jetzt definiere bitte mal deinen eigenen verwendeten begriff "ganz normal"
am besten noch, definiere die verhältnismäßigkeit zwischen "ganz normal im alltag" und "jemanden vor den kopf stoßen".
ich würde deinen post jetzt gerne folgendermaßen auseinander rupfen....
dieses "ganz normal" würde jede bio-frau handhaben, dass sie es sich möglichst einfach macht und KEINE strumpfhose anzieht, obwohl es "ganz normal" ist, dass frau auch mal strumpfhose trägt. macht halt keinen sinn, dass ich mich komplett ausziehe, wo es reichen würde socken auszuziehen.
und der zweite teil:"jemand vor den kopf stoßen"....mein lieber moreau, es ist ein riesen unterschied, ob du öffentlich bestrumpft in der fussgängerzone rumläufst und dir alle aus dem weg gehen können, die es befremdlich finden, oder aber, ob du eine einzelne person in "geschlossenen" räumen damit konfrontierst (eine person, die keine chance hatte, sich im vorfeld gedanklich damit auseinander zu setzen).
das zeugt meines erachtens von mangelndem feingefühl der umwelt gegebenüber.
Ganz normal im Alltag Strumpfhosen anzuziehen bedeutet per meiner Definition für mich, dass es für mich als Mann genauso alltäglich und selbstverständlich ist, Strumpfhosen anzuziehen wie ich an anderen Tagen auch Socken trage. Strumpfhosen sind dann Alltagskleidung. Ich würde also den Begriff "normal" hier gleichsetzen mit "alltäglich" und "gewöhnlich".
Es ist natürlich eine Sache darüber nachzudenken, ob man sich Kleidung bei einem Besuch beim Arzt oder bei der Fusspflege oder wo auch immer anzieht, die man dort ohnehin wieder ausziehen muss. Das ist dann eine rein praktische Überlegung.
Auf der anderen Seite bestimmt doch jeder selbst, wie praktisch sein Leben verlaufen soll. Manchmal ist das eigene Tun eben nicht immer praktisch ausgelegt oder auch nur halbwegs logisch. Und dazu hat jeder seine eigene Logik oder Begründung, warum sie/er etwas tut. Das muss für andere nicht immer nachvollziehbar sein.
Ob nun jede Frau sich tatsächlich immer bei ihrer Auswahl ihrer Kleidung daran orientiert, wie praktisch diese dann für das ist, was sie vorhat, das wage ich aber sehr zu bezweifeln. Das habe sicherlich nicht nur ich erlebt, wie weit zb der modische Geschmack einer Dame abweichen kann von dem, was man praktisch nennen würde. Oder hast Du noch nie erlebt, dass eine Frau zb modisch zwar sehr schick, aber viel zu dünn angezogen im Winter herumläuft? Oder zu einem Anlass, bei dem man viel laufen oder stehen muss, aber sowas von die falschen Schuhe anhat? Allein diese beiden Situationen habe ich schon viel zu oft erlebt, als dass ich noch den Maßstab "praktische Kleidung" zwangsläufig auf Frauen und ihre Kleidungsauswahl anwenden würde.
Dem Argument, dass es unpraktisch ist, eine Strumpfhose anzuziehen, wenn man zur Fusspflege geht, würde ich nicht widersprechen.
Das Argument, jede Bio-Frau würde sich aber so wie von Dir beschrieben verhalten, halt ich schlichtweg für unhaltbar.
Und damit komme ich auf ein paar Fragen, die ich gerne Dir stellen würde. Welches Verständnis hast Du eigentlich von Männern, die Strumpfhosen oder sagen wir generell Feinstrümpfe anziehen ( ich ziehe zb öfters auch Feinkniestrümpfe an ) ?
Wieso ist der Anblick eines Mannes in Feinstrümpfen für eine Frau denn zwangsläufig eine Konfrontation im negativen Sinne dieses Wortes?
Wo liegt der Unterschied, ob nun ein Mann oder eine Frau Feinstrümpfe trägt?
Diese Diskussion zeigt doch, dass die ganze Geschichte ein Problem im Kopf ist. Wenn ich als Mann die Vorstellung habe, dass ich als Mann, der Strumpfhosen trägt - und sei das auch nur an den Füssen zu sehen - eine Zumutung bin, dann gehe ich natürlich auch davon aus, dass mein Anblick für andere ebenfalls eine Zumutung ist. Und dann komme ich selbstverständlich zu dem Schluss, dass ich mich öffentlich nicht so zeigen darf und eben zb eine Fusspflegerin mit meinem Anblick negativ berühre.
In meinem Kopf sieht das aber anders aus. Für mich sind Feinstrümpfe genauso Alltagskleidung wie Socken. Und meine Erfahrung aus den letzten knapp 20 Jahren hat mir gezeigt, dass Frauen es nicht als Zumutung empfinden, wenn sie sehen, dass ich u.a. auch Feinstrümpfe trage. Das bedeutet nicht, dass es allen gefallen hat. Aber es gibt doch einen Riesenunterschied zwischen nicht gefallen und empfundener Zumutung. Und ich glaube, ich besitze doch soviel Empathie, dass ich bemerke, wenn eine Frau negativ berührt wird von der Tatsache, welche Art Strümpfe ich trage.
Davon abgesehen haben hier schon viele ähnliche Erfahrungen geschildert.
Denk doch bitte einmal über das Geschriebene hier nach. Und bitte unterstell denjenigen, die anders denken, empfinden und handeln als Du nicht gleich, dass es ihnen an Feingefühl mangelt.
Abschliessend noch mal ganz klar. Ich persönlich würde aus rein praktischen Gründen bei einem Termin zur Fusspflege keine Strumpfhose anziehen. Aber ich würde auf keinen anderen zeigen, wenn sie oder er das tun würde.
Eine Zumutung für eine(n) Fusspfleger(in) wäre es aus meiner Sicht, wenn man zb mit ungewaschenen Füssen dort auftaucht, aber ganz sicher nicht die Art der Strumpfwahl.