Ich bin diese Woche geschäftlich in Erfurt unterwegs und für mich ist es eine einmalige Möglichkeit meiner Leidenschaft vermehrt nachzukommen. Bilder von der Fahrt hierher habe ich ja schon in meinem Album gepostet. Nun nutze ich jede zeitliche Möglichkeit, en femme in der Stadt unterwegs zu sein. Mit dem Hotel fing es schon mal gut an. Koffer auspacken und dann die Heelparade an die Zimmerwand stellen - und dann feststellen, dass im Badezimmer keine Handtücher waren. Im Badezimmer habe ich natürlich schon meine ganzes Makeup-Studio aufgebaut und mein Bärenfell, die Sillis und meinen Schmuck ausgebreitet. Aber Egal - als bei Abendessen noch kurz an der Rezeption bescheid gegeben und als im wieder in mein Zimmer kam, lagen die Handtücher auf dem Bett - neben an gleich gut sichtbar meine Heels. Für mich ein amüsantes Ereigniss.
Am Dienstag Abend dann mal mit der Straßenbahn in die City - 50m vom Hotel zur Haltestelle. Dort steht man dann mit anderen Menschen und wartet - viel Zeit, sich mit den Mitmenschen optisch zu beschäftigen. Und in der Straßenbahn dann selber ist man auch unweigerlich den Blicken seiner Mitreisenden ausgeliefert. Für mich wieder eine komplett aufregende Situation, da ich diese "Dauerbegutachtung" so noch nicht erlebt habe. Bei mir stellte sich eine leichte Unsicherheit ein, da ich nicht einfach weitergehen konnte, sondern man sitzt da einfach in der Bahn fest. Vielleicht war das auch die Ursache, warum ich mich dann beim laufen durch die Innenstadt immer wieder etwas beobachtet gefühlt habe. OK - beim Vorbeilaufen an einem Schaufenster habe ich dann auch festgestellt, das meine Bluse doch recht breit im Dekolletee auseinandergezogen war und es doch recht seltsam aussah. Also schnell mal das Krönchen gerichtet und ein kurzer Besuch in einer NewYorker-Filiale.
Eine länger Pause machte ich dann auf einer Bank an einem zentralen Platz und schaute mir dann so vor allem die Frauen und ihre Mode an. Also, es gibt sie noch, die Frauen mit bestrumpften Beinen - allerdings in geringer Anzahl. Bei den Schuhen fühlte ich mich mit meinen Pumps mit 7cm schon fast overdressed - Sneaker und Flache Schuhe sind derzeit das angesagte Schuhwerk.
Bisher war ich immer recht anonym in der großen Masse unterwegs und musste außer Bitte und Danke nicht viel mit meinen Mitmenschen kommunizieren. An der Haltestelle für die Rückfahrt sprach mich dann ein älterer Mann mit gefühlten 70 plötzlich an - scheinbar passte ich in sein Beuteschema....
. Er Versuchte mich über Straßenbahnverbindung aufzuklären und frage mich dann noch wo ich herkomme...da kann ich nicht einfach stehenbleiben und nix sagen... Also schnell mal der Versuch mit sanfter Stimme aus dem oberen Brustkorb heraus kurz zu antworten...doch sein Gehör scheint nicht mehr das beste zu sein....also mußte ich dann doch meine tiefere Männerstimme aus dem Bauch aktivieren - beschränkte mich allerdings auf wenige Worte. Keine Ahnung, wie die Mitwartenden da geschaut haben.
Heute dann die nächste Herausvorderung: Ich stehe wiede an der Straßenkreuzung und warte auf die Bahn, da hält ein Auto in unmittelbarer Nähe, ein junger Mann kommt über den Gehweg angeflizt steigt ins Auto ein - und dabei fällt ihm sein Handy aus der Tasche auf die Straße, die Tür geht zu, das Auto fährt weg. Was tun? Ich habe mir das Handy geschnappt und bin in die Bäckerei rein, wo der Mann kurz vorher wohl noch war.....und jetzt mußte ich dem Verkäufer dort das Handy und die Information geben, was passiert war....Auch wieder so ein Ding, wo du plötzlich in einer Situation bist, auf die du dich vorher nicht vorbereiten konntest. Aber auch das hat funktioniert - das Handy war ja das Hautobjekt und nicht ich.
Auf der Heimfahrt war dann noch dieser pubertierende Junge, der mich gefühlt die ganze Zeit angeschaut hat und immer dann etwas verlegen zur Seite schaute, als mein Blick durch den Waagen wanderte. Keine Ahnung, ob ich demnächst Teil seiner Fantasien bin...
Also wenn man im Alltag angekommen ist passieren immer wieder Sachen, auf die ich nicht vorbereitet bin - die ich aber aktuell doch recht gut meistern kann.
Diese Frauenausflüge dauern bei mir meist nur 1,5-2 Stunden, wobei hier dann schon gute 30min für das Makeup und Umziehen drauf gehen, dann noch die Fahrtzeiten in die Stadt und zurück und die Finale rücktransformierung zum Mann am Ende. Da bleiben gerade max 60min Zeit um als Frau durch die Stadt zu ziehen.
Diese intensive Tage en femme genieße ich hier absolut, denn die nächste Wochen stehen schon wieder viel zu viele Termine im Kalender, die meine ganze Zeit in Anspruch nehem und meine reale Frau bekommt auch wieder die Zuneigung und Aufmerksamkeit, die ihr zusteht.
Für den Freitag steht noch ein ganz großes Projekt auf dem Programm. Als Seminarteilnehmer erfolgt die Mittagsverpflegung in der nahen Kantine der Rentenversicherung. Bisher unter der Woche in Arbeitskleidung und Essensmarke an die Theke und dann zur Kasse - geplant habe ich das Mittagessen am Freitag als Frau zu mir zu nehmen. Bin schon auf die Reaktion an der Kasse gespannt, wenn ich mit meine Gutschein zahle - wobei doch die Woche nur Männer damit gezahlt haben. Beim Outfit bin ich noch beim Überlegen, wie "auffällig" ich dort erscheinen will. Von den normalen Gästen tragen 95% der Frauen bequeme Sneakers oder allgemein Flache Schuhe und zu 90% wird Hose getragen. Mit klackernden Pumps und Rock würde ich dort auf jeden Fall schon mal auffallen....