Strumpfhosen und Testosteron

Diesbezüglich bin ich eher pessimistisch. Ich glaube nämlich, dass dieses unsägliche Machogehabe, das nach meinem Gefühl mindestens die Hälfte unserer Geschlechtsgenossen aufweist, im Wesentlichen binär, also im Grunde genetisch, bedingt ist. Aber vielleicht lebt ihr ja in einem toleranteren Gesellschaftsumfeld als ich.
 
Aber vielleicht lebt ihr ja in einem toleranteren Gesellschaftsumfeld als ich.
Hoppla!
Die empirische "Isso, weil, isso und isso!"-Keule...
"Hab ich noch nie anders gesehen, also gibt's anders nicht!"
Schön, kann man machen, ob das nu wirklich in irgendeine Richtung führt, ist fraglich.. hach, da kommt der Kant ja schon wieder um die Ecke...

:cool:
 
Ich gebe keine allgemein gültigen Weisheiten von mir, sondern meine Beobachtungen. Selbstverständlich kann die persönlichen Wahrnehmung bei Dir auch anders aussehen.
 
Also, hier in dem asiatischen Umfeld in dem ich mich zur Zeit befinde, ist es eher ein Matriarchat, als ein Patriarchat. :). Oder ist es nur in dieser Familie so? Ich brauche noch mehr Informationen :D.
 
Was hat Dich denn nach Asien verschlagen? Und wohin genau da?
 
Meine Frau. Ich habe nach meiner Scheidung erneut geheiratet. Ich bin in Hongkong und lebe momentan zusammen mit meiner Frau, meiner Schwiegermutter und einem Neffen.
 
Ah verstehe. :) Ich nehme an, einmal ohne definiertes Rückkehrdatum.
 
--- völlig OT, aber mir ein Bedürfnis:
Ich habe diesen Exkurs mit euch sehr gern geführt und genossen!
Vielleicht habe ich der ein oder anderen auf die Füße getreten, möglicherweise dem Testosteron geschuldet, aber ich liebe euch doch alle! ;)
 
Nächstes Jahr im Mai. Aber vielleicht ändern sich die Pläne noch. Mal sehen. Erst einmal hier ankommen und Arbeit finden.
 
Ach ja, ich bin da erst einmal optimistisch. Immerhin habe ich schon die Arbeitserlaubnis und ich bekomme in einigen Tagen meine offizielle Identity Card. Das wird schon klappen.
 
Ohne die gesamte Diskussion über den Unterschied zwischen "sex" und "gender", - die im Englischen eine Unterscheidung ermöglicht, uns aber die deutsche Sprache (oder Denkweise?) leider nicht erlaubt, - hier zu referieren, bin ich der Auffassung, dass das Geschlecht im Sinne von "gender" nicht binär ist,

Wenn ich von Männern, Frauen und ihren geschlechtsspezifischen Hormonen gesprochen habe, habe ich das biologische Geschlecht gemeint, also "sex".
Die Auswirkungen von Hormonen auf Fühlen, Denken und Handeln lassen sich m.E. nicht wegdiskutieren. Das zeigt sich bei sehr vielen Frauen, nach meiner Erfahrung bei allen Frauen, mit denen ich eine Beziehung hatte, kurz vor und während ihren Tagen. Auch weiß ich von Transidenten, die von einer Änderung ihres Gefühlslebens und ihrer Wahrnehmung gesprochen haben, als sie mit der Hormonersatztherapie begonnen haben. //Ob das in jedem Fall zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir haben ja einige transidente Menschen hier, vielleicht mögen die etwas dazu sagen.

Das heißt nun nicht, dass ich an einen absoluten Determinismus durch die Hormone glaube. Aber dass sie einen Einfluss auch auf das Handeln haben, denke ich schon. Darüber hinaus gibt es, zumindest will ich das glauben, auch die Möglichkeit, dass man, wir, ich unser Sozialverhalten kontrollieren kann/können. Und da komme ich zur Geschlechterrolle, dem "gender". Geschlecht im Sinne von "gender" sehe auch ich nicht als binär, da bin ich bei Dir, @leverkuehn.

Was fange ich bzw. fangen wir nun damit im Zusammenhang mit der von sexologist aufgeworfenen Frage und den Erkenntnissen, dass gewalttätige Strafgefangene ihr Verhalten ändern, wenn sie Damenhöschen tragen?
An eine plötzliche Umstellung des Hormonhaushalts glaube ich eigentlich nicht. Aufschlussreicher sind da vielleicht die Ergebnisse der Umfrage im Thread Wie und was fühlt Ihr in Strumpfhosen?. 61,7% haben die Option "Geborgenheit" gewählt. Geborgenheit halte ich für ein menschliches Grundbedürfnis, und wenn sie fehlt, kann das zu Aggressionen führen. Immerhin fast die Hälfte (48,9%) haben mit "Feminisierung" geantwortet. Auch wenn es keine weiblichen oder männlichen Gefühle gibt, fühlen sich die Member, die diese Option gewählt haben, zu Recht oder Unrecht dann als Frau bzw. in der Rolle, die sie in ihren Vorstellungen der Frau zuschreiben. // Ich hoffe, insofern habe ich auch meine von Dir zitierte Äußerung "Und wenn ich schreibe, dass sich viele Männer durch das Tragen von Damenwäsche innerlich weiblich fühlen und innerlich weibliche Züge annehmen " etwas verständlicher gemacht.

Beste Grüße
Paule
 
Es gibt Studien, die in Gefängnissen durchgeführt wurden. Dort zwang man besonders aggressive Insassen dazu, Frauenhöschen zu tragen, was zu einer unmittelbaren Abnahme der Aggressionsbereitschaft führte.
Hi Ajotter
In welchem Land ist denn "dort"?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Paule Danke für die Erläuterungen.

Ich kann zwischen Grün und Rot unterscheiden, es gibt Menschen, die können das nicht.
Ich kann zwischen Hell und Dunkel unterscheiden, es gibt Menschen, die können das nicht.
Ich kann zwischen Laut und Leise unterscheiden, es gibt Menschen, die können das nicht.

Wenn wir jetzt darüber diskutieren wollen, wie rot oder grün, hell oder dunkel, laut oder leise ein bestimmter Lichteindruck ist, wird jeder zu einem anderen Ergebnis kommen.
Die Crux ist doch, wenn ich darüber reden möchte, was von beiden ich nun wirklich sehe/fühle, also schlicht wahrnehme, dass ich beide Seiten "kennen" muss, oder zumindest wahrnehmen kann.
Ich bezweifle an dieser Stelle mal ganz stark, dass es einem bekennenden Mann möglich ist, sich als Frau zu fühlen und vice versa, und das NICHT, weil es an "Einfühlungsvermögen" mangelte, sondern weil es -außer in der Imagination- schlicht nicht möglich ist, das Gegenteil von etwas zu sein ;-))

Klingt strange? Ist es auch!
Wenn man die Kategorien weglässt, wird die Sache aber viel einfacher, weil man nicht mehr darüber nachdenken muss, ob frau nun eher hell oder dunkel, laut oder leise, grün oder rot ist, das Wesentliche, die Person, wird entkoppelt von sex und gender.
Die Frage, die sich an dieser Stelle natürlich ergibt ist: "Wer bin ich WIRKLICH?" (und um Douglas Adams zu zitieren: danke für den Fisch!)
 
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