Outen vor den eigenen Kindern ...!
Also sowohl meine Frau als auch meine mittlerweile erwachsenen Kinder wissen, dass ich FSH trage und haben kein Problem damit. Ich habe die näheren Umstände, wie ich zum Tragen von FSH kam, in meiner Vorstellung schon ausgiebigst erläutert. Dabei habe ich auch beschrieben, wie unsere Kinder, damals so ca. 8 bzw. 12 Jahre alt, das erste mal wahrnahmen, dass ihr Papa FSH trägt. Hier ein Auszug daraus:
"Ich trug die FSH anfangs grundsätzlich mit Tarnsocken, schon der Kinder wegen, aber irgend wann, ich lag auf der Couch, war eingenickt und mein Hosenbein war hochgerutscht, entdeckten meine Kinder fast zeitgleich: „Papa, du hast ja ne Strumpfhose an!“ Bevor ich etwas sagen konnte reagierte schon meine ebenfalls im Raum befindliche Frau, dass dies doch
nichts besonderes wäre, zumal ja auch Fußballer im Winter sowie auch Radrennfahrer Strumpfhosen tragen würden. Die Kinder gaben sich mit der Antwort zufrieden und fragten auch nicht nach. Wie es der Zufall will, einige Tage später lief auf RTL oder SAT 1 eine Reportage über FSH-tragende Männer (Schauspieler Matthieu Carriere war wohl der Auslöser für die Reportage, da dieser bei einer Talkshow einige Tage zuvor die Hosen runter gelassen und sich mit einer FSH bekleidet öffentlich geoutet hatte) die auch meine Frau mit den Kindern ansah und von da an war das ganze eigentlich kein Thema mehr. Bei unserem nächsten Stadtbummel in Kiel, es war Winter, fragte meine Tochter dann auch meine Frau, ob wir für Papa nicht noch ein paar FSH kaufen sollten!
Mittlerweile trage ich FSH zu Hause zu 95 % ohne Tarnsocken, es sei denn, es kommt Besuch oder Freund/-in der mittlerweile erwachsenen Kinder sind da."
Ich kann mich auch nur an eine (peinliche?) Situation erinnern,
und zwar in dem Jahr/Winter, an dem ich mich vor den Kindern geoutet hatte. Wir waren mit unseren Freunden und ihren Familien an einem herrlichen aber eisigen Wintertag im Wald spazieren, als meine Tochter ein Gespräch zwischen einem vor uns gehenden Freund und dessen Frau aufschnappte. Es ging um die Kälte und dass er froh sei, eine lange Unterhose untergezogen zu haben. Da platze meine Tochter raus: Also mein Papa hat aber lieber eine Strumpfhose an! Ich hoffte noch, die beiden hättens nicht gehört, aber sie drehten sich um, schauten etwas ungläubig und ... da blieb nur noch die Flucht nach vorn.
Er: "Ehrlich?" Ich: "Ja, ich hasse diese langen Doppelrippunterhosen", und meine Frau: "Da hat er heute morgen von mir eine dicke Strumpfhose bekommen!" "Na, jedem das seine" war die Antwort und damit war das Thema dann auch beendet.
Also ich gehe nicht davon aus, dass meine Kinder zum damaligen Zeitpunkt mit diesem Thema hausieren gingen und es in der Schule oder dem Freundes- /
Kameradenkreis verbreiteten.
Wobei ich heute nicht ausschliessen kann, dass meine Kinder gegenüber ihren Partnern nicht schon darüber gesprochen haben. :unsure:
Jedenfalls habe ich vergangene Woche mitbekommen, wie meine Tochter mit ihrem Freund (21 Jahre) im Bader-Katalog blätterte und sie dabei auch nach wärmender Unterwäsche für ihn sahen. Da zeigte sie ihm auch die Seite mit den beiden Herren-FSH und meinte, dass sei doch auch eine Alternative zu langen Unterhosen. "Ja nöh", meinte er, "dass is nix für mich, aber zum Tragen von langen Unterhosen steh ich, auch wenn mich da manche für ein Weichei halten!" Ich hielt mich da bedeckt, aber am Abend sprach ich meine Tochter dann an, ob sie ihrem Freund gegenüber erwähnt hätte, dass ihr Vater FSH trägt, was sie allerdings verneinte.
Also ich glaube, man kann es als FSH-tragender Familienvater seinen Kindern gegenüber nicht auf Dauer verheimlichen, will man(n) nicht Gefahr laufen, in einem absolut unpassenden Moment entdeckt zu werden. Sicher muss man individuell entscheiden, wann und wie man dies erklärt und ich denke, es gibt da kein Patentrezept und es ist auch von der jeweiligen familiären Situation und dem Umgang miteinander abhängig, sprich offen und tolerant oder eher verschlossen und wenig von seinem ego preisgebend. Dieses Offenbaren sollte jedoch
immer unter dem Aspekt erfolgen, die FSH als ein
normales Kleidungsstück auch für den Mann dar zu stellen, nicht aber als Fetisch oder zum sexuellen Lustgewinn (auch wenn dies so sein sollte
).
Ich glaube auch, dass die Kinder, wenn man ihnen grundsätzlich mit Offenheit und Ehrlichkeit gegenübertritt, es einem danken; und dann auch mit so einem so heiklen Thema viel lockerer umgehen, als viele meiner Vorredner/-schreiber es sich vielleicht vorstellen.
Soweit zu meinen Erfahrungen innerhalb meiner Familie und dem Outen vor Kindern,
Gruß Kunerti
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FSH zu jeder Zeit und für jederman(n)!