Öffentlichkeit

Bleib wie Du bist! Klasse Einstellung, aber ich bin bei weiten nicht so weit wie Du! Ich denke das braucht seine Zeit!
 
Liegt das "Übel" nicht auch darin einfach eine Minderheit, eine Randgruppe zu sein ? Als SH-Träger in der Öffentlichkeit errege ich früher oder später Aufmerksamkeit und muß mir darüber klar sein auch in unangenehme Situation zu geraten. Irgendwann erwischt es dich. OK, wenn ich es drauf anlegen will geh ich in Hochglanz raus und warte ab was passiert, aber wer traut sich das ? Ich nicht ! Mir reichts dezent matt unter ner Shorts, so daß es nicht auffällt. Offen ja, aber nicht aufdringlich. Und dann hoffentlich keine Laufmasche.... Mittlerweile ist das für mich nicht mehr mutig sondern selbstverständlich, aber das hat auch lange genug gedauert dahinzukommen. Aber da soll jeder sein eigenes Glück finden, ich wünsche jedem seinen Weg zu finden, sich nicht verstecken oder verleugnen zu müssen - Heimlichkeit ist auf Dauer ziemlich nervig.
 
Bleib wie Du bist! Klasse Einstellung, aber ich bin bei weiten nicht so weit wie Du! Ich denke das braucht seine Zeit!


Hallo.Peti,wenn Ich gemeint bin,Ich hatte auch zu erst angst,was da so auf mich zu kommt,aber vom umfellt der Menschen her ist das so als sei es ganz was normales.

Ich kann mich aber an ein Tag erinnern,da kamm ich aus ein Sex Shop,ich hatte mir Nylonstrümpfe gekauft, neben an saßen fünf Kiender im alter von zwölf bis fünfzehn Jahre der eine von den sagte zu den anderen guck mal der hat eine Strumpfhose an und alle lachten und ich natürlich auch und da mit hatte sich die sache erletigt.

Gruß Strumpf Wilfried
 
ich trach inzwischen immer mehr FSH als Socken und immer weniger mit Tarnsocken, wer es sieht der sieht es halt aber bisher kamen auf Arbeit keine Reaktionen von Kollegen/innen. was natürlich nicht bedeuten muß das es noch keiner gesehen hat. bei ner damaligen bekannten zu besuch hatte ich sie auch angelassen und schuhe aus in der wohnung kann sogar sein das wir zu dritt waren.
 
ich trach inzwischen immer mehr FSH als Socken und immer weniger mit Tarnsocken, wer es sieht der sieht es halt aber bisher kamen auf Arbeit keine Reaktionen von Kollegen/innen. was natürlich nicht bedeuten muß das es noch keiner gesehen hat. bei ner damaligen bekannten zu besuch hatte ich sie auch angelassen und schuhe aus in der wohnung kann sogar sein das wir zu dritt waren.
Hallo, die Frage Strumpfhosen tragen in der Öffentlichkeit ist für mich eindeutig zu bejahen, und zwar ohne jedes wenn und aber. Natürlich mache ich aber keine Demonstration aus meiner Strumpfhosenleidenschaft, sondern ich gehe damit so natürlich und selbstverständlich um, wie nur eben möglich. Bin gestern noch mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und gehe auch mit meiner Freundin spazieren, sie im Rock mit Strumpfhose und ich eben in Shorts mit einer dezenten Strumpfhose. Nach meiner Ansicht gibt es keinen Grund des Verheimlichens in der Öffentlichkeit.

MfG
 
Ich ziehe meine fsh auch in der Öffendlichkeit an.
Aber nicht mit einer Shorts sondern im Rock.
 
Ich will nicht provizieren

Guten Morgen!

Ich habe auch moreaus Beitrag mit Interesse gelesen... Danke für die Zeilen!! Und mich teilweise darin wiedergefunden. Denn ich befinde mich in der Tat momentan in meiner "FSH-Coming-out"-Phase.

In Gedanken möchte ich mein Feinstrumpfhosen-Geheimnis preisgeben. Der Wunsch danach wird (warum auch immer) größer. Und es ist für mich schon eine große Hilfe, dass ich hier in diesem Forum auf gleiche Fetisch-Liebhaber getroffen bin und über meine zweite Haut schreiben kann.

Gestern bin ich dann auch tatsächlich ganz provokant nur mit Polo-Shirt, Hot Pants, Sneakers und schwarzer Feinstrumpfhose nachts in meinem Wohnort unterwegs gewesen. Und ich habe ein Gefühl von Stolz und Freiheit gespürt. Ich fühlte mich einfach nur sauwohl. Aber die berechtigte Frage, was mir diese Mutprobe gegeben hat, kann ich nur beantworten mit: Einen Kick! Das Gefühl, "etwas Verbotenes" getan zu haben und nicht dabei erwischt worden zu sein...

Ich kann moreau nur bestätigen, mein Anblick letzte Nacht muss lächerlich ausgesehen haben. So hätte ich keinen Emanzipations-Preis gewinnen können...

Aber ich will die Öffentlichkeit mit meinem Fetisch auch gar nicht provizieren oder gar eine Lanze für Männer in Feinstrumpfhosen brechen. Nein nein, die Feinstrumpfhose ist und bleibt Teil meines Lebens, nicht Teil meiner Umwelt.

Es war einfach nur schön, auch einmal diese FSH-Freiheit zu spüren. Denn in Gedanken beneide ich die weibliche Bevölkerung um dieses Gefühl von Nichts in der Öffentlichkeit.

Wenn ich daran denke, mein Geheimnis preiszugeben, dann wird dies nur im Kreise Gleichgesinnter passieren. Denn es ist nicht mein Bestreben, mich als "Held in Strumpfhosen" in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Zumal es mir bei meinem Fetisch auch nur um die Feinstrumpfhose an sich und deren angenehme Begleiterscheinungen geht. Um sonst nichts...

Schöne Grüße Olli
 
Guten Morgen!


Wenn ich daran denke, mein Geheimnis preiszugeben, dann wird dies nur im Kreise Gleichgesinnter passieren. Denn es ist nicht mein Bestreben, mich als "Held in Strumpfhosen" in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Zumal es mir bei meinem Fetisch auch nur um die Feinstrumpfhose an sich und deren angenehme Begleiterscheinungen geht. Um sonst nichts...

Schöne Grüße Olli

Diesen Absatz kann ich inhaltlich zustimmen.

Ich frage mich dann aber, wieso Du diesen "Kick" brauchst, den Du weiter oben beschrieben hast.

Widerspricht sich das nicht irgendwie?

L.G.
Satinlook
 
Ah Ha

Da haben wir ihn wieder den "starken Mann".

Seine große Angst vor der Lächerlichkeit. Mittlerweilen kämpft eine ganze Gneration an Jungs und Männer gegen diese Phänomen der "Lächelichkeit".

Mann muss nur mal in die glotze sehen wie oft Mann verarscht wird - vor allem der Durchschnittsmann und sein Status der Männlichkeit.

Olli75 wenn Du schwarze Strumpfhosen und Shorts trägst weil Du das willst dann bist Du nicht lächerlich sondern Du selber. Und jemand der zu sich steht und das macht was ihn glücklich macht ist nie lächerlich.
Lächerlich sind immer die Kasper hinter ihrer Männlichkeitsfassade.

Wenn jeder die Freiheit leben würde hätte wir in unserer Gesellschaft viel viel weniger Probleme.
Die Männlichkeit ist in der Krise weil sie sich als das Alleinseligemachende anpreißt und völlig in sich Intolerant ist.

Sie verneit das Weibliche so sehr das selbst die Frauen immer mehr männlich sein wollen.
Mich kotzt Männlichkeit an - und trotzdem bin ich einer ohne wenn und aber. Ich muss nur nach unten gucken.:eek: Und ich bin es gern und vor allem muss ich es mir nicht dauernd beweisen.;)
 
Erstmal ein danke für den guten Ausgangsbeitrag, in dem ich viele eigene Gedanken und Erfahrungen wiederfinde.

Ich hatte diese "Exhibitionismusphase" (entschuldigt bitte den Ausdruck) mit 20 bis 25 während meines Studiums. Damals fuhr ich regelmäßig längere Strecken mit dem Zug und ich nutze diese Gelegenheiten ganz gezielt, um meine Füsse so auf dem Heizungsrost unterm Fenster zu plazieren, dass man gut meine Nylons unter den "unabsichtlich" hochgerutschten Jeans sehen konnte. Natürlich suchte ich mir die Beobachter meiner heimlichen Leidenschaft dabei ganz gezielt aus, was dazu führte, dass ich manchmal auf 150 km Bahnfahrt mehrmals den Sitzplatz wechselte. Rückblickend empfinde ich dieses Verhalten doch als reichlich kurios, aber es war eben Teil meiner Entwicklung. Übrigends ist das, was ich mir erhofft hatte, nämlich angesprochen und in eine Gespräch verwickelt zu werden über den Fetisch leider nie passiert.

Zum Ausgangsbeitrag: Was ist denn eigentlich Öffentlichkeit?

Für mich ist Öffentlichkeit nicht gleich Öffentlichkeit. Für mich gibt es mehrere Öffentlichkeiten.
Da ist einmal meine berufliche Öffentlichkeit. Ich bin im Schuldienst. Wer sich einmal zurück erinnert, wie man als Schüler schon über Lehrer lästerte, die im Sommer Schweißflecken unter den Achseln hatten oder über sonstige "Modesünden" von Lehrkräften, dann kann man sich vorstellen, dass man es sich in dem Job einfach nicht leisten kann, sich als Nylonträger zu outen. Zudem wäre so was ruck-zuck Thema bei Elternabenden. Muss man sich das geben, nur um als Vorkämpfer für Toleranz und Emanzipation zu gelten?

Daneben gibt es die private Öffentlichkeit am Wohnort. Hier ist es wohl eine ganz persönliche Einstellungssache, ob man seine Leidenschaft zeigen will oder nicht. Manche vertreten hier den Standpunkt: Das geht keinen was an. Andere sagen: Mich interessiert nicht, was mein Nachbar denkt. Letzlich muss das doch jeder für sich selbst entscheiden.

Die dritte Öffentlichkeit ist die anonyme Masse, z.B. wenn man sich in einer fremden Stadt bewegt, im Urlaub ist oder auf Geschäftsreise.
Dort hat man die Möglichkeit, Reaktionen zu testen, ohne die eigene Identität preis zu geben. Aber diese Reaktion - oder meist Nicht-Reaktionen haben doch überhaupt keinen representativen Charakter, weil man diese anonyme Öffentlichkeit nicht auf die beiden anderen Öffentlichkeiten übertragen kann.
Nur weil mich fünf Jahre lang im Zug nie jemand auf meine Nylons angesprochen hat, bedeutet doch nicht, dass es in der Schule nicht binnen Stunden DAS Thema wäre, wenn ich dort in Shorts und Nylons zum Unterricht erscheinen würde.
Nur weil mich bei meinem Wochenendausflug nach Stuttgart niemand auf meine Nylons angesprochen hat, die ich offen und unübersehbar in der Fussgängerzone trug, bedeutet doch noch nicht, dass es meine Nachbarn, Vereinskollegen und Familienmitglieder ebenso kalt lassen würde.

Ich finde deshalb, man kann nicht einfach nur von Nylons in der Öffentlichkeit sprechen, sondern muss das schon differenzieren.
Der eine hat eine Arbeitsstelle, an der er ohne negative Folgen fürchten zu müssen Nylons tragen kann - er schätze sich glücklich! Der andere hat diesen Arbeitsplatz eben nicht und muss sich entsprechend einschränken.
Manche haben sehr tolerante Freunde, Familien und Nachbarn, die solche Leidenschaften tolerieren udn akzeptieren - Glück gehabt.
Wer ein solches Umfeld nicht hat, kann nun schlecht die Familie verstoßen und umziehen, nur um seine Vorliebe auszuleben...und mancher, der sie ausleben könnte, will das vielleicht gar nicht.

Deshalb kann man den Umgang mit dem "Fetisch", der "Vorliebe" oder dem "Drang" Nylons zu Tragen, je nachdem, wie man die eigene Veranlagung bewertet, nicht über einen Kamm scheren. Von daher finde ich die immer wieder kehrenden Appelle "Doch einfach Strumpfhosen offen zu tragen" wenig hilfreich, so gut sie vielleicht auch gemeint sein mögen.

Noch ein letzter Gedanke zum Ausgangsbeitrag:
Die Sehnsucht, so gesehen zu werden, wie man eigentlich ist und trotzdem akzeptiert zu werden, steckt vermutlich hinter der "Fussakrobatik", mit der man gelegentlich versucht, auf die eigene Vorliebe aufmerksam zu machen. Man empfindet in der Akzeptanz der Anderen ein Stück Normalität für das, was man selbst - trotz aller gegenteiligen Beteurungen - irgendwie doch nicht als normal empfindet.
 
jemand der zu sich steht und das macht was ihn glücklich macht ist nie lächerlich.
Genau soooo isses!

Ich durfte schon einige Herren (unter anderem aus diesem Forum) persönlich kennen lernen, die diese Aussage 100%ig bestätigen, das merke ich daran, dass mein heterosexueller Indikator zuverlässig anspringt.
Für mich ist das Beweis genug.

Lächerlich sind immer die Kasper hinter ihrer Männlichkeitsfassade.
Lächerlich, armselig, traurig und: Absolut ungeil.

Ich staune immer wieder, wie manche von denen es trotzdem schaffen, sich zu reproduzieren.

Mysteriöööööööös!



SiSi <--- Evolutionsforscherin
 
Lieber Nylonier,

mit deinem Beitrag triffst du genau den Punkt, danke für die differenzierte Sichtweise, und ich hoffe sehr, dass der ein oder andere über deine Sätze ein bisschen nachdenkt.

In diesem Sinne darf ich dich herzlich willkommen heißen im Club der feigen Selbstverleugner, die es einfach nicht drauf haben, in jeder Lebenslage zu sich selbst zu stehen. Eines Tages werden wir schon sehen, was wir davon haben. Natürlich könnte man auch auf die (zugegeben vollkommen absurde) Idee kommen, dass es Menschen gibt, denen ein intaktes soziales und ökonomisches Umfeld wichtiger ist als die Nylonoffenbarung auf Teufel komm raus oder die einfach keinen Verlangen verspüren, sich in irgendeiner Öffentlichkeit mit ihrer Nylonleidenschaft zu zeigen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es hier einige Leute gibt, die sich nicht vorstellen können, dass es auch eine andere Sicht der Dinge und andere Empfindungen, Wünsche, Motivationen usw. geben könnte als die eigenen. Und schließlich ist jemand, der sich gegen ein Outing am Arbeitsplatz oder Freundeskreis aus, wie ich finde, ebenso guten wie nachvollziehbaren Gründen entscheidet, wenigstens in der glücklichen Lage, etwas zu verlieren zu haben, das existenziell wichtig sein mag - und damit meine ich nicht nur materielle Werte.

Auch wenn manche das vielleicht nicht glauben mögen, eine Einschränkung muss das nicht einmal zwangsläufig bedeuten. Mit anderen Worten, ich glaube nicht, dass ein Mann unglücklich werden muss, nur weil er sich nicht bei jeder Gelegenheit offen in Feinstrumpfhosen zeigt. Problematisch wird so etwas eher für diejenigen unter uns, für die Feinstrumpfhosen zum einzigen und alles überschattenden Lebensinhalt geworden sind, um den sich letztlich alles dreht.

Jedenfalls hängt mein persönliches Lebensglück nicht unbedingt am Thema Feinstrumpfhose. Klar, ich mag die Dinger (mal etwas verharmlost ausgedrückt), aber so richtig lebenswichtig oder einzig selig machendes Lebenselixier sind sie dann auch wieder nicht. Und ich brauche sie auch nicht 24 Stunden lang an 7 Tagen in der Woche. Ich kann noch ohne Feinstrumpfhosen schlafen, essen, trinken, laufen, schwimmen, duschen, Fahrrad fahren und vieles mehr. Sogar Forenbeiträge schreiben. Zum Glück!

Gruß
Morx
 
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Erstmal ein danke für den guten Ausgangsbeitrag, in dem ich viele eigene Gedanken und Erfahrungen wiederfinde.

Ich hatte diese "Exhibitionismusphase" (entschuldigt bitte den Ausdruck) mit 20 bis 25 während meines Studiums. Damals fuhr ich regelmäßig längere Strecken mit dem Zug und ich nutze diese Gelegenheiten ganz gezielt, um meine Füsse so auf dem Heizungsrost unterm Fenster zu plazieren, dass man gut meine Nylons unter den "unabsichtlich" hochgerutschten Jeans sehen konnte. Natürlich suchte ich mir die Beobachter meiner heimlichen Leidenschaft dabei ganz gezielt aus, was dazu führte, dass ich manchmal auf 150 km Bahnfahrt mehrmals den Sitzplatz wechselte. Rückblickend empfinde ich dieses Verhalten doch als reichlich kurios, aber es war eben Teil meiner Entwicklung. Übrigends ist das, was ich mir erhofft hatte, nämlich angesprochen und in eine Gespräch verwickelt zu werden über den Fetisch leider nie passiert.

Zum Ausgangsbeitrag: Was ist denn eigentlich Öffentlichkeit?

Für mich ist Öffentlichkeit nicht gleich Öffentlichkeit. Für mich gibt es mehrere Öffentlichkeiten.
Da ist einmal meine berufliche Öffentlichkeit. Ich bin im Schuldienst. Wer sich einmal zurück erinnert, wie man als Schüler schon über Lehrer lästerte, die im Sommer Schweißflecken unter den Achseln hatten oder über sonstige "Modesünden" von Lehrkräften, dann kann man sich vorstellen, dass man es sich in dem Job einfach nicht leisten kann, sich als Nylonträger zu outen. Zudem wäre so was ruck-zuck Thema bei Elternabenden. Muss man sich das geben, nur um als Vorkämpfer für Toleranz und Emanzipation zu gelten?

Daneben gibt es die private Öffentlichkeit am Wohnort. Hier ist es wohl eine ganz persönliche Einstellungssache, ob man seine Leidenschaft zeigen will oder nicht. Manche vertreten hier den Standpunkt: Das geht keinen was an. Andere sagen: Mich interessiert nicht, was mein Nachbar denkt. Letzlich muss das doch jeder für sich selbst entscheiden.

Die dritte Öffentlichkeit ist die anonyme Masse, z.B. wenn man sich in einer fremden Stadt bewegt, im Urlaub ist oder auf Geschäftsreise.
Dort hat man die Möglichkeit, Reaktionen zu testen, ohne die eigene Identität preis zu geben. Aber diese Reaktion - oder meist Nicht-Reaktionen haben doch überhaupt keinen representativen Charakter, weil man diese anonyme Öffentlichkeit nicht auf die beiden anderen Öffentlichkeiten übertragen kann.
Nur weil mich fünf Jahre lang im Zug nie jemand auf meine Nylons angesprochen hat, bedeutet doch nicht, dass es in der Schule nicht binnen Stunden DAS Thema wäre, wenn ich dort in Shorts und Nylons zum Unterricht erscheinen würde.
Nur weil mich bei meinem Wochenendausflug nach Stuttgart niemand auf meine Nylons angesprochen hat, die ich offen und unübersehbar in der Fussgängerzone trug, bedeutet doch noch nicht, dass es meine Nachbarn, Vereinskollegen und Familienmitglieder ebenso kalt lassen würde.

Ich finde deshalb, man kann nicht einfach nur von Nylons in der Öffentlichkeit sprechen, sondern muss das schon differenzieren.
Der eine hat eine Arbeitsstelle, an der er ohne negative Folgen fürchten zu müssen Nylons tragen kann - er schätze sich glücklich! Der andere hat diesen Arbeitsplatz eben nicht und muss sich entsprechend einschränken.
Manche haben sehr tolerante Freunde, Familien und Nachbarn, die solche Leidenschaften tolerieren udn akzeptieren - Glück gehabt.
Wer ein solches Umfeld nicht hat, kann nun schlecht die Familie verstoßen und umziehen, nur um seine Vorliebe auszuleben...und mancher, der sie ausleben könnte, will das vielleicht gar nicht.

Deshalb kann man den Umgang mit dem "Fetisch", der "Vorliebe" oder dem "Drang" Nylons zu Tragen, je nachdem, wie man die eigene Veranlagung bewertet, nicht über einen Kamm scheren. Von daher finde ich die immer wieder kehrenden Appelle "Doch einfach Strumpfhosen offen zu tragen" wenig hilfreich, so gut sie vielleicht auch gemeint sein mögen.

Noch ein letzter Gedanke zum Ausgangsbeitrag:
Die Sehnsucht, so gesehen zu werden, wie man eigentlich ist und trotzdem akzeptiert zu werden, steckt vermutlich hinter der "Fussakrobatik", mit der man gelegentlich versucht, auf die eigene Vorliebe aufmerksam zu machen. Man empfindet in der Akzeptanz der Anderen ein Stück Normalität für das, was man selbst - trotz aller gegenteiligen Beteurungen - irgendwie doch nicht als normal empfindet.
Hallo Nylonier, ich habe Deine Meinung zum Thema hier gelesen und stimme zu, was die Differenzierung zum Thema Öffentlichkeit betrifft. Für mich ist Öffentlichkeit in dem von Dir so definierten Sinne die private Öffentlichkeit. Das ist der Bereich, der schon berührt ist, wenn ich nur auf den Balkon gehe, die Wohnungtür hinter mir zuziehe, mich auf die öffentliche Straße begebe, mich in`s Auto setze usw. Dieser Privatbereich endet sicherlich da, wo ich meinen Arbeitsbereich erreiche, wo ich u.U. sogar bestimmte Bekleidungsvorschriften einzuhalten habe. Dass hier der eigentliche Privatbereich (ich tue und mache, was ich für richtig halte) verlassen ist, liegt auf der Hand. Das Thema Tragen von Strumpfhosen in der Öffentlichkeit kann sich eigentlich nur auf den Bereich der privaten Öffentlichkeit beziehen und so habe ich ihn auch immer verstanden. Heute trage ich Strumpfhosen in der privaten Öffentlichkeit ohne mich verbiegen zu müssen, achte allerdings auch darauf, nicht zu provozieren. Ich käme wirklich nicht auf die Idee, mich mit einer Hochglanzstrumpfhose und Shorts in der privaten Öffentlichkeit zu zeigen, nur um aufzufallen. Solche Phasen hatte ich vor mindestens 30 Jahren wohl auch mal durchlebt, und es ist gutgegangen. Im Bereich der privaten Öffentlichkeit trage ich meine Strumpfhosen heute sehr selbstbewußt, wie ich hier im Forum auch schon geschrieben habe. Verstecken will ich mich heute nicht mehr müssen und auch nicht in irgendeine Anonymität abtauchen müssen, die Du als anonyme Masse beschrieben hast. Ich stehe zu meiner Leidenschaft und habe das Gefühl, damit zumindest nicht ganz alleine zu stehen.

MfG
 
Das mit den drei differenzierten Öffentlichkeiten mag schon stimmen. Nur sind die Grenzen dabei ziemlich fließend und unzuverlässig.

Die anonyme Masse ist ja was tolles. Da kann man sich wirklich ausleben. Solange sie anonym bleibt. Es ist unglaublich, wo auf unserer Erdkugel ich schon Bekannte und Geschäftsfreunde getroffen habe. Und in dem Moment, wo das geschieht, ist die Masse auf einmal nicht mehr anonym.

Auch das berufliche und private Umfeld kann blitzartig verschmelzen. Der Lehrer, der privat in FSH joggen geht, kann plötzlich einer Gruppe von Schülern gegenüberstehen und auch so in der Schule zum Tagesgespräch des nächsten Schultages werden.

Verläßlich ist diese Trennung also ganz sicher nicht. Und jeder sollte sich schon ganz genau überlegen, welche Folgen das für ihn haben kann. Wer nichts zu verlieren hat, tut sich leicht. Aber wir haben hier im Forum auch schon gelesen, dass Existenzen dadurch vernichtet wurden.
 
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