Ich hab mich auch schon oft gefragt, wo diese ganzen Männer sind. In meinem ganzen Leben hab ich nur zwei gesehen, die Strumpfhosen in einem alltäglichen Setting getragen haben: einen vor ca. 15 Jahren in einem ziemlich kleinen Ort und einen vor kurzem in der Dresdner Neustadt. Zum Glück hat es in beiden Fällen tatsächlich ganz gut ausgesehen; beide waren langhaarig und mit ziemlich alternativem (insgesamt maskulinem) Kleidungsstil mit eher blickdichten (in letzterem Fall gemusterten) Strumpfhosen dazu, so dass es dann insgesamt schon gar nicht mehr so sehr ins Auge stach.
Satinlook bringt es wohl auf den Punkt, wenn er von der "Nadel im Heuhaufen" spricht; das erscheint mir jetzt plötzlich auch ganz logisch.
Im Grunde find ich es ja auch gar nicht so schlecht, im allgemeinen der einzige zu sein in meinem Umfeld. Auf diese Weise behält man den "Hinguck"-Faktor; man kann sich ja auch positiv abheben von der Masse mit einem exotischen Outfit. Alle paar Wochen mal noch einen anderen zu sehen, der ähnlich gekleidet rumrennt, wär andererseits natürlich auch nicht schlecht. Dann könnte man sagen, dass man einer Subkultur angehört, die zwar sehr klein ist, aber immerhin existiert (und damit der Allgemeinheit zumindest grundsätzlich nicht ganz unbekannt wäre). Die meisten Leute wissen ja nicht mal, dass es sowas gibt, und sind völlig überrascht, wenn ihnen ein Mann mit Strumpfhosen ins Gesichtsfeld läuft. Als würde ihnen eine Katze mit grünem Fell begegnen.