Na, die Fetisch Schublade ist jedenfalls für die meisten Menschen nicht weit, wenn sie an einen Mann in Strumfhosen denken.
Nachvollziehbar! Es geistern so viel versiffte Fetischvideos und Fotos im Netz, dass dieser Gedanke sich auch sofort bei den "Normalos" breit macht. Das bekommt man nur schwer ausradiert. Wenn man dann noch "Hetero-Verheiratet-Normalo" ist, welchen Grund sollte es denn dann geben Strumpfhosen zu tragen? Denn nur schwule Tunten Transen tragen sowas...
Aber jeder hat so seine Schubladen für Leute, die nicht so sind wie man selbst. Denkt nur mal daran, wie ihr vielleicht über "Rechte" oder "Linke" denkt... Und wie kommt man aus so einer Schublade wieder raus? Indem man anderen zeigt, das sie falsch liegen!
Ich halte mich mich übrigens auch für einen Fetischisten. Aber nicht, weil ich sofort einen Ständer kriege wenn ich jemanden in Strumpfhosen sehe, sondern weil für mich die Optik und das Tragegefühl einfach nicht mehr wegzudenken ist.
Ich liebe es attraktive Menschen (Frauen wie Männer) in Strumpfhosen anzusehen. Gleichfalls liebe ich es, meine Beine zu zeigen.
Früher wollte ich Toleranz und Akzeptanz für mich einfordern, wer will das nicht...?! Mittlerweile denke ich, egal, jeder macht sich eh seine ganz eigene Meinung zu verschiedenen Dingen, das kann man nur bedingt beeinflussen.
Für mich habe ich gelernt: Ich muss nicht immer Kopf runter in der Masse mitschwimmen um bloß nicht aufzufallen. Manchmal tut das ganz gut - manchmal muss ich aber eben mein Ding durchziehen.
Das ich nicht immer positiv ankomme weiß ich. Manchmal bekommt man aber auch ein Kompliment von ungeahnter Seite, das freut einen dann umso mehr. Ich bereue nichts - außer vielleicht nicht schon viel früher mein eigenes Ich rausgelassen zu haben.
Denkt nicht so sehr darüber nach was andere über euch denken! Tut einfach mehr was euch gut tut. Ich will und kann hier niemanden bekehren, ich kann euch nur meine Erfahrungen aufzeigen. Und die sind überwiegend positiv: ich lebe noch, bin immer noch verheiratet, habe Freunde und bin arbeitslos (ist nicht immer positiv
).
Eindeutige Reaktionen auf mein "modisches Fehlverhalten" bekomme ich selten, manches Getuschel lernst du irgendwann auszuhalten.
Mit den Jahren wächst das Selbstbewusstsein im Umgang mit seinem Kleidungsstil. Wer nicht Stärke ausstrahlen kann, ist schnell ein Opfer.
Es hat noch keiner gewagt mich als "Tunte", "Schwul", "Transe", "Fetischist" oder was auch immer zu titulieren. Das wäre dann auch nicht so gesund für denjenigen
. Da ist meine Toleranzschwelle nämlich ziemlich niedrig.
Bleibt stark!