Dann will ich hier auch mal berichten .....................
Ich kann mich auch noch gut an meine Kindheit erinnern, zumal in den Fotoalben noch viele Bilder zu sehen sind, die mich in Strumpfhosen zeigen , die wir in den 70iger Jahren zuhause oft unter kurzen Lederhosen oder auch einfach solo getragen haben. Getragen haben wir meist die zu dieser Zeit beliebten Wollstrumpfhosen in Rippenoptik, die in allen möglichen Farben gekauft oder von den Cousinen weitergegeben wurden. Aufgewachsen sind wir in einer ländlichen Gegend im Westerwald.
Meine Eltern haben mich in sehr jungen Jahren bekommen. Damals war das Geld sehr knapp, zumal meine Eltern damals noch Studenten waren und nebenbei einen älteren Bauernhof gekauft und renoviert haben. Dankbar waren meine Eltern, dass ich damals viele Klamotten von meinen Cousinen "geerbt" und aufgetragen habe. Darunter waren auch viele Wollstrumpfhosen (meist uni gerippt). Die habe ich dann zum spielen zuhause auf dem Hof getragen. Für meine Eltern waren die Strumpfhosen natürlich praktisch und unproblematisch. Die guten Hosen wurden damals für die Schule geschont. Das ging auch vielen Nachbarkindern genau so.
Ein besonderes Schlüsselerlebnis war für mich ein sonntäglichen Zoobesuch bei meiner Tante in Duisburg an Ostern. Getragen habe ich damals eine dünne glattgestrickte weiße Strumpfhose unter einer kurzen blauen Stoffhose. Auch diese Strumpfhose habe ich mal von einer Cousine geerbt. Die Strumpfhose habe ich auf dem Spielplatz im Zoo aufgescheuert und verschmutzt. Die Strumpfhose wurde von meiner Mutter geflickt und mußte zuhause aufgetragen werden. Beim Zoobesuch war ich damals immerhin schon 9 Jahre alt. Auch davon gibt es noch ein Foto. Dünne Strumpfhosen habe ich aber nicht so gerne getragen, viel lieber waren mir die dickeren und unempfindlichen Wollstrumpfhosen. Da ich immer schnell krank war hat meine Mutter oft auch in der Übergangszeit auf dünnere Strumpfhosen bestanden.
Für mich war es lange Zeit völlig normal Wollstrumpfhosen zu tragen. Oft hatte ich bei unseren nächtlichen Fahrten in den Urlaub auf dem Rücksitz im Auto nur die obligatorische Strumpfhose an, war für mich saubequem. Soweit ich mich erinnern kann hat es mir damals überhaupt nichts ausgemacht, mich auf den Campingplätzen so zu zeigen.
Auch ein Stadionbesuch bei der Weltmeisterschaft 1974 im Düsseldorfer Rheinstadion gegen Schweden ist mir in Erinnerung geblieben. Habe damals ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft zusammen mit einer kurzen schwarzen Sporthose getragen. Da es an diesem Tag recht kühl war, habe ich unter der kurzen Sporthose eine graue Wollstrumpfhose getragen. Auch diesen Stadionbesuch hat mein Vater auf einem Foto festgehalten, auf dem auch deutlich der sogenannte Halbmond (tiefgehender Zwickel) zu sehen.
Ich war auch einer der letzten Schüler in meiner Klasse, der noch Strumpfhosen getragen hat. Erst als der Druck zu groß wurde, habe ich die Strumpfhosen dann mehr oder weniger heimlich zuhause oder den damals aufkommenden Jeans getragen.
Bis zum heutigen Tag bin ich der Strumpfhose immer treu geblieben.