. Als rational denkendes Wesen will man Antworten über das wieso und warum. Also verknüpft man, wie Placebo gesagt hat das erste Tragen als der Auslöser des Ganzen. Warum ? Damit man für sich selber eine logische Begründung hat um die Strumpfhose zu tragen, schätze ich.

Doch was genau ist der tatsächliche Auslöser. Schade das sich niemand zurückerinnern kann in die ersten Jahre unserer Entwicklung. Was es das erste Berühren des Materials ? oder hat man es "zum spielen" bekommen wie einige schon mal geschrieben haben. Oder wurden von "Muttern gezwungen" zu tragen usw usw.

Ja man hat es nur im weiblichen Umkreis gesehen und "Mann" wurde ja auch als "Mann" erzogen, somit gab es Verbote was man tragen darf und was nicht. Doch ist es der Reiz des Verbotenen der uns dann zum Fetischisten macht ?
Ich habe auch als Kind Cola heimlich getrunken ! Und ? Meine Füße sind nicht schwarz geworden von zu viel Cola. Ich kann mich nur erinnern das ich immerschon gern auf die Beine geschaut hab, bei allen Frauen, gern auch heute noch, und frage mich selbst ob sie wohl Strumpfhosen, Straps- oder Halterlos, Kniestrumpf oder Söckchen trägt, selbst auf Verpackungen beginnt das Kopfkino. Also schließe ich daraus, das ich wahrscheinlich die Fixierung schon sehr früh entwickelt habe oder tatsächlich angeboren wurde.

Bis dahin ist mir das ja alles noch relativ plausibel zu erklären. Auch wenn es eventuell in dem Bereich nicht so passt. Aber wie zum Teufel habe ich das "Verhüllen", das encasen entwickelt ? Ich habe vorher niemanden gesehen, der ähnliches getragen hat. Woher kam der Drang dazu. Die Gedanken an dem Tag
 
Gedanken zum Tag oder Antworten:
Bei mir (ja,ja) waren es die Beine meiner Mutter. Da kann ich mich ganz genau dran erinnern(!): ich durfte bei meiner Mutter auf den übereinandergeschlagenen Beinen sitzen und wippen. Da muss ich noch Windeln getragen haben. Das glatte Material der Windelhöschen auf Nylon muss wohl ziemlich erotische Gefühle verursacht haben. Später kamen Plastiktüten und Nylons (auch kombiniert) hinzu, die ich mir über den Kopf gezogen habe. Je enger je besser. Als Erwachsener habe ich zeitweise sehr viele enge Strumpfhosen (Stütz-SH) übereinandergezogen bis ich die Beine gar nicht mehr richtig krumm machen konnte, fand ich ziemlich erotisch. Später auch sehr eng geschnürte Korsetts oder mehrere übereinandergezogene Mieder.
Meine Theorie zum Encasement: offensichtlich gibt es Gefühlsverknüpfungen zum Geburtsvorgang (Habe mal gelesen, dass sowohl Mütter als auch die Kinder beim Geburtsvorgang nicht nur negative Gefühle haben, sondern auch erotische.
Die Erinnerungen an diese Momente werden vielleicht unterschwellig durch Encasement aktiviert?
 
Ok. Sagen wir eine Theorie. Klingt für mich nicht so plausibel, denn es fehlt für mich die Verknüpfung zur Strumpfhose. Ich glaube kaum das bei der Geburt im Kreissal ne Strumpfhose getragen wird.
Zum Zweiten müsste mir ja dann die Enge zutragen, die mir eigentlich gar nicht gefällt. Ich mag zwar alles schön straff verpackt aber trotzdem noch meine Bewegungsfreiheit.
Wenigstens mal eine Antwort. Bin mal gespannt was noch kommt. Obwohl ich habe auch mal irgendwo gelesen, das durch das Höschenteil, insbesondere der Zwickel, eine Assoziation zum weiblichen Genital hervorgerufen wird, welches den Mann dazu veranlaßt diesen als seinen Fetisch zu manifestieren. Doch das erklärt mir immernoch nich meine Ausgangsfrage.
 
Meinst Du:

Aber wie zum Teufel habe ich das "Verhüllen", das encasen entwickelt ? Ich habe vorher niemanden gesehen, der ähnliches getragen hat. Woher kam der Drang dazu. Die Gedanken an dem Tag

Encasement? Da das Phänomen häufig auftritt (ich rechne mal auch die dazu, die sich gerne in völliger Unbeweglichkeit verschnüren, fesseln oder anketten lassen, nehme ich mal an (wenn Du auf die Psychologie dahinter anspielst), es handelt sich um eine Erinnerung an Zeiten im Kleinstkindalter. Da ging es uns doch allen gut. Nicht? Regression nennt man das. An angenehme Gefühle anknüpfen, so wie wenn man alte Lieblingsongs abspielt (macht die halbe Republik den ganzen Tag lang). Zigaretten rauchen ist so etwas Ähnliches. Nuckeln erinnert einen positiv an vergangene Zeiten an Mamas Brust.