Zum ersten Mal einen Mann in Strumpfhosen gesehen.

Oder einfach "Daumen hoch". So wie der Schweizer Müllbehälter-Reiniger bei mir vor einiger Zeit.

(Wir haben unterirdische Müllbehälter. Wenn die sauber gemacht werden sollen, muß ein Spezialfahrzeug aus der Schweiz kommen, weil dort der Hersteller sitzt.)
 
Ein freundliches Lächeln tuts auch.
Ein Lächeln kann auf vielerlei Weise verstanden, interpretiert und missverstanden werden. Warum sich hinter einer solchen Geste verstecken, wenn man einfach unmissverständlich  sagen kann, was man sagen will?

Wenn ich einen Mann sehe, der was cooles trägt, kann ich hingehen und sagen: "Ihr Look ist echt stark, Kompliment. Ich hab so was ähnliches auch schon mal probiert, aber mir steht es leider nicht so gut". Und schon hat man ein nettes Gespräch laufen. Wenn ich eine Frau sehe, die stylishe Leggings anhat, die mich flashen, kann ich hingehen und sagen: "Die Leggings sind ja mega. Darf ich fragen, wo Sie die her haben?" - und so weiter. Einfach sagen. Die Menschen reden doch zu wenig miteinander. Ein Lächeln ist gut, aber es ist nicht das gleiche.

Und wir Menschen sind, glaub ich, durchaus in der Lage, eine Sache so auszudrücken mit Worten und Mimik, dass das Gegenüber spürt, dass es nur um die Sache geht und nicht um Anmache. Man kann einem Mitmenschen mitteilen: "Du bist schön." - und er wird spüren, dass es keine Anmache ist, sofern es eben wirklich keine ist.

Wenn ich draußen bin, hab ich die ganze Zeit Smalltalk mit Fremden. In der City, auf dem Bahnsteig, auf der Straße vor dem Haus. Es tut gut, und ich mache die Erfahrung, dass viele Menschen zu strahlen beginnen, wenn endlich mal wieder jemand mehr an Freundlichkeit und Interesse spendiert als das absolute Minimum. Es tut gut.
 
Nun, Du möchtest recht gezielt Komplimente auf deinen Fetisch bezogen verteilen, daher ist dein folgendes Zitat recht allgemein gehalten, findest du nicht?
Wenn es in einer Gesellschaft nicht mehr möglich ist, einem Mitmenschen etwas freundliches zu sagen, na dann gute Nacht. In so einer Gesellschaft würde ich nicht leben wollen.

Vielleicht hast du ja die Begabung, schon in der ersten Sekunde hinter der Fassade eines jeden Menschen zu schauen. Diesen Menschen buchstäblich gegenüber derartig spezieller Komplimente zu taxieren. Würde ich in unserem Unternehmen einer mir nicht bekannten Angestellten spontan im Vorbeigehen auf sie zukommen und sagen ".. sie tragen aber eine außergewöhnlich stimmige Kleidung...", könnte das nicht ganz so lustig enden. Das würde sehr oft als... wie du schreibst..... Anmache gedeutet werden. Das würde ich nur machen, würde ich diese Person sehr gut kennen.

Eine Bitte habe ich noch: Derartige verächtliche erscheinende Abstufungen würgen schnell einen guten Dialog ab, der dann meist in aufeinanderprallende Monologe mündet.
Anmache? Ich weiß nicht, wie Du auf die ganzen Dinge kommst, die Du schreibst...
In diese Kategorie stufe ich dich nach deinen bisherigen Beiträgen nicht ein. Sollte ich dir ebenso geringschätzig gegenüber getreten sein, dann würde ich es natürlich ebenso unterlassen.
 
Ich glaube, es ist unstrittig, dass es zumindest eine sehr heikle Sache ist, andere auf ein so auffälliges Outfit anzusprechen. Mag sein, dass manche das gut rüberbringen, kann aber nicht jeder. Mag sein, dass manche solchen Komplimenten gegenüber aufgeschlossen sind und sich freuen, es gibt aber auch sicher andere. Ist eben nicht leicht und erfordert sicher viel Menschenkenntnis. Ich wüsste nicht einmal selber, wie ich reagieren würde.
 
Nun, Du möchtest recht gezielt Komplimente auf deinen Fetisch bezogen verteilen, daher ist dein folgendes Zitat recht allgemein gehalten, findest du nicht?
Meistens rede ich mit Leuten über ganz andere Dinge. Die Zugverspätung, die widerspenstige Hecke oder den eiskalten Durchzug. Dass ich jemandem, der mir nicht vertraut ist, ein Kompliment zu Look/Outfit/Style mache, kommt vermutlich 1-2mal im Jahr vor. Vieles andere deutlich häufiger. Aber hier sind wir ja in einem Forum mit einem klaren Thema, daher hab ich wohl irgendwie automatisch Beispiele genannt, die auch dazu passen. War vielleicht tatsächlich ein bisschen irreführend.
Vielleicht hast du ja die Begabung, schon in der ersten Sekunde hinter der Fassade eines jeden Menschen zu schauen.
Natürlich kann ich nicht hinter die Fassade eines anderen Menschen schauen. Ich komme aber im allgemeinen sehr gut klar bei spontanen Begegnungen mit Fremden. Auch wenn ich mittlerweile zugegebenermaßen etwas verkalkter bin als in jungen Jahren, was das angeht. Meine Neugier ist weniger geworden. Eigentlich schade.
Würde ich in unserem Unternehmen einer mir nicht bekannten Angestellten spontan im Vorbeigehen auf sie zukommen und sagen ".. sie tragen aber eine außergewöhnlich stimmige Kleidung...", könnte das nicht ganz so lustig enden.
Im Job ist so etwas auch für mich ein totales no-go. Ein falsches Wort, und du fliegst aus dem Laden - ist vielen schon so passiert. Und ich will das auch gar nicht kritisieren, es ist vermutlich richtig so. Bei der Arbeit begegne ich Fremden nicht primär als Mensch : Mensch, sondern in Funktion : Funktion. Ich glaube, wer sich in der Berufswelt darüber hinweg setzt, begibt sich auf dünnes Eis.

Auf dem Bahnsteig ist das für mich was ganz anderes. Da ist es Mensch : Mensch.
Eine Bitte habe ich noch: Derartige verächtliche erscheinende Abstufungen würgen schnell einen guten Dialog ab, der dann meist in aufeinanderprallende Monologe mündet.
Da bitte ich Dich um Verzeihung, ich habe meinen Beitrag nochmal gelesen und verstehe glaub ich, was Du meinst. Da war von meiner Seite wohl mehr spontane Emotion / Abwehr drin als reflektierte Denke. Deine Antworten fordern mich echt heraus, und in Wirklichkeit schätze ich das sehr.
Ich glaube, es ist unstrittig, dass es zumindest eine sehr heikle Sache ist, andere auf ein so auffälliges Outfit anzusprechen.
Was würdest Du denn sagen, was die "Auffälligkeit" des Outfits an der Sache ändert? Dass ich davon ausgehen muss, dass das Gegenüber ob der Wagnis, das Haus in dem Aufzug zu verlassen, innerlich bestimmt bebt vor Aufregung und daher sofort zubeisst, wenn jemand in seine Nähe kommt? Oder dass das Kompliment als Hänseln fehlgedeutet wird? Oder was anderes? Fände ich interessant zu hören. Ich merke, dass ich den Gedanken bei mir nicht so wirklich finde.
 
Auffällig meint schlicht, dass es auffällt, nicht der Norm entspricht. Und das weiß der Träger im Allgemeinen, und wenn man darauf angesprochen wird, ist man dünnhäutiger. Denn es ist erst nicht klar, wie es der Ansprechende meint.
 
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