Also ich habe dafür nichts übrig, das ist jetzt nicht so mein Ding mir die Füße zu lackieren.
Aber jeden das seine.

LG. Thor72
 
Da muß ich ja jetzt mal reingrätschen.
Thor72 schrieb ja nicht "Jedem", sondern "Jeden" (ja, ja, den Dativ ist dem Akkusativ sein Tod).

Aber ehrlich, ich kenne den Spruch auch und dessen negative Konotation, aber ist es nicht langsam mal Gut.
Die Dreckhammel von damals ... das war lange vor meiner Zeit. Ich möchte auch nicht ausdrücken, daß man das vergessen soll, doch kann man daraus lernen (wobei ich davon ausgehe, daß ICH das getan habe und auch tue) und es nicht wiederholen ... wobei ich bei der aktuellen politischen Entwicklung da nicht ganz sicher bin ...

Ja die Meschen können grausam sein, was sich selbstredend auch in der Sprache ausdrückt, aber ich kann doch nicht alle, irgendwann mal negativ behafteten Phrasen (nicht(!) negativ gemeint) aus meinem Sprachschatz streichen.

ICH habe keine schlechten Gedanken, sollte ich diese Phrase mal verwandt haben und ich nehme an das Thor72 das auch nicht ausdrücken wollte (ich denke tatsächlich grade positiv ...)
 
Leider hast auch du, Bodylove, die Phrase nicht verstanden. "Jedem das sein" heißt nicht "Ein jeder wie er mag", sondern im Gegenteil "Ein jeder was ihm zusteht".
 
Von der historischen Belastung mal abgesehen verwenden die meisten den Spruch in der Bedeutung: "Das ist zwar Käse, was Du von Dir gibst, aber ganz wie Du meinst.", also eine Art Überlegenheitsdünkel, meist ohne sachlichen Hintergrund, viel Meinug und wenig Ahnung halt, so wie eben in der Regel auch ahnungslos, was es mit Buchenwald auf sich hat.
 
... und dann gibt's noch jene, denen schon gesagt wurde, was das Problem ist, die aber in weiterer Folge justament erst recht den Spruch an den unmöglichsten Stellen anbringen, weil sie sich ja nichts verbieten lassen wollen.
 
@Daphne und AJR:

Ich habe es wohl verstanden, meine Intention ist, daß man nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag immer weiter irgendwelche Schuld, die ganz und gar andere auf sich (und uns) geladen haben, mitschleppen muß, sondern, das man etwas mal Gut-Sein-Lassen kann.

Es war nicht gut, aber wenn jeder jedem alles nachtrüge, wären wir wahrscheinlich schon ausgestorben.

Das viele Menschen es heute verwenden, insbesondere die, die diese Rückverbindung gar nicht kennen, ist so, da kann wahrscheinlich niemand was dran ändern

Hoffen wir lieber, ohne uns gegenseitig zu schelten, daß das NIE, NIE wieder kommt.
 
Das hat schon Martin Walser in seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gesagt. Und was damals falsch war , kann heute auch nicht richtig sein.
Ich muß zugeben, daß ich weder Martin Walser, noch seine Rede kannte und habe natürlich (ich will ja nicht dumm sterben) mal "gegoogelt"
... und auch wenn Wikipedia nicht zitierfähig ist, so fand ich doch die Stelle mit einem Auszug der Rede

Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird. Könnte es sein, daß die Intellektuellen, die sie uns vorhalten, dadurch, daß sie uns die Schande vorhalten, eine Sekunde lang der Illusion verfallen, sie hätten sich, weil sie wieder im grausamen Erinnerungsdienst gearbeitet haben, ein wenig entschuldigt, seien für einen Augenblick sogar näher bei den Opfern als bei den Tätern? Eine momentane Milderung der unerbittlichen Entgegengesetztheit von Tätern und Opfern. Ich habe es nie für möglich gehalten, die Seite der Beschuldigten zu verlassen. Manchmal, wenn ich nirgends mehr hinschauen kann, ohne von einer Beschuldigung attackiert zu werden, muß ich mir zu meiner Entlastung einreden, in den Medien sei auch eine Routine des Beschuldigens entstanden. Von den schlimmsten Filmsequenzen aus Konzentrationslagern habe ich bestimmt schon zwanzigmal weggeschaut. Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; wenn mir aber jeden Tag in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt. Anstatt dankbar zu sein für die unaufhörliche Präsentation unserer Schande, fange ich an wegzuschauen. Ich möchte verstehen, warum in diesem Jahrzehnt die Vergangenheit präsentiert wird wie noch nie zuvor. Wenn ich merke, daß sich in mir etwas dagegen wehrt, versuche ich, die Vorhaltung unserer Schande auf die Motive hin abzuhören, und bin fast froh, wenn ich glaube, entdecken zu können, daß öfter nicht mehr das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das Motiv ist, sondern die Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken. Immer guten Zwecken, ehrenwerten. Aber doch Instrumentalisierung. […] Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität des Lippengebets […].“
– Martin Walser: Rede in der Paulskirche am 11. Oktober 1998

Es geht zwar (vornehmlich) um Auschwitz, aber die ersten vier, von mit fett markierten Textpassagen, finde ich durchaus interessant.

Warum hält den Italienern eigentlich niemand den meschenverachtenden Mist mit den Gladiatoren vor oder wenn ein paar Christen im Circus Maximus, zur Ebauung des Volkes, den Löwen vorgeworfen wurden oder den Portugiesen, Spaniern (oder anderen Seefahrt betreibenden Völkern) die Schei..e, die sie z.B. mit den amerikanischen Indigenen gemacht haben, "unser" ehemaliger Papst Benedikt XVI war, bevor er Papst wurde, Präfekt der katholischen Glaubenskongregation ... die nichts anderes ist, als der Nachfolger der Inquisition und die haben es wirklich sportlich getrieben mit der Menschenverachtung etc. pp. und so weiter.

Das Vorgenannte erhebt keinen Anspruch auf 100% Korrektheit, es ist halt das, woran ich mich noch ... so schwach ... entsinnen kann ... ist ja auch schon viel zu lange her ..

Aber eigentlich ging es um´s Fußnägel lackieren
 
Wie kann es sein, daß ein sehr, sehr alter Spruch durch 8 Jahre schändliche Verwendung für immer ruiniert wurde?
Ich finde es noch problematischer, dass eine Menge Leute offenbar glaubt, damit ein elegantes Werkzeug gefunden zu haben, um dem anderen mitzuteilen, dass er eigentlich ein Depp ist. Siehe #126.
 
Meine Fußnägel lackiere ich natürlich. Rot ist meine Lieblingsfarbe. Fingernägel sind immer in rötlichen Tönen lackiert. Meine Fußnägel habe ich seit neuem in Gold mit bisschen Glitzer Effekt. Zu hauchdünnen schwarzen Nylons gefällt mir das sehr gut.