Ich kann dem statement von Nylon-Desir voll zustimmen.
Leider ist unsere Gesellschaft aber - noch- so gestrickt, dass das Gros der Bevölkerung die oberflächliche Erstbeurteilung des Gegenübers von äußerlichen Faktoren abhängig macht, eben Schubladendenken. Wobei ich hier die enorme Toleranz in Bekleidungsfragen gegenüber dem weiblichen Geschlecht im Vergleich zu uns Männern besonders bedauerlich finde, oder besser, es wünschenswert finde, wenn mehr Toleranz denjenigen entgegenbracht würde, die ihre feminine Seite auch durch modische Asscessoires und Styling ausleben.
In anderen Bereichen sind wir - was die Gleichberechtigung anbelangt - da schon weiter.
Es wird erwartet, dass der Mann neben seinem Job sich im Haushalt aktiv beteiligt, den Kochlöffel schwingt, die Wäsche erledigt, sich auch vor Putzeimer und Schrubber nicht ekelt und natürlich ein liebevoller Vater ist, der auch einen Teil der Elternzeit zur Aufzucht und Pflege der lieben Kleinen für sich beansprucht. Und als Partner sich tolerant, verständnisvoll und einfühlsam zeigt, um nur einige Attribute zu nennen.
Und all dies find ich auch gut so, das ist gelebte Gleichberechtigung!
Aber läuft so ein Kerl, der all die geschilderten Attribute auf sich vereinigt, jetzt vielleicht im Sommer mit rasierten Beinen, Bermudashorts und einer dünnen FSH drunter rum, wird er gleich in eine bestimmte Ecke geschoben und der Phantasie der Betrachter sind keine Grenzen gesetzt! Da genügt es auch schon, wenn Mann nur ein ausgeprägteres Pflegebewußtsein hat, dabei Pflegeprodukte wie Cremes, Abdeckstifte und auch mal ein leichte makeup benutzt oder eventuell die Fingernägel mit Klarlack versiegelt. Oh Gott, was ist das denn für'n Schwuli, Transe, etc... !
Umgekehrt, wenn Frauen in Anzug, Business-Halbschuhen etc rumlaufen, wird das als cool und selbstbewußt aufgenommen. Da kann eigentlich kein Styling, sei es auch noch so an ehemals als rein männliche Bekleidungsgegenstände angelehnt (denken wir mal 30-40 Jahre zurück), dazu führen, dass dieser Frau nun dadurch begründet eine bestimmte Neigung wie "Mannweib", Lesbe männlicher Part oder was auch immer angedichtet wird.
Warten wir mal die weitere gesellschaftliche Entwicklung ab, erste zaghafte Versuche in Richtungen wie metrosexueller Mann hat es ja in der jüngeren Vergangenheit schon gegeben, wenngleich die Akzeptanz bei solchen Entwicklungen in unserer Geselschaft verschwindend gering ist!