Femen stürmen nackt in Strumpfhosen in die Notre Dame

@phoserx

Wo ist denn Deine Toleranz für die, die glauben - und die meisten tun das friedlich und ohne Absolutheitsanspruch auf die Wahrheit ? Du forderst die Toleranz für Dich, dass Du alles offen und auf jede Weise kritisieren darfst. Aber Du gestehst denen, die glauben, nicht ernsthaft zu, dass sie ein anderes Weltbild haben als Du. Du sagst, es gibt keinen Schöpfergott. Das ist ja in Ordnung, wenn Du das glaubst. Aber so wie Du erwartest, dass man Deine Meinung toleriert, solltest Du auch tolerieren, dass es Abermillionen Menschen gibt, die da anders denken.

Am Ende geht es nicht darum, ob es einen Gott gibt, sondern darum, allen Menschen zuzugestehen, dass sie an ihn glauben oder eben auch nicht.
 
Allerdings muß ich bei den besonderen moralischen Ansprüchen widersprechen, denn bei den Dingen, die hier diskutiert werden - Mißbrauch, Heimkinder, Opfer von Vergewaltigungen etc - gelten die moralischen Ansprüche für die katholische Kirche in gleichem Maße wie für die weltliche Regierung und unsere Gesellschaft. Da gibt es keine Unterschiede.

Das sieht die Kirche aber ganz anders.

Und nicht jeder in der katholischen Kirche sieht Kritik als Blasphemie. Auch hier gibt es an der Basis ganz viele Menschen, die anders denken und fühlen als die Kirchenoberen. Und sie haben auch schon längst angefangen zu handeln. Wäre das nicht so, würde der katholischen Kirche noch viel mehr Menschen weglaufen.


Ja bravo - aber genau das zeigt doch, daß das hirarische System sich selbst völlig überholt hat.


Der Druck auf die katholische Kirche, sich auf das reale Leben einzustellen, ist jetzt schon immens groß. Daher rühren auch solche Entscheidungen wie jetzt, dass es jetzt doch die Pille danach geben soll.

Das liegt vor allem an den monetären Interessen der Kirche - es ist eine Geschäftsabwägung. Wenn die kath. Krankenhäuser ihren Versorgungsauftrag verlieren könnten, wäre der Schaden groß; abgesehen vom ramponierten Image.


Wenn man heute das bestehende System in Deutschland ändern würde und die Kirchen plötzlich für sich selbst sorgen müßten, würde das System total zusammenbrechen. Es sind ja nicht nur die Kirchen selbst betroffen, sondern auch Krankenhäuser, Kindergärten etc ect.

Nein - die Kirche hat unglaublich viel Geld
Das geheime Vermgen der Austro-Kirche • format.at

LG
 
Holocaust: ja was denn nun - gilt das Unfehlbarkeitsprinzip oder gilt es nicht?

Du magst ja in vielem Recht haben, ich wehre mich aber gegen Pauschalierungen und Halbwahrheiten. Eine solche, immer wieder falsch zitierte Halbwahrheit ist die Geschichte mit der Unfehlbarkeit.

Päpstliche Unfehlbarkeit

Ganz abgesehen davon, daß der Urheber des Unfehlbarkeitsdogmas Pius IX. auch in der kath. Kirche höchst umstritten ist, zumindest bei den kritischeren Geistern, manche sprechen ihm sogar psychische Erkrankung zu. Daß dieser Papst u.a. den italienischen Katholiken die Teilnahme an demokratischen Wahlen verboten hat, daß er die Demokratie an sich als Irrlehre gegeißelt hat, spricht wohl Bände. Ihm ist es letztlich zu verdanken, daß sich die sog. Altkatholiken abgespaltet haben, die bei aller historischen Verschiedenheit auch der anglikanischen Kirche nahestehen.

Unabhängig davon: Das Prinzip der Unfehlbarkeit gilt nur, wenn der Papst in Glaubensdingen offiziell "ex cathedra" spricht, also einen Glaubenssatz verkündet. Das ist seit Jahrzehnten nicht mehr geschehen. Auch der vielgeschmähte "Pillen-Paul VI." hat das z.B. in Fragen der Empfängnisverhütung nicht getan. Gerne verschwiegen wird allerdings von den Bischöfen, daß die Frage der Empfängnisverhütung tatsächlich eine persönliche Gewissensentscheidung ist. Da ist es wirklich bequemer und eine Machtdemonstration, den Schäflein einzuflüstern, Empfängnisverhütung sei eine Todsünde. Frage allerdings: Wie viele, auch ernsthafte und gläubige Katholiken nehmen das noch Ernst? Das ist wirklich nur noch eine stockkonservative Minderheit. Und an der Basis hab ich in meiner noch gläubigen Zeit auch viele Priester kennengelernt, die diese Ansicht insgeheim geteilt haben, sich aber, je nachdem wie der jeweilige Bischof tickte, nicht getraut haben, das laut auszusprechen.

Und in Sachen Holocaust bzw. Holocaustleugnung, etwa in Zusammenhang mit dem unsäglichen Herrn Williamson kann von Unfehlbarkeit schon gleich gar nicht die Rede sein.

Also bitte laßt die Kirche im Dorf. Bei aller berechtigter Kritik, die ich teile!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok Leonard - das ist sicherlich zu relativieren.

Dein Zitat: "Frage allerdings: Wie viele, auch ernsthafte und gläubige Katholiken nehmen das noch Ernst? Das ist wirklich nur noch eine stockkonservative Minderheit."

Mal Hand auf's Herz - das Glaubensbekenntnis, welches jeder Katholik spricht,…

Das Katholische Glaubensbekenntnis bzw. Christliche Glaubensbekenntnis (siehe Variation*) lautet wie folgt: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren aus der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tag auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige [katholische] / [christliche*] Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.


…läßt da nur wenig Spielraum. Im Grunde also entweder - oder. Es wird immer wieder von der Basis gesprochen, die die Dinge teilweise anders sieht ud anders macht. Ist der kath. Glaube wie ein Menü, welches ich mir selbst zusammenstellen kann, oder buche ich nicht das Komplettpaket?

Nicht böse sein, ich finde es gut, das Du meine Kritik teilst. In diesem Sinne: der Friede sei mit Dir.
 
@phoserx

Wo ist denn Deine Toleranz für die, die glauben - und die meisten tun das friedlich und ohne Absolutheitsanspruch auf die Wahrheit ? Du forderst die Toleranz für Dich, dass Du alles offen und auf jede Weise kritisieren darfst. Aber Du gestehst denen, die glauben, nicht ernsthaft zu, dass sie ein anderes Weltbild haben als Du. Du sagst, es gibt keinen Schöpfergott. Das ist ja in Ordnung, wenn Du das glaubst. Aber so wie Du erwartest, dass man Deine Meinung toleriert, solltest Du auch tolerieren, dass es Abermillionen Menschen gibt, die da anders denken.

Am Ende geht es nicht darum, ob es einen Gott gibt, sondern darum, allen Menschen zuzugestehen, dass sie an ihn glauben oder eben auch nicht.

du hast meinen beitrag wohl nicht gelesen :-D

toleranz besteht immer gegenüber menschen, aber nicht gegenüber ideen und ideologien. sonst kann man nicht diskutieren. ideen sind zum diskutieren da. menschen werden als menschen respektiert, nicht ihre ideen. ---- das wort toleranz wird heute meist gebraucht im sinne von ZENSUR!

du kannst gern mit mir diskutieren, aber zu sagen, mein diskussionsbeitrag sei nicht "tolerant", ist ein sprechverbot und kein argument. da niemand gestorben ist oder wegen blasphemie verklagt wurde, war ich tolerant. ---- es kann jeder mir widersprechen, mich im disput besiegen und den nachweis gottes erbringen. oder nur die theoretischen möglichkeit. ich warte :)

ich stellte zur diskussion die behauptung, daß kein mensch an gott glaubt. manche behaupten das bloß.

ich sagte weiters, man kann nicht sinnvoll mit leuten diskutieren, die immer auf etwas anderes ausweichen, wenn sie kein argument haben. ---- ich diskutiere aber SEHR GERNE mit vernünftigen argumenten. ich will nicht "gewinnen", sondern die wahrheit finden. die religiösen argumentieren nicht, sie wollen bloß immer (mißbräuchlich) "toleranz"; wenn sie an der macht sind, verbrennen sie unsereins am scheiterhaufen -- soviel zur toleranz.

ich stelle mich explizit gegen die sichtweise, man müsse "ausgewogen" sein. das ist NICHT tolerant, sondern dumm und fördert irrationale standpunkte. das ist gefährlich und schädlich. man ist immer völlig KLAR darüber, was WAHR ist. die menschenwelt insgesamt ist weder gerecht noch rational, sondern in einer patt-situation verschiedener mächte. aber ich weiß, was wahr ist und zu wem ich helfe. wer das angeblich nicht weiß, hilft den bösen. ganz einfach :)

p.s.: WAHR ist, daß man prinzipiell unentscheidbare fragen nicht aufrichtig beantworten kann, sondern nur unaufrichtig :)
 
Ist der kath. Glaube wie ein Menü, welches ich mir selbst zusammenstellen kann, oder buche ich nicht das Komplettpaket?

Nicht böse sein, ich finde es gut, das Du meine Kritik teilst. In diesem Sinne: der Friede sei mit Dir.

Oh, Fahrenheit, Du sprichst ja wie mancher kath. Bischof. Was soll ich davon halten? Ironie beiseite: Das ist ja auch mein Problem und das vieler anderer. Aber was Du da im Glaubensbekenntnis zitierst rührt an die strittigen Fragen nur am Rande. Zumindest sehe ich das so. Das Einzige, worüber man wirklich streiten könnte, wäre die Empfängnis vom Hl. Geist und die Jungfrauengeburt. Aber ich will jetzt keine neue Diskussion starten, inwieweit man das symbolisch zu verstehen habe.

Ich will für meine Person die Diskussion mal an dem Punkt stehen lassen. Schön, daß sie doch friedlich verlaufen ist. Deinen Wunsch "der Friede sei mit Dir" will ich gerne ernstnehmen und erwidern.
 
Genauso war es gemeint. Freut mich. Ich bezog mich beim Zitat des Glaubensbekenntnisses auf die heilige katholische Kirche, welche ja einen klaren Anführer hat - halt Gottes Sprachrohr auf Erden.

Aber an dem Punkt beschließe ich das gleiche zu tun wie Du. Einfachmal stehen lassen ;)

LG
 
Der Druck auf die katholische Kirche, sich auf das reale Leben einzustellen, ist jetzt schon immens groß. Daher rühren auch solche Entscheidungen wie jetzt, dass es jetzt doch die Pille danach geben soll.
wobei die Einschränkungen wieder oberlächerlich sind - denn die wird nur im Falle einer Vergewaltigung geduldet. Da lachen ja die Hühner Gack

Na ja Vergewaltigung or not lässt ja viel Raum für eine seeeeeeeeeehr schwammige Auslegung - wie will man das kontrollieren... Der Druck auf die kath. Kirche wird immer grösser
aber die besteht seit Jahrhunderten und so leicht werden auch unter Druck die Ideen und die fest verankerten Ideologien der Mützenträger nicht umgeworfen.
Die sind fest verankert wie in Beton gegossen und in den Hirnen -

hebt mal die Platten in den Klöstern und Kirchen - mal gucken was alles noch wahr ist am Ende -.-
 
du hast meinen beitrag wohl nicht gelesen :-D

toleranz besteht immer gegenüber menschen, aber nicht gegenüber ideen und ideologien. sonst kann man nicht diskutieren. ideen sind zum diskutieren da. menschen werden als menschen respektiert, nicht ihre ideen. ---- das wort toleranz wird heute meist gebraucht im sinne von ZENSUR!

Ideen, Glaube, Ansichten, all das sind untrennbare Teile des Menschen, oft machen solche Dinge gerade einen Menschen aus. Wir diskutieren hier ja nicht einfach nur über die Lehren der Kirchen, sondern auch und vor allen Dingen darüber, wie sie von den Menschen angenommen und umgesetzt werden. Insofern geht es eben doch auch um Toleranz. Ich nehme mal mich selbst als Beispiel. Ich glaube an Gott. Ich lebe nach christlichen Grundsätzen und all das ist untrennbar mit mir verbunden. Wenn ich über den Glauben diskutiere, dann hat das auch immer etwas mit mir zu tun. Das bedeutet nicht, dass ich dem Glauben oder den Kirchen kritiklos gegenüberstehe. Ganz im Gegenteil, da können einige Mitglieder incl Pfarrer aus meiner Gemeinde hier ein Lied von singen.

Ich für mich kann auch nicht nachvollziehen, dass das Wort Toleranz heute meist im Sinne von Zensur gebraucht werden soll. Wenn Du damit meinst, dass zb die katholische Kirche jede Kritik von sich weisst, dann geht es doch nicht um Toleranz oder Zensur. Die katholische Kirche verbittet sich ja nicht die Kritik an sich, sie nimmt sie "nur" einfach nicht an und verweist auf ihre Lehren.

du kannst gern mit mir diskutieren, aber zu sagen, mein diskussionsbeitrag sei nicht "tolerant", ist ein sprechverbot und kein argument. da niemand gestorben ist oder wegen blasphemie verklagt wurde, war ich tolerant. ---- es kann jeder mir widersprechen, mich im disput besiegen und den nachweis gottes erbringen. oder nur die theoretischen möglichkeit. ich warte :)

Wir reden hier über den Glauben an Gott. Die Existenz Gottes ist nicht beweisbar, sonst wäre es ja kein Glaube. Es mag sein, dass daraus nun manche den Rückschluß ziehen, dass das, was man nicht beweisen kann, auch nicht existiert. Solch eine Ansicht steht jedem frei. Jeder kann für sich entscheiden, ob sie/er an etwas glaubt oder nicht. Ich erwarte nur, dass die, die an Gott glauben und die, die es nicht tun, sich soweit gegenseitig respektieren, dass sie dem jeweils anderen zugestehen, woran er glaubt oder nicht. Und genau soetwas ist Toleranz !

ich stellte zur diskussion die behauptung, daß kein mensch an gott glaubt. manche behaupten das bloß.

Ohne Worte...sorry

ich sagte weiters, man kann nicht sinnvoll mit leuten diskutieren, die immer auf etwas anderes ausweichen, wenn sie kein argument haben. ---- ich diskutiere aber SEHR GERNE mit vernünftigen argumenten. ich will nicht "gewinnen", sondern die wahrheit finden. die religiösen argumentieren nicht, sie wollen bloß immer (mißbräuchlich) "toleranz"; wenn sie an der macht sind, verbrennen sie unsereins am scheiterhaufen -- soviel zur toleranz.

Noch einmal, es geht um Glauben. Glauben ist nicht Wissen, Glaube kann man nicht beweisen. Man kann auch nicht für den Glauben argumentieren. Es gibt weder Beweise für die Existenz von Gott noch gibt es Beweise, dass es ihn nicht gibt.
Genau deswegen sollte man sich als Gläubige und Nichtgläubige gegenüberstehen und sich gegenseitig zugestehen, dass es nicht darum geht, sich gegenseitig Beweise um die Ohren zu hauen, sondern nur zu respektieren, dass man unterschiedliche Ansichten hat.
Es geht auch nicht um Wahrheiten. Es gibt so einen schönen Satz:Es gibt viele Wahrheiten, aber nur eine Realität. Jeder denkt, er im Besitz der einzigen Wahrheit. Die Wissenschaft denkt, sie kann uns die Welt erklären, aber sie ist auch nichts anderes als der Stand der Möglichkeiten, bestimmte Dinge zu erklären oder zu beweisen. Oft genug ist es passiert, dass die Wissenschaft sich korrigieren mußte, weil es wieder einmal neue Erkenntnisse gab. Sog. Wahrheiten, die auf Wissenschaften beruhen, haben u.U. auch nur eine gewisse Halbwertszeit.
Für mich persönlich bedeutet das, dass ich sowohl dem, was mir die Kirchenlehre sagt, als auch dem, was mir die Wissenschaft sagt, kritisch gegenüberstehe. Ich glaube zb, dass die Welt über zig Millionen Jahre entstanden ist und dass es eine dauernde Evolution gab und gibt. Diese Ansicht steht der Kirchenlehre entgegene, aber sie hat nichts damit zu tun, dass ich an Gott glaube.

ich stelle mich explizit gegen die sichtweise, man müsse "ausgewogen" sein. das ist NICHT tolerant, sondern dumm und fördert irrationale standpunkte. das ist gefährlich und schädlich. man ist immer völlig KLAR darüber, was WAHR ist. die menschenwelt insgesamt ist weder gerecht noch rational, sondern in einer patt-situation verschiedener mächte. aber ich weiß, was wahr ist und zu wem ich helfe. wer das angeblich nicht weiß, hilft den bösen. ganz einfach :)

Ich persönlich wage nicht zu behaupten, dass ich immer weiss, was wahr ist. Wenn andere das von sich glauben, bitte......

p.s.: WAHR ist, daß man prinzipiell unentscheidbare fragen nicht aufrichtig beantworten kann, sondern nur unaufrichtig :)

Abschließend noch ein paar Worte zum Glaubensbekenntnis. Ich bin nun evangelisch und kenne das also eher bei uns. Ich weiss, dass es viele gibt, die das Glaubensbekenntnis nicht komplett sprechen, weil sie nicht komplett dahinterstehen. Und sie diskutieren dies auch lebhaft mit den Pfarrern.

Kritik und Diskussionen sind in unserer Gemeinde durchaus möglich und auch erwünscht. Ich selbst bin in zwei Hauskreisen. Der eine ist sowas von kritisch, dass es jedem Pfarrer eiskalt den Rücken runterläuft. Der andere ist durchmischt von Menschen, die an eine sehr wörtliche Auslegung der Bibel glauben und Menschen wie mir. Und das funktioniert hervorragend, wenn wir Themen kritisch betrachten und diskutieren.
 
hi moreau,

> Ideen, Glaube, Ansichten, all das sind untrennbare Teile des Menschen,

wenn einer glaubt, glaubt er. nur WAHR ist es NICHT. somit ist das leben eines gläubigen auf einer bewußt hingenommenen illusion aufgebaut.

> ja nicht einfach nur über die Lehren der Kirchen, sondern auch und vor
> allen Dingen darüber, wie sie von den Menschen angenommen und umgesetzt

ihr christen habt ein arbiträr-buntes, gefälschtes & zensuriertes religiöses material. ihr glaubt, man könne sich aus dem großen haufen etwas "aussuchen". mit so einer vollkommen unaufrichtigen einstellung kann man NICHT diskutieren, weil ja keine argumente greifbar werden. siehe oben.

das einzige, was bei euch übrigbleibt, ist so ein vages konzept eines allmächtigen wesens, irgendwo zwischen pantheismus und kontrollfreak. in dem ihr euch nicht festlegt, kann man euch nicht kritisieren :-D

weil ihr euren vagen glauben nicht aufgeben wollt, gibt es die kirchen, und deren wirkung auf die menschheit ist mit "schädlich" sehr wohlwollend umschrieben.

> Ich glaube an Gott. Ich lebe nach christlichen
> dass ich dem Glauben oder den Kirchen kritiklos

wie ich sagte. du unterstützt eine kirche, von deren grundsätzen du dich distanzierst, und was du wirklich glaubst, bleibt im dunklen.

> Ich für mich kann auch nicht nachvollziehen, dass das Wort Toleranz
> heute meist im Sinne von Zensur gebraucht werden soll. Wenn Du damit

die unterdrücker haben das gegen sie vorgebrachte konzept für sich vereinnahmt. siehe oben. du WILLST es nicht verstehen.

die kirche hat die längste zeit unseresgleichen ermordet. jetzt im humanismus zieht sie sich auf derlei haltungen zurück. und versucht, zensurparagraphen anzuwenden (blasphemie).

> Die Existenz Gottes ist nicht beweisbar, sonst wäre es ja kein Glaube.

erstens muß ich beliebige behauptungen gar nicht kommentieren.

zweitens könnte ich fragen, warum deiner meinung nach gott existiert, der weihnachtsmann aber nicht.

drittens kann man feststellen, daß die annahme eines schöpfergottes ein logischer fehler ist.

schau hier: Gunkl - Intelligent Design.avi - YouTube -- eher am ende

> Ich erwarte nur, dass die, die an Gott glauben und die, die es nicht tun, sich soweit gegenseitig respektieren

diese unterstellte mutualität ist historisch gesehen für die religiösen nur dann gültig, wenn ihnen gerade nicht erlaubt wird, menschen am scheiterhaufen zu verbrennen. -- ich fordere die toleranz zu akzeptieren, daß ich deinen glauben für irrational und sachlich widerlegbar halte. meine toleranz mußt du nicht einfordern -- ich habe keine gefährliche institution hinter mir.

ein mißbrauch des toleranzbegriffs ist, wenn man ihn auf "religiöse gefühle" angewendet sehen will. diese gefühle entstehen, wenn das eigene falsche weltbild von anderen als falsch bezeichnet wird.

WAHRER RESPEKT besteht darin, die wahrheit zu suchen, anstatt eine lehre aufrechtzuerhalten, die man sogar selbst kritisiert, weil man leicht sehen kann, wie falsch sie ist. oder wie augustinus das nannte: credo quia absurdum = ich glaube, gerade weil es absurd ist.

> Es gibt weder Beweise für die Existenz von Gott noch gibt es Beweise, dass es ihn nicht gibt.

diese unterstellte gleichheit der meinungen ist zurückzuweisen. wenn man eine sehr starke behauptung aufstellt, hat man allein die beweispflicht. du "respektierst" ja auch nicht meinen "glauben" an das fliegende spaghettimonster, oder? -- du kannst niemanden akzeptieren, das widerspricht deinem gottesbild! (§ 1!)

... aber wir könnten über erkenntnistheorie diskutieren, das wäre sinnvoll: "was können wir wissen?"

> Genau deswegen sollte man sich als Gläubige und Nichtgläubige gegenüberstehen und sich gegenseitig zugestehen,

dies ist eine falsche verwendung des wortes "respekt". da ich mit dir spreche (und dich nicht am scheiterhaufen verbrenne), respektiere ich dich offensichtlich. und ich sage dir, daß das, was du zu "glauben" vorgibst, inakzeptabel ist; nicht nur philosophisch, sondern auch in seinen gesellschaftlichen auswirkungen. siehe oben.

> Es geht auch nicht um Wahrheiten. Es gibt so einen schönen Satz: Es gibt viele Wahrheiten, aber nur eine Realität.

es gibt eine universelle ethik und viele realitäten, die sich aus den "glauben" der menschen ergeben.

ist es nicht erstaunlich, daß menschen so einen wahnsinn aufrechterhalten wie islam, oder mormonism, oder scientology? wärst du in jeddah oder damaskus geboren, wärst du dann auch evangelisch? ---- eure religiöse naivität ist auch die ursache für all diese probleme, die wir haben.

> Die Wissenschaft denkt, sie kann uns die Welt erklären, aber sie ist auch nichts anderes als der Stand der Möglichkeiten,

das ist falsch. die wissenschaft glaubt eben nicht wie eine religion, sie könne alles erklären. sie schafft erklärungsmodelle, die regelmäßig durch "bessere" ausgetauscht werden. ich höre nicht auf, wissenschaftler zu sein, wenn ich nachweise, daß ein bisheriges modell inadäquate beschreibungen liefert; das sind auch keine meinungen, sondern exakte argumente oder berechnungen. wissenschaftler gehen systematisch davon aus, daß ihre ergebnisse nicht richtig sind, aber beschreibungsadäquat.

wie kann ein naiver gläubiger seine art von wissensrelativismus im ernst mit einem profi vergleichen, der mit wesentlich mehr aufrichtigkeit und präzision arbeitet? das ist eine gefahr für die zivilisation!

> Für mich persönlich bedeutet das, dass ich sowohl dem, was mir die Kirchenlehre sagt,
> als auch dem, was mir die Wissenschaft sagt, kritisch gegenüberstehe.

diese verwirrung aller dinge kann man weder widerlegen noch diskutieren noch ernstnehmen. du glaubst halt irgendwas.

du hast dir aus der religion eine idee, die mit dem "persönlichen gott", herausgepickt. dafür zahlst du einer verbrecherorganisation, deren statuten du weitestgehend ablehnst, mitgliedsbeiträge.

> Ich persönlich wage nicht zu behaupten, dass ich immer weiss, was wahr ist.
> Wenn andere das von sich glauben, bitte ...

DAS habe ich nicht gesagt. ich habe noch keine gegenargumente gegen die universelle ethik gefunden, die von den abrahamitischen religionen total entstellt wird. bei konfuzianismus, daoismus, buddhismus, hinduismus, etc. habe ich diese reservationen nicht.

mit ethik ist man völlig sicher, während man nichts weiß.

ihr wißt nichts, behauptet etwas, und redet dann so darüber, als wäre es eine form von wissen :) noch dazu eine, die man nicht "diskutieren" kann, weil ihr jegliche rationale basis fehlt :-D

> dass es viele gibt, die das Glaubensbekenntnis nicht komplett sprechen, weil sie
> nicht komplett dahinterstehen. Und sie diskutieren dies auch lebhaft mit den Pfarrern.

ich kann euresgleichen nicht verstehen :-D siehe oben.

eine "reform" der religion lehne ich ab. ich werde niemals diskutieren, ob der liebe gott die schwulen liebt oder nicht. ich werde ausschließlich überlegen, ob es gründe gibt, schwule von bürgerrechten auszuschließen, oder nicht.

wenn eine heilige schrift nicht voll und ganz bis ins detail akzeptabel ist, kann man ihr nicht folgen, sie auch nicht umdeuten.

p.s.: kennst du auch die antisemitischen schriften deines luther? das soll ich "respektieren"?

> Kritik und Diskussionen sind in unserer Gemeinde durchaus möglich und auch erwünscht.

ihr armen leute müßt mir erzählen, daß man bei euch seine meinung sagen darf :-D

ich muß mich nicht brüsten, daß ich gegen konservative falsche ansichten moderate falsche ansichten stelle. ich bin viel einfacher gestrickt: ich bin gegen falsche ansichten :-D manchmal höre ich menschen, die aus politischen, religiösen oder sonstigen motiven die UNWAHRHEIT vertreten. dann denke ich mir, daß die welt leider nicht nach gerechtigkeit und wahrheit funktioniert, sondern gewalttätig und gemein ist. oft muß ich mich dem auch beugen. aber ich denke nicht, daß ich das "respektieren" muß; ich verachte es.

----

WIR HIER sind eine diskriminierte minderheit, teil von LGBTQI, wir sind opfer dieser böswilligen weltanschauungen, von denen du glaubst, daß sie dir heil und segen bringen. ihr religiösen fördert das, was euch schaden würde, WENN eure anführer noch irgendetwas zu reden hätten.

hör dir doch mal das an: Stephen Fry Speaks Out Against the Catholic Church Part 1 - YouTube

im iran würden wir hängen! das ist genau derselbe schmarrn, bloß daß die auch noch glauben, was sie glauben :-D euer "glaube" bringt regelmäßig tod und verderben über die menschen, und ihr kapiert das nicht.

lg p.
 
An dieser Stelle beende ich von meiner Seite aus diese Diskussion. Ich lasse mich nicht dazu hinreissen, auf das von Dir geschriebene noch einzugehen, denn Du wirst niemals verstehen, wovon ich rede. Feier das als Sieg Deiner Wahrheit. Dabei hast Du nur den Dialog besiegt.
 
Zitat: zuletzt sei darauf verwiesen, daß die annahme eines schöpfers der welt eine spirituell unbrauchbare information ist. wir sollten unsere emotionen bezähmen, unsere achtsamkeit schärfen, unsere ausdauer erweitern, unsere weisheit vertiefen -- aber nicht über ein viel zu simples erklärungsprinzip nachdenken, das uns nichts von alledem einbringt. wir wissen sehr vieles nicht, aber es bringt nichts, alles nichtwissen generell einem "gott" zuzuschreiben. wir wissen es einfach nicht. und es gibt keinen trost im irrationalen.

ich habe jedes verständnis für den wunsch, die dinge zu erkennen. aber so erkennt man sie eben mit sicherheit nicht. deshalb bin ich nicht nur antiklerikal, sondern auch atheistisch. als alternative kann man nur auf asiatische denksysteme verweisen, die zum teil religiös aussehen, zum großteil aber psychologische einsichten anbieten. das ist sicher fruchtbringender.

wenn einer glaubt, glaubt er. nur WAHR ist es NICHT. somit ist das leben eines gläubigen auf einer bewußt hingenommenen illusion aufgebaut.

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Selbst als kirchlich sozialisierter und ehedem katholisch gläubiger Mensch, sehe ich es mittlerweile genauso. Dem Glauben haftet meist ein Bild, eine Vorstellung an; was nicht der Auftrag ist "Du sollst Dir kein Bildnis machen".

Da bin ich lieber spirituell (spirit: Geist, ungeformt unsichtbar), als gläubig. Unter der Oberfläche der egoischen Ichlichkeit, liegt die Zugang zu dem, was ich bin - dem Sein. Um das zu entdecken, benötigt es weniger Form (Dinge) und mehr Raum.

LG
 
An dieser Stelle beende ich von meiner Seite aus diese Diskussion. Ich lasse mich nicht dazu hinreissen, auf das von Dir geschriebene noch einzugehen, denn Du wirst niemals verstehen, wovon ich rede. Feier das als Sieg Deiner Wahrheit. Dabei hast Du nur den Dialog besiegt.

wenn sie mit ihrem quatsch nicht durchkommen, sind sie zu weise, als daß man sie verstehen könnte.

wenn du es schon so siehst: im alten indien hätte der unterlegene schüler des siegers werden müssen :-D
die meinten es ernst, hier bei uns wird nur endlos gequatscht -- und "geglaubt".

auswahllektüre für gutgläubige evangelische:

Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen, Jena 1543

Judenverfolgung, Antisemitismus und Kirche: Martin Luther, "Von den Juden und ihren Lgen"
Martin Luthers Antisemitismus
Luther ist der Vater des Antisemitismus

wenn eine kirche SO ETWAS "nobel" verschweigt, verdient sie KEINEN wie auch immer gearteten respekt. das kann sie auch nicht wegdiskutieren; man sollte sie verbieten.
 
Eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion raushalten, aber allmählich gehst Du mir auf den Wecker, mein lieber phoserx!! Mußt Du immer Recht behalten? Wenn moreau sagt, er wolle nichts mehr dazu beitragen, dann wäre es nur ein guter Stil, nicht nochmals nachzutarocken! Verdammt nochmal, können wir es denn nicht akzeptieren, daß es unterschiedliche Meinungen gibt?

Und etwas zu verbieten? Nennst Du das dann tolerant? Quatsche von mir aus, so lange Du willst, und werde von mir aus ausfallend und beleidigend..., aber erwarte nicht, daß ich Deine Ergüsse noch lese!!!!!!
 
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