Transgender Day . Einfach mal lesen und sich Gedanken machen wie weit der Weg noch ist .

Danke für den Artikel, mumbel. Zeigt er doch sehr schön, wie weit wir von einer toleranten Gesellschaft in Wirklichkeit entfernt sind.

Offiziell sind wir tolerant und politisch korrekt. Wir passen unsere Sprache an. Wie z.B. im Kinderbuch Pippi Langstrumpf, in dem der Negerkönig nun umbenannt werden soll. Oder die Entrüstungsstürme über die Mohrenapotheke, die seit dem 19. Jahrhundert so hieß. Wir tolerieren - nach offizieller Lesart zumindest - alle möglichen merkwürdigen Verhaltensweisen. Sorgfältig wird bei jeder Stellenanzeige darauf geachtet, dass das dritte Geschlecht erwähnt wird.

Und dann gibt es Menschen, die einfach von den gewohnten ungeschriebenen "Regeln", wie man sich kleidet, abweichen. Oder die erkennen, dass in ihrem männlichen Körper eine weibliche Persönlichkeit steckt. Und schon ist Schluss mit aller Toleranz. Die Reaktionen sind nicht nur ablehnend oder beleidigend, es kommt auch oft zu aggressiver Gewalttätigkeit. Ein Mann in Damenkleidung genügt, um alle Ressentiments hervorzulocken.

Alles, was man nicht sofort versteht oder was fremd ist, darauf reagieren wir mit Ablehnung. Das mag, als noch die gemütliche Höhle unser Zuhause war, ein aus überlebensnötiger Sicht ein nützlicher Mechanismus gewesen sein. Aber noch ist dieses Verhalten offenbar in uns. Ethisch unterscheidet uns wenig vom Höhlenmenschen. Leider.

Oder wie Erich Kästner es formuliert hat:

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.


Ein Mann in Damenkleidung bricht ein Tabu. Er tut etwas Unerwartetes. Das schafft Unsicherheit. Und darauf reagiert wird mit Aggressivität und Gewalt. Sollte uns nachdenklich machen.
 
Ja Benno so ist es leider . Wir sind zwar weit gekommen aber der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Dennoch können wir froh sein in Deutschland zu leben . Ein Blick nach Osten , nach Polen zeigt das es viel , viel komplizierter , konservativer usw sein könnte . Dort versucht man gerade den Sexualkunde Unterricht auszuhebeln / einzuschränken . Insbesondere wenn es um Gender Rollen geht. polen-gesetzesentwurf-will-sexualkunde-unter-strafe-stellen-a-1291953.html Und Polen ist EU Mitglied und direkter Nachbar von Deutschland . Unfassbar . Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dort auch die katholische Kirche ....
Ein Mann mit Strumpfhosen + Rock steht dort vor ganz anderen Problemen ..... Daran gemessen sind wir sehr offen und liberal .

( Den Bericht muss man wirklich mal lesen )
 
Also in Polen scheint es zurück ins Mittelalter zu gehen. Aber das ist nicht nur dort so. Wenn man bedenkt, dass in den USA in den Staaten des sogenannten bible belt die Evolutionstheorie nicht in den Schulen gelehrt werden darf, da Gott den Menschen geschaffen hat, dann kann einem schon Grausen. Von dem, was Menschen im Wahn ihrem Gott zu dienen, anderen antun, mal ganz abgesehen.

Da finde ich die Reaktion eines Physikers, der daraufhin die Kirche des fliegenden Spagettimonsters gegründet hat, irgendwie witzig.
 
Die USA sind in verschiedenster Hinsicht eines der unerträglichsten westlichen angeblich aufgeklärten Länder.
Aber das schweift weit vom Thema ab .
Schlimm genug das dieses rückständige Polen nur 100 km von Berlin entfernt ist .
 
Schlimm genug das dieses rückständige Polen nur 100 km von Berlin entfernt ist .

Das Schlimme ist, so weit braucht man gar nicht zu gehen. Mir erzählte jemand hier im Chat, dass er nach dem CSD-Besuch mit Shorts und Strumpfhose in der U-Bahn auf überlste Weise beschimpft und ihm Gewalt angedroht wurde, dass er die Bahn verlassen hat.
 
Da habe ich ja Glück gehabt. Ich hatte zwar in Kreuzberg 4x nächtliche Auseinandersetzungen mit Migranten, als ich FSH und anderes trug. In Berlin allgemein, auch beim CSD, konnte ich tagsüber oft in kurzen blauen Turnhosen und FSH, beim CSD auch im kleinen Schwarzen umherfahren.
 
Das Schlimme ist, so weit braucht man gar nicht zu gehen. Mir erzählte jemand hier im Chat, dass er nach dem CSD-Besuch mit Shorts und Strumpfhose in der U-Bahn auf überlste Weise beschimpft und ihm Gewalt angedroht wurde, dass er die Bahn verlassen hat.
Kann passieren. Ist zum Glück sehr selten .
 
Da habe ich ja Glück gehabt. Ich hatte zwar in Kreuzberg 4x nächtliche Auseinandersetzungen mit Migranten, als ich FSH und anderes trug. In Berlin allgemein, auch beim CSD, konnte ich tagsüber oft in kurzen blauen Turnhosen und FSH, beim CSD auch im kleinen Schwarzen umherfahren.
Kreuzberg denke ich geht . Das ist eine grün Alternative Gegend . Schlimmer ist zb Lichtenberg, Marzahn ... Braune Hochburg...
Aber auch in Kleinkleckersdorf weiß man nicht ...
Insgesamt ist Deutschland aber sehr weit . Ob das aber auf Araber usw ( die Migranten insgesamt) auch zu trifft???
 
Wie war das noch einmal mit den angeblich veralteten Rollenbildern?
 
Wie war das noch einmal mit den angeblich veralteten Rollenbildern?
Und ?
Was du willst jetzt damit sagen?
Das wir wegen rückständigen Idioten uns ins Rollenbild fügen sollen ?
Wenn der Österreicher damit zufrieden ist bitte schön.
Berlin vergleicht sich mit offenen Weltstädte . Wir arbeiten noch dran .
( Aber mit wem vergleicht sich Wien ?)
Und aus Betonköpfe bekommst du es sowieso nicht raus. Egal wo .
Egal ob Dorf oder Grossstadt .
 
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Und ist es nicht so das sich Gesellschaften nicht ändern wenn man den Status quo einfach hinnimmt?
Nicht umsonst geht die Jugend in Polen auf die Straße und demonstriert gegen einen Gesetzesentwurf der klerikalen, konservativen und reaktionären Politiker Kaste die von der katholischen Kirche fremdgesteuwrt ist .
Vorwärtsveränderung ist sehr wohl gewünscht .
 
In ein Rollenbild fügen ist sicher der falsche Weg. Ebenso problematisch ist es aber, Toleranzbereitschaft der Mitmenschen schönzureden.
Hinsichtlich der Toleranz ist noch reichlich Luft nach oben. Nutzbar ist dieser Raum denke ich, nur wenn wir genau feststellen wo wir sind und bestimmen, wohin wir wollen. Und wie wir das machen.
Übertreibungen einerseits und Wehklagen andererseits werden nur wenig helfen.
 
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