Kommt man irgendwann an den Punkt,
wo einem Menschen ohne Fetisch, ohne Geheimnis, ohne gemeinsam-geteilte Phantasien weniger reich vorkommen.
Das möchte ich voll unterstreichen! Ich habe hier täglich mit Menschen zu tun, die so etwas von Festgefahren in einer kleinen Welt von Essen, Trinken, Fußball und (fast vollständig nur Frauen) im Kaufrausch leben, daß ich mich immer wieder frage, wie kann man in so einer kleinen Welt leben?
Aber es ist offensichtlich möglich. Ich bin nicht derjenige, der sie da raus holen muß oder will. Wenn sie unglücklich sind, gebe ich vorsichtige Hinweise (wenn sie mich fragen!).
Allerdings ist der Fetisch ( anders formuliert: "die Frau, die ES liebt" auch kein Garant dafür, daß eine Partnerschaft gelingt.
Menschen entwickeln sich gewöhnlich (manchmal langsam, manchmal gar nicht). Im Laufe der Zeit findet man heraus, so geht es nicht oder so muß es gehen.
Eine meiner Exen wollte ES offensichtlich ganz hart (BDSM, dirty talking), hat sich aber nicht getraut, es zu artikulieren. Dann heimlich ausgelebt, da war dann die Entfremdung schon zu groß. Aber für mich ging es dann auch nicht mehr. Einen Menschen auspeitschen ist nicht so mein Ding. Da hört die Liebe auf (fühle ich). Da ist also für mich eine Grenze, die ich nicht überschreiten kann.
Das Leben scheint vielfältig zu sein und es kann nicht jeder mit jedem, aber verurteilen, will ich niemanden.
Übrigens bin ich der Meinung, das mit der "Liebe" zu glatten Stoffen bei Frauen, hat deshalb abgenommen, weil das "bessere" Geschlecht einem Dauerfeuer an Werbung und Einflußnahme unterliegt, eben nicht mehr "weiblich" zu sein. In den 50ern und 60ern wurde erheblich mehr glatte Stoffe konsumiert, heute gibt es ja überwiegend kratziges Zeug und den Frauen scheint gar kein Unterschied aufzufallen.
Alleine, wenn man den Gang der meisten (ja, leider) Frauen beobachtet, muß man feststellen: grazil , graziös, erotisch, alles Fehlanzeige, Fremdworte. Frau trampelt und rennt, ja hetzt durchs Leben. Neulich habe ich einer Frau die Tür aufgehalten, die es offensichtlich sehr eilig hatte, und sie beim Bäcker in der Schlange vorgelassen. Dabei habe ich zu ihr gesagt; "Gehen Sie ruhig vor, ich habe es nicht eilig". Kam eine pampige Antwort, ohne eventuell einfach "Danke" zu sagen: "Alle haben es eilig!".
Vorbei die Zeiten, wo Frau langsam an Schaufenstern vorbeiging, mal stehenblieb, bewundernde Blicke wegen ihrem Äußeren genoß und eben einen Hingucker darstellte.
O tempora, o mores (oh, welche Zeiten, welche Sitten).