Moin,
es per se zu verurteilen, wenn jemand in Strumpfhosen zum Arzt geht, halte ich auch für überzogen.
Ich bin zwar kein Arzt, es kommt meiner Meinung nach aber auf die Begleitumstände und das Gesamtbild an.
Dem Arzt dürfte es egal sein, ob jemand Strumpfhosen trägt oder nicht. Wenn aber der Betrieb aufgehalten wird, weil sich jemand erst einmal aus mehreren Lagen Kleidung schälen muss, dann stört es. Kleines Beispiel: Meine Frau und ich hatten zum Impftermin extra etwas kurzärmeliges angezogen, damit es schneller geht. Wir wurden von der Sprechstundenhilfe gelobt, weil viele andere sich erst umständlich auspellen mussten, bevor der Oberarm frei war. Also hier zweckmäßig zu denken macht für beide Seiten Sinn.
Was auch gar nicht geht, wenn man das medizinische Personal dazu benutzt, seinen Fetisch auszuleben bzw. einen Kick zu erleben. Sprich, sich nur deswegen in Wäsche dem Personal zu zeigen, weil es einen geil macht. Noch übler wird es, wenn man der betreffenden Wäsche auch noch ansieht, zu welchem Zweck sie eigentlich dient und mal getauscht oder zumindest mal gewaschen werden müsste...
Eine gepflegte Gesamterscheinung, ob mit Damenwäsche oder nicht, dürfte dem Arzt allenfalls lieber sein, als jemand in Männerunterwäsche, den und die man schon gegen den Wind riecht. Ich esse ja auch keinen Knoblauch, wenn ich zum Zahnarzt muss.
Ob man dann aufgrund seiner Kleidung belächelt wird oder nicht, muss jeder für sich selbst abwägen.
Klug ist, wer weiß was erlaubt ist. Weise ist, wer nicht alles macht, was erlaubt ist...
Gruß,
Riojatom