Da hier vornehmlich User Ü40, Ü50 und Ü60 unterwegs sind - die wie ich auch noch zu analogen Zeiten und erzieherisch eher "streng" aufgewachsen sind - treten wahrscheinlich daher noch die tiefsitzenden Scham- und Schuldgefühle zutage, was die junge Generation nun mehr und mehr ablegt.
Hallo Sternenfliegerin,
das stimmt, aber auch außerhalb des Forums bin ich mit diesen Altersgruppen zusammen, bei denen ich ausgehe, dass sie noch nicht Deinem Rat gefolgt sind und noch nicht den angesprochenen Reset-Knopf gedrückt haben. Daher gebe ich zu, Freunde ersten Grades kennen meine Leidenschaft zu Feinstrumpfhosen, bei Bekannten zweiten Grades oder auf der Arbeit bin ich mehr als vorsichtig.
Ob die heutige Jugend anders ist? Das kann keiner garantieren, weil es doch zu sehr über einen Kamm geschoren worden ist. Warum sollte ich einem Praktikanten oder einer Praktikantin von meiner Leidenschaft erzählen (Stichwort: Da hat mich so ein perverser Scheintoter vollgetextet) oder sie demonstrieren, der Schuss könnte schnell nach hinten losgehen und absichtlich oder unabsichtlich in meiner Altersklasse landen.
Da Feinstrumpfhosen gerade bei Jugendlichen speziell als Alltagskleidung auf dem totalen Rückzug sind, kann ich mir vorstellen, dass es nicht auf Verständnis trifft.
Auch denke ich, wenn eine junge Frau mal ausnahmsweise doch eine Feinstrumpfhose erkennbar anzieht und man ihr erzählt, damit bekommt sie sicher eine Erwähnung in der Rubrik „Sightings" in einem Forum für „Liebhaber des feines Garns" mit der dominierenden Generation 40+ , dann wird sie in meinen Augen „not amused" sein und ihre angebliche jugendliche Toleranz schmilzt wie Butter in der Sonne.
Wenn alles so easy bei der Jugend heute ist, warum erzählt man dann bei GNTM überhaupt, dass eine Kandidatin mal ein Junge war? Vielleicht, weil es die Hauptgruppe der Zuschauer doch interessiert und sie sich die Mäuler zerreißen können? Sollte es nicht um ihre momentane Ausstrahlungskraft gehen und nicht um ihre Vergangenheit? Kann ich so eine Sendung als Maßstab nehmen, wenn der Titel schon eine Übertreibung ist, schließlich ist in den ganzen Staffeln ist noch keine zweiter Claudia Schiffer hervorgekommen.
Auch kann ich junge Eltern verstehen, dass sie mit gemischten Gefühlen einem Mann in Feinstrumpfhosen gegenüberstehen, der sich, zufällig oder nicht, am Ausgang eines Kindergartens oder einer Grundschule bewegt. Ich weiß, das ist mehr als ein Vorurteil, aber kann man die jungen Eltern nicht auf eine andere Art verstehen? Mag es auch Unkenntnis über die Situation sein, wenn es sich um einen Mann handelt, der für die kleidungstechnische Gleichberechtigung der erwachsenen Männer kämpft, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht, werden nicht alle auch so entfernt scheinenden Möglichkeiten in Betracht gezogen.
Wenn in der Jugendsprache „schwul" ein Sammelbegriff für unangenehm, schlecht, nicht erstrebenswert ist (Stichwort: Holländisch, was für eine schwule Sprache) ist, dann ist die Jugend doch nicht so tolerant, wie man sie sich erhofft.
Nazis sind keine aussterbende Generation, sie haben durch die Generationen unter 30 weiterhin Zulauf und keine Nachwuchssorgen. Ich wage zu bezweifeln, ob in diesen Kreisen ein echter arischer Mann mit Weiberklamotten gerne gesehen wird. Ich werde jedenfalls nicht die Probe aufs Exempel machen, und mich bewusst so einer Gruppe von Skinheads präsentieren.
Wie heißt der Thread? Unfall-was dann?
Sorry, dass ich vom Thema abgekommen bin (oder man muss doch ins Krankenhaus, weil man in sichtbaren Feinstrumpfhosen einer Gruppe Skinheads gezeigt hat).
Gruß
Placebo