Hallo, bitte nicht steinigen.

Ich lese immer wieder den Titel „Als Frau unterwegs“.

Kann ein gebürtiger Mann als Frau unterwegs sein? Ich denke nicht.
Als Frau gekleidet aber ja.
Egal wie wir gebürtige Männer auch versuchen weiblicher zu werden und uns auch so kleiden, sind wir egal wie wir es drehen, keine Frauen.
Umgekehrte ist es genau so.

Wir können nur versuchen uns in die Gefühle und das Aussehen des andern Geschlecht hineinzuversetzen. Aber das andere Geschlecht werden wir nie sein.

Das geht mir so durch den Kopf wenn ich das hier so lese.

Liebe Grüße
Leg F
Ich geb dir zu 100% Recht.
Nur sehr sehr wenige Männer schaffen es, als Frau durchzugehen, wenn sie von vornherein schon zierlich und feminin wirken.
Ich selber bin ein Mann und das kann ich nie verleugnen.
Auch wenn ich als Frau unterwegs bin, bin ich als Mann in Frauenklamotten erkennbar.
Ich mache mich als Frau zurecht und fühle mich in eine Frau hinein ( Fantasie halt ), aber ich fühle mich wohl...
Ich versuche meine femininen Outfits so gut es geht zu präsentieren und ich style mich und schminke mich zum Teil auch...
So fühle ich mich als Frau und kann meine Frauenklamotten offen zeigen...
Ich werde aber nie eine Frau sein und die Leute die mich ansehen, merken es schon, dass ich ein Kerl in Frauenkleidern bin...
Mir ist es aber völlig egal, was andere Leute sagen oder denken, ich genieße mein "ICH" , das ich dann gerade bin...
Einfach machen und sich wohlfühlen...
Liebe Grüße
 
So beim Lesen hier, frage ich mich gerade, ist das überhaupt wünschenswert, zu hundert Prozent einer "echten" Frau als Mann gleich zu kommen?
Geht da der Reiz, der Kick, das Gefühl oder wie man es auch immer nennen will, nicht nach und nach verloren? Wenn man sich jetzt mal vorstellt, dass ein Mann wirklich so zur Frau verändert ist, dass man wirklich keinen Anhaltspunkt mehr hat, um ihm als Mann auszumachen, dann wäre er doch bald nur noch ein Gesicht in der Menge. Ohne jede besondere Bedeutung oder Aufmerksamkeit.
Was ja die Meisten hier suchen.
Würde es dann noch Sinn machen, sich so zu kleiden? Da man ja dann keine Besonderheit mehr hat und somit wieder einfach nur im großen Topf mit schwimmt?
Ich persönlich kann das nicht beurteilen, da ich nur vereinzelte weibliche Kleidungsstücke meiner sonst männlichen Kleidung zu füge.
Aber ich kann sagen, klar mir persönlich gefällt es und ich fühle mich auch sicherlich wohler so, aber das es irgendwo dann doch mal entdeckt wird, macht sicherlich den besonderen Reiz aus.

Ist daher nicht vielleicht doch das "Unperfekt sein" und die damit verbundene Beachtung und auch die jeder Zeit mögliche Enttarnung, das eigentliche und angestrebte Lebensgefühl?

Ich weiß es nicht . . .
 
Wenn ich mal von mir ausgehe, sehe ich das Ganze so...
Ich bin sehr gerne ein Mann.
Ich ziehe mir sehr sehr gerne Feinstrumpfhosen an und das schon seit ich ca. 8 Jahre alt war.
Jeder kennt ja seinen eigenen Weg, was Feinstrumpfhosen anziehen angeht...Die allermeisten fingen an , Feinstrumpfhosen heimlich anzuziehen.
So auch bei mir...
Zuhause mal kurz eine Feinstrumpfhose anziehen, sich dem schönen Gefühl auszusetzen und wieder ausziehen...
Dann die Feinstrumpfhose länger an haben, dann heimlich unter der Jeans und das " Geheimnis " ausleben und genießen...
In der Pubertät dann die Feinstrumpfhose auch als sexuelles Empfinden anzusehen.
Bei den einen ein großer Fetisch, bei den anderen die Geborgenheit und das schöne Gefühl zu erleben...
Eine Feinstrumpfhose kann bei mir auch sexuelle Reize auslösen, ich sehe mich aber definitiv nicht als Fetischist.
Die Feinstrumpfhose gehört bei mir immer mehr zu meiner alltäglichen Kleidung.
Als Mann drunter, oder auch mit kurzer Hose, das ist mein Style und so fühle ich mich wohl.
Irgendwann entwickelte sich das Tragen von Feinstrumpfhosen bei mir weiter.
Ich wollte Kleider , Röcke anziehen, ich wollte mich einfach auch mal als Frau stylen und kleiden.
So kamen die Perücken dazu, um mich vollständig als Frau zu kleiden und zu fühlen.
Natürlich, wie schon geschrieben, mich erkennt man nach wie vor als Mann in Frauenklamotten.
Aber das ist mir egal.
Ich trage Feinstrumpfhosen so oft es nur geht, egal ob als Mann oder als Frau.
Ich zieh mir das an worauf ich Lust habe und ich mich vor allem wohl fühle.
Das Frausein löst natürlich auch einen besonderen Reiz aus, das angeschaut werden , das besondere Gefühl, Frauenkleider komplett in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen, sich als Frau zu fühlen......
Dazu braucht es natürlich auch die Perücke und auch das schminken.
Aber egal wie auch immer man sich kleidet , wenn man sich darin nicht wohlfühlt , oder einen gewissen Reiz auslösen will, dann funktioniert es nicht...
Steht zu dem was ihr macht und wie und was ihr euch anzieht, seid selbstbewusst und genießt es...
Liebe Grüße
 
So beim Lesen hier, frage ich mich gerade, ist das überhaupt wünschenswert, zu hundert Prozent einer "echten" Frau als Mann gleich zu kommen?
Geht da der Reiz, der Kick, das Gefühl oder wie man es auch immer nennen will, nicht nach und nach verloren? Wenn man sich jetzt mal vorstellt, dass ein Mann wirklich so zur Frau verändert ist, dass man wirklich keinen Anhaltspunkt mehr hat, um ihm als Mann auszumachen, dann wäre er doch bald nur noch ein Gesicht in der Menge. Ohne jede besondere Bedeutung oder Aufmerksamkeit.
Was ja die Meisten hier suchen.
Würde es dann noch Sinn machen, sich so zu kleiden? Da man ja dann keine Besonderheit mehr hat und somit wieder einfach nur im großen Topf mit schwimmt?
Ich persönlich kann das nicht beurteilen, da ich nur vereinzelte weibliche Kleidungsstücke meiner sonst männlichen Kleidung zu füge.
Aber ich kann sagen, klar mir persönlich gefällt es und ich fühle mich auch sicherlich wohler so, aber das es irgendwo dann doch mal entdeckt wird, macht sicherlich den besonderen Reiz aus.

Ist daher nicht vielleicht doch das "Unperfekt sein" und die damit verbundene Beachtung und auch die jeder Zeit mögliche Enttarnung, das eigentliche und angestrebte Lebensgefühl?

Ich weiß es nicht . . .
Ich gebe dir weitgehend recht, jedenfalls was mich betrifft. Als ich vor fast drei Jahren begonnen habe, mich in der Öffentlichkeit als Frau gestylt zu zeigen, war mein Anspruch, möglichst wie eine Frau auszusehen. Das war aufgrund meiner Körpergröße von 1,87 m, meiner Stimme und meinen virilen Gesichtszügen ein sehr ehrgeiziges Ziel. Ich musste erkennen, dass ich auffiel, angestarrt wurde, von Männern anzüglich angegrinst und von Frauen skeptisch beäugt wurde. Dann gab es auch verständnisvolle Reaktionen, meist von Frauen, die sich freundlich bereit zeigten mich mit meinem Smartphone zu fotografieren. Das zeigte mir, dass ich 'ungewöhnlich' war. Zunächst machte sich daraufhin eine gewisse Enttäuschung breit und ich verstärkte meine Bemühungen, optimierte meine Kleidung und mein Makeup. Doch das alles half nicht. Spätestens auf den zweiten Blick wurde ich als Transvestit bzw. Transfrau erkannt, "enttarnt". Ich gewöhnte mich während der letzten beiden Jahre daran und habe seither nur noch den Anspruch, möglichst gut und ansprechend gekleidet, sorgfältig geschminkt und sympathisch zu erscheinen. Die damit einhergehende Lockerheit gab mir eine enorme emotionale Freiheit und ich begann mein "Erscheinen" als Transvestit zu genießen. Es war also das Eingeständnis, über eine gewisse Grenze nicht hinauszukommen. Und das ist gut so. Meine nun unverkrampfte Art auf die Menschen zuzugehen hat mir viele spannenende, interessante Gespräche, meist mit Frauen, eingebracht. Es sind inzwischen doch viele schöne Begegnungen gewesen, in denen mir Akzeptanz, Respekt und Sympathie entgegen gebracht wurden. Das ist eine wunderbare, emotionale Bereicherung meines Lebens, die ich noch wenige Jahre vorher nicht für möglich gehalten hätte. Meine Empfehlung ist daher: Gepflegtes Auftreten in stimmiger Kleidung (nicht provokant im Minirock), locker und ruhig bleiben, dezente seriöse Gesprächsführung, aber auch mit Humor, langsam, nicht hektisch bewegen. Nichtsdestotrotz muss man aber auch mit sogenannten 'Haters' rechnen, die manchmal überraschend auftreten (ich wurde auch schon einmal von einem Mann beschimpft). Aber dennoch habe ich auf diese meine Weise überwiegend viele glückliche Stunden in femininer Kleidung erleben dürfen.
 
Eine Aussage wie "als Frau unterwegs" führen oft zu kontroversen Diskussionen...das mag oft am eigenen Hintergrund liegen. Mancher kann seine Gefühle gut reflektiert in wohl formulierten Sätzen, die jeder kritischen Nachfrage standhalten ausdrücken. Andere sind eher spontan und sagen, was ihnen auf der Zunge liegt, ohne vorher dies 23x zu reflektieren, die Argumentationskette zu überprüfen, die Aussage in Wikipedia zu überprüfen und zu guter Letzt die von der Inquisition freigeben zu lassen....
Unterhält man sich über das Thema, dann kommt man doch recht häufig zu dem Schluss, dass beide Seiten vom gleichen Reden, nur die Ausdrucksweise unterschiedlich ist.
Würde es dann noch Sinn machen, sich so zu kleiden? Da man ja dann keine Besonderheit mehr hat und somit wieder einfach nur im großen Topf mit schwimmt?
Ich für meinen Teil kann von mir sagen, das ich einfach meine weibliche Seite lebe und zeige. Es war für mich eine Befreiung, diesen Schritt aus dem heimlich Verborgenen in die Öffentlichkeit zu machen. Klar, am Anfang war auch ein immenser Kick dabei, der inzwischen aber einem Wohlbefinden und Zufriedenheit gewichen ist. Bei mir steht inzwischen nicht mehr die Verwandlung im Vordergrund, sondern das Erleben in dieser Rolle, raus aus der Freak-Ecke, rein in die Normalität und einem gesellschaftlichem Leben wie jeder andere Mensch auch,

Wenn ich unterwegs bin, dann kleide ich mich so, wie ich mich wohl fühle und schlüpfte in eine Rolle in der ich mich unheimlich wohl fühle. Andere mögen dies äußerlich als Frau wahrnehmen, was mich auch mit Zufriedenheit erfüllt. Jedoch würde ich mir nicht anmaßen eine Frau zu sein - ich möchte einfach ich sein.
 
Ich auch nicht.
Bis mir jemand erklärt hat, ich sei eine "cis"-Frau.
Aha.
Komisch.
Aber egal.
Das ist jetzt also meine Schublade.

SiSi <--- findet Labels maximal überflüssig
Cis ist die Abkürzung für cisgender und bezeichnet Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Cis ist quasi das Gegenteil von transgender, also von den Menschen, die sich NICHT als das Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Dazu zählen auch nonbinary Menschen. Wichtig ist, es geht dabei um die eigene Identität, also wie sieht sich ein Mensch selbst (und kommt mir jetzt nicht mit dem unqualifizierten Spruch „Ich identifiziere mich als Eisenbahn.“)

Mit „divers“ hat das aber nichts zu tun, das geht nämlich um das biologische Geschlecht - und da gibt es halt nicht nur XX oder XY Chromosomen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die lateinische Vorsilbe "cis" bedeutet so viel wie "diesseits" und "trans" so viel wie "jenseits". Beispielsweise versteht man unter "cisalpin" "diesseits der Alpen" und unter "transalpin" "jenseits der Alpen".