mecki_77
Urgestein
Muhaha, war mir doch klar, daß ich mit dem bösen "T"-Wort wird wieder anecke und sich einige auf den Schlipps getreten fühlen,...Wann wirkt eigentlich etwas "tuntig"? Und wenn etwas "tuntig" wirkt, wann immer das so ist, hat man dann weniger Berechtigung als Crossdresser in der Öffentlichkeit aufzutreten? Ist also der tuntig wirkende Crossdresser, im Vergleich zum männlich wirkenden Crossdresser, diskriminiert? Und wenn ja, ist das fair?
Ich weiß ja nicht wie Du so rumläufst, aber ein Mann (Übertreibung AN) in roter Strumpfhose, rosa Shorts und Blümchenbluse mit Rüschen (/Übertreibung wieder AUS) wirkt nun mal ein wenig,... hmm, sagen wir mal weibisch - oder wie auch immer, dies Kombi wäre bei einer Frau wohl okay, sähe aber bei einem Mann, der vielleicht sogar noch einen Schnauzbart trägt eher, sagen wir mal "lächerlich" aus.... ohne jetzt jemandem auf den Schlipps treten zu wollen. Wer so (r)ausgehen möchte, weil er es schick findet und das dafür auf jeden Fall mehr als nötige Slbstvertrauen hat, der kann es gern tun, ich hindere keinen daran - würde das dogar exxtreeme mutig finden. Aber wer so rausgeht muß natürlich auch mit "komischen" Reaktionen seiner "Normalo-Mitbürger" rechnen und darf dann auch nicht rumheulen, daß es in der Gesellschaft ja gar nicht akzeptiert wird wenn Männer Strumpfhosen tragen.
Natürlich wird es akzeptiert, selbst wenn man sie sichtbar trägt, solange Man(n) das in einem Gewissen Rahmen macht und gewisse Grenzen nicht überschreitet - und da steht das Erscheinungsbild nun mal an erster Stelle - wer als Mann in Strumpfhosen akzeptiert werden will sollte eben weiterhin auch noch als Mann erscheinen und zu erkennen sein .... mehr wollte ich mit "Es darf halt nur nicht tuntig wirken" gar nicht sagen
Mann könnte es auch umformulieren:
"Es darf halt nur nicht zu weiblich wirken, wenn man als Strumpfhosen-tragender Mann vom Otto-Normal-Verbraucher in der Öffentlichkeit akzeptiert werden will."
Außerderm habe ich mich schon immer gefragt, warum Crossdresser weibliche Kleidungsstücke anziehen, wenn sie doch partout männlich wirken wollen, oder ist etwa "tuntig" gar nicht konträr zu "männlich" zu verstehen? Und was unterscheidet dann den weiblich wirkenden Crossdresser, vom tuntig wirkenden Crossdresser?
Also, irgendwas scheinst Du hier durcheinander zu würfeln, denn ein Crossdresser ist per Definition jemand, der die Kleidung des anderen Geschlechts geschickt in sein eigenes Outfit einbaut, so daß es entweder kaum auffällt oder dem eigenen Outfit eine ganz eigene Note verleiht ohne daß es übertrieben wirkt. So sind zum Beispiel Frauen wahre Meister darin - ich erinnere nur mal an die TankTops und die geklauten Herren-Oberhemden des Partners und als die Frauen damals die Hosen für sich erobert haben, da waren sie wahre Pioniere in Sachen CrossDressing.
Aber niemand würde eine Frau deswegen als CrossDresserin bezeichnen, da ist das Herren-Oberhemd dann eher stylisch, trendy oder hip.
Da es schick ist mit Anglizismen um sich zu schmeißen, wird das Wort Crossdresser leider mittlerweile auch für alle anderen, die gern weibliche Kleidung tragen oder sie für ihre Zwecke benutzen, seien es nun Transvestiten, DragQueens oder DWTs.
Und nur weil jemand einen Rock oder eine Strumpfhose anzieht heißt das noch lange nicht, daß er unbedingt weiblich wirken und seine männlichkeit an den Nagel hängen will. Sicher gibt es auch Crossdresser die ein wenig weiblicher wirken wollen und ihre weibliche Seite ein wenig unterstreichen wollen.
Leider kommt es dabei dann auch immer drauf an wie der Otto-Normal-Verbraucher einen dann sieht.
Olivia Jones wäre an dieser Stelle mal ein sehr übertriebenes Beispiel für tutiges auftreten und verhalten - allerdings will sie ja als DragQueen gerade damit provozieren.
Lilo Wanders hingegen wirkt gar nicht tuntig sondern kommt in erster Linie recht natürlich als Frau rüber - ist aber auch schon kein CrossDresser mehr, sondern eher ein Transvestit, der ganz in seiner Rolle aufgeht.
Hmm, hat das je irgendjemand bestritten, das die Gründe hiefür vielfälltig sind?Oder gibts am Ende noch ganz andere Gründe, warum Männer Frauenkleidung tragen?
Da gibt es die Fetischisten und DWTs - auf deren Motive möchte ich hier jetzt mal nicht weiter eingehen auch wenn nicht immer unbedingt "DAS" im Vordergrund stehen.
Dann die angesprochenen Transvestiten und DragQueens - wo man das tragen von Frauenkleidung ganz einfach als Spaß am verkleiden und mal in eine andere Rolle zu schlüpfen sehen kann, erstere wollen kein großes aufsehen erregen und versuchen als Frau durchzugehen und letztere wollen gerade mit ihrem auftreten auffallen und provozieren.
Oder den schwulen, der in seiner Beziehung eher den weiblichen Part hat und das durch weibliche Accessoires und Kleidungsstücke unterstreichen will.
Und zu guter letzt einfach noch Männer, denen die Klamotten gefallen, für die sie ganz normale Kleidungsstücke sind und denen es egal ist für wen sie ursprünglich hergestellt wurde, so wie es frau auch oft macht,...
Im übrigen ist nichts von natur aus Damen- oder Herrenkleidung (sieht man mal von bestimmten der jeweiligen Anatomie angepaßten Sachen wie z.B. BHs ab). Zu Damen- oder Herrenkleidung, Männer- oder Frauenklamotten, werden die Sachen erst in unseren Köpfen und in den Augen des Betrachters - sprich stimmt der Gesamteindruck, dann kann eine Strumpfhose oder ein Rock sehr wohl auch als Herrenkleidung durchgehen.
Im übrigen trägst Du ja selber Strumpfhosen und solltest daher die Beweggründe von Männern dafür am besten kennen. Allerdings solltest Du auch nicht vergessen, daß es neben Deinen individuellen Beweggründen auch noch viele andere gibt - selbst wenn dies für Dich nicht in Frage kommen oder Dir diese als lächerlich oder gar verrückt erscheinen.
Aber QCPi hat recht: zu diesem Thema solltest Du vielleicht einen eigenen Thread aufmachen, so breitgefächert und vielfältig wie es ist.
Im übrigen wollte ich mit meinem Beitrag keinen Angreifen, es kann ja jeder so losziehen, wie er mag, der "Normale" Crossdresser genauso, wie der weiblich oder gar tuntig wirkende - verbiete es keinem.
Allerdings muß jeder ganz individuell mit entsprechenden Reaktionen der "Normalos" rechnen und entweder ist man so selbstbewußt und steht drüber oder läßt es halt.
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