Natürlich kann man, wie hier bereits geschehen, die Frage an sich schon für ungebildet halten. Ich finde den Gedanken trotzdem interessant, auch unabhängig davon, woran jetzt jeder Einzelne Bildung bewertet. Schulbildung alleine macht natürlich noch keinen gebildeten Menschen.
Schon die Analyse der Aufgabenstellung gestaltet sich, gerade für einen gebildeten Menschen, der naturgemäß zum Differenzieren neigt, ziemlich schwierig:
Mich würde interessieren ob Strumpfhosen eher von gebildeten oder weniger gebildeten Menschen getragen werden.
Wenn man die Grundmenge "Menschen" betrachtet, dann sind hier wohl Frauen und Männer gemeint.
Frauen lassen sich bezüglich des Strumpfhosentragens meines Erachtens ganz grob in folgende Einstellungsgruppen unterscheiden:
1. die Strumpfhosenverweigerinnen
2. die Gelegenheitsträgerinnen
3. die modischen Trägerinnen
4. die zweckgebundenen Gerneträgerinnen
5. Die leidenschaftlichen Trägerinnen
Übergange sind natürlich fließend und generationsabhängig sind die Frauen auch noch höchst unterschiedlich über diese Gruppen verteilt.
Die Bildungsfrage stellt sich in der ersten Gruppe schon mal gar nicht, da diese Mitglieder ja nicht zur Grundmenge der strumpfhosentragenden Menschen gehören wollen. Deren Bildung ist also für die Beantwortung der Frage uninteressant.
Die Gruppe 2 beinhaltet Frauen, die es ganz selten, aber dann wohl doch, weil sie meinen, zu bestimmten Anläsen, Hochzeiten, Beerdigungen, Vorstellungsgesprächen etc., Strumpfhosen tragen zu müssen. Das setzt schon mal eine gewisse Kenntnis gesellschaftlicher Regeln voraus. Eine Kenntnis, die man auch als Bildung bezeichnen könnte.
Die dritte Gruppe orientiert sich an der Mode (zur Zeit wieder stark vetreten). Miniröcke, Kleider und Shorts sind nun mal die natürlichen Verbündeten der Strumpfhose. Und zur Zeit muss es wohl aus modischen Gründen so sein, auch Strumpfhose dazu zu tragen. Aktuelle Mode hat jedoch mit Bildung herzlich wenig zu tun, sie unterliegt den Regeln der Anpassung. Hier findet sich die gebildete Frau eher als Minderheit wieder.
Gruppe 4 ist eher etwas für die fortgeschrittenen Generationen (Ü50), dort hat das Strumpfhosentragen bei vielen noch etwas Selbstverständliches. Frau verzichtet daruf, wenn es zu heiß wird, aber ansonsten zählt sie sie zu den Grundkleidungsstücken des täglichen Lebens.
Bildung spielt hier keine Rolle, eher das Selbstverständnis als Frau. Dazu kommt, dass es in dieser Gruppe altersbedingt auch noch viele Frauen gibt, denen Bildung vorenthalten wurde.
Nun zu meiner Lieblingsgruppe, Gruppe 5, die Leidenschaftlichen. Ganz klar, hier sind alle Bildungsschichten vertreten. Leidenschaft macht vor Bildung nicht halt und lässt sich auch von mangelnder Bildung nicht abhalten.
Jetzt die Männer, ausgehend von der Unterteilung der Frauengruppen, erkennt man natürlich schnell die Unterschiede in der Verteilung:
1. die Strumpfhosenverweigerer *LOL*
2. die Gelegenheitsträger
3. die modischen Träger
4. die zweckgebundenen Gerneträger
5. Die leidenschaftlichen Träger
Gruppe 1 ist deutlich stärker, aber wie schon bei den Frauen, fallen die ja schon mal raus.
Ja die Gruppe 2 - sie ist schwierig auszumachen. Früher gab es sie mal häufiger, die wenn es mal so richtig kalt war, ausnahmsweise zur Strumpfhose griffen. Heute wird das wohl eher von der allseits beliebten Funktionsunterwäsche übernommen.
Gruppe 3 - die "modischen" Männer, die Strumpfhosen tragen, diese Gruppe konnte mich schon immer aufgrund ihrer skurrilen Selbstwahrnehmung zur Verzweiflung bringen. Strumpfhosen waren, so weit ich mich erinnern kann, noch nie Teil der Herrenmode. Aber im Wunschdenken einiger wird es bald Mode werden - ganz bestimmt. Nun denn, möge jeder selbst entscheiden, ob man für diese Erkenntnis Bildung braucht, oder ob es nicht einfacher ist, sich selbst etwas vorzumachen, wenn man keine hat.
Die Gruppe 4, hier nähern wir uns wieder dem Bereich, wo alle Bildungsschichten vertreten sind. Sicher ist es für gebildete "Gerneträger" deutlich einfacher sich selbst zu erklären und sich zu outen. Da mag man dann in der Wahrnehmung von größerer Bildungsnähe ausgehen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass nicht so ganz gebildete Männer einen großen Teil der "Dunkelziffer" der heimlichen Träger ausmachen. Da man hier leider keine repräsentative Umfrage starten kann, wird sowohl die Anzahl derer, die zweckgebunden gerne Strumpfhosen tragen, als auch der Bildungsstand für immer unklar bleiben.
Die Gruppe 5 ist ein Fall für sich. Leidenschaft fragt nicht nach Bildung. Entweder es hat einen erwischt, meistens ja schon in der Kindheit, bevor überhaupt von Bildung die Rede sein kann, oder eben nicht.
Die Intensität kennt nach oben hin kaum eine Grenze, hier kann Bildung vielleicht helfen, sich selbst klarer einzuordnen und die Kontrolle zu bewahren, mehr aber auch nicht.
Gruß
teka