Öffentlichkeit

Das mit den drei differenzierten Öffentlichkeiten mag schon stimmen. Nur sind die Grenzen dabei ziemlich fließend und unzuverlässig.

Die anonyme Masse ist ja was tolles. Da kann man sich wirklich ausleben. Solange sie anonym bleibt. Es ist unglaublich, wo auf unserer Erdkugel ich schon Bekannte und Geschäftsfreunde getroffen habe. Und in dem Moment, wo das geschieht, ist die Masse auf einmal nicht mehr anonym.

Auch das berufliche und private Umfeld kann blitzartig verschmelzen. Der Lehrer, der privat in FSH joggen geht, kann plötzlich einer Gruppe von Schülern gegenüberstehen und auch so in der Schule zum Tagesgespräch des nächsten Schultages werden.

Verläßlich ist diese Trennung also ganz sicher nicht. Und jeder sollte sich schon ganz genau überlegen, welche Folgen das für ihn haben kann. Wer nichts zu verlieren hat, tut sich leicht. Aber wir haben hier im Forum auch schon gelesen, dass Existenzen dadurch vernichtet wurden.

Damit hast du natürlich vollkommen recht! Das ist genau auch der Grund, warum ich niemals in FSH joggen gehen würde. Zudem weiß man ja nie, ob nicht der nette alte Herr von nebenan der Opa eines Schülers ist...
 
Ich habe auch schon oft erleben dürfen, das die hier aufgeführten Grenzen sehr schnell die Abgrenzungen überschreiben. Zuletzt erst heute Vormittag.
Ich bin mit dem Rad zu einem Event ins Weltkulturerbe Zollverein gefahren.
Rad aus dem Keller geholt und in auf die Strecke. Kaum war meine Wohnung aus meinen Sichtfeld (und dem meiner Frau) die Jeans ausgezogen und in transpartenter 30DEN Strumpfhose und Shorts weitergefahren. Auf dem Weg vielen Leute begegnet. Verfahren. Auf einem Hof nach dem Weg gefragt.
Weitergefahren. Auf Zollverein war ein Oldtimertreffen. Das war so reizvoll, das ich ohne meine Jeans wieder anzuziehen an den Autos vorbeigegangen bin. Sehr langsam natürlich. Eine ruhige Ecke gesucht und die Jeans wieder übergezogen. Erst wollte ich auch so auf den Flohmarkt, aber das war mir dann doch zu heiß. Und wirklich, ein Arbeitskollege lief mir sofort am Eingang über den Weg.
Auf dem Rückweg Hose wieder aus und die acht Kilometer nach Hause gefahren. Kurz vor der Wohnung wieder umgezogen.
Ich glaube, hier habe ich alle Öffendlichtkeitsbereiche durchlaufen.
Der Gang an den Youngtimer vorbei war klasse. Das ich eine SH anhatte, hat mit Sicherheit der eine oder andere bemerkt. Es waren auch recht viele Leute da. Ich trage eine SH auch beim Müll rausbringen oder zum Wagen ausladen. Aber das ist doch was anderes als wenn ich mit dem Rad in Strumpfhose in unseren Hof einfahre.

PS.: Die Fahrt heute war klasse und das Wetter genau richtig. Mit der Sh nicht zu kalt und noch trocken.
 
Was ich bisher erleben konnte, in Sachen Öffentlichkeit.
Hab mit zusage meiner Frau, angefangen Öffentlich in Shorts und Feinstrumpfhose raus zu gehen. Ist anfang dieses Jahres im spät Winter passiert. Sonst nur in der Wohnung oder im Hausflur.
Also ging ich eines Tages in kurzer Hose in den Garten.
Von allen Seiten konnten mich die Nachbarn sehen. War für mich kein Problem, weil ich anfangs einfach ausgeschaltet habe das ich eine Feinstrumpfhose anhabe.
Das machte ich ein paar mal so. Als ich dann mal wieder im Garten war, kam ein Bekannter und sprach mich an. Es ging um kleinigkeiten. Ich sah wie er mir auf die Beine guckte,doch nichts sagte.
Der Frühling kam und ich ging immer wieder in kurzer Hose und Feinstrumpfhose drunter raus. Müll wegbringen,in den Garten,zum Fegen rund ums Haus. Niemand sprach mich an doch hier und da sahen es Leute die mich anderes kennen.
Doch auch von diesen Leuten keinerlei Kommis!
Dann war ich im Garten und mein Nachbar rief mich, er fragte mich ob ich ihm helfen könnte ihm geht es zur Zeit nicht gut.
Er fragte ob ich bitte mal zu ihm hoch in die Wohnung kommen könnte. Machte ich dann auch. Naja ihm ging es wirklich nicht gut er brauchte einen Arzt den ich dann gerufen hatte.
Als der Arzt kam der mich auch in Feinstrumpfhose sah,sagte ich das ich erst einmal gehe bis mein Nachbar untersucht ist.
Nach ca.eine halben Stunde, klingelte der Arzt bei uns an und sagte zu mir. Das mein Nachbar darum bittet das ich doch bei ihm sitzen bleiben sollte wenn es mir Zeitlich passt.
niemals bei keinem der Situationen hat mal einer ein Wort verloren das ich Feinstrumpfhosen trage.
Ein anderes mal ca. 2 Wochen her.
Kam ein Bekannter (Unsere Töchter gingen in die gleiche Schulklasse) und sprach mich an. Es ging um eine Vermietete Wohnung.
Mein Outfit war; Feinstrumpfhose 15 den Bronze transparent Kurze Schwarze Jeans Ballerinas T-Shirt.
Auch er sah das ich eine feinstrumpfhose trug. Aber auch er, sagte nichts zu meinem Outfit.
Ich find es oki so, weil es nur mich und meiner Frau etwas angeht was ich trage oder nicht.
Ich schreibe absichtlich das es auch meiner Frau etwas angeht, weil ich nicht möchte das sie sich in einer Situation befindet die sie selbst nicht tragen möchte.
Doch meine Frau ist mit meinem tragen der feinstrumpfhose in der Öffentlichkeit einverstanden und trägt es so mit.
An der Stelle "DANKE" mein Schatz!
Was ich damit sagen möchte ist:
Jeder der möchte, sollte Öffi mit seinen Feinstrumpfhosen laufen.
Die es nicht wollen ist auch oki!
Die anderen wiederum müssen einfach warten bis es in der Gesellschaft bekannt ist und toleriert wird egal welcher Beruf ausgeübt wird.
LG.Raider;):cool::D
 
Ich find es oki so, weil es nur mich und meiner Frau etwas angeht was ich trage oder nicht.

Hallo Raider,

Diesen einen Satz verstehe ich nicht ganz in deinem Beitrag. Du sagst, es geht nur euch etwas an, zeigst es aber allen.
Ist das nicht ein Widerspruch? Also, wenn ich denke, etwas geht niemanden etwas an, sorge ich doch dafür, dass es auch niemand erfährt.
Oder meinst du damit: Es steht niemandem zu, dazu etwas zu sagen, bzw. euch Vorschriften zu machen?

Du erwähnst deine Tochter - wie steht es denn mit ihr? Geht es sie denn nichts an? Ich meine Nylons kann man ohne geschultes Auge auch für medizinische Kompressionsstrümpfe halten, aber Ballerinas machen die Sache dann schon sehr eindeutig.

Bleibt die Ursprungsfrage des ganzen Artikels: Was war deine Motivation, anfang diesen Jahres die Heimlichkeit zu durchbrechen. Ganz offensichtlich willst du ja, dass Menschen dich genau so sehen und zwar nicht irgendwelche Menschen, sondern genau solche, die dich kennen und sogar Tür an Tür mit dir leben. Also offensichtlich geht es deine Nachbarn zwar nichts an, aber sie sollen es wissen.
Das soll jetzt keine Kritik sein. Ich finde es aber trotzdem irgendwie interessant, denn dieses Schema (das ich ja selbst jahrelang ausgelebt habe und legentlich immer noch lebe, z.B. beim Umziehen in der Sauna) ist ja schon irgendwie etwas widersprüchlich: Man tut ganz bewusst etwas "aus der Norm fallendes" und möchte auch, dass die anderen es wahrnehmen, aber man fühlt sich gut und bestätigt, wenn diese nicht reagieren, weil es sie ja auch eigentlich nichts angeht.
Es ist irgendwie eine ganz merkwürdige Form der Provokation, nämlich eine, die auf eine Nicht-Reaktion abzielt - eben die Sehnsucht nach Normalität.
 
heute mittag am U-Bahnhof gesehen:

ein Mann, so ab 50 irgendwann, blaues Hemd, Sandalen und Socken und einen blauen Jeansrock, so stand er auf dem Bahnsteig und stieg in die nächste U-Bahn ein um wohin auch immer zu fahren
 
Über Geschmack lässt sich imme streiten, aber diese Kombinatin geht wirklich gar nicht. Habe heute hier in Bielefeld mindestens drei Männer mit Shorts und FSH gesehen einer trug eine olivgrüngraue shorts mit einem graune Pullover. Das sah sehr gut aus. Dazu trug er eine sehr helle leicht glänzende FSH (Falke Seidenglatt 15 shell oder crystal) so dass seine Beine sehr kalkig im Sonnenlicht aussahen. Ob er das so beabsihtigt hatte. Seine Frau an seiner Seite hatte offenbar nichts dagegen, jedenfalls nicht erkennbar an dar Ampel wo wir gewartet haben!
 
Hi Leute,
ist Bielefeld das Mekka für Feinstrumpfhosen tragende Herren?
Ich habe dass nun schon öfter mal gelesen,das sich dort sehr häufig Männer in FSH antreffen lassen.
Ist da was dran, gehört das da schon zum Stadtbild?
lg
ganzglatt
 
@ ganzglatt, ein mekka der FSH-Szene ist Bielefeld sicherlich nich, wenn man mal zwei Herren in Feinstrumpfhosen sieht, dann ist das sicherlich noch nicht als Zentrum der FSH-Szene zu bezeichnen. Ich denke, dass dies in anderen Städten sogar häufiger der Fall ist. Man muss immer nur genau hinschauen, ob die Beine so schön glatt sind und glänzen!
 
Über Geschmack lässt sich imme streiten, aber diese Kombinatin geht wirklich gar nicht.


:D is jemand tolerant (zeigt deine stimmung an) und läßt dann nicht gelten wenn jemand sandalen und socken trägt?

in meinen augen nein


wenn dieser herr das trägt, dann soll er es tragen, er will es und ich und du und wer noch immer haben im grunde kein urteil darüber abzugeben


im grunde kanns dem anderen völlig egal sein was ich trage, seine beschwerden und meckereien darüber völlig unnötig und atemverschwendung
 
:D is jemand tolerant (zeigt deine stimmung an) und läßt dann nicht gelten wenn jemand sandalen und socken trägt?

in meinen augen nein


wenn dieser herr das trägt, dann soll er es tragen, er will es und ich und du und wer noch immer haben im grunde kein urteil darüber abzugeben


im grunde kanns dem anderen völlig egal sein was ich trage, seine beschwerden und meckereien darüber völlig unnötig und atemverschwendung

Gibt doch immer wieder Leute, die einen augenzwinkernden Kommentar nicht als solchen erkennen (wollen). Es lebe der Sockensandalismus !
 
Hallo Raider,

Diesen einen Satz verstehe ich nicht ganz in deinem Beitrag. Du sagst, es geht nur euch etwas an, zeigst es aber allen.
Ist das nicht ein Widerspruch? Also, wenn ich denke, etwas geht niemanden etwas an, sorge ich doch dafür, dass es auch niemand erfährt.
Oder meinst du damit: Es steht niemandem zu, dazu etwas zu sagen, bzw. euch Vorschriften zu machen?

Du erwähnst deine Tochter - wie steht es denn mit ihr? Geht es sie denn nichts an? Ich meine Nylons kann man ohne geschultes Auge auch für medizinische Kompressionsstrümpfe halten, aber Ballerinas machen die Sache dann schon sehr eindeutig.

Bleibt die Ursprungsfrage des ganzen Artikels: Was war deine Motivation, anfang diesen Jahres die Heimlichkeit zu durchbrechen. Ganz offensichtlich willst du ja, dass Menschen dich genau so sehen und zwar nicht irgendwelche Menschen, sondern genau solche, die dich kennen und sogar Tür an Tür mit dir leben. Also offensichtlich geht es deine Nachbarn zwar nichts an, aber sie sollen es wissen.
Das soll jetzt keine Kritik sein. Ich finde es aber trotzdem irgendwie interessant, denn dieses Schema (das ich ja selbst jahrelang ausgelebt habe und legentlich immer noch lebe, z.B. beim Umziehen in der Sauna) ist ja schon irgendwie etwas widersprüchlich: Man tut ganz bewusst etwas "aus der Norm fallendes" und möchte auch, dass die anderen es wahrnehmen, aber man fühlt sich gut und bestätigt, wenn diese nicht reagieren, weil es sie ja auch eigentlich nichts angeht.
Es ist irgendwie eine ganz merkwürdige Form der Provokation, nämlich eine, die auf eine Nicht-Reaktion abzielt - eben die Sehnsucht nach Normalität.
Hallo Alle, Hallo Nylonier,
Zu deinen Fragen folgendes,
Richtig ist, das ich damit meine, das es niemanden zusteht etwas an meinen Outfit zu kritisieren.
Dann zu meiner Tochter, auch ihr geht es meiner Meinung nach nichts an, was ich trage.
Sie weiss das ich Feinstrumpfhosen trage bzw. Crossdressser bin. Wenn ich das mal so sagen kann.
Sie findet es oki, hat selbst in ihrem Freundeskreis erzählt das ihr Vater so drauf ist. Ist auch in ihrem Freundeskreis für alle i.o. wie sie mir erzählte.

**Es ist irgendwie eine ganz merkwürdige Form der Provokation, nämlich eine, die auf eine Nicht-Reaktion abzielt - eben die Sehnsucht nach Normalität.**

Da möchte ich nicht "nein" sagen!Möglich das du damit Recht hast,*Nylonier*:unsure:

Wobei ich behaupte, das mein tragen der Feinstrumpfhose normal ist. Ich empfinde es so.;)

LG.Raider:D
 
Hier stellt sich natürlich sofort die fundamentale Frage, was ist normal? Hierüber ist in diesem Forum immer und immer wieder gestritten worden, gott sei dank, ohne dass man schnell eine allseits befriedigende Antwort findet. Das ist auch nicht zu erwarten, da es zig Beispiele dafür gibt, wie Normalität sich in H8inblick auf die Mode wandelt. Immer wieder gerne strapaziert wird das Beispiel der Hosen für die Frauen. Anzuführen wäre auch die Tatsache, dass Männer bis vor 200 Jahren Ballerinas und Stiefel trugen, die heute nur noch Frauen vorbehalten sind.
Definiert man Normalität als einen persönlichen Wahlakt, dann ist das Ganze natürlich in einem anderen Licht zu sehen, nämlich abgekoppelt von derzeit geltenden gesellschaftlichen Konventionen!
 
Wenn etwas von der breiten Masse akzeptiert ist, ist es eine Norm.

Wenn etwas für jemanden nichts besonderes (mehr) ist, ist es normal.

Ganz einfach. "Normal" ist ein zutiefst individuelles Empfinden. Für Angela Merkel ist ein Telefonat mit Barack Obama normal. Für uns alle ist es die gültige Norm, dass wir ihn nicht ans Telefon kriegen werden.
 
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