Schwer genau zu beschreiben, ich fühle so etwas wie eine sanfte Geborgenheit und sensorische Erweiterung der Haut als Sinnesorgan. Da ich fast immer Strumpfhosen mit mittlerer bis starker Stützwirkung trage, fühle ich intensiv, wie eine zweite Hülle mich einengt aber auch abschirmt. Vor allem beim und kurz nach dem Anziehen ist da auch ein erotisches Prickeln, das kommt und geht, früher mehr als heute, und auf das ich mich einlassen oder es zurückhalten kann. Nach längerem Tragen empfinde ich, wie Strumpfhose und Haut zu einer Einheit werden, also erste und zweite Haut verschmelzen. Und dann ist da die Optik, die Beine verwandelt und sie glänzen und schimmern lässt. Ebenso ist da der seltsame Reiz, die Strumpfhose zwischen Hosenbein und Schuh hervorblitzen zu lassen und sich so in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Für mich sind Strumpfhosen so etwas wie ein sinnliches Genussmittel, so wie eine Zigarre oder ein guter Wein. Ich freue mich jeden Morgen immer wieder darauf, das Schubfach aufzumachen und mir die für Witterung und Hosenfarbe passende Strumpfhose auszusuchen, gerade in dieser Jahreszeit.