Emanzipieren?

Das Männer Röcke, bzw. vielleicht erstmal, "nur" Röcke tragen. Bei "ganz normalen" Röcken ist das sicher auch nicht unmännlich.
Das gibt es durchaus in einigen Ländern wie Schottland, Myanmar, Thailand oder Polynesien (ohne, daß ich in Letzteren hinziehen möchte).

Und ja, es gibt durchaus eine Reihe Frauen, die es gut oder zumindest nicht schlecht finden. Persönlich bin ich schon mehrfach angesprochen worden, wenn ich z.B. im Rock unterwegs war und wurde bis dato, ohne Ausnahme, gelobt: "sieht gut aus", "das können Sie tragen", "steht Ihnen" etc. pp.
Auffallen tut es mehr oder weniger immer und tatsächlich, wenn man selbstbewußt auftritt und nicht "Vielleicht habe ich mich ja doch zu weit gewagt" oder sonstwie "eingeschüchert" rüberkommt, ist das immer eine ganz andere Sache. Möglicherweise ist die Tatsache, daß ich auch nicht grade schmale Schultern habe, ein Vorteil, zumindest was das "vorlaute" Sprechen gewisser, dem äußeren Anschein nach, menschlicher Mitlebewesen betrifft.

Kleider sind, je nach Art und Ausführung, eher, ich nenne es mal: schwierig. Ein schlichtes Kleid geht meistens sehr gut, da kann ich nur auf meine eigene Galerie verweisen, bzw. mein aktuelles Profilbild. Rüschen, Volants tiefe Ausschnitte oder üppige Verzierungen sind, zumindest an meiner Person, kein optisches Highlight (finde ich).

Das Männer in der Vergangenheit "Weibesgewand" getragen hätten, ist meiner Meinung nach eher unwarscheinlich. Natürlich kann ich es nicht mit Sicherheit behaupten, aber seinerzeit dürfte der Druck von allen Seiten noch größer gewesen sein als heute und, wer weiß es schon, inwieweit sich die Damenröcke von denen der Männer überhaupt unterschieden ... ich war nicht dabei.

Apropos Modebranche: da liegst Du leider nicht ganz richtig, denn es gibt auch in unseren Breiten Röcke, als auch immer wieder Versuche, selbige zu etablieren. In vielen Modenschauen sind durchaus schon mal ein Mann oder Männer mit Rock bekleidet zu sehen. Soll heißen, die Branche versuch´s ja, die Männer reagieren aber nicht darauf und im Bereich Gothic gibt es auch diverse Ansätze ... ja, ja, alles Nischen, aber immerhin.

Ich werde weiterhin gelegentlich im Rock oder (schlichten) Kleid rausgehen und mich dabei wohlfühlen und wenn´s angesagt ist, auch im üppigen Kleid und entsprechend aufgebrezelt.
Hallo @Matze2764 und @Elodie .. ich befürchte, wir diskutieren nicht in dieselbe Richtung.

Vorweg: Wenn ihr Euer Spiegelbild in „Whatever“-Damenbekleidung mögt, euch darin wohlfühlt, dann hat niemand das Recht, Euch deswegen abzuwerten. Das ist gut so und das ist auch nicht mein Fokus. Wird ja auch, so wie ich es hier lese, anscheinend nicht getan, oder?

Aber: Ich lese in diesem Forum immer wieder heraus, dass die Allgemeinheit dafür angeprangert wird, wenn die Damengarderobe am Mann nicht als allgemeine Modeerscheinung angesehen wird. Hier lege ich mein Veto ein. Ich bin mir sicher, dass nicht nur der Grundsatz „…Männer dürfen so etwas nicht…“ zieht, sondern auch „…absolut nichts für mich, weil es für mich optisch schräg aussieht…“. Das sicherlich im größeren Rahmen, als wenn ein Mann ein Hawaii Hemd tragen würde.

Das wird gern mit der Frage ausgeblendet, warum denn die Nichtakzeptanz bei den Ignoranten so schrecklich groß ist. Daher auch meine Frage, was verstehst du unter „Emanzipieren“? Du trägst doch schon deine Kleidung, wie sie dir gefällt, sogar mit Zuspruch.

Daher @Elodie , habe ich deinen Querverweis auf das Mittelalter mit einem Schmunzeln abgehalftert. Das zieht nicht und erntet nur ein verächtliches Lächeln. Im Mittalter war die Mode schon derart auf männlich und weiblich fokussiert. Ein Mann durfte kein „Weibesgewand“ tragen, Punkt. Ich bin mir aber sicher, dass das Verlangen, Damengarderobe zu tragen, keine neuartige Gesinnung des ausgehenden 20. Jahrhundert ist. Damals ging es nicht, heute geht es. Das ist für mich ein gewaltiger Fortschritt.

Apropos Modebranche: ich glaube nicht, dass ich unrecht habe. Modeschauen präsentieren die vielfältigsten Facetten. Wichtig ist, was kommt beim Kunden an? Nicht viel, bis gar nicht. Warum? Weil die Modebranche „bockig“ ist und den Heerscharen der Männer ihre Freude an Damenbekleidung vergraulen will?
 
Apropos Modebranche: ich glaube nicht, dass ich unrecht habe. Modeschauen präsentieren die vielfältigsten Facetten. Wichtig ist, was kommt beim Kunden an? Nicht viel, bis gar nicht. Warum? Weil die Modebranche „bockig“ ist und den Heerscharen der Männer ihre Freude an Damenbekleidung vergraulen will?
Da muss man wohl zwischen Prêt-à-porter und Haute Couture unterscheiden. Letztere ist auch für Frauen im Alltag praktisch nicht tragbar und in diese Kategorie fallen auch die Männerröcke (manchmal samt Strumpfhosen).
 
Hallo @Elodie
Schade, dass es hier nicht wie im Fernsehen bei DSF/Sport1 ein Phrasenschwein gibt, wo man einen Geldbetrag einwerfen musste, wenn man abgedroschene Phrasen von sich gab.

Männer in Schottland tragen Röcke?
Ich denke, ein Schotte ist "not amused", wenn man einen Kilt als Rock bezeichnet.
Es ist eine Tracht, die nur zu besonderen Gelegenheiten angelegt wird.
Geh mal mit Streetview in eine schottische Stadt und berichte, ob Du Männer in Röcken entdeckst.
Die ganze Sache ist für mich, als ob Du einer Frau eine Kopfbedeckung schmackhaft machen wolltest mit dem Hinweis, im Schwarzwald tragen Frauen immer Hüte, sogar mit Bollen darauf.


Dann noch das Mittelalter:

Samuel ist es ja schon darauf eingegangen, ich möchte nur ergänzen:

Wer hat damals Strumpfhosen getragen?
Vielleicht der Adel, aber waren es wirklich Strumpfhosen oder lange Seidenstrümpfe mit Strumpfbändern? Die Zeit damals aber nicht so weit, dass er einen Maler beauftragte, ihn nur in seiner Unterwäsche zu verewigen.

Aber lassen wir den Adel mit seinen Strumpfhosen.

Wie hoch war der Anteil des Adels an der Gesamtbevölkerung?

Ich denke, die Bevölkerung wurde zahlenmäßig von Handwerkern und vor allem Bauern dominiert.
Ob die In Röcke und Feinstrumpfhosen ihren Lebensunterhalt bestritten (und am Sonntag in Feinstrumpfhosen ohne Laufmaschen zur Kirche), wage ich zu bezweifeln.

Andere Orte und vor allem vergangenen Zeiten zur Untermauerung einer These in den Raum zu werfen ist selten zielführend, oder wie oft hast Du heute auf der Straße Deinen Hut zum Gruß gehobenen?
 
Aber: Ich lese in diesem Forum immer wieder heraus, dass die Allgemeinheit dafür angeprangert wird, wenn die Damengarderobe am Mann nicht als allgemeine Modeerscheinung angesehen wird. Hier lege ich mein Veto ein. Ich bin mir sicher, dass nicht nur der Grundsatz „…Männer dürfen so etwas nicht…“ zieht, sondern auch „…absolut nichts für mich, weil es für mich optisch schräg aussieht…“.
Da möchte ich dem @Samuel absolut recht geben.

Manche Outfits von Männern in Frauenkleidern sehen einfach gruselig aus, wir finden leider auch in unserer Galerie genügend Beispiele dafür. Hier möchte ich aber ergänzen: Solche nicht gerade geschmackvollen Outfits würden auch an Frauen bescheiden aussehen!
 
Man nennt sie auch "Trümmertransen"!
Findest du so eine Äußerung angemessen? Das ist doch ein mehr oder weniger direkter Vergleich mit den Trümmerfrauen die eine buchstäblich starke Leistung gebracht haben.


Unabhängig von dir finde ich die Modepolizei hier mitunter auch gruselig. Last but not least bleibt im Einzelfall immer die Frage offen ob es ein Mann in femininer Kleidung ist oder ist es ein Mann der als Frau wahr genommen werden will. Und schließlich sollte JEDER das anziehen was primär dem Träger und dann MAXIMAL noch seiner Partnerin gefällt.
 
Nix dagegen lieber @AJR

Meinetwegen sieht das Scheiße, beschissen oder übel aus. Und wir leben ja auch Gott sei Dank in einem freien Land wo man alles denken und fast alles sagen kann. Ich finde nur den Bezug zu den Trümmerfrauen, den zumindest ich in meinem unschuldigen Köpfchen sehe etwas unglücklich.
Aber gut - vielleicht ist es nur die Hitze die meinem Köpfchen zu schaffen macht.
 
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Entnommen aus:

 
Wäre ja super und es würde bestimmt von Kompetenz zeugen, wenn man einfach nur die Frage beantwortet.

Ohne Schnörkel, einfach so auf dem Punkt . . .
 
Die CD, die ich so kenne, haben einfach Gefallen daran sich als Frau zu kleiden und zu schminken. Ohne jegliche sexuellen Hintergedanken.
Ein Mann in Frauenklamotten ist eben ein Mann in Frauenklamotten. Die Hintergründe kennt nur er selbst.