...der nächste Thread, durch den ich mich jetzt "gearbeitet" habe. Auch hier habe ich den ein oder andern Beitrag, der Off-Topic war ausgelassen. Ich hoffe, ich rutsche mit meinem Beitrag nicht zwischendurch vom Thema weg, aber letztlich geht es immer um "Frauen, die FSH an Männern akzeptieren" ...
Meiner Ex-Frau hatte ich zu Anfang unserer Beziehung gebeichtet, dass ich gerne Lycra-Legging trage, was sie anfangs akzeptiert hat. Später wandelte sich die Akzeptanz zur Toleranz und noch später hat sie mir schon zu verstehen gegeben, dass ich die Sachen besser nicht, oder höchstens zum Sport tragen sollte. Von FSH hatte ich ihr nie wirklich erzählt, ich habe sie immer heimlich getragen. Irgendwann kam, was kommen musste: sie hat mich mit FSH erwischt und ihr Vertrauen war - verständlicherweise - erstmal weg.
Nach einem ordentlichen Streit und vielen Gesprächen, in dem ich versucht hatte zu erklären, WARUM ich FSH trage, und warum ich nicht DESHALB schwul bin (man sollte dazu sagen, dass mein Bruder homosexuell ist, und dann gibt es schnell ein Sippenhaft-Denken), hat sie dann doch versucht, sich des Themas anzunehmen. Letztlich kam sie aber nicht damit klar, weil FSH zum Einen unmännlich sind, zum Anderen weil es diesen Vertrauensbruch der Heimlichkeit gab.
Sie wollte mir die FSH aber dennoch nie verbieten, wollte es nur nicht mehr sehen. Also blieb nur die Zeit der Dienstreisen und Weiterbildungen - insgesamt unbefriedigend, wenn FSH nur "legal aber heimlich" getragen werden dürfen.
Etwa acht Jahre später haben wir uns - grösstenteils aus anderen Gründen - getrennt (ich kann nicht sagen, dass die FSH KEINEN Beitrag daran hatten).
Nach der Trennung habe ich irgendwann meine jetzige Freundin im WWW kennen gelernt. Weil ich nicht wieder mit der Heimlichtuerei anfangen wollte hatte ich ihr bereits VOR dem ersten Date gesagt, DASS und WARUM ich FSH trage - sowohl transparente als auch blickdichte. Auch von den Glanzlegging hatte ich ihr erzählt. Inzwischen sind wir seid gut dreieinhalb Jahren ein Paar und wohnen eineinhalb Jahren zusammen.
Sie akzeptiert es, dass ich FSH trage - sie findet sie zwar nicht toll und eher unmännlich, aber sie sagt nichts, wenn ich sie trage - und das tu ich nahezu täglich. Daheim kann ich fast "rumlaufen" wie ich möchte - letztens z.B. in 20den schwarze FSH, darüber einen Lycra-Catsuit in Radlerlänge und kurzen Ärmeln, darüber ein T-Shirt, so dass es für sie nur nach Radlerhose mit T-Shirt aussieht. Nur gaaaanz selten kommt mal ein "Spruch", der aber nicht besonders ernst gemeint ist. So wollte ich letztens mit einer Nachbarin Nordic-Walken gehen und hatte dazu eine anthrazitfarbene 100den FSH an, darüber eine schwarze Lauf-Tight in Capri-Länge und ohne zusätzliche Socken die Turnschuhe drüber.
Die Nachbarin hatte leider kurzfristig doch abgesagt und ihrem Mann, der mich in dem Outfit gesehen hatte, war nix aufgefallen (es wurde auch schon dunkel) Meine Freundin hat erst hinterher wirklich gesehen, was ich getragen hatte, aber auch nur einen Spruch gebracht "Bei so einem Höschen hätte ich das Laufen auch abgesagt".
Allerdings interessiert sie sich nicht so besonders für das Thema. Wenn ich mal ein neues Modell toll finde, dann interessiert es sie nicht. Auch nicht, wenn ich mal wieder was gekauft / bestellt habe. Insbesondere bei Lycra-Teilen habe ich sie aber doch schon manchmal VOR einer Bestellung gefragt, was in Ordnung wäre und was nicht, wo also ihre Schmerzgrenze liegt. So weiss ich, dass z.B. ein Gymnastik-Body und eine Jazzpant für sie ein No-Go sind (Stand: vor einem Jahr). Zudem habe ich mir selber auch als "Bedingung" gesetzt, dass ich nicht mehr Teile kaufe, als in meine zwei "Sonderbekleidungs-Fächer" im Kleiderschrank passen - einfach, weil ich das Thema ihr gegenüber nicht überstrapazieren möchte.
Sie weiss auch, dass ich "aushäusig" öfters die Tarnsocken weglasse - in der Stadt ist das für sie weniger Problem, bei Freunden/Familie zuhause wäre es für sie schon ein Problem, wenn ich transparente FSH trage (blickdichte ab ca 50/60den sind auch ohne Tarnsocken i.O. - auch zur Abeit). Allerdings ist das Problem weniger die Angst, dass sie sich für mich rechtfertigen müsste als vielmehr, dass sie nicht möchte, dass ich irgendwie blöd da stehe.
Für mich ist das völlig in Ordnung. Ich bin total happy und echt gespannt, wie sich das alles weiterentwickelt...