Markstrumpfhose
Stammmitglied
Rot geht immer würde ich sagen.
Du sollst die auch nicht die Füße lackieren, sondern lediglich die Fußnägel.Also ich habe dafür nichts übrig, das ist jetzt nicht so mein Ding mir die Füße zu lackieren.
Aber jeden das seine.
LG. Thor72
Das hat schon Martin Walser in seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gesagt. Und was damals falsch war , kann heute auch nicht richtig sein.
Ich muß zugeben, daß ich weder Martin Walser, noch seine Rede kannte und habe natürlich (ich will ja nicht dumm sterben) mal "gegoogelt"Das hat schon Martin Walser in seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gesagt. Und was damals falsch war , kann heute auch nicht richtig sein.
– Martin Walser: Rede in der Paulskirche am 11. Oktober 1998Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird. Könnte es sein, daß die Intellektuellen, die sie uns vorhalten, dadurch, daß sie uns die Schande vorhalten, eine Sekunde lang der Illusion verfallen, sie hätten sich, weil sie wieder im grausamen Erinnerungsdienst gearbeitet haben, ein wenig entschuldigt, seien für einen Augenblick sogar näher bei den Opfern als bei den Tätern? Eine momentane Milderung der unerbittlichen Entgegengesetztheit von Tätern und Opfern. Ich habe es nie für möglich gehalten, die Seite der Beschuldigten zu verlassen. Manchmal, wenn ich nirgends mehr hinschauen kann, ohne von einer Beschuldigung attackiert zu werden, muß ich mir zu meiner Entlastung einreden, in den Medien sei auch eine Routine des Beschuldigens entstanden. Von den schlimmsten Filmsequenzen aus Konzentrationslagern habe ich bestimmt schon zwanzigmal weggeschaut. Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; wenn mir aber jeden Tag in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt.Anstatt dankbar zu sein für die unaufhörliche Präsentation unserer Schande, fange ich an wegzuschauen. Ich möchte verstehen, warum in diesem Jahrzehnt die Vergangenheit präsentiert wird wie noch nie zuvor. Wenn ich merke, daß sich in mir etwas dagegen wehrt, versuche ich, die Vorhaltung unserer Schande auf die Motive hin abzuhören, und bin fast froh, wenn ich glaube, entdecken zu können, daß öfter nicht mehr das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das Motiv ist, sondern die Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken. Immer guten Zwecken, ehrenwerten. Aber doch Instrumentalisierung. […] Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität des Lippengebets […].“
Ich finde es noch problematischer, dass eine Menge Leute offenbar glaubt, damit ein elegantes Werkzeug gefunden zu haben, um dem anderen mitzuteilen, dass er eigentlich ein Depp ist. Siehe #126.Wie kann es sein, daß ein sehr, sehr alter Spruch durch 8 Jahre schändliche Verwendung für immer ruiniert wurde?