> Ob andere Leute genauso tolerant sind bezweifle ich, denn wer nichts sagt, hat dennoch eine Meinung.
ich würde nie zu irgendwem etwas sagen, und ich habe keine negative meinung über kleidung oder sexuelle orientierung; im gegenteil freue ich mich, daß jemand seine bedürfnisse leben kann, obwohl sie nicht der üblichen norm entsprechen.
ich habe eine negative meinung über negative handlungen, z.b. rauchen, herumgrölen, stänkern, schlecht denken.
> Mit seiner eigenen Meinung etwas Zurückhaltung zu üben gehört zum heutigen Überlebenskampf.
jein. man setzt immer direkt oder indirekt das durch, was man selbst für richtig hält.
> Der alte Zausel in Strumpfhose sieht doof aus kann man denken, aber sagen tut man es nicht.
mag sein. wer so denkt, wäre ohnedies nie mein freund. also ist es egal. im übrigen ändern sich gedanken, wenn man in interaktion trifft.
> Im nicht abgegebenen Kommentar Zustimmung zusehen ist bestimmt vermessen.
achso? wer sagt dir, daß ALLE anderen negativ denken?
übrigens kommunizieren sehr viele: durch ihre blicke, ihr lächeln, ihre mimik. man kann, wenn man will, oft erkennen, was sich leute denken -- ganz allgemein.
> Wäre es aber immer angenehm einen Kommentar zum feinbestrumpften Auftritt zu bekommen?
> Ich denke da könnte so manche Eitelkeit eine Schramme bekommen.
ob ich für andere schön aussehe, ist mir völlig egal. andere zu diskriminieren (!), weil sie nicht "schön" oder "normal" sind, ist unethisch.
ich gebe und fordere die normale menschenwürde; daher bemühe ich mich um einen weithin akzeptablen stil, nicht um schönheit.
> Macht doch Jeder, ich übrigens auch, außer bei Männern in Strumpfhose!
jetzt kommen wir der tragischen wahrheit näher: wer selbst schlecht denkt, kann sich nichts anderes vorstellen ...
nur die eigene vorliebe findet man gut -- ist das nicht sehr wenig durchdacht?
kann man toleranz fordern, wenn man selbst keine hat? ich denke: nein.
> Da würde ich lieber fragen : tragen Sie auch... ? und lasse es doch lieber sein. Man will ja nicht aufdringlich sein.
richtig, man sollte nicht aufdringlich sein. wenn man nicht diskriminiert, hat man umgekehrt auch keine notwendigkeit, irgendetwas jemals zu kommentieren. nicht einmal, wenn es dasselbe ist, als man selbst macht.
ich habe bisher nur einmal einen anderen rockträger getroffen (genauer gesagt, einem anderen bin ich aus dem weg gegangen), wir haben einander angelächelt, und dann über irgendetwas geplaudert. etwas später auch über outfits, aber doch nicht als einleitung.
